Cold Case: Das tote Baby von Büdingen

22 Jahre ist es her, da fand ein Spaziergänger auf einem Feldweg bei Büdingen in der Wetterau einen Müllsack mit einer Babyleiche. Das neugeborene Kind lag dort offenbar schon mehrere Monate in Tüten und Handtücher eingewickelt. Seither sucht die Polizei nach der Mutter des toten Mädchens, das die Ermittler „Sabrina“ genannt haben.

An diesem Wochenende sind 600 Frauen aufgerufen, eine Speichelprobe abzugeben. Sie waren zum Zeitpunkt von Sabrinas Geburt zwischen 13 und 30 Jahre alt und lebten damals im Raum Büdingen. Die Ermittler hoffen, über einen Gentest herauszufinden, wer die Mutter des Kindes ist und so die Umstände von Sabrinas Tod nach über zwanzig Jahren doch noch klären zu können.
Tobias Kremp, Sprecher Polizeipräsidium Mittelhessen
„Grundsätzlich ist es so, dass die Teilnahme an unserer Untersuchung freiwillig ist. Zum einen haben wir natürlich die Hoffnung, dass Sabrinas leibliche Mutter an der Untersuchung teilnimmt. Im Umkehrschluss funktioniert das Ganze aber auch nach dem Ausschlussprinzip. Das heißt, die Frauen, die eine Probe abgeben und die Probe dann vergleichen lassen mit der DNA von Sabrina, können entsprechend auch als Mutter ausgeschlossen werden. Das heißt, der potenzielle Kreis der in Frage kommenden Personen wird automatisch reduziert.“
Wie viele Frauen dem Aufruf der Ermittler folgen, wird die Polizei in der kommenden Woche bekanntgeben. Die Ergebnisse der DNA-Analysen erwarten die Ermittler Anfang nächsten Jahres.