Wirtschaft

  • Neues Gefahrenzentrum bei BASF

    Neues Gefahrenzentrum bei BASF

    Die BASF in Ludwigshafen ist der größte Chemiekonzern der Welt. Um bei einem großen Schadensfall die Bevölkerung zu schützen, kooperiert der Chemieriese nun noch intensiver mit den Städten Ludwigshafen und Frankenthal. Und nun geht’s noch einmal einen Schritt weiter: Damit Einsatzkräfte im Notfall schneller vor Ort sind, wird es bald ein eigenes Zentrum geben. Alarm im Gefahrenabwehrzentrum der BASF. Jetzt muss es schnell gehen. Die Werksfeuerwehr ist im Einsatz und rückt aus zum Unfallort auf dem Betriebsgelände. Keine Seltenheit bei der BASF mit ihren über 10.000 Quadratkilometern Werksfläche in Ludwigshafen, auch wenn viele der Einsätze Fehlalarme oder nur kleine Unfälle sind. Trotzdem: Jedes Mal müssen diverse Einsatzfahrzeuge aus der Wache Süd über die Brunckstraße auf das Betriebsgelände fahren und halten dabei den Straßenverkehr auf. Das soll sich nun ändern: Die BASF bekommt ein neues Gefahrenabwehrzentrum direkt auf dem Betriebsgelände. Dort sollen die Umweltüberwachung, Werksfeuerwehr und die Abteilung Standortsicherheit eng zusammenarbeiten. Thomas Danner, Abteilungsleiter Umwelt und Sicherheit BASF „Die Vorteile durch den Neubau beziehen sich dahin, dass wir neue Technologien in einem neuen Gebäude haben, das es auch für die nächsten Jahre zukunftssicher macht. Wir werden unsere Prozesse, was die Zusammenarbeit zwischen den drei genannten Einheiten angeht noch optimieren, sodass wir im Gefahrenfall und im Krisenfall noch besser aktieren können. Wir haben heute schon einen sehr sehr hohen Standard, was die Zusammenarbeit und die Eingriffsmöglichkeiten angeht. Da werden wir uns weiter entwickeln und das wird mit dem neuen Gebäude wunderbar möglich sein.“ Einen dreistelligen Millionenbetrag nimmt die BASF dafür in die Hand. 130 Personen und 19 Fahrzeuge haben Platz im neuen Gebäude. Von hier aus will der Konzern die Anforderungen der Gefahrenabwehr besser stemmen können als mit der alten Wache. Jörg Urban, Projektmanager Gefahrenabwehrzentrum „Das alte Gefahrenabwehrzentrum ist zurzeit etwas mehr als 100 Jahre alt. Die Aufgaben und die Ausrüstung der […]

  • Hessen-Forum des Metall-Arbeitgeberverbandes

    Hessen-Forum des Metall-Arbeitgeberverbandes

    Die Wirtschaftsweisen haben gestern ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr gesenkt. Statt mit einem Wachstum von 0,4 Prozent rechnet das Beratergremium der Bundesregierung mit 0,0 Prozent, einer Stagnation. Die Wirtschaftskrise hält sich also auch das dritte Jahr in Folge. Diese Nachricht war natürlich auch das Top-Thema auf dem Hessen-Forum im Haus der Wirtschaft gestern Abend in Frankfurt. Eingeladen hatte HESSENMETALL. Der Arbeitgeberverband vertritt die Interessen von über 700 Unternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie. Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender HESSENMETALL „Das Ergebnis ist ein Desaster. Selbstverständlich spüren wir das auch in Hessen. Es spürt die Bauwirtschaft, es spürt natürlich auch die Elektro- und Metallindustrie und da natürlich ganz besonders die Automobilindustrie. Das ist nicht der Rückenwind, den wir uns erwarten um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder nach Vorn zu bringen und auch unseren hessischen Wirtschaftsstandort wieder nach Vorn zu bringen.“ Es brauche jetzt dringend bessere Standortbedingungen, wie Steuererleichterungen für Investitionen für Unternehmen in Deutschland und vor allem einen schnellen Abbau der Bürokratie.

  • Studiogespräch zur Lage der Bauwirtschaft

    Studiogespräch zur Lage der Bauwirtschaft

    400.000 neue Wohnungen im Jahr – dieses Ziel hatte sich die alte Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz gesetzt – und ist damit krachend gescheitert. Gerade einmal rund 200.000 sind im vergangenen Jahr tatsächlich neu gebaut worden. Die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz aus Rheinland-Pfalz will nun endlich den Bau-Turbo zünden. Darüber sprechen wir gleich mit einem Experten – vorher sind wir im Taunus auf einer Baustelle. Dieses Gebäude kennt in Oberursel fast jeder: In dem Altbau aus dem Jahr 1815 war jahrzehntelang eine beliebte Gaststätte untergebracht. Die gibt es inzwischen nicht mehr – derzeit baut Hausherr Dieter Schwidtal das Gebäude aufwändig um. Das Haus einfach abzureißen und einen Neubau zu errichten wäre unkomplizierter und wohl auch günstiger gewesen – die Familie hat sich aber dafür entschieden, die historische Fassade und das Dach zu erhalten und einen Umbau im Bestand vorzunehmen. Inzwischen ist das 210 Jahre alte Gebäude komplett entkernt. Jetzt folgt der Wiederaufbau unter modernsten energetischen Gesichtspunkten. – im Prinzip also alles mustergültig. Und doch musste der Bauherr mehrere Jahre lang auf die erforderliche Baugenehmigung warten. Dieter Schwidtal, Bauherr „Es sind eben halt alles auch Behörden. Es dauert ewig lang.“ Zunächst war der Plan, das Haus komplett barrierefrei zu gestalten. Als sich Dieter Schwidtal aus Kostengründen dafür entschied, doch keinen Aufzug einzubauen und zudem die alten Deckenbalken aus Holz zu erhalten, musste der Bauherr einen komplett neuen Bauantrag einreichen: Mit einfach nur Nachbessern war es nicht getan. Aus Sicht von Schwidtal viel überflüssige Bürokratie, die sich mit ein wenig politischem Willen ganz leicht überwinde ließe. Dieter Schwidtal, Bauherr „Ein ganz wenig mutiger Weg, aber total sinnvoll, wäre zum Beispiel, die 16 Landesbauordnungen abzuschaffen. Es gibt eine Musterbauordnung, da sollten sich alle 16 Länder dran halten. Dass es nicht in jedem Bundesland extra Regelungen gibt.“ Ein möglicher Lösungsansatz: Der sogenannte „Gebäudetyp E“. […]

  • Unternehmen beklagen Wirtschaftslage

    Unternehmen beklagen Wirtschaftslage

    Wenn die rheinland-pfälzische Wirtschaft – die ja aus einer Vielzahl kleiner, großer und mittlerer Unternehmen besteht – mit einer starken Stimme sprechen will, um ihre Sorgen und Nöte kundzutun – dann tut sie das durch die Landes-Vereinigung Unternehmer-Verbände Rheinland-Pfalz, kurz LVU. Der Spitzenverband vertritt die Interessen von rund 150.000 Unternehmen mit über einer Million Beschäftigten. Gestern hatte die LVU zum jährlichen Unternehmer-Tag geladen, um gemeinsam – die aus ihrer Sicht – ernste wirtschaftliche Lage im Land zu besprechen. Pumpen und Armaturen für den Weltmarkt. Seit über 150 Jahren das Geschäft der Firma KSB aus Frankenthal. Auch hier spüren sie den anhaltenden Abwärtstrend der heimischen Wirtschaft, der beim Unternehmertag Thema ist, doch im Gegensatz zu vielen anderen läuft das Geschäft bei KSB blendend. Martina Szautner, Personalchefin KSB Frankenthal „Wir sind als Unternehmen einfach regional und von der Produktpalette sehr breit aufgestellt. Das heißt wir haben immer entweder ein Marktsegment oder eine Region, die eine Schwäche in einer anderen Region zumindest temporär kompensieren kann. Und das ist sicherlich ein Vorteil, den wir als Unternehmen haben.“ Einen Standortnachteil sieht der Unternehmerverband insbesondere im neugeplanten Klimaschutzgesetz der Landesregierung, das Rheinland-Pfalz bis 2040 CO2-neutral machen soll – fünf Jahre früher als der Bund. Karsten Tacke, Hauptgeschäftsführer Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU) „Wenn man genau weiß, dass man diese Zahl nicht erreichen kann, sie sich aber trotzdem ins Buch schreibt und diese Zahl nur auf Lasten auf dem Rücken der Wirtschaft erreichen kann, dann macht man ein Gesetz, das nicht gut ist für den Wirtschaftsstandort.“ Weniger Energiekosten, mehr Investitionsanreize, so die Forderung der LVU. Diese sieht die neue Bundesregierung zum Erfolg verurteilt. In Rheinland-Pfalz habe sich die Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent und damit stärker als im Bundesdurchschnitt, weiter verschlechtert. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Wir haben ja das Programm des neuen Kanzlers gemeinsam beschlossen […]

  • Unternehmertag in Mainz

    Unternehmertag in Mainz

    Der rheinland-pfälzische Unternehmerverband bezeichnet die wirtschaftliche Lage als ernst. Die Wirtschaftsleistung im Bundesland habe sich im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent weiter verschlechtert. Das sei stärker als im Bundesdurchschnitt. Bei der heutigen Jahrespressekonferenz forderte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz, Johannes Heger, einen neuen Realismus statt Symbol-Politik. Der industrielle Kern des Landes stünde massiv unter Druck. Es brauche daher mehr Planungssicherheit, weniger Bürokratie und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Johannes Heger, Präsident Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz „Es war jetzt eine sehr lange Zeit, die von Unsicherheit und Krisen geprägt war. Wir sind jetzt nochmal durch eine lange Phase Bundestagswahlkampf durch, wo viele Versprechungen gemacht worden sind. Den Unternehmen geht es aber nicht gut, das kann man für alle Branchen des verarbeitenden Gewerbes in Rheinland-Pfalz sagen. Und die Zuversicht ist noch nicht geschwunden aber die Geduld ist endlich.“

  • Baufortschritt bei Eli Lilly in Alzey

    Baufortschritt bei Eli Lilly in Alzey

    2,3 Milliarden Euro. So viel Geld nimmt das US-amerikanische Pharmaunternehmen Lilly in die Hand und baut eine neue Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Alzey. Das schafft neue Arbeitsplätze und kurbelt die hiesige Wirtschaft mächtig an. Heute fand die erste große Baustellenbesichtigung statt. Mounjaro – ein Medikament zur Behandlung von Diabetes und starkem Übergewicht. Auch bekannt als Abnehmspritze. Das soll in Zukunft hier in Alzey angemischt und abgefüllt werden. Vorstandschef Dave Ricks sieht die Baustelle heute zum ersten Mal und ist überrascht, wie unbürokratisch Deutschland doch manchmal sein kann. Innerhalb von dreieinhalb Monaten war die Baugenehmigung für das Megaprojekt da. Dave Ricks, Vorstandsvorsitzender Lilly: „Das ist eines der Hauptrisiken und –sorgen von amerikanischen Investoren, die sich in Deutschland umsehen. Ist es dort bürokratisch? Sind sie dort langsam? Und hier hinter uns sehen Sie den Beweis, dass das nicht so ist. Wir können schnell sein. Und wir zählen auf die Qualität hier und die Qualität der Deutschen Arbeiter.“  Und genau die leisten hier seit dem symbolischen Spatenstich vor gut einem Jahr so einiges. Auf einer Fläche, die etwa so groß wie 42 Fußballfelder ist, steht bereits der Rohbau der späteren Produktionsanlage. Verbunden werden die einzelnen Gebäude mit einem Tunnel. Sebastian Wegener, Gesamtprojektleiter: „Das Revolutionäre bei dieser Anlage, bei diesem Campus ist, dass er skalierbar ist. Das heißt, durch diesen Verbindungskorridor und anschließende Produktionseinheiten haben wir die Möglichkeit zu wachsen am Standort. Haben die Möglichkeit, weitere Produktionsbereiche hinzuzunehmen.“  Ist alles fertig, sollen hier 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Nur ein Grund zur Freude für Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz: „Es ist eine top Priorität, dass dieses Unternehmen nach Rheinland-Pfalz gekommen ist. Und wir haben alle am runden Tisch, so wie es unsere Art ist, dazu beigetragen, dass wir qualitativ hochwertig und so schnell wie es irgendwie geht diese Investition hier möglich machen.“  Eine Investition, […]

  • Winzer sorgen sich wegen US-Zöllen

    Winzer sorgen sich wegen US-Zöllen

    Wein aus Rheinland-Pfalz erfreut sich nicht nur hier im Erzeugerland größter Beliebtheit: Speziell unser heimischer Riesling gilt als echter Exportschlager. Vor allem in den Vereinigten Staaten liebt und schätzt man ihn. Fragt sich bloß: Wie lange noch? Denn seitdem der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump die Wirtschaftswelt mit immer neuen Zollandrohungen in Stress versetzt, sehen viele Exporteure auch hier bei uns in Rheinland-Pfalz ihr US-Geschäft gefährdet – mit teils erheblichen Auswirkungen. Das Weingut Louis Guntrum in Nierstein kann auf eine lange Tradition zurückblicken: Bereits seit dem Jahr 1648 wird hier Wein gekeltert – Konstantin Guntrum führt den Betrieb in 11. Generation. In den Fässern im Weinkeller lagert Grauburgunder, Gewürztraminer und Dornfelder – in erster Linie aber Riesling. Ein nicht unerheblicher Teil landet seit vielen vielen Jahren in US-amerikanischen Weingläsern. Konstantin Guntrum, Weingut Louis Guntrum „In Amerika mag man deutschen Wein. Und meine Vorfahren haben bereits 1867 angefangen, nach Amerika zu exportieren. Also wir machen das seit 150 Jahren. Und ja – da mag man deutschen Wein. Und wir haben in den letzten Jahren auch wieder einen erfreulichen Aufschwung am Interesse an deutschem Wein in den USA gesehen.“ Rund 120.000 Flaschen Wein exportiert alleine das Weingut Guntrum bislang Jahr für Jahr in die USA. Anteil am Gesamtumsatz: Etwa 15 Prozent. Doch damit könnte es schon sehr bald vorbei sein: Sollte Donald Trump seine Drohung wahr machen und europäische Exportgüter pauschal mit 80, 100 oder gar 200 Prozent zu verzollen, wäre das wohl das Ende für das US-Geschäft. Denn statt etwa 15 Euro wie bisher würde eine Flasche Guntrum-Riesling in den USA dann bis zu 80 Euro kosten: Ein Luxusprodukt, dass sich wohl nur noch die wenigsten leisten würden. Vom drohenden US-Zollhammer wären nicht nur Winzer betroffen: Denn zwischen Rheinland-Pfalz und den USA bestehen schon lange enge Handelsbeziehungen. Laut Industrie- und Handelskammer gehen […]

  • Wie ist es um die Energiesicherheit in Rheinland-Pfalz bestellt?

    Wie ist es um die Energiesicherheit in Rheinland-Pfalz bestellt?

    Rheinland-Pfalz will bis 2040 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen setzt man unter anderem auf Erneuerbare Energien und auf Gaskraftwerke, die dann Strom zuliefern, wenn der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint. Doch wenn Gaskraftwerke „nur“ die Reserve sind und künftig immer weniger Stunden im Jahr laufen, lohnt es sich für ihre Betreiber kaum noch, in sie zu investieren wie ein Beispiel aus Mainz zeigt. Sie gehören im deutschen Stromnetz  sozusagen zu den Einwechselspielern.  Springen an und liefern, wenn Wind und Sonne nicht genügend Strom erzeugen. Die Gaskraftwerke 2,3 und 5 hier im Mainzer Industriegebiet Ingelheimer Aue. Da die Anlagen teils schon sehr alt sind, will ihr Betreiber, die KMW, ein neues Gaskraftwerk bauen, das perspektivisch auch mit Wasserstoff und somit CO2-neutral betrieben werden kann. Doch daraus wird erstmal nichts, sagt Vorstandschef Oliver Malerius. Oliver Malerius, Vorstandsvorsitzender KMW „In der heutigen Situation, wenn ich ein Kraftwerk bauen will und ich kalkuliere das nur anhand der Energiepreise, die ich in der Zukunft sehe, und nur über den Markteinsatz, kann ich wirtschaftlich kein Kraftwerk bauen. Das heißt, ich als Unternehmen würde nur dann ein Kraftwerk bauen, wenn ich auch dafür entlohnt werde, dass ich diese Kapazität, diese gesicherte Leistung zur Verfügung stelle. Und diese Förderung ist im Moment nicht da.“ Die gescheiterte Ampelregierung in Berlin hatte eine Förderung in Aussicht gestellt. Auf Basis dessen hatte die KMW ihr neues Kraftwerk geplant und bereits mehrere Millionen Euro investiert. Oliver Malerius, Vorstandsvorsitzender KMW „Ich bin tatsächlich ein bisschen enttäuscht von der Politik. Wir sind in Vorleistung gegangen, haben das Grundstück saniert, wir haben das Gaskraftwerk geplant, wir haben den Genehmigungsprozess durchlaufen. Jetzt nach etwas über einem Jahr erwarten wir in den nächsten Wochen auch die Genehmigung für den Bau. Und dann – wissen Sie ja – ist die Ampelregierung ja zerfallen.“ […]

  • Kassel beschließt Bettensteuer

    Kassel beschließt Bettensteuer

    Offenbach will sie, Kassel bekommt sie zum ersten Juli: die Übernachtungssteuer. Das bedeutet, dass die Kasseler Hoteliers dann fünf Prozent ihres Zimmerpreises als Steuer abgeben müssen. Das hat die Stadt gestern Abend nach monatelangem Hin und Her entschieden. Schlecht für die Reisenden, denn am Ende werden sie die Zeche zahlen. Aber auch die Hoteliers sind nicht glücklich mit dieser Entscheidung. Wo im 14. Jahrhundert Ordensbrüder gelebt haben, lassen es sich heute Hotelgäste gut gehen. Der Renthof in Kassel hat 55 Zimmer. Geleitet wird das Haus von Jasmin Ohlendorf. Wie sich die Übernachtungssteuer auf ihre Zimmerpreise auswirken wird, kann sie noch nicht sicher sagen. Jasmin Ohlendorf, Hoteldirektorin „Bei uns im Haus werden wir ein ausgewogenes Mittelmaß finden müssen. In den letzten Jahren hat sich der Hotelzimmerpreis in Kassel fast schon verdoppelt. Wir haben einen Preis, der nicht mehr zu toppen ist.“ Grund sind die gestiegenen Energie- und Lohnnebenkosten. Ein Einzelzimmer kostet hier durchschnittlich 115 Euro die Nacht. Die meisten Gäste sind Geschäftsreisende. Die Zimmerrechnung übernehmen also ihre Arbeitgeber. Jasmin Ohlendorf, Hoteldirektorin „Und auch dort haben wir im Vorfeld schon Gespräche geführt, was das für die einzelnen Unternehmen bedeutet, wenn wir jetzt eine fünfprozentige Erhöhung der Übernachtungspreise auch an die Gäste weitergeben müssen. Und dort war die Tendenz eher, wir haben jetzt ein Maß erreicht, wo man einfach schauen muss, wie man Kosten einspart und dann tatsächlich in den Umkreis ziehen wird.“ Denn im Umland der Stadt gibt es eine solche Steuer nicht. Die gilt in Kassel für alle Pensionen, Hotels und Airbnb-Wohnungen, nicht aber für Reisen von Schulklassen. Kassel hatte im vergangenen Jahr eine Bettenauslastung von 38 Prozent und ist damit eines der hessischen Schlusslichter. Eine solche Übernachtungssteuer belaste die Häuser nur zusätzlich, sagt Oliver Kasties vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Er geht deshalb davon aus, dass die Zimmerpreise steigen werden. […]

  • Wechseljahre haben Auswirkungen auf Arbeitsmarkt

    Wechseljahre haben Auswirkungen auf Arbeitsmarkt

    Bei den meisten Frauen beginnen sie mit Mitte 40: die Wechseljahre. Der Körper beginnt, sich auf das Ende der Fruchtbarkeit einzustellen und fährt die Hormonproduktion zurück. Ein ganz natürlicher Prozess, doch mit dem Hormonumschwung kommen Beschwerden, die nicht nur das Privatleben beeinflussen. Eine bundesweite Studie hat jetzt erstmals den Einfluss der Wechseljahre auf den deutschen Arbeitsmarkt untersucht. „Ja, plötzlich fange ich an zu schwitzen, reiße das Fenster auf, da weiß meine Kollegin schon eben: Ich habe Hitzewallungen“. Eva Smoll ist 54 und arbeitet in Speyer bei der Deutschen Rentenversicherung. So wie Millionen Frauen in Deutschland leidet sie unter Beschwerden, die die Wechseljahre begleiten. Neben Hitzewallungen gehören Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und depressive Verstimmungen zu den häufigsten Symptomen der Hormonumstellung. Eva Smoll „Also es ist schon störend. Manchmal unterhält man sich mit jemanden und auf einmal merkt man: Oje, ich schwitze wieder. Männer kennen das gar nicht, das Problem, die kommen damit nicht zurecht. Kolleginnen sagen: Oh, du auch? Hast du auch Hitzewallungen?“ Andrea Rumler ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre und hat in ihrer aktuellen Studie untersucht, wie sich unbehandelte Wechseljahrs-Beschwerden auf die Arbeitskraft von Frauen auswirken. Prof. Andrea Rumler, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin „Am meisten überrascht hat mich die Zahl der Frauen, die schon in Ruhestand gegangen sind oder das überlegen. Das sind bei den über 55-Jährigen fast 20 Prozent. Das hat mich wirklich erschüttert.“ Hinzu kämen die Frauen, die durch ihre unbehandelten Beschwerden an Arbeitskraft verlieren. Ohne die richtige Unterstützung der Medizin und der Arbeitgeber entstünde der Wirtschaft jedes Jahr ein enormer Schaden, so Rumler. Prof. Andrea Rumler, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin „Wir alle als Deutschland verlieren im Jahr, haben wir geschätzt, 9,4 Mrd.Euro, nur dadurch, dass die Frauen in den Wechseljahren am Arbeitsplatz nicht vernünftig unterstützt werden.“ „Kommen Sie in eine angenehme Position und schließen Sie Ihre […]

  • Förderinstitut WIBank zieht Bilanz

    Förderinstitut WIBank zieht Bilanz

    Die hessische Wirtschaft ankurbeln – das ist das Ziel der Wirtschafts- und Infrastruktur-Bank Hessen, kurz W-I-Bank. Es handelt sich um die Förderbank an der Seite der hessischen Landesregierung. In Frankfurt wurde heute für das Geschäftsjahr 2024 Bilanz gezogen. Fördergelder in Höhe von rund 24 Milliarden Euro wurden ausgeschüttet. Davon profitiert auch diese Stahlbau-Firma in Osthessen, der wir mit unserer Kamera einen Besuch abgestattet haben. Hier fliegen die Funken, bei Hahner Technik in Petersberg bei Fulda. Das mittelständische Unternehmen versteht sich auf Stahlbau, hier entsteht gerade eine Fußgängerbrücke. Neu entwickelt hat die Firma unter anderem diesen vollautomatisierten Schweißroboter. Was von Hand gar nicht oder nur aufwändig geschweißt werden kann, erledigt der Roboter hochpräzise in einem Arbeitsgang. Bernhard Hahner, Geschäftsführender Gesellschafter Hahner Technik „Während der Handschweißer hier an der gleichen Stelle drei Lagen schweißen müsste und deswegen dreimal so viel Zeit brauchen würde, aber auch dreimal so viel elektrische Energie, Strom und Schweißdraht. Und wir sparen hier wirklich ganz effektiv Ressourcen ein, fast 60 Prozent.“ Ob flexibel und mobil oder schienengeführt – durch die verschiedenen hier entwickelten Schweißroboter kann Hahner Technik 20 Prozent Strom und somit Kosten und CO2 einsparen. Über 2,5 Millionen Euro hat das Unternehmen in die neue Technik investiert, gefördert mit einer halben Million Euro EU- und Landesgeldern durch die WI Bank. Die konnte ihr Jahresergebnis um eine Million auf 26,5 Millionen Euro steigern und dem Fördergeschäft zuführen. Das Neugeschäft wuchs um ein Viertel auf 3,9 Milliarden Euro. Mit vergünstigten Krediten und Zuschüssen besonders stark gefördert wurden etwa Existenzgründungen, Glasfaserausbau und sozialer Wohnungsbau. Kaweh Mansoori (SPD), Wirtschaftsminister Hessen „Wenn wir eine Rekordsumme ausgeben für geförderten Mietwohnungsbau, dann ist das einerseits gut für die Menschen, die sich auf dem frei finanzierten Wohnungsbau keine Wohnung leisten können. Auf der anderen Seite sind uns ja die Unternehmen auch die Bude eingerannt, im […]

  • Streit wegen Schiffsanlegern in Trier

    Streit wegen Schiffsanlegern in Trier

    Die Urlaubs- und Ausflugszeit hat begonnen. Und da ist die Mosel ein beliebtes Ziel. Wenn Sie schon mal dort waren, dann kennen Sie die Gründe: Der Fluss ist mit seinen Schleifen, Weinbergen und dem Schiefer eine echt Augenweide. Und diese Idylle entdecken mittlerweile auch immer mehr Touristen, die auf der Mosel Flusskreuzfahrten unternehmen. Die Stadt Trier möchte deshalb dafür jetzt neue Anleger bauen. Doch die sorgen aktuell für jede Menge Ärger. Zug um Zug kommen die Sportler der Rudergesellschaft Trier voran. Schon seit 1883 trainieren die Mitglieder des Vereins hier im Norden der Stadt auf der Mosel. Uwe Thein, für uns ausnahmsweise mit dem Motorboot unterwegs, bedeutet dieser Flussabschnitt mehr als Ruhe und Entspannung. Uwe Thein, Rudergesellschaft Trier „Wir favorisieren dieses Gebiet vor allem für die Anfängerausbildung und wenn die Personen zum ersten Mal im Einer oder Zweier, also in ungesteuerten Booten, unterwegs sind. Denn wir haben hier nicht die gefährlichen Brücken wir haben hier eine schöne lange Gerade und da kann man unbeschwert seine ersten Schritte im Ruderboot tun.“ Doch damit könnte es bald vorbei sein. Denn die Stadt Trier hat schon länger beschlossen in dem Gebiet neue Anleger für Flusskreuzfahrtschiffe zu bauen. Bislang können diese im Trierer Hafen Ehrang und hier am Zurlaubener Ufer anlegen. In Zusammenarbeit mit der Firma Viking Cruises sollen zwei neue Anleger entstehen. Die großen Schiffe würden die Ruderer aus ihrem Revier verdrängen, sagt Uwe Thein. Denn für Wassersportler wären sie viel zu gefährlich. Uwe Thein, Rudergesellschaft Trier „Ich denke an alle unbedarften Wassersportler, denen nicht klar ist, was es heißt, auf einer Bundeswasserstraße zu rudern. Die kommen hier runter, talwärts, und auf einmal geht das Tor zur Hölle auf. Denn hier liegen vier riesige Kabinenschiffe. Und ein Laie kann nicht einschätzen, was für Manöver die fahren. Wenn dann zu Tal oder zu Berg […]

  • Steigende Passagierzahlen am Flughafen Hahn

    Steigende Passagierzahlen am Flughafen Hahn

    Viele Jahre war er vor allem als Sorgenkind in den Schlagzeilen. Der Hahn Airport im Hunsrück. Seit fast genau zwei Jahren lenkt nun die Triwo AG aus Trier die Geschicke des einzigen rheinland-pfälzischen Passagierflughafens. Und es läuft besser. Steigende Zahlen im Passagier-und Frachtbereich. Es regnet in Strömen am Hahn Airport im Hunsrück. Perfektes Timing, um sich in den Urlaub mit hoffentlich mehr Sonne zu verabschieden. 46 Ziele in Europa und Nordafrika stehen im Sommerflugplan 2025 zur Auswahl. Die wichtigsten Kunden hier am Standort, die irische Ryanair sowie die ungarische Wizz Air, haben ihr Angebot ausgeweitet und fliegen neue Ziele zum Beispiel in Süditalien, Kroatien oder Rumänien an. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 reisten 440.000 Passagiere vom und zum Hahn Airport. Über 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Jonas Gottwald: „Wir sind jetzt gerade auf dem Weg nach Caligari, wir sind dort für ein paar Tage, genau. Frankfurt Hahn, Preise hauptsächlich.“ Ella Blum: „Wir fliegen oft von hier und wie sind sehr zufrieden. Zehn Minuten hin und her, dann sind wir da. Sehr, sehr gut.“ Roman und Jens: „Wir fliegen nach Sardinien. Freuen wir uns sehr drauf. Warum Flughafen Hahn? Weil wir geguckt haben, wo es schöne, günstige Flüge gibt und da war Hahn ganz oben. Genau, und wir haben ja nur ne Stunde nach Frankfurt zum Hauptflughafen, jetzt wollten wir halt die kleine Schwester mal sehen.“ Im Fracht-Geschäft verzeichnet der Flughafenbetreiber ein Plus von rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Sommer wird das Terminal umgebaut. Aus zwei Abflug- und Ankunftsbereichen soll je einer werden, die Sicherheitskontrolle wird zentralisiert. Gute Aussichten also. Nicht nur für die Fluggäste, die heute dem regnerischen Hunsrück entfliehen. Aber Daumen drücken, denn für sie hier geht es jetzt nach London. Bei uns im Studio begrüßen wir dazu den Geschäftsführer des Hahn-Airports, […]

  • Start in die hessische Erdbeersaison

    Start in die hessische Erdbeersaison

    Und jetzt sehen wir rot. Viel rot. Heute geht in Südhessen die Erdbeerernte los. Rund 3 Kilo der kleinen Früchtchen isst jeder Hesse im Durchschnitt pro Jahr und die kommen jetzt wieder direkt vom Feld um die Ecke. Wir waren beim Saisonstart in Hofheim-Wallau bei Wiesbaden dabei. Dauerregen heute über den Wallauer Erdbeerfeldern. Aber kein Problem für diese süßen Früchtchen, denn die haben es sich in den vergangenen Wochen im Folientunnel gemütlich gemacht. Geschützt vor Wetterkapriolen sind sie früh zu aromatischen Erdbeeren herangereift – bereit zur Ernte. Reiner Paul, Erdbeerbauer aus Wallau: „Im Februar, wenn sie mich da gefragt hätten, dann hätte ich noch gesagt, wir kriegen ein spätes Erntejahr. Weil da hat die Sonneneinstrahlung im Januar, Februar gefehlt. Es war sehr kalt und wir haben vermutet es gibt ein sehr spätes Jahr. Dann kam aber der Turbofrühling im März und April und hat dazu geführt, dass die Erdbeeren jetzt schon reif sind.“ Richtig dicke Dinger sprießen da gerade aus dem Boden. Rot, glänzend und saftig. Sehr zur Freude von Landwirt Reiner Paul. Denn die Lage für die Erdbeerbauern in der Region ist insgesamt schwierig. Erdbeeren sind ein sehr sensibles Obst. Kommt der Frost zur falschen Zeit, kann die gesamte Ernte dahin sein. Dazu kommen die steigenden Preise für Düngemittel oder technische Geräte und zu guter Letzt die Diskussion um den Mindestlohn. Der Erdbeeranbau ist arbeitsintensiv, die Ernte wird handverlesen. Würde der Mindestlohn auf 15 Euro steigen, müsste Bauer Paul seine Preise erhöhen. Reiner Paul, Erdbeerbauer aus Wallau: „Also wir haben aktuell einen Erdbeerpreis von 5,90 Euro die 500-Gramm Schale. Das ist der gleiche Preis, den wir auch 2024 zum Saisonstart hatten. Und wenn der Mindestlohn jetzt tatsächlich auf 15 Euro steigen würde, würde es auch dazu führen, dass die Erdbeerschale mindestens mal um ein Euro pro Schale verteuern würde.“ […]

  • HessenFonds soll Wirtschaft ankurbeln

    HessenFonds soll Wirtschaft ankurbeln

    Die deutsche Wirtschaft – schon im dirtten Jahr kriselt es, der Zollstreit mit den USA macht es nicht besser. In Hessen will die Landesregierung jetzt Start-Ups und innovativen Unternehmen unter die Arme greifen und die Wirtschaft mit dem sogenannten „HessenFonds“ ankurbeln. Ist das mehr als eine Förderung nach dem Gießkannenprinzip? Im Hochtaunus bei Jarltech wird im großen Stil alles rund ums Thema Barcode vertrieben: vom üblichen Barcode-Scanner, wie man ihn aus dem Supermarkt kennt, bis hin zur kleinen Varianten, die auch hier im Lager verwendet werden. Das Unternehmen ist in Europa Marktführer, über 400 Angestellte arbeiten in Usingen. Das hessische Unternehmen will aber weiter wachsen, dafür braucht es Geld. Ulrich Spranger, Geschäftsführer Jarltech „Für die weitere Digitalisierung, das ist ein ganz großer Punkt. Wir haben nach wie vor Fachkräftemangel. Wir müssen weiter effizienter werden, wir müssen noch schneller werden. Und wir haben da momentan ziemlich viele KI-Projekte, aber das frisst nun mal ziemlich viel Geld.“ Da kommt dem Unternehmen der neue HessenFonds der Landesregierung gerade recht. Eine Milliarde Euro stehen als Fördermittel für Digitalisierung, Forschung und innovative Ideen bereit. Die Darlehen sollen besonders zinsgünstig sein und bis zu zehn Jahre laufen. Für Hessen Finanzminister Alexander Lorz und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori lautet das Motto: „Ihr habt Mut? Wir haben Mittel.“ Alexander Lorz (CDU), Finanzminister Hessen „Wir müssen schauen, dass wir die knappen Mittel in den öffentlichen Haushalten sinnvoll einsetzen. Und am sinnvollsten sind sie dann eingesetzt, wenn sie gerade in unserer gegenwärtigen, schwierigen wirtschaftlichen Situation Wirtschaftswachstum stimulieren. Arbeitsplätze schaffen, Unternehmen die Möglichkeit geben, zu wachsen.“ Und das möglichst am Wirtschaftsstandort Hessen. Kritik kommt von der politischen Opposition im Landtag: AfD und FDP sprechen von „Planwirtschaft“, die Grünen von Subventionen nach dem „Gießkannenprizip“, die konkreten Bedürfnisse der jeweiligen Antragsteller würden keine Rolle spielen. Der Wirtschaftsminister sieht das anders. Kaweh Mansoori (SPD), Wirtschaftsminister […]