Der 17:30-Sporttalk

Nach der Länderspielpause mit zwei Siegen für unsere deutsche Fußballnationalmannschaft geht’s jetzt in der Bundesliga wieder zur Sache.

Markus Appelmann, Moderator: Und deswegen habe ich mir wie immer freitags Verstärkung ins Studio geholt mit Thorsten Arnold aus der Sportredaktion. Thorsten, schwierige Aufgabe für unsere heimischen Clubs, die jetzt wieder Vollgas geben müssen.
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, so kann man sagen. Und viele schauen dann morgen zum Beispiel nach Frankfurt. Da ist ja die Hertha aus Berlin zu Gast. Und das ist ein echt richtungsweisendes Spiel. Die Hertha, die hatte sich ja viel vorgenommen diese Saison, kam aber noch nicht so richtig in die Gänge bislang.
Und da wird Wiedersehen gefeiert. Also zum Beispiel mit Fredi Bobic, dem ehemaligen Sportvorstand der Eintracht. Der zieht ja jetzt in Berlin die Fäden. Und auch hier mit Kevin-Prince Boateng – Kultfigur bei der Eintracht nach dem legendären Pokalsieg 2018. Und der Prinz hat schon gesagt: „Ja, ich freue mich, wieder nach Frankfurt zu kommen.Aber Umarmungen gibt’s während der 90 Minuten nicht, da gibt es anderen Körperkontakt und der wird ziemlich wehtun.“
Also da sagt er schon mal den richtigen Kampf voraus und einfach den Oliver Glasner, der kümmert sich erst ums Taktische beim Gegner.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt
„Sie haben zuletzt in einer sehr sehr kompakten Defensive agiert, ist die Mannschaft, die mit den wenigsten Ballbesitz in der Liga hat und dann auf ihre Umschaltemomente gewartet. Ob sie es wieder so angehen, weiß ich nicht. Aber wie gesagt, ist es eine Mannschaft, die mit den Namen ihrer Spieler eine sehr sehr gute Bundesliga-Mannschaft darstellt.“
Arnold: Ja, 40.000 Zuschauer darf die Eintracht reinlassen. Knapp über 30.000 Tickets sind schon verkauft – und nicht nur an Genesene und Geimpfte, sondern auch ein gewisser Prozentsatz an negativ Getesteten. Der soll immer noch weiter ins Stadion gehen dürfen. Aber da hat das Gesundheitsamt Frankfurt gesagt: Ja, Moment – bei 40.000, das muss dann schon ein PCR Test sein und der kostet ja 70 – 75 Euro. Und wenn wir jetzt mal an die Familien denken, mit den ganzen jungen Fans, Kinder, Jugendliche – das wird ein teurer Spaß. Da die Eintracht gesagt: Komm, also, wir geben da einen Zuschuss. Also alle, die sich testen lassen wollen von sieben bis 18 Jahren, die erhalten 50 Euro Zuschuss. Das Gleiche gilt auch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Und das Ganze gilt jetzt für die nächsten zwei Heimspiele, also morgen gegen Berlin und am Donnerstag in der Europa League.
Appelmann: Von der Europa League – gutes Stichwort – war Mainz zuletzt weit entfernt. Ich glaube, das Stichwort heißt in diesem Jahr „Klassenerhalt“, oder?
Arnold: So heißt es ja immer und aus einem einzigen Grund: um solch tolle Spiele zu erleben – Mainz bei Borussia Dortmund. Da ist die Hütte noch voller 67.000 Zuschauer. Und Trainer Bo Svensson, der schwärmt so richtig von einem schwarz-gelben Gegner.
Bo Svensson, Trainer Mainz 05
„Die haben diesen Trend aus das Ende letzter Saison fortgesetzt. Super Einzelspieler, sehr sehr gut in alle Phasen des Spiels, einen sehr guten Trainer – also eine eine sehr große Aufgabe und natürlich auch mit wahrscheinlich sehr viele Zuschauer. Da erwartet uns eine tolle tolle Erlebnis und auch eine große Herausforderung, das ist klar.“
Arnold: Personell gibt es bei den Mainzern eine Hiobsbotschaft. Verteidiger Jeremiah St. Juste, der hat sich ja im letzten Bundesligaspiel gegen Union Berlin die Schulter ausgekugelt. Da sehen wir es. Da liegt und wird versorgt. Das muss jetzt operiert werden. Da fällt er wahrscheinlich für den Rest der Hinrunde aus. Da drücken wir mal die Daumen für eine schnelle Genesung.
Appelmann: Ja, wir gehen eine Liga tiefer in Liga 2 – und bei den Lilien, beim SV Darmstadt 98 gibt es auch ein Wiedersehen.
Arnold: Genau da kommt der Ex-Trainer wieder zum Böllenfalltor. Markus Anfang, der ist ja jetzt Trainer bei Werder Bremen. Da wollte er unbedingt hin und die Lilien mussten ihn ja dann schweren Herzens ziehen lassen. Und jetzt schauen wir mal, was der aktuelle Trainer, Torsten Lieberknecht, zum Spiel sagt.
Torsten Lieberknecht, Trainer Darmstadt 98
„Du hast einen Gegner, namhaften Gegner, du hast ein Heimspiel. Ich glaube, das wird dann nicht das Problem sein, dass wir uns lethargisch zeigen. Wichtiger ist, dass die Jungs wissen, sie sollen sich vertrauen. Sie sollen in ihrer Stärke eben auch die Sicherheit sehen, um dann hier gegen Werder Bremen zu gewinnen.“
Arnold: Ja, und auch bei den Darmstädter sind die Türen buchstäblich – hier sehen wir es – wieder offen. Also es dürfen auch wieder Fans beim Training zuschauen. Das haben ein paar genutzt, diese Woche, haben da durch den Zaun geguckt, ob denn die Lilien tatsächlich fit sind für den Gegner aus dem hohen Norden.
Appelmann: Danke schön für dein Bundesliga-Update Wie immer Freitags, Thorsten Arnold.
Arnold: Gerne.