Der Adler in Europa – Eintracht zu Gast bei Royal Antwerpen

Der Adler fliegt wieder quer durch Europa! Nach der legendären Europapokal-Tour der Frankfurter Eintracht vor zwei Jahren, versuchen die Hessen erneut, den Kontinent im Sturm zu erobern. Den Auftakt bildet heute das erste Europa League-Auswärtsspiel der Eintracht bei Royal Antwerpen in Belgien.

Willkommen bei „The Great Old“ – dem „großartigen alten“ Club – wie er sich selbst bezeichnet: Royal Antwerpen, Belgiens ältester Fußballverein. Die Nummer „1“ im historischen Clubverzeichnis – direkt im Vereinswappen verewigt.
Hier am Bosuilstadion, etwas außerhalb des Stadtzentrums, geht alles etwas beschaulicher zu. Während man gewöhnlich vor Fußballstadien über chronischen Parkplatzplatzmangel klagt, gönnen sich die wasserliebenden Antwerpener hier einen großzügigen Teich. Mit Springbrunnen, versteht sich. Ein Großteil der Zuschauer wird zum Spiel ohnehin mit dem Fahrrad kommen – auch das liebt man hier.
Sich ordentlich abstrampeln – genau das ist das Mindeste, was die Frankfurter Fans heute Abend von ihrer Eintracht erwarten. Acht Pflichtspiele in Folge und noch kein Sieg. Nicht nur Trainer Oliver Glasner weiß: jetzt muss endlich mal gewonnen werden.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Es ist nicht so, dass du sagst ‚Och, fahren wir mal her, zackzack drei Punkte und dann wieder nach Hause‘. Aber klar ist, nach dem Auftakt-Unentschieden zu Hause, dass ein Sieg uns guttun würde. Nicht nur in der Europa-League-Gruppenphase, sondern auch in unserer Gesamtsituation.“
Die Eintracht-Spielzüge hier endlich mal mit Toren veredeln. Auch dafür wäre Antwerpen – die Stadt der Edelsteine – genau das richtige Pflaster. Im Diamantenviertel hier werden über 60 Prozent aller Rohdiamanten weltweit gehandelt. Mit dem richtigen Schliff konnte das Eintracht-Spiel in dieser Saison noch nicht glänzen. Heute Abend sollen die Fans kräftig mithelfen. Etwas über 800 finden hier im Auswärtsblock Platz.
Timothy Chandler, Abwehrspieler Eintracht Frankfurt
„Es ist wirklich einfach schön, dass wieder Fans ins Stadion kommen. Und wenn hier mit 15.000 ausverkauft ist, ist das auch so schön, wie wenn 50.000 in Frankfurt sind. Man freut sich einfach wieder über volle Stadien, man freut sich über Emotionen, die man dann auch hört, und ich denke, das gehört zum Fußball dazu.“
Und dazu gehört in Antwerpen auch der Hafen. Der zweitgrößte in Europa nach Rotterdam. Die Mündung der Schelde – das Tor zur Welt. Und das Tor nach Europa weiter aufstoßen – das ist das Ziel der Eintracht. Aber dazu müssen die Hessen erstmal die Europa League Gruppenphase überstehen. Heute Abend jedenfalls, hier im Stadion von Royal Antwerpen, gilt für die Eintracht die klare Devise: Baden gehen verboten!