Der Sporttalk mit Julian Beimel

Der Blick unseres Sportreporters auf die Bundesliga-Spiele des Wochenendes.

Markus Appelmann, Moderator:
Gekämpft wird bei uns gleich auf dem Platz, unseren Sport Talk aber starten wir mit einer Vertragsverlängerung. Bundestrainer Julian Nagelsmann bleibt über die WM 2026 hinaus als Trainer der deutschen Nationalmannschaft und hat bis 2028 unterschrieben. Unser Julian heißt Beimel aus der Sportredaktion. Julian, wir sprechen gleich über den 19. Spieltag in der Fußballbundesliga. Aber zunächst geht es international zur Sache. Eintracht Frankfurt hat sich ja gestern Abend richtig gut geschlagen.
Julian Beimel, Sportreporter:
Absolut. Wir sehen es hier – der 2:0-Europa-League-Heimsieg gegen Ferencvaros Budapest. Die Frankfurter machen also genau so weiter, wie sie ins neue Jahr gestartet sind. Vier Siege in Folge schon mittlerweile. Ja, und der direkte Einzug ins Achtelfinale der Europa League, der ist zwar noch nicht zu 100 %, aber so gut wie sicher. Ein einziger Punkt beim letzten Gruppenspiel bei der AS Rom würde reichen, dann wäre alles klar. Aber Jan Fießer, der Co-Trainer von Eintracht Frankfurt, der den gestern ja für ein Spiel gesperrten Cheftrainer Dino Toppmöller ersetzen musste, der hat nach dem Spiel direkt klargestellt: “Ausruhen werden wir uns deshalb nicht.”
Jan Fießer, Co-Trainer Eintracht Frankfurt
„Wir fahren nach Rom, um zu gewinnen. Das soll im Endeffekt keine Kaffeefahrt sein. Wir wollen uns nicht das Kolosseum anschauen. Wir fahren da hin, um drei Punkte einzusacken.“
Beimel:
Und drei Punkte einsacken will die Eintracht mit Sicherheit auch am Sonntag in Hoffenheim. Die Kraichgauer ja aktuell auf Platz 15, hängen im Tabellenkeller fest. Da geht die Eintracht also als klarer Favorit ins Spiel.
Appelmann:
Wir bleiben in Liga eins und sprechen über Mainz 05, die zum ersten Mal in der Ära des Trainers Bo Henriksen zwei Niederlagen in Folge hatten. Jetzt will man auf die Siegesstraße zurückkehren und zwar gegen den VfB Stuttgart.
Beimel:
Und das wird ein hartes Stück Arbeit, denn Stuttgart im neuen Jahr mit vier Siegen aus vier Spielen. Aber wer wie Mainz auch schon in dieser Saison zu Hause gegen Dortmund und die Bayern gewinnen konnte, der kann natürlich auch gegen den VfB Stuttgart mit breiter Brust auflaufen.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Wir wissen, dass Stuttgart eine unglaublich gute Fußballmannschaft ist, dass sie guten Fußball spielen wollen. Aber wir sehen auch unsere Möglichkeiten in der Analyse, Möglichkeiten Tore zu machen. Das ist für uns das Wichtigste, dass wir dieses Gefühl haben. Und wir wissen auch, dass in der MEWA-Arena dann alles passieren kann.“
Beimel:
Nachdem Henriksen letzte Woche ja noch von der Tribüne aus gesperrt zuschauen muss, dann wird er gegen Stuttgart wieder von der Seitenlinie aus sein Team lenken. Weiterhin ausfallen wird aber der zwölf-Tore-Mann Jonny Burkardt. Der hat immer noch mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen.
Appelmann:
Gehen wir in Liga zwei. Darmstadt 98 spielt am Sonntag zuhause gegen den SC Paderborn. Und diese Woche hat man sich in der Offensive verstärkt mit einem alten Bekannten.
Beimel:
Richtig. Und zwar mit einem früheren Spieler von Hertha BSC Berlin und Mainz 05: Jean-Paul Boëtius. Der hatte jetzt die letzten anderthalb Jahre mit einer Krebserkrankung zu kämpfen, hat den Krebs besiegt und gibt jetzt ein Comeback bei den Lilien. Und wir hören mal rein, was sein neuer Trainer dazu sagt.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
„Wir alle zusammen begreifen das als eine sehr, sehr große Chance. Weil wir wollen ihm dabei helfen, wieder auf sein Niveau zu kommen. Wenn wir das schaffen, werden wir einen herausragenden Spieler für Darmstadt 98 haben. Wir hatten das Gefühl, vor allem über die Gespräche, dass er es unbedingt nochmal möchte und wir der perfekte Rahmen dafür sind.“
Beimel:
Ja, das könnte also eine richtig schöne Geschichte geben, da am Bölle. Sportlich die Darmstädter aktuell ja auf Rang zehn, aber gerade nach oben in der Tabelle alles ja brutal eng, da ist noch alles drin. Und die kommenden Wochen werden zeigen, wo die Reise für die Lilien hingeht.
Appelmann:
Kommen wir noch zum FC Kaiserslautern. In gut einer halben Stunde ist Anpfiff, und zwar auswärts gegen Fürth.
Beimel:
Am Betze ist die Laune gut. Mit einem Sieg in die Rückrunde gestartet. Jetzt kehren auch immer mehr verletzte Spieler in den Kader zurück und man grüßt von Tabellenplatz fünf. Aber Trainer Markus Anfang sagt: “Immer schön den Ball flach halten”. Er drückt so ein bisschen auf die Euphoriebremse. Wir hören mal rein.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Ich glaube schon, dass der Verlauf, der aktuelle Verlauf der Saison glaube ich positiv ist. Aber was das Umfeld betrifft, glaube ich, wir haben doch im Umfeld viele Menschen, die das sehr gut und sehr realistisch einschätzen können. Und wir müssen jetzt nicht nach oben schielen und genauso wenig wie nach unten schielen.“
Beimel:
Klar, nach außen wird das natürlich nicht kommuniziert, aber wir können uns sicher sein, im Verein, intern, in der Kabine, da wird nach oben geschielt. Und das ist ja auch nur normal, nur menschlich, wenn man gerade mal zwei Punkte hinter dem Tabellenführer Hamburger SV steht.
Appelmann:
Dann sind wir mal gespannt auf den FCK noch weiter nach oben geht. Danke, Julian Beimel, für deinen sportlichen Ausblick.
Beimel:
Gerne.