Der 17:30-Sporttalk vor dem Bundesliga-Wochenende

Die Mainzer Siegesserie, die Frankfurter Siegesmisere, ein Darmstädter Verletzungsrückkehrer und ein junger Vater in Kaiserslautern – mehr da zu von unserem Sportreporter David Rischke,

Eva Dieterle, Moderatorin; Wir wollen jetzt über Fußball reden, und deshalb ist bei mir David Rischke aus unserer Sportredaktion. David, Mainz 05 spielt am Sonntag in Wolfsburg. Die Mainzer sind so richtig ins Rollen gekommen, seit zehn Ligaspielen ungeschlagen.
David Rischke, Sportreporter: Das ist Rekord, die längste Serie in der Mainzer Bundesliga-Geschichte. Aktuell stehen die Mainzer auf dem siebten Tabellenplatz und am Sonntag, das ist dann eine goldene Chance für die 05er, den direkten Konkurrenten Wolfsburg auf Distanz zu halten. Also ein wichtiges Spiel. Und das weiß natürlich auch der Trainer Bo Svensson.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Ja, wir wollen so hoch in der Tabelle stehen, wie möglich. Und wir wollen vor Wolfsburg dann auch bleiben. Und mit nicht so viele Spiele noch zu spielen, dann sehen wir schon, welche Auswirkungen das Spiel dann auch haben wird und dementsprechend geht es natürlich um viel.“
Rischke: Einfach zusammengefasst: Es geht für die Mainzer in den letzten fünf Saisonspielen um die Qualifikation für den Europapokal.
Dieterle: Während die Mainzer im Saison-Endspurt auf Hochtouren laufen, geht der Eintracht Frankfurt langsam die Puste aus. Seit acht Spielen warten die auf einen Sieg.
Rischke: Ja, und das ist so ein bisschen wie, ich sag’ mal, “Und täglich grüßt das Murmeltier” bei der Eintracht. Das hatten sie schon öfter in der Geschichte, in der jüngeren Vergangenheit. Tolle Hinrunde gespielt mit den besten Chancen und dann in der Rückrunde der Einbruch. Ja, und jetzt kommt der FC Augsburg in den Deutsche Bank Park. Ja, und die Augsburger werden dann sagen: “Hier, Eintracht hat mal schön den Ball versucht, was damit zu machen. Und wir bauen unseren Abwehrriegel auf”. Und da ist natürlich klar, dass der SGE-Trainer Oliver Glasner ein bisschen ins Grübeln gerät. Denn eine Sache beschäftigt ihn ganz besonders bei seinen Jungs: Sie spielen ihm nicht zielstrebig genug aufs Tor.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Und ich hab‘ das ja schon vor ein paar Wochen mal gesagt – ich glaub‘ vorm Leverkusen-Spiel -, dass wir uns nicht im eigenen Ballbesitzt ergötzen dürfen. Und dann spielen wir zu viel auf Ballsicherung in die Breite und dadurch haben wir zwar mehr Ballbesitz, bessere Passquote und weniger Punkte. Und mir wäre lieber, dass wir weniger Ballbesitz, schlechtere Passquote haben und dafür mehr Tore und Punkte.“
Rischke: Dazu noch eine gute Nachricht aus SGE-Sicht: Jesper Lindström ist wieder fit und er steht gegen Augsburg im Kader.
Dieterle: Kommen wir zur nächsten guten Nachricht: Bei Zweitliga-Tabellenführer Darmstadt 98 ist Tobias Kempe wieder an Bord.
Rischke: Und Kempe ist einer, der weiß, wie’s geht. 2015 ist er mit den Lilien aufgestiegen und ganz besonders: Kempe hat im letzten Saisonspiel auch den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg erzielt – per direktem Freistoß, muss man dazu sagen. Leider war Kempe in den letzten sechs Wochen verletzungsbedingt außer Gefecht gesetzt. Jetzt ist er aber wieder da seit dem letzten Wochenende. Und das freut natürlich den Trainer Torsten Lieberknecht.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Erst mal wichtig – ob das Tobi Kempe ist, ob das Klaus Gjasula ist: Wir haben auch so ein paar stille Helden bei uns drin, die aus einer langen Verletzungsphase rauskommen. Die jetzt aber so langsam auch in der Lage wären, wenn ich sie denn aufs Feld schicke. Und Tobi wird mit Sicherheit auch bald wieder seinen Standard schießen, den wird er dann reinköpfen, oder geht direkt rein, so wie er das kann.“
Dieterle: Während die Lilien um den Aufstieg kämpfen, ist für den FCK schon klar, wo die roten Teufel in der nächsten Saison spielen und zwar wieder in der zweiten Bundesliga. Sowohl nach oben als auch nach unten geht nichts mehr.
Rischke: Ja, aber man sollte sich nicht täuschen. Es herrscht trotzdem Euphorie um den Betzenberg. Allein fürs Spiel jetzt gegen Rostock wurden schon mehr als 40.000 Tickets verkauft. Dazu gibt es auch noch Euphorie bei einem Spieler des FCK, bei Erik Drum, denn der ist nämlich jetzt Vater geworden.
Dirk Schuster, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Er hat eine Tochter. Wenn ich richtig informiert bin, heißt sie Luna. Mutter und Kind geht’s gut, alle wohlauf, das ist die Hauptsache. Klar, Erik wird schlaflose Nächte haben, eine Zusatzbelastung. Aber er trainiert gut, ist nah dran an der Mannschaft, und nah dran an der ersten Elf, er wird definitiv auch im Kader stehen.“
Rischke: Also mit diesem väterlichen Schub im Rücken, da wird Erik Durm ja wie auf Wolke sieben über den Platz schweben. Also wenn ich der Trainer wäre, ich würde ihn in die Startelf packen. Da kann ja nichts schiefgehen.
Dieterle: Okay, David, vielen Dank für deinen Ausblick aufs Fußballwochenende.
Rischke: Sehr gerne.