Der 17:30-Sporttalk

Mit unserem Sportreporter Thorsten Arnold sprechen wir über das kommende Bundesliga-Wochenende.

Eva Dieterle, Moderatorin: Der sechste Spieltag in der Fußball-Bundesliga steht an diesem Wochenende an. Und unterschiedlicher könnten die Ausgangslagen unserer heimischen Klubs derzeit nicht sein. Wie immer freitags sprechen wir über die Spiele unserer Bundesligisten mit unserem Sportreporter Thorsten Arnold. Thorsten, lass uns mal mit Eintracht Frankfurt beginnen, denn die haben ja von den bisherigen Spielen kein einziges gewonnen.
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, so ist es. Also insgesamt sieben Spiele ohne Sieg, wenn man jetzt mal DFB-Pokal und Europa League mitrechnet. Ja und wer jetzt auf die Siegesserie der Eintracht wartet als Eintracht-Fan, so langsam könnte sie mal beginnen. Vielleicht ja morgen gegen den 1. FC Köln. Das ist schon so eine Art Pflichtaufgabe, da endlich mal drei Punkte einzufahren. Ein bisschen steigt der Druck auf Trainer Oliver Glasner. Der muss jetzt mal Ergebnisse abliefern. Aber der Trainer sagt, aber zu verkrampft und dann zu sehr zu wollen, das ist auch nicht der richtige Weg für seine Mannschaft.
Oliver Glasner, Trainer Eintracht Frankfurt: „In diesem unbedingten Wollen passieren halt dann Ungenauigkeiten, falsche Entscheidungen, Fehleinschätzungen. Und da ist ganz, ganz wichtig und das kennen wir ja alle aus dem Leben, wenn du so, wenn es dir gut geht, wenn du locker drauf bist, dann flutscht so alles aus der Hand oder bei uns Fußballern aus den Beinen. Und diese Lockerheit haben wir nicht. Auch klar ist das unseren Ergebnissen geschuldet. Aber umso wichtiger ist es, dass wir da jetzt nicht verkrampfen und jetzt nicht sagen, wir müssen.“
Thorsten Arnold: Okay, wollen wir mal sehen, wie es seinen Spielern morgen – was hat er gesagt – aus den Beinen flutscht. Zwei Spieler, die bereiten diese Woche ein bisschen Sorgen. Der eine ist Martin Hinteregger, den zwickt es immer noch in der Schulter. Er hat ja zwei Bänder gerissen, der will sich aber durchbeißen. Und Jesper Lindström – der hat einen Schlag abbekommen im Training. Da muss man erst mal gucken, ob der überhaupt kann.
Eva Dieterle: Wir schauen auf unseren anderen Erstligisten – auf Mainz 05. Die sind ja wesentlich besser in die Saison gestartet, stehen aktuell auf Platz fünf.
Thorsten Arnold: Also ich kenne viele Trainer, die sagen, vor dem 7. Spieltag braucht man gar nicht auf die Tabelle gucken. Aber gut, wenn du schon geschaut hast: Leverkusen Vierter, Mainz Fünfter, ein echtes Spitzenspiel. Und die Leverkusener – die spielen derzeit auch wie eine echte Spitzenmannschaft. Da ist noch viel Dynamik dazugekommen, Aggressivität. Das wird ganz schwer für Bo Svensson und seine Truppe.
Bo Svensson, Trainer 1. FSV Mainz 05: „Wenn man jetzt die Mannschaft im Kollektiven betrachtet, dann bieten die schon Spieler auf sehr hohem Niveau und das macht die Aufgabe natürlich nicht leichter. Dass die dann Ausnahmespieler in der Offensive haben mit Diaby und Wirtz und Schick und Bellarabi und wie die alle heißen, ist klar. Aber es ist definitiv nicht einfacher geworden, gegen Bayer Leverkusen zu spielen dieses Jahr.“
Thorsten Arnold: Tja, da hat er recht und ich bin echt mal gespannt, ob das Mainzer Abwehr-Bollwerk immer noch standhält. Sind ja die besten in der Liga. Nur zwei Gegentore haben die Mainzer, gucken wir mal. Neues gibt es übrigens von Bo Svenssons Vorgänger Jan-Moritz Lichte. Der war ja bis zum Winter Trainer und der hat jetzt heute seinen Vertrag aufgelöst bei den Mainzer, den zieht es in die Türkei. Da wird er Co-Trainer von Stefan Kuntz bei der türkischen Nationalmannschaft.
Eva Dieterle: Da bleibt für uns zum Schluss noch kurz der Blick auf Liga 2, denn da ist jetzt schon gleich Anstoß für die Lilien aus Darmstadt.
Thorsten Arnold: Genau. Also da geht es jetzt langsam auf den Platz. In einer guten Dreiviertelstunde geht es los und der Trainer sagt: Jetzt müssen wir den grünen Rasen beackern. Und apropos „grüner Rasen“. Der steht ganz besonders im Blickpunkt diesmal.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98: „Der Platz spielt eine große Rolle in Heidenheim. Es ist ein sehr schneller Platz, es ist kein typischer Rasen, den man so kennt, ein Hybrid-Rasen, der sehr schnell wird, der Ball wird sehr schnell. Da hat man eben oft auch die Situation, dass die Spieler sich erst mal an das Ganze gewöhnen müssen.“
Thorsten Arnold: Und zum Gewöhnen hat er die Truppe heute früh noch mal vor der Abfahrt auf den Kunstrasenplatz geschickt. So ein bisschen die schnellen Pässe üben. Bin echt mal gespannt, ob es funktioniert, ob es Früchte trägt. Wir drücken den Darmstädter mal die Daumen.
Eva Dieterle: Wir drücken ganz fest die Daumen. Und Thorsten, das war er schon wieder – dein Ausblick auf das Fußball-Wochenende. Vielen Dank dafür!
Thorsten Arnold: Gerne.