Der Sporttalk mit David Rischke

Unser Sportreporter David Rischke bringt Sie auf den aktuellen Stand zum anstehenden Bundesliga-Wochenende und blickt zurück auf das Europa-League-Spiel der Eintracht.

Markus Appelmann, Moderator: David, Eintracht Frankfurt hat in Piräus gewonnen in einem dramatischen Spiel. Wie oft hast du denn dieses Spiel in die aktuelle Lage der SGE ein?
David Rischke, Sportreporter: Auf jeden Fall bedeutet der Sieg: Gruppenphase überstanden, K.-o.-Phase eingetütet. Ja, und hier sehen wir auch den Torschützen Jens Petter Hauge, in der Nachspielzeit getroffen – dramatisch, du hast es gesagt. Und so ein Sieg, der gibt natürlich Selbstvertrauen und er hat allen Beteiligten wirklich gut getan.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen: Spielerisch war das die meiste Zeit doch sehr dünn, was die Eintracht gespielt hat. Und da hat die Mannschaft aber auf der anderen Seite auch gezeigt: Sie hat Kampfgeist.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Was aber auch die Spieler auszeichnet, auch wenn nicht immer alles funktioniert, aber sie geben wirklich alles, was sie haben, bis zur letzten Sekunde. Wir haben jetzt gegen Leipzig mit dem Schlusspfiff den Ausgleich erzielt in einem ganz schwieriges Spiel für uns. Wir haben hier gestern den Rückstand gedreht und in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt. Ja, das sind die Jungs, auf die kann man sich da verlassen, dass sie wirklich alles raushauen.“
Rischke: Und einer hat auf jeden Fall alles rausgehauen – das war der Torwart Kevin Trapp. Der hat mit seinen tollen Paraden die Mannschaft erst überhaupt im Spiel gehalten, dass sie am Ende gewinnen konnte. Und Trapp wird damit langsam zur Lebensversicherung der Eintracht. Wie schon gegen Leipzig letzte Woche oder auch beim Sieg in München vor ein paar Wochen. Ob das immer so reicht, dass ein Kevin Trapp die Eintracht rettet, das wage ich mal zu bezweifeln.
Appelmann: Am Sonntag spielt die Eintracht auswärts in Fürth. Der Aufsteiger bislang sieglos. Da muss doch ein Sieg für die Eintracht drin sein, oder?
Rischke: Das muss man so sagen. Auf der anderen Seite: Das Team ist nach diesen strapaziösen Spielen sehr müde und manche Spieler fehlen ja vielleicht auch, allen voran Filip Kostic, ist ja fraglich weiterhin. Aber du hast recht, sie müssen gewinnen. Denn verliert man das Ding zum Beispiel in Fürth, dann kommt überhaupt keine Ruhe rein. Und vor allen Dingen, dann werden die Diskussionen um den Trainer Oliver Glasner sicher noch lauter werden.
Appelmann: Beim Liga-Rivalen Mainz 05 schaut man ganz entspannt auf den Showdown heute Abend gegen Borussia Mönchengladbach. Wird denn Kapitän Moussa Niakhaté wieder in der Startelf dabei sein?
Rischke: Nun ja, letzte Woche wurde er geschont in Bielefeld und die Mainzer halten sich noch ein bisschen bedeckt, ob er spielen kann oder zumindest, ob er in der Startelf steht. Selbst wenn das nicht der Fall ist, mit David Nemeth haben die Mainzer wirklich einen äußerst passablen Ersatz zur Hand. Der 20-jährige Österreich hat sein Talent und sein Potenzial ja auch schon gezeigt. Auch wenn sein Trainer Bo Svensson deutlich sagt: Der Junge, der hat noch so seine Baustellen.
Bo Svensson, Trainer Mainz 05
„Er muss noch körperlich zulegen. Wenn man jetzt die zwei Spiele beobachtet gegen große Stürmer wie Lasme und Klos, da merkt man schon, dass ein Zweikampf und ein Kopfballduell, dass er sich noch cleverer verhalten muss und auch körperlich zulegen muss. Und dann von der Handlungsschnelligkeit und Spieltempo, was in der Bundesliga gefordert ist, muss er sich noch mehr daran gewöhnen.“
Appelmann: Ja, eine gute Nachricht für die Mainzer blieb heute aus. Der Bundestrainer Hansi Flick hat heute sein Aufgebot für die Länderspiele, für die kommenden Länderspiele bekannt gegeben, und Jonny Burkardt fehlt.
Rischke: Ja, so ist es. Burkardt hat ja in den letzten Wochen starke Topleistung in der Bundesliga und im Pokal gebracht, acht Pflichtspiel-Tore in dieser Saison schon erzielt und da hat es unter der Woche dann noch Diskussionen gegeben in den Medien – wird er jetzt nominiert, wird er nicht nominiert? -, aber vielleicht ist es einfach auch noch ein bisschen zu früh für ihn. Wenn er jetzt langfristig Topleistung bringt, dann klappt’s vielleicht beim nächsten Mal.
Appelmann: Gehen wir in die Liga Zwei, da muss Darmstadt auf Schalke ran. Aber die Lilien haben wieder ein bisschen mehr Verstärkung seit letztem Wochenende.
Rischke: Ja, ein Spieler, der lange verletzt war, ist wieder zurück auf dem Platz. Marvin Mehlem, hier sehen wir in ihn, kreativer offensiver Mittelfeldspieler. Ein halbes Jahr war er ausgefallen wegen einer Knie-OP, jetzt ist er wieder da und das bedeutet, die Darmstädter sind damit noch schwerer auszurechnen für den Gegner. Und vielleicht ist das ja der Grund, warum unter der Woche beim Training ein Spion vorbeigeschaut hat.
Torsten Lieberknecht, Trainer Darmstadt 98
„Es war von drei Zuschauern der einzigste, der sich sehr auffällig verhalten hat. Ich hab ihn dann direkt angesprochen, leichte Röte ins Gesicht treiben lassen, haben wir aber trotzdem erlaubt, dort bleiben zu dürfen. Es sollte nur einen schönen Gruß ausrichten. Aber zeigt halt auch Respekt uns gegenüber, finde ich, wenn du da so einen Aufwand betreibst, jemanden herzuschicken. Aber ich würde es ein bissel unauffälliger machen. War schon auffällig gestern.“
Rischke: Der Spürnase Torsten Lieberknecht kann man so schnell nichts vormachen.
Appelmann: Danke für deinen Ausblick aufs Bundesliga Wochenende. David Rischke.
Rischke: Sehr gerne.