Der 17:30-Sporttalk

Thorsten Arnold schaut auf das kommende Fußballwochenende bei Mainz 05, Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98.

Eva Dieterle, Moderatorin: Es ist Freitag und wie immer werfen wir einen Blick auf das Fußball Programm am Wochenende und dazu steht jetzt bei mir im Studio mein Kollege Torsten Arnold aus der Sportredaktion ist. Mensch, da haben wir ja in dieser Woche einige spektakuläre Spiele im DFB-Pokal erlebt. So kann es in der Bundesliga weitergehen, oder?
Thorsten Arnold, Sportreporter: So kann es weitergehen. Tolle Spiele – ich sage nur Gladbach – Bayern -, tolle Strafraumszenen, Tore und die Mainzer, die haben’s besser gemacht als die Bayern, die sind nämlich weiter im Pokal, haben ja spät in der Verlängerung gegen Arminia Bielefeld dann noch mit 3:2 gewonnen.
Gut, jetzt ist wieder Bundesliga und der Gegner morgen, der heißt – siehe da – schon wieder Arminia Bielefeld. Und das macht die Spielvorbereitung einfach für das Trainerteam. Da muss man sich jetzt nicht stundenlang durch Videokassetten wühlen. Man denkt einfach nur mal drei Tage zurück, wie das so war. Und für Bo Svensson, den Mainzer Trainer, da ist das Spiel noch sehr präsent.
Bo Svensson, Trainer Mainz 05
„Wie die sich hier präsentiert haben am Dienstag, zeigt, wie schwierig die Aufgabe für uns dann morgen auch wird. Und das ist uns allen klar und darauf müssen wir uns vorbereiten. Weil hinzufahren und ein bisschen nur auf die leichte Schulter zu nehmen, da werden wir große Probleme bekommen.“
Arnold: Ja, ich denke, da hat er recht. Es wird wieder eine sehr enge Kiste, diesmal allerdings in Bielefeld auf der Alm. 400 Fans nur haben die Mainzer als Unterstützung. Mal gucken, ob die was zu jubeln haben, dann werden sich auch bemerkbar machen.
Dieterle: Kommen wir zu unserem anderen Erstligisten, zur Frankfurter Eintracht. Und die legen ja gerade, was ihre Form betrifft, so eine richtige Achterbahnfahrt hin.
Arnold: Ja, gut beschrieben. Also, „die launische Diva vom Main“ hat man ja schon immer gesagt. Da war ja dieses tolle Europa-League-Spiel letzte Woche gegen Piräus auf großer Bühne – beste Saisonleistung, alles wunderbar, der Sieg dann unter Dach und Fach – und dann wenige Tage später in Bochum im Nieselregen dann so eine Schlappe.
Und die Fans fragen sich: ‚Was ist denn da los? Warum kommt da keine Konstanz rein?‘. Das fragen sich auch Trainer und Spieler bei der Eintracht. Und da ist man jetzt ganz tief noch mal in die Analyse gegangen, hat das Spiel datenmäßig noch mal links gemacht und ein paar Einzelheiten hat der Trainer mal verraten. Ganz interessant. Hören wir mal rein.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Wir sind als Beispiel in Bochum dreieinhalb Kilometer mehr gelaufen wie der Gegner bei 60% Ballbesitz. Ich sage, schon fast zu viel. Also, die Jungs wollten auch, dass ist in der Analyse rausgekommen, manchmal zu viel. Ich nehme jetzt den Kristijan Jakic, der ist links vorne, rechts hinten, geht ins Kopfballduell für den Innenverteidiger – also, der will plötzlich alles machen. Aber es bleibt dann so seine Kernaufgabe, ein Stück weit vielleicht auf der Strecke.“
Arnold: Es klingt recht konfus – den Begriff hat er auch genannt. Aber da ist er dann jetzt eigentlich am Zug. Er als Cheftrainer muss bestimmen, wer macht was auf dem Feld und wer nicht. Und auf keinen Fall was machen morgen kann Goncalo Paciencia im Sturm, auf den man ja jetzt wieder Hoffnungen gesetzt hat. Der hat jetzt eine Oberschenkelzerrung fällt wohl auch länger aus. Und der Kapitän Sebastian Rode ist nicht dabei. „Belastungssteuerung“ heißt es da, der soll auf jeden Fall nächste Woche beim wichtigen Europa-League-Spiel in Piräus dabei sein. Da setzt die Eintracht diese Woche den Schwerpunkt.
Dieterle: Wir schauen jetzt noch ganz rasch in Liga Zwei, denn da ist jetzt schon gleich Anpfiff für den SV Darmstadt 98 im Stadion am Böllenfalltor.
Arnold: Einem echten Traditionsduell: Darmstadt gegen Nürnberg. Die waren ja auch lange Zeit Erstligist, neun Mal Deutscher Meister übrigens. Ja, und wo so Flutlicht und Tradition zusammenkommen, da ist Großes zu erwarten. Endlich mal wieder Flutlicht und Zuschauer auf den Rängen und Darmstadt Trainer Torsten Lieberknecht, der kann’s auch kaum erwarten.
Torsten Lieberknecht, Trainer Darmstadt 98
„Es ist eine pure Freude auf ein hoffentlich für uns dann zum Ende hin erfolgreiches Spiel. Aber die pure Freude hier auf Stimmung, auf Flutlicht, auf Rasen, der ‚annerster‘ schimmert, wenn das Flutlicht an, ist auf meine Mannschaft, die viel Energie aufbringen muss an diesem Tag.
Arnold: Ja, „Rasen, der ‚annerster‘ schimmert“ – also, wunderbar, Torsten Lieberknecht, da kommt der Pfälzer durch. Hat ja als Bub begonnen mit dem Kicken beim FV Haßloch. Ja, und auch sportlich ist es heute Abend wirklich sehr interessant zu beobachten, das Darmstädter Duo Tietz und Pfeiffer, wie die dann auftreten gegen die stärkste Abwehr der Liga derzeit – Nürnberg nur sieben Gegentore. 18:30 Uhr geht’s los. Wir sind gespannt.
Dieterle: Wir freuen uns darauf. Thorsten, das war dein Ausblick aufs Fußballwochenende. Vielen Dank dafür.
Arnold: Gerne.