Der Sporttalk mit Julian Beimel

Der Sporttalk mit Julian Beimel

Markus Appelmann:
Genau 10 Spiele in der 1. und 2. Fußballbundesliga sind noch zu spielen, bevor klar ist: Wer steigt ab und auf, welche Teams müssen in die Relegation und wer qualifiziert sich für’s internationale Geschäft.  Und über genau das rede ich jetzt mit Julian Beimel aus unserer Sportredaktion. Julian, Eintracht Frankfurt gestern Abend mit dem Hinspiel im Europa League-Achtelfinale bei Ajax Amsterdam, wo die Frankfurter wieder so ein bisschen in die Spur zurück  finden konnten.
Julian Beimel: 
Richtig, mit dem 2 zu 1 Auswärtssieg beim Tabellenführer der niederländischen Eredivisie atmen die Frankfurter wieder auf, nach den zwei sehr deutlichen Niederlagen gegen Leverkusen und Bayern. Und dem Eintracht-Trainer Dino Toppmöller hat besonders imponiert, wie seine Mannschaft zurückgekommen ist, nach dem frühen 0 zu 1 Rückstand in der 10. Minute.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt:
„Die Reaktion meiner Mannschaft war ehrlicherweise fantastisch. Wenn man davor zwei Spiele verliert, dann hier früh in Rückstand gerät. Dann mit dem Stadion, mit dem Publikum, dann so eine Reaktion zu zeigen. (…) Wir sind jetzt sehr froh,  dass wir das Ding heute gewonnen haben. Und jetzt gilt der Fokus dann erstmal wieder auf die Bundesliga am Sonntag gegen Union Berlin.“
Julian Beimel: 
Ja und gegen Union Berlin wird das, das weiß Dino Toppmöller auch, ein ganz anderes Spiel. Die werden sicher deutlich defensiver agieren, viel weniger Räume anbieten, eng und kompakt verteidigen und da muss die Eintracht dann erstmal Lösungen finden.
Markus Appelmann:
Mainz 05 muss ja schon heute Abend um 20:30 Uhr auswärts in Gladbach ran. Wie ist da die Stimmung bei den 05ern, die ja aktuell auf einem sensationellen 4. Platz stehen?!
Julian Beimel: 
Ja, im Moment die Mainzer ja scheinbar kaum zu stoppen. Und gestern wurde Trainer Bo Henriksen auf der Pressekonferenz gefragt, wie er denn mit dem Druck umgeht, dass man auf Rang 4, einem Platz für die direkte Champions League-Qualifikation steht. Und das war seine Antwort.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05:
„Ich schlafe, ich schlafe fantastisch. Letztes Jahr, das war verrückt. Dieses Jahr ist es verrückt, aber ein anderer Weg. Der Druck ist nicht der gleiche. Das ist ein anderer Druck. (…) Und wir müssen es probieren. Wir wissen, dass es normalerweise nicht realistisch ist, dass wir in die Champions League gehen. Wir wissen das. Wir sind nicht Totalidioten. Aber das Wichtigste für uns ist, dass wir es probieren.“
Julian Beimel: 
Also Henriksen verspürt da keinerlei Druck vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Die Fohlenelf ja mit 4 Siegen in den letzten 6 Spielen – die stehen zwar nicht so sehr im Fokus bisher – sind aber nur vier Punkte hinter den Mainzern in der Tabelle – das wird ein Match auf Augenhöhe.
Markus Appelmann:
Kommen wir jetzt zu Liga 2. Da empfängt Kaiserslautern bereits in etwas mehr als einer halben Stunde die SV Elversberg.
Julian Beimel: 
Ja und wie so oft in dieser engen 2. Liga – ein Spitzenspiel. Denn gewinnen die seit fünf Spielen unbesiegten Saarländer dieses Spiel am Betze, dann zieht Elversberg am derzeit Zweitplatzierten Kaiserslautern vorbei. Gewinnen die Roten Teufel, grüßt man in Lautern – zumindest mal über Nacht – von der Tabellenspitze aus.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern:
„Ist ein ganz schwer zu bespielender Gegner mit sehr viel Intensität. Die jetzt auch zuletzt einen sehr sehr guten Lauf haben. Und die musst du natürlich in erster Linie bekämpfen und bearbeiten. Und das werden sie auch machen. Also das wird schon ein Abnutzungskampf, den wir annehmen müssen. (…) Und es wird sich auch das ein oder andere Mal wehtun, weil du Meter machen musst ohne Ende.“
Julian Beimel: 
Gerade mal etwas mehr als 50 Kilometer sind es ja nur von Elversberg an den Betzenberg. Und deshalb reisen auch rund 4.500 Auswärtsfans an, ins bereits gestern schon so gut wie ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion. 
Markus Appelmann:
Heute der Tag der Freitagabend-Spiele: Auch Darmstadt ist gleich um 18:30 Uhr Gastgeber, in der Partie gegen Karlsruhe. Was erwartest du da für ein Spiel?
Julian Beimel: 
Nach der klaren 1 zu 4 Pleite in Magdeburg wollen die Lilien zuhause gegen den Karlsruher SC wieder was gutmachen. Und dabei für Trainer Florian Kohfeldt eine ganz entscheidender Faktor: Das Bölle und die Fans!
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98:
„Ich glaube, dass Freitagabend ein Moment ist, wo es vielleicht, gerade dann wenn es schwierige Momente gibt, herausragend wäre, wenn die Fans ihre Rolle wieder nehmen, wie sie sie gegen Schalke auch genommen haben. Wie sie sie jetzt aber auch schon seit langer Zeit nehmen. Und sagen: Ok, es ist gerade schwer. Und jetzt kommen wir! Jetzt sind wir da und helfen der Mannschaft!“
Julian Beimel: 
Ja der Trainer freut sich über dieses wieder stärker gewordene Band zwischen Team und Fans – und er ist sich sicher: die Stimmung von den Rängen holt aus seiner Mannschaft nochmal das letzte Prozent raus!
Markus Appelmann:
Wir sind gespannt ob da der Funke überspringt im Stadion am Böllenfalltor. Julian, vielen Dank für Deinen sportlichen Ausblick aufs Wochenende.