Wissenschaft

  • Das SAT.1-Sommerinterview mit Christian Baldauf (CDU)

    Das SAT.1-Sommerinterview mit Christian Baldauf (CDU)

    Der rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Christian Baldauf stellt sich auf unserer Dachterrasse den Fragen von Markus Appelmann. Markus Appelmann, Moderator: Auf unserer Sonnenterrasse begrüßen wir die Spitzenpolitiker aus Rheinland-Pfalz und Hessen. Heute ist es Christian Baldauf. Einen schönen guten Tag! Christian Baldauf (CDU), Fraktionsvorsitzender Rheinland-Pfalz: Hallo Herr Appelmann, freut mich sehr. Appelmann: Und Herr Baldauf, bevor wir loslegen mit dem Talk, werfen wir einen Blick auf den Oppositionschef in Rheinland-Pfalz. Es gibt Karrieresprünge, die haben einen Beigeschmack. Seit dem Wittlicher Parteitag vom März steht Christian Baldauf wieder da, wo er bis vor zwölf Jahren schon einmal stand: an der Spitze von Partei und Fraktion der CDU Rheinland-Pfalz. Beide Posten hatte er seinerzeit zugunsten von Julia Klöckner abgegeben. Die Hoffnungsträgerin verlor zwei Landtagswahlen, ging als Ministerin nach Berlin und ins politische Aus, nachdem die Union erst die Landtagswahl und dann die Bundestagswahl verlor. Jetzt ist Christian Baldauf wieder an der Reihe. Ein Mann, der über die Jahre Geduld und Loyalität bewiesen hat und der eine Erfahrung in einem Job hat, den die Bundespartei jetzt machen muss. Er führt die Opposition gegen eine Ampelkoalition. Appelmann: Da kennt er sich aus. Sie sind wieder CDU-Landesvorsitzender geworden, Ende März. Das waren Sie von 2006 bis 2010 schon mal. In der Musik wird man sagen: Comeback. Also Neuanfang geht anders, oder? Baldauf: Also ich glaube schon, dass es im Moment sehr wichtig ist, beide Ämter in eine Hand zu geben. Das ist jetzt passiert. Und mir war es besonders wichtig, es mit einem Team, einem frischen Team zu tun. Das habe ich auch paritätisch besetzen können, bin da sehr stolz und glücklich drüber. Appelmann: Die Frauenquote kommt, Herr Baldauf? Baldauf: Ja, das mag sein. Ich habe sie mir jetzt mal, ohne dass es sie gibt, auch schon so angeeignet. Und ich kann Ihnen nur sagen, das wundert […]

  • Das SAT.1-Sommerinterview mit Malu Dreyer (SPD)

    Das SAT.1-Sommerinterview mit Malu Dreyer (SPD)

    Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer stellt sich auf unserer Dachterrasse den Fragen von Markus Appelmann. Markus Appelmann, Moderator: Die Sonne ist da und Sie sind es auch. Herzlich Willkommen zu den Sommerinterviews in 17:30 SAT.1 LIVE. Schön, dass Sie dabei sind. Die Uhr tickt. In wenigen Tagen ist klar, ob das russische Gas abgestellt bleibt. Es drohen wirtschaftliche Schäden und soziale Verwerfungen. Das ist ein Thema heute im Sommerinterview. Wenige Tage nach dem Jahrestag der Flutkatastrophe an der Ahr, wollen wir aber auch darüber sprechen. Mit unserem heutigen Gast, mit der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland Pfalz, Malu Dreyer. Herzlich willkommen! Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: Dankeschön, Herr Appelmann! Schönen guten Tag. Appelmann: Liebe Frau Dreyer, bevor wir loslegen, schauen wir mal ganz kurz, denn bald naht schon ein Jubiläum bei Malu Dreyer. Im kommenden Jahr ist Malu Dreyer zehn Jahre Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Sie hat sich zu einem Stabilitätsfaktor im Land entwickelt und in der SPD, die sie 2019 für einige Monate kommissarisch führt. Der Versuchung, in die Bundespolitik zu wechseln, ist sie nicht erlegen. Dafür beißt sich die Opposition in Rheinland Pfalz an ihr die Zähne aus. Zweimal gewinnt sie die Landtagswahl deutlich. Dank einer erfolgreichen Aufholjagd in den letzten Wochen. Dabei hat sie mit der Ampelkoalition eine erfolgreiche Blaupause für den Bund geliefert. Auch wenn die vergangenen Monate nicht einfach waren. Malu Dreyer legt Wert darauf, dass es auch in schweren Zeiten schöne Momente gibt. Der Rheinland-Pfalz-Tag und das Landesjubiläum sollten den Bürgern solche schönen Momente bescheren. Appelmann: Ja, da haben wir Sie in lockerer Atmosphäre gerade eben gesehen. Ihnen war wichtig, dieses Landesjubiläum zu feiern. Wie schwierig ist es denn umzuswitchen, zwischen der Feierlaune einerseits und den vielen Krisen, die wir haben? Dreyer: Das ist sicherlich nicht ganz einfach, aber man hat bei diesem Jubiläum wirklich gemerkt, […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Später Einsatz der Spezial-Helikopter — Telefonische Krankmeldung wieder einführen — Tausende Koffer bleiben liegen Später Einsatz der Spezial-Helikopter Während der Flut im Ahrtal wurden laut Medienberichten am Abend des 14. Juli 2021 auch nachtflugfähige Hubschrauber der Bundeswehr mit Seilwinde angefragt. Sie seien aber erst am nächsten Morgen zum Einsatz gekommen. Die Bundeswehr habe mitgeteilt, dass die Spezial-Helikopter wegen des schlechten Wetters am Abend nicht hätten fliegen können. Vier Hubschrauber, unter anderem des ADAC und der hessischen Polizei, seien dagegen zu diesem Zeitpunkt geflogen. Allerdings habe nur der Polizeihubschrauber über eine Seilwinde verfügt und Menschen retten können, die vor dem Hochwasser auf Dächer geflohen seien. Telefonische Krankmeldung wieder einführen Die Hausärzte auch in Hessen und Rheinland-Pfalz fordern, dass sie ihre Patienten wieder telefonisch krankschreiben können. Nach Angaben des deutschen Hausärzteverbandes seien derzeit die Wartezimmer voll mit Patienten, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hätten oder Erkältungssymptome zeigten. Eine telefonische Krankschreibung bei leichten Beschwerden würde die Hausärzte entlasten. Seit dem 1. Juni müssen Patienten für eine Krankmeldung wieder in die Praxis gehen. Tausende Koffer bleiben liegen Der Frankfurter Flughafen hat aktuell große Probleme mit dem Gepäck der Reisenden. Nach Angaben des Betreibers Fraport gebe es in Spitzenzeiten tausende Koffer, die ihren Besitzern nachgeschickt werden müssten. Grund dafür seien die vielen Verspätungen bei den Flügen. Dadurch seien Umbuchungen und Nachversendungen nötig, die wegen des Personalmangels nur schrittweise abgearbeitet werden könnten.

  • Das Gewächshaus der Zukunft

    Das Gewächshaus der Zukunft

    Gemüse regional anbauen auf einer relativ kleinen Fläche und dabei auch noch wenig Energie und Wasser verbrauchen –  so wie die Welt zurzeit aussieht, wäre das ein Traum. Ein Traum der durchaus realistische Chancen hat, wahr zu werden und zwar in Bürstadt an der hessischen Bergstraße. Das Gewächshaus der Zukunft. Statt Glasdach, eine hochtransparente Folie, hagelsicher, lichtdurchlässig. Das komplette Gewächshaus besteht aus recycelbaren Materialien. Es steht auf dem Dach einer ehemaligen Packhalle und könnte so auch zum Beispiel auf jedes Flachdach eines Supermarktes gebaut werden. Franz Schreier, Geschäftsführer „energy biosphere food“ „Mit dem Gewächshaus wollten wir zeigen, dass es möglich ist, auf kleiner Fläche ein sogenanntes Doppelerntesystem zu installieren. Das heißt, wir nutzen die Fläche einerseits für Pflanzenproduktion, andererseits erzeugen wir Strom. Das wird ja auch in der Gesellschaft diskutiert, für was verwenden wir die limitiert vorhandenen Flächen in Deutschland. Produzieren wir darauf Strom oder produzieren wir Lebensmittel?“ Hier im Bürstädter Gewächshaus beides. Die Chilli-Pflanzen blühen, die Folie sorgt für das perfekte Licht. Strom wird durch Sonnenkollektoren erzeugt, die draußen am Haus angebracht sind. Und durch kleine Solarzellen drinnen unter der Folie. Die sind so angebracht, dass sie das Sonnenlicht optimal nutzen und den Pflanzen dabei Schatten spenden können. Noch fehlt die Steuerung, bis Ende des Jahres soll der Prototyp fertig sein. Für sein Versuchsgewächshaus konnte Franz Schreier einen Bio-Gärtner gewinnen. Alexander Hicks, Chilli-Experte „Ja, das Thema Energie ist im Gartenbau natürlich auch immer ein großes. Weil Gartenbau einfach sehr energieintensiv ist und deswegen sind natürlich solche Konzepte, wo man eben auch Energie erzeugt in einem Gewächshaus, natürlich sehr interessant für die Produktion der Zukunft, damit man kostengünstiger produzieren kann.“ Das Bürstädter Gewächshaus ist Teil des EU-Projekts GROOF. Neben Deutschland sind Belgien, Luxemburg, Frankreich und Spanien beteiligt. Es geht um klimafreundliche Gewächshäuser, die so gebaut werden, dass sie die Energie, […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Probleme am Frankfurter Flughafen bleiben — Gewerkschaft der Polizei fordert mehr Training — BioNTech weist Vorwürfe zurück Probleme am Flughafen bleiben Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport erwartet, dass die Probleme bei der Abfertigung noch bis zu drei Monate anhalten werden. Es müssten auch noch weitere Flüge gestrichen werden. Die maximale Zahl der Flugbewegungen pro Stunde sei um 10 auf 94 gesenkt worden, damit die verbleibenden Flüge besser abgefertigt werden könnten. Obwohl Fraport seit dem Spätsommer 2021 fast 1.000 Mitarbeiter neu eingestellt habe, fehlten noch mehrere hundert weitere. Zudem seien 15 Prozent der Beschäftigten krank. Mehr Training gefordert Die Gewerkschaft der Polizei Rheinland-Pfalz verlangt mehr Möglichkeiten für Schieß- und Einsatztraining. Die tödlichen Schüsse auf zwei junge Polizisten bei Kusel hätten erneut gezeigt, wie groß das Gewaltpotenzial in der Gesellschaft sei. Es sei zu wenig, wenn die Einsatzkräfte wegen fehlender Termine nur zweimal im Jahr zum Schießtraining gehen könnten. Die Beamten würden nur dann routiniert und sicher handeln, wenn sie die polizeilichen Einsätze regelmäßig proben könnten. BioNTech weist Vorwurf zurück Das Mainzer Pharma-Unternehmen BioNTech hat bestritten, bei der Entwicklung und Herstellung seines Corona-Impfstoffs Patente verletzt zu haben. Seine Arbeit sei originär. Man werde sich entschieden gegen alle Anschuldigungen verteidigen. Das Tübinger Biotechnologie-Unternehmen CureVac hat Klage gegen seinen Konkurrenten BioNTech eingereicht. Es wirft dem Mainzer Pharma-Unternehmen vor, mehrere seiner geistigen Eigentumsrechte verletzt zu haben.

  • Hunde sollen Corona erschnüffeln

    Hunde sollen Corona erschnüffeln

    Immer der Nase nach heißt es für den vierjährigen Schäferhund-Mischling Drago. Der Vierbeiner ist im Einsatz für eine Studie der Universitätsklinik Mainz. Das Ziel: Corona-Infektionen frühzeitig zu erschnüffeln. Immer der Nase nach! Der vierjährige Schäferhund-Mischling Drago im Einsatz für eine kürzlich gestartete Studie der Universitätsklinik Mainz. Mit dem Ziel: Corona-Infektionen frühzeitig erschnüffeln. Der Vierbeiner erkennt aus den insgesamt 7 Proben die eine Corona-positive. Und die Belohnung folgt sogleich. Daniel Jannett, Leiter Hundeausbildungszentrum „Grundsätzlich ist jeder Hund, der im Spürbereich arbeitet – ob es Sprengstoff, Rauschgift, Schimmel oder Covid ist – muss er folgende Dinge machen. Er muss also ein Suchverhalten an den Tag legen. Er muss also an verschiedenen Öffnungen oder Dingen riechen. Er muss Stoffakzeptanz haben, hier der positive Covid-Patient. Und er muss ein gewisses Anzeigeverhalten haben.“ Zellen, die von einem Virus befallen sind, verändern ihren Stoffwechsel. Und ausgebildete Spürhunde, wie Drago, sind aufgrund ihres guten Geruchssinns in der Lage, die durch Corona ausgelöste Stoffwechselveränderung wiederzuerkennen. Und so die Infektion anzuzeigen. Der Feldversuch der Studie startet zunächst in einem Seniorenheim in Wiesbaden und soll anschließend auf weitere Einrichtungen in ganz Hessen ausgeweitet werden. Prof. Petra Staubach-Renz, Studienleiterin / Oberärztin der Hautklinik der Universitätsklinik Mainz: „Sobald in einem Seniorenstift ein positiver Schnelltest erkannt wird, werden wir gerufen. Wir machen unsere Hautabstriche, parallel dazu natürlich auch PCR-Abstriche. Und nicht nur der Patient mit dem positiven Schnelltest, sondern auch die Umgebung, also die begleitenden Personen werden auch getestet. (…) Weil wir natürlich auch hoffen, dass vielleicht der Hund frühzeitig jemanden erkennt, der noch im Schnelltest negativ ist.“ Das Land Hessen fördert die Studie mit 90.000 Euro. Langfristig sollen die Corona-Spürhunde nicht nur in Seniorenheimen zum Einsatz kommen. Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen), Sozialminister Hessen: „Es ist am Ende ja ein Beitrag zur Sicherheit und zur Prävention. (…) Wir haben solche Situationen ja […]

  • Ausbau der Biotechnologie

    Ausbau der Biotechnologie

    Das wohl bekannteste Unternehmen aus Mainz ist BioNTech. Mit der Herstellung von Impfstoffen hat es in der Corona-Pandemie weltweiten Ruhm erlangt. Auf diesem Erfolg will die rheinland-pfälzische Landesregierung aufbauen und die Region zum weltweiten Biotechnologie-Standort Nummer 1 machen. Die diesjährige Pressereise der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin stand deshalb unter der Überschrift: Biotechnologie-Land Rheinland-Pfalz. 22.000 Röhrchen stapeln sich in der Kühlkammer im Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung an der Mainzer Gutenberg Universität. Darin enthalten sind Pilze. Keine Speisepilze sondern Mikroorganismen aus aller Welt. Studenten und Forscher untersuchen hier die Stoffwechselprozesse der Pilze. Wichtige Grundlagenforschung, die einen ganz praktischen Nutzen für die Gesellschaft hat. Prof. Eckhard Thines, Professor für Biotechnologie Uni Mainz „Aus unserer Pilzforschung können zum Beispiel neue Antiinfektiva, Antibiotika oder auch neue Pflanzenschutzmittel rauskommen, die im Bezug auf die Umweltverträglichkeit viel besser sind als das, was in der Vergangenheit eingesetzt wurde.“ Aus den Pilzstämmen können auch neue Formen von Nahrung hergestellt werden. Zukunftsforschung, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Hier sind Pilze nicht nützlich – sondern ganz im Gegenteil – schädlich: Im Weinbau. Sie greifen die Reben an und führen zu Fäulnis und Ernteausfällen. Die Pressereise führt die Ministerpräsidentin zu Winzerin Eva Vollmer nach Mainz-Ebersheim. Weiterentwicklungen in der Biotechnologie helfen ihr, ihren Wein mit 80 Prozent weniger Co2 Ausstoß und Pestiziden herzustellen. Aufgrund einer widerstandsfähigen Rebenart muss der Traktor nämlich wesentlich seltener durch die Weinberge fahren um Pflanzenschutz auszubringen. Eva Vollmer, Winzerin aus Ebersheim „Diese Kräfte kommt von einer Wildrebe und einer Kulturrebe, die zusammengezüchtet werden. Nix mit Gentechnik, sondern Kreuzung. Und wenn die dann da stehen, statt der normalen Kulturrebe, habe ich statt zehn Mal eben nur ein bis zwei Mal zum Schützen.“ Und noch wichtiger; der neue Zukunftswein schmeckt auch noch gut. Auf der Pressereise wird klar; Biotechnologie in Rheinland-Pfalz wirkt sich in fast allen Bereichen unserer Gesellschaft […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Forderung: Keine Abrechnungen von Bürgertests mehr — Verfassungsschützerin warnte vor Lübcke-Mörder — Millionenschaden durch Korruption Keine Abrechnungen von Bürgertests mehr Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder können die Bürgertests künftig nicht mehr abrechnen und auszahlen. Das haben sie in einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärt. Sie könnten nicht überprüfen, wer tatsächlich einen Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Test habe. Dadurch könne es viele falsche Abrechnungen geben. Seit gestern sind die Tests nur noch für Risikogruppen und weitere Ausnahmefälle wie Besucher von Klinken und Pflegeheimen gratis. Verfassungsschützerin warnte vor Lübcke-Mörder Vor dem Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags zum Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat heute eine ehemalige Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes ausgesagt. Sie habe vergeblich davor gewarnt, den späteren Mörder von Lübcke, Stephan E., nicht weiter zu beobachten und seine Personalakte 2015 für den Dienstgebrauch zu sperren. Dazu habe sie einen Aktenvermerk geschrieben. Der Vermerk fand sich allerdings nicht in der Akte des Untersuchungsausschusses. Der Obmann der SPD, Günter Rudolph, sagte, falls die Akte tatsächlich unvollständig sei, wäre das ein Skandal. Millionenschaden durch Korruption Durch die Korruptionsaffäre bei der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ist dem Land Hessen ein Schaden von rund 10 Millionen Euro entstanden. Das hat der hessische Justizminister Roman Poseck mitgeteilt. Schlüsselfigur in der Affäre ist der mittlerweile angeklagte frühere Oberstaatsanwalt Alexander B. Er soll über eigens gegründete Firmen jahrelang Schmiergeld für überteuerte Gutachten bekommen haben. Laut dem Landesrechnungshof war das möglich, weil die Generalstaatsanwaltschaft zehn Jahre lang keinen Bericht über eine Kassenprüfung an die zuständige Abteilung des Justizministeriums geschickt habe. Dort sei das niemandem aufgefallen. Poseck will jetzt die Ausgaben der Justiz regelmäßig prüfen lassen.

  • Daimler Truck testet Flüssigwasserstoff

    Daimler Truck testet Flüssigwasserstoff

    Während die Politik bei Autos auf den Elektromotor setz, hat die Lastwagenbranche ganz andere Pläne. Im größten LKW-Werk der Welt in Wörth am Rhein hat Daimler seine neueste Innovation präsentiert: einen Brennstoffzellen-Truck, der mit flüssigem Wasserstoff betrieben wird. Mit dieser Technik soll emissionsfreier Gütertransport auch im Fernverkehr möglich sein. Wir haben bei der Präsentation der neuen Antriebstechnologie auf dem Beifahrersitz Platz genommen. Von innen ein ganz normaler Truck. Doch auf der Rückseite des Führerhauses sieht man den Unterschied. Dieser LKW wird nämlich durch eine Brennstoffzelle betrieben. Diese läuft erstmals mit flüssigem statt gasförmigem Wasserstoff. Das ermöglicht besonders hohe Reichweiten. Christof Weber, Leiter des Entwicklungszentrums, Daimler „Ein wasserstoffbetriebener LKW ist im Prinzip auch ein Elektro-LKW. In Ergänzung zu einem normalen batterieelektrischen LKW hat man eine Brennstoffzelle. Die Brennstoffzelle selber, die mit Wasserstoff betrieben wird, dient dazu, die Batterie mit aufzuladen. Das ist dann sozusagen ein Reichweitenverlängerer, der kontinuierlich die Batterie speist.“ Mit dieser Technologie sollen Reichweiten bis zu 1.000 Kilometern erreicht werden. Ein rein elektrischer LKW schafft nur 500 Kilometer. Auch lange Standzeiten um die Batterie elektrisch aufzuladen entfallen bei dem neuen Wasserstoff-LKW. Trotzdem plant man bei Daimler mit beiden Technologien. Christof Weber, Leiter des Entwicklungszentrums, Daimler „Wir fahren batterieelektrisch dort, wo wir im Tagesverteilerverkehr unterwegs sind, und die großen Langstreckenverkehre, die wollen wir mit Brennstoffzellen und flüssigem Wasserstoff bedienen.“ Im Zuge der „Woche des Wasserstoffs Süd“ machte sich die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt ein Bild von dem neuen LKW – und machte eine Probefahrt. Daniela Schmitt, FDP, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Die Testfahrt war sehr, sehr spannend, weil es doch nochmal verdeutlicht hat, wie die Antriebstechnologie hier wirkt. Also, es war ein sehr leises Fahren, es war ein sehr gleitendes Fahren und das war schon sehr beeindruckend.“ Gemeinsam mit dem Bund will Rheinland Pfalz in Zukunft die Infrastruktur für wasserstoffbetriebene LKW ausbauen. […]

  • Organspenden: Unimedizin Mainz erhält Auszeichnung

    Organspenden: Unimedizin Mainz erhält Auszeichnung

    Das Thema Organspende ist in Deutschland eigentlich ein trauriges. Es gibt bei uns einfach viel zu wenige Organspender. – Aktuell warten 8.500 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. Deswegen ist der Einsatz für Organspende und Organtransplantation so wichtig. Jetzt wurde die Mainzer Universitätsmedizin von der Deutschen Stiftung Organtransplantation ausgezeichnet. Maria Höhn ist aus dem Westerwald angereist. Sie will dabei sein, wenn die Mainzer Universitätsmedizin für ihr Engagement in der Organspende ausgezeichnet wird. Die 67-jährige leidet an einer Autoimmunerkrankung – eine unheilbare Krankheit. Maria Höhn, lebt seit 31 Jahren mit einer Spender-Leber „Aber mit einer Transplantation kann man ganz gut leben. Und mittlerweile, ich bin 1991 transplantiert worden, jetzt sind es schon 31 Jahre. Früher hat man gesagt sieben bis zehn Jahre Lebenserwartung und jetzt sind es schon 31 Jahre.“ Seit ihrer Transplantation betreut Maria Höhn ehrenamtlich Menschen die ihr Schicksal teilen. Sie setzt sich für Organspende ein. Genauso wie die Mainzer Universitätsmedizin. Hier sind im vergangen Jahr 16 Organtransplantationen durchgeführt worden. So viele wie sonst nirgendwo in Deutschland. Für die Deutsche Stiftung Organtransplantation ist das auszeichnungswürdig. Dr. Ana Paula Barreiros, Deutsche Stiftung Organtransplantation „Weil sie wirklich ein außerordentliches Engagement zum Thema Organspende hat seit vielen Jahren und im letzten Jahr nun mit der Realisierung von 16 Organspenden. Und dadurch konnte fast 50 Menschen das Leben gerettet werden. Das liegt daran, dass wirklich hier eine Kultur der Organspenden mit Strukturen in Kliniken, bei den Pflegenden, bei den Ärzten, in der Seelsorge einfach an der Normalität stehen. Und dafür zeichnen wir sie aus.“ In Rheinland-Pfalz gab es im vergangenen Jahr 57 Organspender, in Hessen 66. Viel zu viele Menschen standen Ende 2021 auf der Warteliste für ein Organ. An der Mainzer Universitätsmedizin werden die Mitarbeiter speziell geschult: Eine hohe medizinische Kompetenz ist für eine Transplantation notwendig, aber auch Empathie im Umgang mit den […]

  • Die nach oben offene Energiepreis-Skala

    Die nach oben offene Energiepreis-Skala

    Am 24. Februar hat Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen. Seitdem liefert Russland immer weniger Gas an die Staaten der Europäischen Union. Und auch das Öl-Embargo gegen Russland hat Folgen: Immer weiter steigende Energiepreise. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat heute die Bürger auf eine lange Phase der Entbehrungen und eine folgenschwere Wirtschaftskrise eingeschworen. 10 Uhr morgens in Frankfurt. An dieser Tankstelle in Griesheim herrscht kaum Betrieb, denn der Blick auf die aktuellen Spritpreise treibt vielen die Sorgenfalten ins Gesicht. Resignation an der Zapfsäule: Omar Al Kafri, Lehrer „Man kann ja nicht viel machen gegen die Macht der Konzerne.“ Johann Muth, Rentner „Man traut sich gar nicht mehr aufs Gas zu treten.“ Moses Calderaz, Autohändler „Das ist echt krank, wie der Preis jetzt aussieht. Das wird immer höher.“ Dabei sollte der sogenannte Tankrabatt, den die Bundesregierung zum 1. Juni eingeführt hatte, eigentlich für eine finanzielle Entlastung an der Zapfsäule sorgen. Dafür wurde die Energiesteuer auf Kraftstoffe gesenkt. Benzin sollte so um rund 35 Cent billiger werden, Diesel um rund 17 Cent. Jetzt – nur 3 Wochen später – ist der Effekt verpufft. Der Liter Diesel ist teurer als vor Einführung des Rabatts. Das läge an den hohen Preisen für Rohöl argumentieren die Branchenverbände. Der Tankrabatt werde nicht an die Kunden weitergegeben sondern in die eigene Tasche gewirtschaftet, argumentieren Kritiker. Fakt aber bleibt: Sprit wird immer teurer. Und auch beim Gas ist keine Besserung in Sicht. Nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin den Gashahn immer weiter zudreht, zeigt die Preisentwicklung deutlich nach oben. So ist der Gaspreis in Deutschland seit Kriegsbeginn um rund 20 Prozent gestiegen. Das bringt nicht nur die Wirtschaft ins Schwanken, auch Verbraucher spüren: Heizen wird deutlich teurer – spätestens im kommenden Winter. Und so heißt es sparen, sparen, sparen. Im Haushalt und an der Zapfsäule. Viele Bürger aber sind […]

  • Interview mit dem Professor für Energiewirtschaft Sebastian Herold

    Interview mit dem Professor für Energiewirtschaft Sebastian Herold

    Eva Dieterle spricht mit dem Energiewirtschaftsexperten über die weitere Abhängigkeit von russischem Gas und wie schnell man wirklich unabhängig davon werden könnte. Eva Dieterle, Moderatorin: Darüber wollen wir jetzt mit Sebastian Herold sprechen, Professor für Energiewirtschaft von der Hochschule Darmstadt. Guten Tag! Prof. Sebastian Herold, Hochschule Darmstadt: Hallo, grüße Sie. Dieterle: Herr Prof. Herold, wie abhängig ist Deutschland denn noch von russischem Gas? Herold: Wir sind vom russischen Gas immer noch abhängig, trotz aller Bemühungen, das zu ändern. Im letzten Jahr kamen immer noch rund die Hälfte des Gases, das wir beziehen, aus Russland und wir unternehmen gerade eine Reihe von Maßnahmen, die auch helfen werden, diese Abhängigkeit zu reduzieren. Bis zu einer wirklichen Unabhängigkeit ist das allerdings ein weiter Weg und mindestens diesen Winter und sicherlich auch anteilig im kommenden Winter werden wir noch von russischem Gas abhängig sein. Dieterle: Sie haben es gerade gesagt, wir müssen unabhängiger vom russischen Gas werden. Wie können wir es ersetzen? Herold: Es gibt ja gerade sehr intensive Bestrebungen, statt des russischen Gases zukünftig verflüssigtes Erdgas zu beziehen über Tankschiffe, sogenanntes LNG. Dafür wird die entsprechende Infrastruktur aufgebaut, die Anlageterminals an den Küsten. Das ist aber nicht nur eine Frage, dass diese Infrastruktur geschaffen wird, sondern das Gas muss auch erst mal vorhanden sein auf dem Weltmarkt und deshalb benötigt das etwas Vorlaufzeit, sodass für diesen Winter davon keine größeren Entlastungen zu erwarten sind. Dieterle: Wie sieht es mit anderen Energie-Quellen aus. Könnten die auch das russische gas zum Teil ersetzen? Herold: Wir haben drei wesentliche Verbrauchsgruppen beim Erdgas. Es gibt die Großindustrie und das Gewerbe, das macht fast die Hälfte des Verbrauchs aus. Dann gibt es das Gas, was zum Heizen benötigt wird für unsere Wohnungen, das ist auch ein großer Anteil und der kleinste Anteil, das ist das Gas zur Stromproduktion. […]

  • Verbrennungsmotor im Automobilbau adé?

    Verbrennungsmotor im Automobilbau adé?

    Um den Ausstoß von klimaschädlichem CO-2 zu verringern und den weltweiten Temperatur-Anstieg zu begrenzen, hat das EU-Parlament beschlossen, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 zu verbieten. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei Opel in Rüsselsheim spätestens dann keine Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor mehr produziert werden. Die Zukunft soll ganz dem Elektroauto gehören. Doch gegen diese Entscheidung regt sich immer mehr Widerstand, auch von Wissenschaftlern. Eva Dieterle, Moderatorin: Einer von Ihnen ist Christian Rieck, Professor an der „Frankfurt University of Applied Sciences“. Guten Tag, Herr Rieck. Prof. Christian Rieck, Frankfurt University of Applied Sciences: Ja. Guten Tag, ich freue mich auf das Interview. Dieterle: Sie halten das Verbot für Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 für falsch. Warum? Rieck: Wenn man sich überlegt, wer ist die Richtige dafür vorherzusagen, welche Technologien am Ende gut sein werden, dann glaube ich nicht, dass die Parlamentarier da die richtigen gewesen wären. Also ich denke, man sollte es immer, wie man so schön sagt, ergebnisoffen lassen und es einfach dem Markt überlassen, was sich am Ende durchsetzt. Das ist jetzt ein bisschen so, wie wenn man die CD verboten hätte, damit sich Streaming durchsetzt. Und ich glaube, das ist kein guter Ansatz. Dieterle: Wie ließe sich denn der CO2-Ausstoß besser verringern? Rieck: Also fü meine Begriffe ist immer das Beste, wenn man den Markt wirklich arbeiten lässt. Und das ging in dem Fall für meine Begriffe am besten dadurch, dass man von oben her vorgibt, wie viel CO2 insgesamt ausgestoßen werden kann, diese Mengen beispielsweise auch im Laufe der Zeit reduziert und das dann handelbar macht.Das wäre viel eher die Möglichkeit, wie am Ende dann die ganze Kreativität auch von den Ingenieuren und so was freigesetzt wird, damit es eben sich in die richtige Richtung entwickelt. Dieterle: Als Argument für das Verbot wird angeführt, […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick vom 13.06.2022

    Weitere Nachrichten im Überblick vom 13.06.2022

    Mainz: Angriff mit Schadsoftware — Kai Klose: Bald über Infektionsschutzgesetz beraten — Mehr Stellen für die hessische Justiz — Alltagshelfer in hessischen Kitas Angriff mit Schadsoftware Die Mainzer Stadtwerke und das Energieunternehmen Entega mit Sitz in Darmstadt sind Opfer eines kriminellen Hackerangriffs geworden. Auch der Frankfurter Entsorger FES ist betroffen. Laut hessischem Innenministerium wird ihr gemeinsamer IT-Dienstleister mit einem Lösegeldangriff erpresst. Nach Angaben der Energieversorger bestehe aber keine Gefahr von Versorgungsausfällen. Die Strom-, Gas- und Wassernetze seien gegen solche Angriffe gesondert geschützt. Nach derzeitigem Stand seien auch keine Kundendaten gestohlen worden. Allerdings seien die Internetseiten und die E-Mail-Systeme der betroffenen Unternehmen nicht erreichbar. Die Landeskriminalämter von Hessen und Rheinland-Pfalz ermitteln. Bald über Infektionsschutzgesetz beraten Der hessische Gesundheitsminister Kai Klose fordert zeitnahe Gespräche über das Bundesinfektionsschutzgesetz, das bis zum 23. September befristet ist. Man könne nicht noch wochenlang auf den Bericht des Expertenrats der Bundesregierung warten. Es sei definitiv zu spät, wenn die Beratungen erst im September beginnen würden. Deutschland müsse im Herbst auf eine mögliche Corona-Welle mit neuen Virusvarianten vorbereitet sein. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch fordert, das Infektionsschutzgesetz zügig anzupassen und den Ländern mehr Spielraum für Schutzmaßnahmen zu geben. Mehr Stellen für die Justiz Der neue hessische Justizminister Roman Poseck will sich dafür einsetzen, dass die Staatsanwaltschaften und Gerichte im Land mehr Personal bekommen. Der Rechtsstaat brauche eine leistungsfähige Justiz. Dazu gehöre auch die Digitalisierung. Die elektronische Akte müsse bis 2026 eingeführt sein. Im März hatte der hessische Rechnungshof in seinem jährlichen Bericht kritisiert, dass die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs sich um Jahre verzögere und die Kosten dafür explodiert seien. Als Grund nannte er Planungsmängel. Alltagshelfer für Kitas Um die Personalnot in hessischen Kitas zu verringern, sollten in den Einrichtungen künftig auch Mitarbeiter eingesetzt werden, die keine Fachkräfte sind. Das hat heute der hessische Städte- und Gemeindebund vorgeschlagen. Ein […]

  • G7-Wissenschaftsminister treffen sich in Frankfurt

    G7-Wissenschaftsminister treffen sich in Frankfurt

    Treffen der G7-Wissenschaftsministerinnen und –minister in Frankfurt: Auf Einladung von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger beraten die Ressortchefs aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA drei Tage lang über Gegenwart und Zukunft von Wissenschaft und Forschung. Schwerpunkte des Treffens im Hotel Frankfurter Hof: Die Forschung zur Bekämpfung des Klimawandels und zu Post-Covid, sowie der Schutz von Freiheit, Integrität und Sicherheit von Wissenschaft und Forschung. Bettina Stark-Watzinger, FDP, Bundesministerin für Bildung und Forschung „Ganz wichtig ist uns, hier heute das klare Signal zu setzen: Forscherinnen und Forscher müssen weltweit frei und sicher arbeiten können. Wir haben eben gerade darüber gesprochen, dass wir Freiheit und Integrität und Sicherheit von Wissenschaft und Forschung weiter und besser sicherstellen können. Alle müssen im Umgang mit autoritären Staaten wie China wachsamer sein und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen immer wieder kritisch prüfen.“ Außerdem haben die G7-Wissenschaftsminister der Ukraine noch einmal zugesichert, das Land bei der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung von Wissenschaft, Forschung und Bildung so gut wie nur möglich zu unterstützen.