Darmstadt 98-Profis touren durch die Amateurligen

Die großen Fußballspiele bekommen wir alle mit: Eintracht Frankfurt in der Champions League oder die Mainzer in der ersten Bundesliga. Die Profivereine sind aber abhängig von Amateurvereinen, denn jeder Fußballer fängt mal klein – als Amateur eben. Und deswegen haben die Profis vom Fußballzweitligist Darmstadt 98 den Amateurfußball besucht.

„Auf geht’s, Griesheim!“
Hier bei der Viktoria Griesheim ist es nicht so glanzvoll wie im großen Stadion: Normalerweise spielen die Darmstadt 98 Profis in der zweiten Bundesliga. Am Sonntag haben sie jedoch verschiedene Vereine in der fünften und sechsten Liga besucht:
Alexander Brunst, Spieler SV Darmstadt 98
„Wenn man hierher kommt und dann den Bratwurstgeruch riecht und dann einfach auch die Menschen, so komplett bodenständig – ist einfach was Schönes, auch mal dann einfach ein bisschen auch abzuschalten, nicht so eine große Masse, nicht so laut.“
Fabian Holland, Kapitän SV Darmstadt 98
„Ich habe das auch früher mal schon gerne gemacht, gehe jetzt auch immer noch, wenn ich es schaffe, in meine Heimat immer mal wieder zu meinem Verein und schaue da mal vorbei. Auch bei unserer zweiten Mannschaft immer mal wieder. Und ohne das Ganze, ohne diese ganzen Vereine, ohne das ganze Drumherum wäre ich jetzt definitiv nicht jetzt da wo ich bin.“
Denn jeder fängt mal ganz unten an. Der Nachwuchs für die Profis kommt von den Amateurvereinen. Hier wird die Jugend durch ehrenamtliche Arbeit und viel Engagement ausgebildet. Davon profitieren die Profivereine. Aber auch die Amateure profitieren im Umkehrschluss von den Profis:
Harry Distelmann, Vereinsvorsitzender Rot-Weiß Darmstadt
„Natürlich das Interesse und die Begeisterung für Fußball wird über den Profifußball entwickelt. Auch die Kinder, die alle unbedingt da erfolgreich sein wollen.“
So wie Davin. Er ist 12 Jahre alt und will auch mal ein Profi werden, wie die Spieler der Lilien. Aber der Sprung von den Amateuren zu den Profis ist nicht einfach:
Davin, 12 Jahre alt
„Ich glaube, es wird sehr schwer, weil es viele talentiertere Kinder gibt, oder Kinder, die den gleichen Willen, wie ich haben. Und vielleicht gibt’s auch Kinder, die mehr Glück haben und auch wahrscheinlich besser sind als ich.“
Bei den Spielern vom Rot-Weiß Darmstadt sind aber nicht nur junge Talente dabei. Manche sind den Amateurvereinen treu geblieben und spielen auch noch mit 32 Jahren in der sechsten Liga. Sie freuen sich über den Besuch der Profis:
Patrick Bohn, Kapitän Rot-Weiß Darmstadt
„Ja, das ist für uns auch immer besonders, wenn dann wirklich mal ein Profi vorbeikommt. Letztendlich guckt man denen ja immer im Fernsehen zu und wenn sie dann hier mal neben uns stehen, weil sie hier aus demselben Ort kommen, ist es immer was Besonderes für uns, es pusht uns nochmal. Und es hilft generell immer, wenn so Leute mal vorbeikommen.“
Denn das steigert die Aufmerksamkeit für die unteren Ligen. Damit die Fußballplätze der Amateure nicht bald leer stehen.