Der 17:30-Sporttalk mit Thorsten Arnold

Nachdem es die Eintracht trotz Niederlage ins Europa-League-Achtelfinale geschafft hat, geht der Bundesliga-Alltag weiter.

Maike Dickhaus, Moderatorin:
Mit 0:2 hat die Frankfurter Eintracht gestern Abend ihr letztes Europa-League-Gruppenspiel bei AS Rom verloren. Doch auch die unmittelbaren Konkurrenten der Eintracht konnten ihre Spiele nicht alle gewinnen. Und deswegen hat es auch so für die Hessen zum direkten Einzug ins Achtelfinale gereicht. Und darüber spreche ich jetzt mit meinem Kollegen aus der Sportredaktion, Thorsten Arnold. Hallo!
Thorsten Arnold, Sportreporter:
Hallo!
Dickhaus:
Thorsten, was war denn da gestern Abend los bei der Eintracht?
Arnold:
Tja, nicht viel offenbar. Also wenig Durchschlagskraft nach vorne, ideenlos, vor allem in der zweiten Halbzeit. Dann geht so ein Spiel schnell mal verloren. Und zu allem Überfluss gab es wieder unschöne Szenen am Rande. Da haben sich Anhänger beider Lager wieder mit Pyrotechnik beschossen. Da muss man abwarten, ob und welche Strafen da auf beide Vereine zukommen. Rein sportlich heißt es jetzt: Mund abputzen. In drei Wochen ist Auslosung da weiß man, wer der nächste Gegner ist. Hauptsache Achtelfinale ist erreicht. Und so sieht es auch der Trainer.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Ich glaube, insgesamt war es kein gutes Fußballspiel von beiden Teams. Rom war am Ende vielleicht zwingender, deswegen haben sie ihre beiden Tore gemacht. Grundsätzlich gab es nicht viele Torchancen auf beiden Seiten. Mission erfüllt und jetzt gilt unser Fokus wieder der Bundesliga. Wir sind sehr froh, dass wir sofort im Achtelfinale sind das erspart uns jetzt englische Wochen im Februar und wir können uns gezielt auf die Spiele vorbereiten, die kommen.“
Arnold:
Und das ist ja der nächste Gegner hier am Sonntag VfL Wolfsburg. Und dieses Spiel ist auch deshalb so interessant, weil es die Deutsche Fußball Liga unter anderem ausgewählt hat, neben anderen Partien, für den Schiedsrichter-Modellversuch. Da sollen jetzt tatsächlich nach strittigen Entscheidungen die Referees ihre Entscheidung durchgeben über Mikrofon und Lautsprecher. Da gucken wir und hören mal genau hin, ob es wirklich so eine gute Idee ist und wie es ankommt.
Dickhaus:
Dann schauen wir jetzt zu unserem anderen Erstligisten, zu Mainz 05 denn für die ist heute Abend ja schon Anpfiff auswärts bei Werder Bremen.
Arnold:
Und die Mainzer haben es ja gestern vermeldet: Cheftrainer Henriksen hat den Vertrag verlängert bis 2027. Und jetzt wollen wir natürlich mal hören, den sympathischen Dänen, was er selbst dazu sagt.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Das ist natürlich eine Entscheidung mit dem Herz, das ist eine Entscheidung meiner ganzen Familie für diese Atmosphäre, diese Emotionen, für die ganze Stadt, für die Fans, für alle. Das ist ein unglaublicher Verein, eine unglaubliche Stadt. Wir lieben es hier und hoffentlich können wir auch den nächsten Schritt machen.“
Arnold:
“Wir lieben es hier” – also die Mainzer, die lieben ihn auch. Toller Typ, der Bo Henriksen. Man muss ihn einfach gernhaben. 1.500 Fans sind mitgereist an den Osterdeich, ins Weserstadion nach Bremen.
Dickhaus:
Dann schauen wir noch rasch in Liga zwei, denn da ist in einer guten Dreiviertelstunde ja schon Anpfiff für den SV Darmstadt 98 im Traditionsduell beim 1. FC Nürnberg.
Arnold:
Und da treffen an der Seitenlinie zwei aufeinander, die lange für denselben Verein gearbeitet haben, Werder Bremen nämlich, aber sich nie kennengelernt offenbar. Also Lilien-Trainer Florian Kohfeldt trifft auf Miroslav Klose, die deutsche Fußballlegende, der ist ja jetzt Coach in Nürnberg. Und hör mal, wie der Florian Kohfeldt sich freut.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
„Ich glaube, er ist einer der größten Persönlichkeiten, die wir im deutschen Fußball haben. Der Mann ist WM-Rekord-Torschütze, wenn mich nicht alles täuscht und ich freue mich sehr, ihn mal persönlich kennen zu lernen. Weil er auf mich einen sehr sympathischen Eindruck macht, neben diesen großen Erfolgen scheinbar sehr auf dem Boden geblieben ist, sehr entspannt wirkt.“
Arnold:
Und entspannt sind die Darmstädter auch, was die Rückkehr von Stürmer Isac Lidberg nach seiner Verletzung in den Kader betrifft. Sie geben ihm noch eine Woche, soll sich erst einmal richtig auskurieren.
Dickhaus:
Bleibt noch der Blick zum 1. FC Kaiserslautern. Und die roten Teufel, die können sich am Sonntag ja wieder auf eine spektakuläre Kulisse auf dem Betzenberg freuen, oder?
Arnold:
Ja, über 40.000 Tickets sind schon verkauft. Auch der Gegner Preußen Münster bringt viele lautstarke Fans mit. Und das wird ein schwieriges Spiel, das weiß auch Trainer Markus Anfang.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Das ist eine Mannschaft, die du nie hundert Prozent unter Kontrolle kriegen kannst, weil sie immer wieder Momente auf ihrer Seite haben. Weil es auch eine Mannschaft ist, die Standardsituationen beherrscht, über Einwürfe auch immer wieder Torgefahr verursachen kann. Und du musst halt versuchen, sie so weit wie möglich vom Tor weg zu halten. Sie werden immer wieder Möglichkeiten haben. Das wirst du nicht ganz verhindern, aber du musst halt schauen, dass es so wenig wie möglich sind.“
Arnold:
Und auch auf dem Betze gibt es ein freudiges Wiedersehen. Sascha Hildmann, der Ex-FCK-Trainer ist ja in der Pfalz geboren, ist jetzt Coach in Münster, kommt zurück, hat noch viele Freunde in Kaiserslautern. Da wird er viele Hände schütteln müssen.
Dickhaus:
Dann sind wir gespannt, wie es ausgeht. Am Sonntag, 13:30 Uhr, geht’s los und dich verabschieden wir jetzt erst mal in dein wohl verdientes Wochenende. Vielen Dank für deinen Fußballausblick, Thorsten.