Der Acker der Zukunft
Es ist Herbst und die Maisernte steht vor der Tür. Eine heikle Zeit für Landwirte, denn hier entscheidet sich, ob es ein gutes oder schlechtes Jahr wird. In unserer aktuellen Serie schauen wir, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen könnte. Und für die Maisernte gibt es so einiges an Technik, die die Landwirte heute und in Zukunft weiter unterstützen kann – wie ein Beispiel im pfälzischen Neupotz zeigt.
Peter Lauer möchte heute Mais ernten. 20 Hektar stehen auf dem Programm. Um das zu schaffen nutzt er heute einen ganz speziellen Feldhäcksler. Dieser ist mit GPS, also einem Navigationssatellitensystem, und einigen Sensoren ausgestattet, die den Landwirt unterstützen sollen. So kann die Maschine zum Beispiel alleine und auf zwei Zentimeter genau ihre Spur halten. Die Zeiten, in denen Feldhäcksler einfach nur die Ernte einholen, sind vorbei.
Peter Lauer, Produktmanager John Deere Kaiserslautern
„Heute ist es so, mit der modernen Technologie, die zur Verfügung steht, versucht man das ganze natürlich weiter zu optimieren. Ja, die Ressourcen werden immer knapper und da gilt es natürlich für jeden Landwirt seine Kosten und seine eingesetzten Ressourcen zu optimieren. Und genau da setzten wir eigentlich an mit den Technologien, die wir hier anbieten.“
Peter Lauer testet gerade den Feldhäcksler für einen großen Landwirtschaftsmaschinenhersteller. Bei der Ernte zeichnen die Sensoren wichtige Daten auf. Neben der Menge des Ertrags weiß er auch, wie feucht der Mais ist und wie viele Nährstoffe er enthält. Anschließend sieht er punktgenau auf der Karte, wo der „gute“ Mais wächst. So kann der Landwirt nicht nur mit seiner Erfahrung, sondern auch anhand der Daten entscheiden, wie er das Feld in Zukunft bewirtschaftet.
Peter Lauer, Produktmanager John Deere Kaiserslautern
„Und genau hier kommt eigentlich so ein System zum Tragen. Ich kann nicht sagen pauschal auf den 20 Hektar, die ich hier habe, kann ich überall dieselbe Maßnahmen durchführen, dieselbe Düngung durchführen, und erwarten, dass ich am Ende denselben Ertrag bekomme. Sondern der Acker, durch die unterschiedlichen Gegebenheiten, erfordert auch unterschiedliche Aufwandmengen an Düngung beispielsweise oder eine unterschiedliche Intensität an Bodenbearbeitung.“
In Sekundenschnelle sind die Daten auf dem Handy und können ausgewertet werden. In Kooperation mit der BASF und dem zuständigen Landwirt erstellt der Hersteller dann Handlungsanweisungen für die Maschinen, die dann im kommenden Jahr auf dem Maisacker fahren. Für Benjamin Buechner ein Projekt, das zeigt, wie schnell die technischen Fortschritte in der Landwirtschaft sind. Und damit nicht genug.
Benjamin Buechner, Vorentwicklung John Deere Kaiserslautern
„Wir müssen Automatisierung mit an Bord bringen, damit viel Sensorik, die funktionieren muss. Und wenn die Automatisierung da ist, können die Landwirte wieder ein größeres Spektrum an Arbeitskräften auf diesen hochkomplexen Maschinen einsetzen. Und der nächste Schritt, wo wir heute auch schon sind in Teilbereichen, dass wir autonom sogar Feldbestellungen machen können und gar keinen Fahrer mehr in der Kabine brauchen.“
Das wäre auch ein Mittel gegen den Fachkräftemangel in der Branche.
Der abgeerntete Mais kommt jetzt in ein Silo und wird dort zusammengedrückt, damit er nicht schimmelt. Er soll die Kühe des Landwirts Dominik Bellier ein Jahr lang versorgen.
Dominik Bellier, Landwirt in Neupotz
„Für mich als Landwirt bringen mir die Daten, dass ich einfach besser Bescheid weiß, mit was füttere ich meine Tiere. Dadurch, dass ich weiß, was ich meinen Tieren füttere, kann ich die Ration besser anpassen und so meine Milch nachhaltiger produzieren.“