Corona-Testlabore finden immer mehr Omikron-Fälle

Wie dominant ist Omikron heute schon? Darüber spricht Markus Appelmann mit dem Geschäftsführer des Labors Bioscientia in Ingelheim, Dr. Oliver Harzer.

Markus Appelmann, Moderator: Guten Tag.
Dr. Oliver Harzer, Geschäftsführer Bioscentia Ingelheim: Guten Abend, Herr Appelmann.
Appelmann: Ihre Proben stammen vor allem aus Rheinland-Pfalz und aus Hessen. In wie vielen finden Sie prozentual momentan die neue Omikron Variante?
Harzer: Also seit gestern shaben wir die 70% geknackt in den beiden Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz. Und ja, das ist so die Entwicklung, die wir jetzt über die ganze letzte Woche, also die Woche zwischen Weihnachten und Silvester auch schon gesehen haben. Wir sind da kontinuierlich angestiegen in der Relation Omikron zu Omikron hat Delta also sozusagen dann jetzt überholt und ist jetzt eigentlich in der Zwischenzeit die führende Variante geworden.
Appelmann: Wenn Omikron die vorherrschende Variante ist, müssen dann die Impfstoffe schnell angepasst werden?
Harzer: Also, ich glaube, dazu., da bin ich jetzt kein Spezialist. Ich kann dazu nur sagen, dass ich glaube, dass die Impfstoffhersteller da ein Auge drauf haben. Und wir müssen natürlich auch beobachten, wie jetzt die geimpften Patienten generell reagieren auf Omikorn. Das, was man bis jetzt so sieht, ist es ja so, dass die Impfung auf jeden Fall schützt, nach wie vor. Ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass es dann jetzt im Rahmen der Veränderungen des Virus Anpassungen gibt, wie wir das ja auch beim Grippevirus kennen. Das wird ja auch regelmäßig von der WHO immer wieder untersucht. Und dann gibt es jedes Jahr oder alle zwei Jahre dann auch neue neue Impfstoff-Konstellationen und das könnte es sicherlich hier auch geben.
Appelmann: Durch die neue Omikron-Variante steigen die Infektionszahlen rasant an. Das bedeutet: Wir benötigen mehr PCR-Tests. Haben wir überhaupt die Kapazitäten, um mehr Tests durchzuführen?
Harzer: Ja, wir sind … ich glaube, die Labore in Deutschland allgemein sind sehr gut gerüstet, wir selbst auch. Wir können in diesem Jahr, also jetzt zu diesem Zeitpunkt schon mehr als doppelt so viele PCRs machen, wie wir das zur gleichen Zeit im letzten Jahr gemacht haben. Wir müssen uns jetzt dann irgendwann wieder Gedanken machen, ob wir wirklich jede positive Probe, auch Varianten, typisieren. Dann nehmen wir uns wieder PCR-Kapazitäten weg. Aber ich denke, auch bei steigenden Anforderungszahlen sind wir insgesamt gut gewappnet, dass wir zügig und mit dem gewohnten Qualitätsstandard auch die Ergebnisse liefern können.
Appelmann: Wir haben jetzt wieder nach den Feiertagen das Problem, dass wir keine belastbaren Zahlen haben. An was liegt das denn, dass wir im zweiten Corona-Winter wieder tagelang im Blindflug unterwegs sind?
Harzer: Na ja, Sie müssen natürlich eins sehen, das sind Feiertage, wie der Name auch so schön sagt, das heißt also auch Gesundheitsämter haben Feiertag, haben dann geschlossen, Arztpraxen haben geschlossen. Es gab natürlich einige Test-Center, die geöffnet haben. Wir haben auch gearbeitet, jeden Tag. Unsere Labor Kollegen in Deutschland haben auch gearbeitet, jeden Tag. Aber selbst wenn wir dann gearbeitet haben und haben unsere positiven Befunde gemeldet, dann ist natürlich trotzdem am 26. und 25. und auch am 31. und am 01 eben im Gesundheitsamt niemand da, der die Meldung dann entsprechend weitergibt. Das ist eben so. Aber ich glaube, das ist auch normal. Die Leute haben dann ihren Feiertag und wir holen das ja jetzt auch wieder auf und nach.
Appelmann: Danke nach Ingelheim, Dr. Oliver Harzer.
Harzer: Vielen Dank und schönen Abend!