Datenschutzbeauftragter informiert über kuriose Fälle

Unsere Daten sind ein sensibles Gut – und ein wertvolles. Gefährlich wird es, wenn sie in die falschen Hände geraten oder missbraucht werden. Deshalb gibt es in Rheinland-Pfalz den Landesbeauftragten für Datenschutz. Jedes Jahr informiert er über Datenschutzverletzungen. Einige kuriose Fälle sind immer mit dabei.

Weihnachten 2023: Irgendwo in Rheinland-Pfalz kriegt ein Kind eine Virtual-Reality-Brille geschenkt. Der unerwünschte Teil der Bescherung: Durch die Brille sind Inhalte zu sehen, die so gar nicht für Kinderaugen bestimmt sind – denn der Speicher des Vorbesitzers war noch auf dem Gerät.
Es ist nur ein Fall von vielen, den Bürger 2023 und 2024 an den Landesbeauftragten für Datenschutz Rheinland-Pfalz geschickt haben.
Dieter Kugelmann, Datenschutzbeauftragter Rheinland-Pfalz
„ Mein Favorit ist tatsächlich die Virtual Reality Brille. Also der Fall, in dem eine Speicherkarte nicht gelöscht wurde; die Brille wurde ein zweites Mal verkauft und das zeigt: Es sind immer die kleinen Dinge, es ist Datenschutz im Alltag, im Kleinen. Wer sich fragt, wo Datenschutz eine Rolle spielt: Gerade in den kleinen Dingen.“
Auch bei smarten Staubsaugern oder Druckern gelte: Speicher löschen und Daten wie Druckaufträge nicht dem nächsten Besitzer überlassen.
Die Zahl der Beschwerden von Bürgern – wie etwa im Fall der VR-Brille – ist 2023 leicht auf 822 zurückgegangen. Angewachsen ist die Zahl der Beratungen beim Thema Künstliche Intelligenz: Viele Unternehmen wollen wissen, wie ChatGPT oder andere Anwendungen den eigenen Betrieb produktiver machen können.
Kugelmann geht davon aus, dass die Zahl der Anfragen und Beschwerden steigen wird.
Dieter Kugelmann, Datenschutzbeauftragter Rheinland-Pfalz
„Da wird einfach die Frage sein: Wie sind denn die Regelungen zu verstehen, was darf ich, was darf ich nicht. Weil dieses KI-Thema ist ja wie ein Pudding an die Wand zu nageln und weil dieses Thema oft unscharf ist, wird da eine Unsicherheit da sein, wo viele dann sagen „Ich glaub, da ist was schief gelaufen“ und das würden wir dann auch entsprechend prüfen.“
So groß die Chancen mit Künstlicher Intelligenz seien, so groß dürften auch die Herausforderungen für Kugelmanns Behörde beim Datenschutz werden.
Eine Lösung habe man bisher aber immer gefunden: Der Elektronikmarkt, der die VR-Brille verkauft hat, achtet nun penibel darauf, die Geräte-Speicher stets zu löschen.