Der Sporttalk mit Thorsten Arnold
Die Eintracht startet verhalten in die Europa League, Mainz und Darmstadt haben Rückenwind von ihren Siegen am letzten Wochenende und der FCK trifft auf den Tabellenletzten. Mehr dazu von unserem Sportreporter.
Maike Dickhaus, Moderatorin:
Europapokal-Auftakt gestern Abend für die Frankfurter Eintracht. Am Ende stand es 3:3 gegen Viktoria Pilsen aus Tschechien. Und der, der alle sechs Tore live im Stadion mitverfolgt hat, ist jetzt bei mir zu Gast im Studio: unser Sportreporter Thorsten Arnold. Hallo. Thorsten, wie ist denn dieses Unentschieden als Auftakt für die Frankfurter Eintracht zu bewerten?
Thorsten Arnold, Sportreporter:
Ja, das war natürlich bitter und sehr enttäuschend am Ende für die Eintracht. Ich meine, wenn du in der 85. Minute noch mit 3:1 führst, eigentlich alles komplett im Griff hast und dann kriegst du ganz zum Schluss dann auch so zwei billige Dinger durch lange Einwürfe, dann kannst du so ein Spiel einfach nicht gewinnen. Und entsprechend angefressen war Dino Toppmöller auf der Pressekonferenz.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Wir müssen halt viel aus diesem Spiel lernen, viele Dinge mitnehmen. Dass wir immer wach bleiben müssen, weil so eine Zwei-Tore Führung immer irgendwo ein Stück weit trügerisch ist. Und du irgendwo in Sicherheit dich fühlst, aber es kann immer mal ein Gegentor passieren und das war dann heute der Fall und jetzt stehst du halt mit einem Punkt da. Aber es waren auch viele positive Dinge dabei, das Ergebnis ist nicht schön.“
Arnold:
Nicht schön, aber nutzt ja nichts, geht munter weiter, am Sonntag ist schon wieder Bundesliga. Bei Holstein Kiel, dem Aufsteiger, Tabellenletzter. Und auch da ist noch längst nicht gewonnen. Also so euphorisch jetzt die Eintracht in die Saison gestartet ist, ein bisschen Druck ist jetzt schon da.
Dickhaus:
Ein echter Befreiungsschlag ist aber für Mainz 05 gelungen. Die haben ja am vergangenen Wochenende einen Sieg eingefahren, auswärts und in Unterzahl, in Augsburg. Und am Wochenende, da soll es dann auch endlich klappen, morgen mit dem ersten Heimsieg, oder?
Arnold:
Ja, genau, gegen den 1. FC Heidenheim. Kein großer Name, aber doch eine schwierig zu bespielende Mannschaft. Und 05-Trainer Bo Henriksen, der sagt: “Ach, wir nehmen den Schwung aus Augsburg vom Sieg einfach mit.”
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Das wichtigste für uns ist, dass wir diese Power haben und das ist natürlich wichtig morgen, weil wir wissen, dass Heidenheim auch mit Power kommt und auch mit einer sehr guten Verteidigung und einem sehr guten Trainer und alles funktioniert. Aber ich denke, wir haben morgen eine gute Chance.“
Arnold:
Allerdings ohne Ihren Mittelfeldspieler Nadiem Amiri. Der ist ja durch den Platzverweis in Augsburg jetzt automatisch ein Spiel gesperrt.
Dickhaus:
Und einen ganz wichtigen Auswärtssieg, den konnte auch der SV Darmstadt 98 für sich verbuchen. Und damit sind wir in Liga zwei. Und was war das denn bitte für ein Spiel der Lilien auf Schalke?
Arnold:
Ja, Wahnsinn! 0:3 zurückgelegen und dann am Ende noch 5:3 gewonnen. Die Schalker haben ja daraufhin ihren Trainer rausgeworfen. Und Darmstadt quasi noch im Siegestaumel und vor dem schwierigen Heimspiel gegen Magdeburg, die sind sehr stark in die Saison gestartet. Da lässt’s der Trainer Florian Kohfeldt einfach laufen.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
„Der Tritt auf die Euphoriebremse, der ist nicht nötig, den brauchen wir nicht. Weil wir können das schon sehr realistisch einschätzen, was da passiert ist. Und trotzdem sind wir jetzt in einer Ausgangslage, wo man schon die Lust verspürt in der Mannschaft, gegen eine Top-Mannschaft der Liga aktuell zu sagen: okay, warum nicht, hier zu Hause, hier muss man uns auch erst mal schlagen.“
Arnold:
Und es gibt zwei neue Gesichter im Darmstädter Kader. Der eine ist Philipp Förster, der wurde unter der Woche verpflichtet, hat zuletzt für Stuttgart und Bochum gespielt. Und der andere – da sehen wir ihn – Marco Thiede ist ein erfahrener Zweitliga-Verteidiger, 200 Spiele fast schon auf dem Buckel, hat lange Zeit jetzt für den Karlsruher SC gespielt.
Dickhaus:
Schauen wir noch schnell zum 1. FC Kaiserslautern. Der bekommt das in Liga zwei ja mit dem vermeintlich leichtesten Gegner zu tun am Wochenende, oder?
Arnold:
Es geht zu Jahn Regensburg. Die sind ganz schlechten Saison gestartet. Sechs Spiele, fünf Niederlagen, nur ein Tor geschossen, damit Tabellenletzter und alles andere als ein deutlicher Sieg dort wäre für die FCK-Fans wohl eine Enttäuschung. Aber der Trainer Markus Anfang sagt: ‘Moment mal, auch das muss erst mal gespielt werden.”
Markus Anfang, Trainer 1.FC Kaiserslautern
„Wir brauchen uns da keine Gedanken zu machen, dass da in irgendeiner Form eine Fallhöhe oder sonstiges existiert. Die gibt’s nicht, weil in der Liga kann jeder jeden schlagen und das liegt immer daran, wie du auch in die Spiele reingehst. Ich glaube, dass wir genug liegen gelassen haben in den letzten Spielen und müssen jetzt alles daran setzen, dann auch die Spiele für uns zu entscheiden.“