Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

Unser Sportreporter Thorsten Arnold bringt uns vor dem aktuellen Bundesliga-Wochenende auf den neuesten Stand.

Eva Dieterle, Moderatorin:
Mit 0:3 hat die Frankfurter Eintracht am Mittwoch ihr Champions-League-Spiel in Neapel verloren. Und live dabei im Maradona-Stadion war unser Sportreporter Thorsten Arnold. Thorsten, du bist spät gestern Abend aus Neapel zurückgekehrt. Das war’s also dann – die spektakuläre Europa-Reise der Eintracht ist zu Ende. Wenn du Bilanz ziehst: Was steht für dich drunter, unter dem dicken Strich?
Thorsten Arnold, Sportreporter:
Ja, schaut man auf die sportliche Bilanz, war das natürlich insgesamt eine Riesen-Leistung, auf die Eintracht-Trainer Oliver Glasner nach dem Spiel auch zurecht sehr stolz war. Die Europa-League gewonnen und dann bis in Achtelfinale der Champions League – also Hut ab, da werden sich alle Eintracht Fans  lange dran erinnern. Erinnern wird man sich aber leider auch an die unschönen Szenen, die schlimme Randale in Neapel. Auch das wird bleiben. Stichwort: Eintracht und internationales Ansehen. Also da soll viel aufgearbeitet werden. Und mein Eindruck ist, dass man da auch beim Verein tief erschüttert ist und ein Stück weit ratlos, wie man diese Hooligan-Problematik in den Griff bekommen könnte.
Dieterle: Der Spielplan kennt keine Pause, jetzt geht es direkt mit der Bundesliga weiter. Am Sonntag muss die Eintracht bei Union Berlin antreten.
Arnold: Ja, und denen geht es rein mental exakt so wie der Eintracht: Union auch mit 0:3 aus dem Europapokal rausgeflogen – also mal schauen, wer das besser aus den Kleidern schütteln kann.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
Jetzt wird es wichtig sein, und das wollen wir auch vor der Länderspielpause, noch mal alles investieren, um drei Punkte dort zu holen. Wir haben im Heimspiel gezeigt, dass wir gegen Union eine Idee haben, dass wir auch Skills in unserer Mannschaft haben, mit denen Union Probleme hat. Und die wollen wir in Köpenick danach auf den Platz bringen.“
Arnold: Ja in Köpenick, an der Alten Försterei – schönes Stadion. Einer wird im Mittelfeld fehlen: Kapitän Sebastian Rode ist nach seiner 5. gelben Karte in der Bundesliga für ein Spiel gesperrt.
Dieterle: Schauen wir auf unseren Erstligisten, auf Mainz 05. Auch die sind am Sonntag gefordert. Zuhause gegen den SC Freiburg.
Thorsten: Ja, auch die Freiburger haben von gestern Abend noch ein Europapokal-Match in den Beinen. Auch mit einem negativen Ausgang. Also das könnte für Mainz ein Vorteil sein, auch wenn Trainer Bo Svensson vor dem Gegner warnt.
Bo Svensson, Trainer 1.FSV Mainz 05
Das ist eine sehr gut geölte Maschine und die werden auch nicht nervös, wenn es im Spiel mal nicht läuft. Die bleiben ihre Linie immer treu, glauben an sich selbst, sind einfach sehr gut eingespielt und klar. Und so erwarte ich die auch am Sonntag, so waren alle Duelle.“
Arnold:  Ja, das waren immer ganz enge Spiele, mit hohem Tempo, die immer erst kurz vor Schluss entschieden wurden. Ich denke, am Sonntag wird das wohl auch so.
Dieterle: Und dann ist da morgen Abend noch das Duell in der 2. Liga: Hessen gegen Rheinland-Pfalz. Darmstadt gegen Kaiserslautern.
Arnold: Und heute haben wir dazu dann auch die Stimmen der Trainer komplett eingesammelt. Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht hat eine ganz besondere Beziehung zum Gegner. Hat in Lautern ja bereits in der Jugend gekickt und spielte dann im Bundesliga Team. Hören wir mal, was er sagt:
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Belastend war nur – deswegen bin ich ja froh, dass ich meine Frau habe, weil die kümmert sich um die Karten Anfragen – weil wir zig Anfragen hatten von vielen auch FCK Fans aus der Pfalz. Aber da waren wir schon eher den Lilien zugewandt und haben dort versucht, die Karten gerecht zu verteilen.“
Arnold: Und natürlich ist Darmstadt auch für Lauterns Coach Dirk Schuster ein ganz besonderes Pflaster, hat dort bei den Lilien ja große Aufstiege gefeiert. Aber er bleibt ganz professionell.
Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Wie der Gegner heißt und ob das in der Geburtsstadt ist oder ob das eine Station ist, wo man mal gut gearbeitet hat, oder wenn es ein Gegner ist, wo es vielleicht mal Scheiße lief als Spieler oder als Trainer: wir wollen die Spiele gewinnen und das ist unser Ansatz und dann machen wir auch vor Darmstadt nicht halt.“
Dieterle: Wir sind gespannt, wie’s ausgeht. Aus regionaler Sicht drücken wir natürlich beiden Teams fest die Daumen. Das war er auch schon wieder, dein Bundesliga-Ausblick aufs Wochenende. Vielen Dank, Thorsten!
Arnold: Gerne.