Corona-Hotspot Fulda muss Regel verschärfen

Neues Jahr – neue Corona-Ausgangslage. Den fünften Tag in Folge zeigt die Infektionskurve wieder nach oben. Da die Corona-Ansteckungen – da ist sich die Wissenschaft sicher – jetzt schnell steigen werden, wird aktuell darüber gesprochen, ob die Quarantäne möglicherweise verkürzt werden kann. Noch werden die Entscheidungen geschoben, da – wie immer rund um Feiertage – die Datenlage unklar ist. Ein Update zur Corona-Lage.

Die Aussichten zum Jahresanfang, sie könnten heiterer sein. Die bundesweite Corona-Inzidenz steigt wieder an, liegt heute bei 232,4. Da allerdings während der Feiertage in Deutschland weniger getestet wurde und nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten ans Robert-Koch-Institut übermittelt haben, befürchtet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass die Inzidenz eigentlich rund zwei- bis dreimal so hoch ist.
So oder so sei aber sicher, dass die neue, noch ansteckendere Virus-Variante Omikron auf dem Vormarsch ist. In wenigen Tagen könnte sie die bislang dominante Delta-Variante abgelöst haben.
In der Mainzer Innenstadt treffen wir heute aber kaum jemanden, der richtig besorgt ist.
Heinz Atzinger, Renter
„Weil ich jetzt aus Bekannten-und Familienkreisen, die sich infiziert haben vor geraumer Zeit aber auch geimpft waren und nur ganz kurz infiziert waren, also merklich infiziert waren, und von daher gesehen, bin ich nicht mehr so ganz beunruhigt.“
Peter Dilly, Rentner
„Es wird hoffentlich besser. Man hat immer die Hoffnung. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Prof. Dr. Harald Klausmann, Professor für Elektrotechnik
„Wir sind eigentlich eher entspannt, also ich denk halt, das wird schon abnehmen. Bisschen blöd halt, dass sehr viele sich nicht impfen lassen, muss ich ganz direkt sagen.“
Mit einer Inzidenz von 403,1 ist der hessische Landkreis Fulda aktuell der Hotspot in Hessen und Rheinland-Pfalz. Hier gelten deshalb nun schärfere Corona-Schutzmaßnahmen. In den Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen muss jetzt Maske getragen werden, auf belebten Plätzen gilt ein Alkoholverbot.
Im Innenraum gilt in hessischen Hotspots, was in Rheinland-Pfalz bereits seit gut einem Monat flächendeckend Standard ist, nämlich 2G+. Die Kaffeerösterei Reinholz zum Beispiel dürfen jetzt nur noch Geimpfte und Genesene betreten, die zusätzlich einen negativen Coronatest vorlegen. Das gilt nicht für Menschen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben.
Bilal Chanchiri, Reinholz Kaffeerösterei Fulda
„Als Gastgeber sind wir es gewohnt, die Leute herzlich zu begrüßen und jeden willkommen zu heißen und eigentlich niemanden auszuschließen, aber jetzt ist das halt so und wir bleiben positiv und freuen uns weiterhin über unsere Gäste. Und ja, wollen gucken, dass wir es da raus schaffen aus der Pandemie.“
Experten prognostizieren wegen Omikron für die nächsten Wochen massive krankheitsbedingte Arbeitsausfälle. Würden zu viele Beschäftigte aus dem Bereich der kritischen Infrastruktur wie Rettungswesen oder Energieversorger gleichzeitig krank, gefährde das die Grundversorgung.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach will deshalb die Quarantäne- und Selbstisolierungsdauer von allgemein 14 Tagen reduzieren. Eine Maßnahme, die in Ländern wie den USA bereits greift. Wie genau die Quarantäne-Regeln verändert werden, wollen die Regierungschefs von Bund und Ländern am Freitag beraten.
Auch strengere Kontaktbeschränkungen könnten in der Bund-Länder-Runde am Freitag beschlossen werden, um die Omikron-Welle zu brechen. Der Weg raus aus der Pandemie, auch in den nächsten Wochen bleibt er also steinig.