Wirtschaft

  • Deutsche Börse verdient soviel wie nie

    Deutsche Börse verdient soviel wie nie

    An der Frankfurter Börse ist die Stimmung prächtig. Denn trotz aller weltpolitischer Konflikte und Kriege lief das Geschäft am Frankfurter Handelsplatz so gut wie nie. Der Betreiber der Börse blickt heute positiv zurück – und rechnet damit, dass das vergangene Rekordjahr in diesem Jahr nochmal getoppt wird. Wenn die Glocke klingt, ist die Stimmung gut – so wie hier bei Commerzbank-Chef Manfred Knof, der im Vorjahr die Rückkehr seines Unternehmens in den DAX feierte. Und auch die Börse selbst freut sich, denn sie verdient an jedem Aktienhandel mit. 2023 war ein Rekordjahr für den Betreiber Deutsche Börse Group. Unterm Strich steht ein Rekordgewinn von rund 1,7 Milliarden Euro. Theodor Weimer, Vorstandsvorsitzender Deutsche Börse Group „Auf der einen Seite haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Auf der anderen Seite hatten wir auch ein bisschen Glück, wenn ich das so sagen darf.“ Denn die gute Zinsentwicklung im Jahr 2023 gab der Börse Rückenwind. Sie übernahm den dänischen Software-Anbieter Simcorp und der Deutschen Aktienindex erreichte ein Allzeithoch von zeitweise über 17.000 Punkten. Und auch im laufenden Jahr sieht der Börsenchef ein günstiges Umfeld für sein Unternehmen – aller Krisen auf der Welt zum Trotz. Theodor Weimer, Vorstandsvorsitzender Deutsche Börse Group „Die Investoren lassen sich davon nicht beeindrucken. Die machen ihre Modelle und gehen wesentlich pragmatischer vor. Und das hat gezeigt, dass die letzten Jahre in der Regel relativ gute Kapitalmarktjahre waren. Und auch jetzt ist es so: Wir haben einen optimistischen Zyklus, der normalerweise so 22 Monate dauert. Wir befinden uns jetzt im 14. Monat, wenn ich das so sagen darf. Ich darf als Börsenchef nicht sagen, wie es weitergeht. Aber wir sind im 14. Monat schwanger von 22.“ Anleger dürfen sich also wohl noch eine Weile weiter freuen. Auch über eine höhere Dividende. Die Börse plant in diesem Jahr mit 3 Euro 80 […]

  • Flugausfälle durch Streik bei Lufthansa

    Flugausfälle durch Streik bei Lufthansa

    Ein weiterer Streik: Nach der Bahn und dem öffentlichen Nahverkehr nun also die Flieger. In Frankfurt streikt heute das Bodenpersonal der Lufthansa. Zahntausende Passagiere trifft dieser Nadelstich gegen den Arbeitgeber Lufthansa. Großer Andrang heute Vormittag bei der Demo vor der Lufthansa-Zentrale – ein paar hundert Meter weiter an den Schaltern fast gähnende Leere. Wo sich sonst lange Schlangen bilden, versuchen heute nur wenige, ihren Flug irgendwie umzubuchen. Die Kranich-Airline cancelt 500 der 600 heute geplanten Flüge, deutschlandweit sollen 100.000 Passagiere betroffen sein. Die wenigen, die in Frankfurt ihr Glück versuchen, müssen große Umwege in Kauf nehmen. Erik Leßmüller „Unser Aufenthalt in Washington hat sich in dem Fall einfach verlängert. Wir haben deswegen jetzt einen extrem langen Flug und müssen nachher zehn Stunden in Washington warten auf unseren ganz normalen Weiterflug.“ Dorothea Strub „Wir sind eigentlich aus Malaysia zurückgekommen und sind zu dem Zweck nach Singapur geflogen. Bis dahin war noch alles in Ordnung. Wir sind dann nach München geflogen und von München sind wir heute Morgen um 7 Uhr mit dem letzten Flieger rausgekommen. In München soll jetzt angeblich auch nichts mehr gehen.“ Neben Frankfurt und München werden auch Hamburg, Berlin und Düsseldorf bestreikt. Andere deutsche Flughäfen haben heute ihre Verbindungen nach Frankfurt gestrichen. Beim 27-stündigen Warnstreik des Bodenpersonals geht es wie zuletzt bei Bahn und Nahverkehr wieder Mal ums Geld. Dirk Röber, Check-In Agent „Meine Kollegen, die hier mit 10 oder 15 Euro die Stunde anfangen, die können sich kein Leben mehr in Frankfurt leisten, also das ist unter aller Kanone.“ Paul Klose, Fluggerät-Mechaniker „Auf jeden Fall wollen wir mehr Wertschätzung von der Firma, dass mehr Personal beigeschafft wird. Dass wir mehr verdienen und dass wir alle wieder vernünftig leben können. Und auch die Lufthansa wieder vorantreiben können.“ In der aktuellen Tarifrunde fordert die Gewerkschaft ver.di 12,5 Prozent mehr […]

  • Rheinland-pfälzische Wirtschaft im Stimmungstief

    Rheinland-pfälzische Wirtschaft im Stimmungstief

    Die wirtschaftliche Stimmung in Rheinland-Pfalz ist auf dem Tiefpunkt. Die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern im Land hat heute die Ergebnisse ihrer Konjunkturumfrage veröffentlicht und dabei kam heraus: Vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen machen den Unternehmen Sorgen, sogar noch mehr als der Fachkräftemangel und die Energiepreise. Ein deutliches Alarmsignal aus der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. Die Industrie- und Handelskammern fordern deshalb gleich mehrere Maßnahmen, um den Unternehmen mehr Planungssicherheit zu geben. Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz „Man muss jetzt, glaube ich, vor allem seitens der Bundesregierung einen ernsthaften Plan zur Stärkung der Wirtschaft, zum Bürokratieabbau, zur Verhinderung auch vor allem erst mal neuer bürokratischer Auflagen auflegen. Man muss so Dinge, für die man sich vor einem halben Jahr schon verabredet hat, auf die die Unternehmen auch warten, wie das Wachstumschancengesetz, das jetzt im Bundesrat hängt, endlich verabschieden. Weil die Unternehmen würden gerne Vertrauen fassen. Die Unternehmen wünschen sich Planungssicherheit. Und dieses ständige Hin und Her und das Anzünden von Debatten, die dann nach einer Woche wieder verstummen, das fördert nicht das Vertrauen.“

  • Erste Tankstelle für Flüssigwasserstoff in Wörth

    Erste Tankstelle für Flüssigwasserstoff in Wörth

    Seit heute gibt es die weltweit erste, öffentlich zugängliche Flüssigwasserstofftankstelle für Lastwagen. Und zwar bei uns in Rheinland-Pfalz, genauer gesagt in Wörth am Rhein. Was zunächst in die Testphase geht, soll künftig zum Industriestandard werden. Dafür haben sich mit Daimler und Linde zwei deutsche Industriegrößen zusammengetan. Tankstopp auf dem Gelände von Daimler Truck in Wörth am Rhein. Für diesen brennstoffzellenbetriebenen 40-Tonner heißt das: Flüssigwasserstoff statt Diesel. 80 Kilo im Tank reichen für über 1000 Kilometer. Der Tankvorgang dauert keine Viertelstunde. Das Besondere dabei ist, … Andreas Gorbach, Daimler Truck Technologievorstand „… dass mit dieser Technologie das Tanken von Wasserstoff so effizient, so einfach und auch so schnell geht wie mit Diesel. Dekarbonisierung von Güterverkehr ist wahrscheinlich die größte Aufgabe, die die Industrie je hatte. Da sind viele Schritte notwendig. Und das hier war tatsächlich ein ganz großer, relevanter in diese Richtung.“ Wasserstoff – bislang wird er flüssig angeliefert, dann verdampft und mit ordentlich Druck in den Tank gepumpt. Darauf wird hier verzichtet, der Wasserstoff direkt flüssig gezapft und so 95 Prozent Energie eingespart. Zwei hochisolierte Tanks sorgen dafür, dass der bei minus 253 Grad abgefüllte Wasserstoff kalt und somit flüssig bleibt. Die neue sogenannte sLH2-Technologie soll Aufbau und Betrieb von Wasserstofftankstellen deutlich günstiger machen. Abschrecken dürften viele Unternehmer aber die im Vergleich zum herkömmlichen Diesel hohen Anschaffungs- und Betriebskosten für einen wasserstoffbetriebenen LKW. Jürgen Nowicki, CEO Linde Engineering „Flüssiger Wasserstoff wird immer teurer sein als Diesel, wenn Sie das CO2 umsonst in die Luft blasen können. Ich glaube, da muss die Regulierung auch ein bisschen helfen und den Innovationsdruck erzeugen. Dass dann auch die Flottenbetreiber den Sinn einer Umstellung sehen. Weil jemand muss ja die Trucks kaufen.“ Die ersten fünf dieser Trucks sollen ab Mitte des Jahres von Logistikkunden erprobt werden, bis zur Serienreife wird es noch Jahre brauchen. Getankt […]

  • Hessischer Landtag debattiert über Sonntagsöffnung für Minimärkte

    Hessischer Landtag debattiert über Sonntagsöffnung für Minimärkte

    Jetzt hat der Streit um die Sonntagsöffnungen der Minimärkte in Hessen den Landtag erreicht. Aber fangen wir mal vorne an: Sonntags gähnende Leere im Kühlschrank? Bislang konnte man da – in vielen ländlichen Regionen in Hessen – in einem automatisierten Minimarkt einkaufen. Doch kürzlich hat der hessische Verwaltungsgerichtshof entschieden: Auch Supermärkte, in denen kein Personal arbeitet, müssen sonntags geschlossen bleiben. Der FDP ist die strikte Regelung ein Dorn im Auge und sie hat deshalb heute einen neuen Gesetzentwurf im hessischen Landtag vorgelegt. Stefan Naas (FDP), Fraktionsvorsitzender Landtag Hessen „Das alte Ladenöffnungsgesetz, es ist angestaubt. Und es geht an der Lebenswirklichkeit vieler Menschen in diesem Land vorbei. Und es muss dringend modernisiert werden.“ Sascha Meier (Bündnis 90 / Die Grünen), Abgeordneter Landtag Hessen „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich meine erste Rede hier im Plenum zu einem Gesetzesentwurf der FDP halten werde und wir Grünen diesen Antrag auch noch gut finden.“ Ungewöhnliche Einigkeit. So könnte man die Debatte im hessischen Landtag heute zusammenfassen. Sowohl Oppositionsparteien als auch Regierungparteien sprechen sich heute für eine Sonntagsöffnung der automatisierten Minimärkte aus. Anlass zur Debatte war eine juristische Niederlage der Supermarktkette Tegut. Diese hatte ihre Minimärkte, in denen kein Personal eingesetzt wird auch sonntags geöffnet. Doch obwohl der Einkauf für den Kunden hier komplett digital abläuft, sahen die Richter einen Verstoß gegen das hessische Ladenöffnungszeitengesetz. Sonntage seien als Tage der seelischen Erhebung zu schützen, unabhängig davon, ob dort jemand arbeiten müsse oder nicht. Für die Kunden des Mini-Supermarktes absolut unverständlich: Elke Schütz „Wo tut einem das weh, wenn der teo geöffnet bleibt? Ich bin auf alle Fälle dafür. Das ist das Ding, was einem auch Freiheit gibt. Für mich war’s nicht nur das Vergessen, es waren auch gerade am Wochenende nochmal spontan Grillen, die Kinder sind nach Hause gekommen, das war, ich fand das […]

  • Ehemalige Thomas-Cook-Zentrale wird Flüchtlingsunterkunft

    Ehemalige Thomas-Cook-Zentrale wird Flüchtlingsunterkunft

    Vor anderthalb Wochen gab es eine Demo in der Vulkaneifel gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Gerolstein. Der Ort fühlte sich von der Politik überrumpelt – die habe die Bürger viel zu spät informiert. Ähnliches passiert gerade in Hessen, wo in Oberursel kurzfristig eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen soll – zu kurzfristig, kritisieren die Menschen vor Ort. Rund 300 Anwohner drängen sich in einen Saal in Oberursel. Sie wollen Antworten. Es geht um die ehemalige Zentrale des insolventen Reiserveranstalters Thomas Cook. Seit knapp fünf Jahren steht das Areal leer, nun sollen in diesem Hintergebäude 400 Flüchtlinge untergebracht werden. Die ersten Ukrainer aus umliegenden Hotels sind bereits eingetroffen. Der Haken: Erst danach veranstalten Kreis und Stadt einen offiziellen Info-Termin für die Bürger. Heike Giebel, Ortsbeirat Oberursel-Stierstadt „Sie hätten uns ja mal miteinbeziehen können, wo eine Unterkunft machbar ist. Wie viele Flüchtlinge, wie die Situation hier vor Ort ist.“ Laut Kreis hätte man wegen Finanzierungsvorgaben und Verhandlungen mit dem Eigentümer Stillschweigen vereinbart, bis alles in trockenen Tüchern ist. Ulrich Krebs (CDU), Landrat Hochtaunuskreis „Am Ende gab es hier seitens des Eigentümers noch Probleme, die geklärt werden mussten. Und wir durften uns erst jetzt, nachdem der Eigentumsübergang stattgefunden hat, entsprechend zu dem Thema äußern.“ Welche Probleme genau bleibt an diesem Abend offen. Nichtöffentliche Vertragsverhandlungen, so das gemeinsame Credo von Eigentümer, Kreis und Stadt. Bisher leben im Hochtaunus knapp 3.000 Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften und weitere rund 2.700 Ukrainer in Wohnungen und Hotels. Jede Woche kämen 30 neue Flüchtlinge hinzu. Die Rechnung beim Landkreis ist einfach: Die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge richtet sich nach der Bevölkerungsgröße, in Oberursel leben 20 Prozent des Hochtaunus, bisher seien dort aber erst 7 Prozent der Flüchtlinge untergebracht. Also herrsche dort Nachholbedarf. Das wirft bei den Bürgern weitere Fragen auf. „Wie wollen Sie diese Menschen, die hierherkommen, beschäftigen? Was für Zukunftsperspektiven geben […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Lufthansa warnt vor Anreise am Streiktag — DLRG gewinnt mehr Mitglieder — Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus Anmoderation: Der Krankenhauskonzern Sana wird das finanziell angeschlagene Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein mit seinen fünf Standorten nicht übernehmen. Das haben der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz mitgeteilt. Die Verhandlungen seien gescheitert, weil der Sana-Konzern nicht bereit sei, die Risiken der betrieblichen Altersvorsorge zu übernehmen. Das Klinikum könne aber nicht einfach geschlossen werden, weil es für die Gesundheitsversorgung der Region unverzichtbar sei. Es bleibe deshalb vorerst im Besitz des Kreises und der Stadt. Diese hatten durch Millionen-Zuschüsse eine Insolvenz des Klinikums verhindert. Und damit kommen wir zu weiteren kurzen Nachrichten von heute: Lufthansa warnt vor Anreise Die Lufthansa hat die Passagiere abgesagter Flüge aufgefordert, auf keinen Fall morgen zum Frankfurter Flughafen zu kommen. Die Umbuchungsschalter seien wegen des Warnstreiks bei ihrem Bodenpersonal nicht besetzt. Kostenlose Umbuchungen seien aber über die Kunden-App und das Service-Center möglich. Die Gewerkschaft ver.di hat die Lufthansa-Mitarbeiter am Boden in den laufenden Tarifverhandlungen von morgen 4.00 Uhr bis Donnerstag 7.00 Uhr zu einem Ausstand aufgerufen. Die Lufthansa geht davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der Flüge ausfallen. Für heute am späten Abend hat sie bereits erste Verbindungen gestrichen. Insgesamt sind mehr als 100.000 Passagiere betroffen. DLRG gewinnt mehr Mitglieder Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft hat die Zahl ihrer Mitglieder in Hessen und Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr steigern können. In Hessen nahm sie gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozent auf mehr als 63.000 zu, in Rheinland-Pfalz um fast 6 Prozent auf gut 34.000. Mit mehr aktiven Mitgliedern kann die DLRG auch mehr Schwimmkurse für Kinder anbieten. Nach ihren Angaben kann mittlerweile mehr als die Hälfte der Zehnjährigen nicht sicher schwimmen. Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus In Rheinland-Pfalz wurden in den vergangenen Monaten rund 450 Nester der Asiatischen Hornisse gefunden. Nach […]

  • Landwirte blockieren Supermarkt-Zentrallager

    Landwirte blockieren Supermarkt-Zentrallager

    Seit mehreren Wochen gehen in Rheinland-Pfalz, Hessen und ganz Deutschland Landwirte auf die Straße und demonstrieren gegen die Sparpläne der Bundesregierung in der Agrarpolitik. Auch gestern Abend und heute Morgen gab es wieder Protestaktionen in mehreren rheinland-pfälzischen Städten. Die haben sich dieses Mal aber gegen die großen Supermarktketten gerichtet. Denn diese würden den Landwirten keine fairen Preise anbieten, zu denen sie ihre Waren verkaufen können. Schauen wir nach Koblenz. Die Landwirtschaft hänge am seidenen Faden – so die Botschaft. Gehalten wird der Traktor von einem 250 Tonnen Kran. Er schwebt mehrere Meter über den Landwirten und ihren Unterstützern, die sich am Sonntagabend vor dem Zentrallager des Discounters Lidl in Koblenz versammeln. Sie wollen Druck auf die großen Ketten ausüben und verhindern, dass diese die Waren zu ihren Supermärkten transportieren können. Die Forderung aus der Landwirtschaft: Faire Preise und eine stärkere Beteiligung am Gewinn. Andreas Jung, Sprecher „Landwirtschaft verbindet Rheinland-Pfalz“ „Wir kämpfen nicht nur für uns, sondern auch für die Verbraucher, die einfach auch die deutschen Produkte kaufen wollen. Und es kann nicht sein, dass deutsche Produkte zum Exklusivprodukt avancieren, nur weil die Preise künstlich nach oben getrieben werden. Jeder hier abgreifen will von dem großen Paket. Und der, der es produziert am Schluss, der kriegt am wenigsten.“ Lidl selbst erklärt auf Anfrage von 17:30 Sat.1 live: „Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns zu den Details der Lieferantenbeziehungen sowie zur Preisgestaltung nicht äußern möchten.“ Die Proteste richten sich auch gegen andere Ketten wie Aldi oder Edeka. Insgesamt wird an fünf Zentrallagern in Rheinland-Pfalz von gestern Abend bis heute Morgen demonstriert. In Koblenz kommen laut Polizei rund 100 Fahrzeuge zusammen. An zwei Standorten in Bingen zählt sie zwischen 50 und 100 Traktoren. An den Lagern in Wöllstein im Kreis Alzey-Worms und in Worms selbst sind es jeweils rund 50. Bei […]

  • Unternehmer fordern Ausbau der Eifelbahn

    Unternehmer fordern Ausbau der Eifelbahn

    Noch läuft der Wiederaufbau der Eifel-Bahn-Strecke zwischen Trier und Köln. Denn durch die Flutkatastrophe vor zweieinhalb Jahren wurde ein Großteil der Strecke zerstört. Inzwischen ist sie bis auf wenige Abschnitte wieder befahrbar – genau wie vor der Katastrophe meist nur eingleisig. Und genau das ärgert viele Unternehmer vor Ort. Sie sagen: Warum hat man es nicht gleich richtig gemacht, damit die Strecke auch für den Güterverkehr geeignet ist? Statt über die Schiene läuft der Warentransport in der Eifel also weiterhin über die Straße. Etwa zweihundert LKW belädt der Mineralwasserhersteller Gerolsteiner mit Sitz im gleichnamigen Eifelstädtchen jeden Tag, um seine Produkte in ganz Deutschland auszuliefern. Das erzeugt Emissionen, die man hier gerne einsparen würde. Denn das Unternehmen hat sich einer strengen Nachhaltigkeitsstrategie verschrieben. Roel Annega, Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG „Und da ist eine zweigleisige Eifelstrecke sehr wichtig, weil wir da natürlich sehr viel auch Volumen in der Zukunft umlegen könnten von LKW auf die Bahn, was aus Nachhaltigkeitsgründen sehr gut wäre. Und für uns als Arbeitgeber in dieser Region, ist das sehr wichtig, um Mitarbeiter zu bewerben.“ Den Güterverkehr auf die Schiene bringen und für die Mitarbeiter besser erreichbar sein – das sind die Hauptmotive für die meisten der über zwanzig Unternehmen, die heute gemeinsam ihre Forderungen an die Politik formulieren. Sie wollen einen durchgängig zweigleisigen Ausbau der 160 Kilometer langen Strecke zwischen dem rheinland-pfälzischen Trier-Ehrang und Hürth in Nordrhein-Westfalen. Aktuell sind viele Abschnitte nur eingleisig befahrbar und bieten nicht genügend Kapazität für den Güterverkehr. Der Ausbau ließe sich aus Sicht der Unternehmer relativ einfach umsetzen, denn bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Strecke zweigleisig befahren. Breit genug dürfte das Gleisbett an den meisten Stellen also sein. Von einem entsprechenden Ausbau profitieren würde nicht nur die Wirtschaft. Volker Klassen, Trierer Hafengesellschaft mbH „Wenn man schneller und eben nicht […]

  • Streik im öffentlichen Nahverkehr

    Streik im öffentlichen Nahverkehr

    Und wieder ein Streik! Nach dem Flughafen-Sicherheitspersonal gestern und den Lokführern vergangene Woche haben heute die Angestellten im ÖPNV ihre Arbeit niedergelegt. Die bundesweit rund 90.000 Beschäftigten haben dafür gesorgt, dass Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen heute fast im gesamten Land stillstanden. Mainz Hauptbahnhof heute Morgen. Deutlich weniger los als sonst. Leere U-Bahnsteige auch in Frankfurt. In der Region Trier fällt wegen des Streiks an manchen Schulen der Präsenzunterricht aus. Der Streik im öffentlichen Nahverkehr hat einige Fahrgäste kalt erwischt. Abelina Schaller, Studentin „Ich habe halt der App vertraut, da steht drin, dass die Straßenbahnen fahren, deshalb war ich jetzt ein bisschen unvorbereitet.“ Michel Esch, Auszubildender „Und jetzt stehe ich hier. Jetzt kann ich mir ein Taxi nehmen aber das kostet mich hin und zurück fast 100 Euro, das kommt nicht in Frage. Jetzt bin ich der Gelackmeierte.“ Frust bei den einen, anderen bringt der Tag ein gutes Geschäft. Volker Haschke, Taxifahrer „Also für uns ist es vielleicht nicht schlecht, dass wir was in die Tasche kriegen.“ Attila Sar, Taxifahrer „Bis jetzt läuft ganz gut. Wenn Bahn und Bus streiken ist’s gut für uns aber trotzdem für die Leute denke ich ist es schlecht.“ Schlechte Arbeitsbedingungen nennen Bus und Bahnfahrer heute auch als Grund für ihren Ausstand. Statt eines Fahrplans folgen sie dem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di. Rund 3.000 Beschäftigte versammeln sich am Vormittag auf der Theodor-Heuss-Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden. Kurt Deutsch, Busfahrer „Ich fahre seit über 30 Jahren Bus, hat sich so ins Negative verändert, obwohl der Beruf so interessant und schön ist. Aber es muss sich wieder verbessern und nicht nur der Abbau von Fahrern und Geld einsparen und die Zeiten zu verlängern, was Personal angeht.“ Anna Migula, Busfahrerin „Viele Busfahrer haben ihre Familie wegen unserem Beruf verloren weil wir haben verschiedene Schichten, keinen Sonntage und Feiertage frei, […]

  • FDP-Veto gegen EU-Lieferkettengesetz

    FDP-Veto gegen EU-Lieferkettengesetz

    Die Diskussionen innerhalb der Ampel-Fraktionen im Bund reißen nicht ab. Kaum besteht Einigkeit beim Bundeshaushalt, taucht ein weiterer Zankapfel auf: Das EU-Lieferkettengesetz. Möglicherweise könnte das nämlich an der Bundes-FDP scheitern und damit weite Kreise ziehen. Ist diese Wurst fair gehandelt? Unter welchen Bedingungen wird mein Kugelschreiber produziert? Und steckt etwa Kinderarbeit in diesem Pullover? Diese Fragen sollen mit der neuen EU-Lieferkettenrichtlinie künftig der Vergangenheit angehören. Sie sieht vor, dass größere Unternehmen in der EU zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie etwa von Kinder- oder Zwangsarbeit außerhalb der EU profitieren. Außerdem soll sie für mehr Umweltschutz sorgen und zwar an jedem Punkt innerhalb der Lieferkette – also von der Produktion der Einzelkomponenten über die Auslieferung bis zum Verkauf. Ein solches Lieferkettengesetz gibt es in Deutschland bereits. Das neue EU-weite Gesetz soll aber weit darüber hinausgehen und trifft deshalb jetzt auf Widerstand bei den FDP-geführten Bundesministerien der Finanzen und der Justiz. Der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion in Rheinland-Pfalz, Philipp Fernis, warnt, dass durch das neue Gesetz besonders kleine und mittelständische Unternehmen in ihrer Existenz bedroht würden, da sie für jeden Fehler in der Lieferkette haftbar gemacht werden könnten. Philipp Fernis (FDP), Fraktionsvorsitzender Landtag Rheinland-Pfalz „Wenn ich am Ende dafür verantwortlich bin, dass derjenige, der dem Hersteller einer Jeans, die ich verkauft habe, den Knopf geliefert hat und dessen Kunststoffhersteller hat irgendwo gegen diese Regelungen verstoßen, dann merken Sie: Das geht zu weit. Das ist etwas, das kann ich am Ende vertretbar nicht mehr überwachen. Und deswegen muss man gucken, dass ich für die verantwortlich bin, mit denen ich wirklich unmittelbar in Geschäftsbeziehungen stehe, mich da auch kümmere aber es nicht so weit ausdehne, dass ich letztlich für jeden Verstoß irgendwo noch bei einem Vorlieferanten, der weit entfernt ist von mir als Unternehmer, verantwortlich bin.“ Das Gesetz sei zu ungenau und bedeute […]

  • Deutsche Bank kündigt Stellenabbau an

    Deutsche Bank kündigt Stellenabbau an

    Es war einmal das größte Geldhaus der Welt – die Deutsche Bank. Diese Zeiten sind lange vorbei. Nach der Finanzkrise 2008, der Schulden-Krise in der Euro-Zone und einer langen Niedrigzins-Phase, musste die Deutsche Bank mächtig Federn lassen – und sich selbst einem harten Sparkurs unterziehen. Sie schloss Filialen und baute Arbeitsplätze ab. Heute hat Vorstandschef Christian Sewing in Frankfurt die Zahlen für das vergangene Jahr bekannt gegeben und einen Ausblick auf 2024. Ein Jahr, das voll von politischen und ökonomischen Unwägbarkeiten sein dürfte. Dunkle Wolken, einige Lichtblicke: Der Himmel über der Deutschen Bank ähnelt den Geschäftszahlen des vergangenen Jahres, die der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing heute vorstellt. Dabei geht es oft nicht ums Geld, sondern um Geopolitik, insbesondere den Krieg in der Ukraine. Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank „Zehntausende Menschenleben hat der Krieg bereits gekostet und auch wirtschaftlich hat er neue Disruptionen hervorgerufen. Das bremst die Konjunkturaussichten, nachdem die deutsche Wirtschaft bereits geschrumpft ist.“ Doch obwohl das Bruttoinlandsprodukt 2023 gesunken ist, hat die Deutsche Bank Gewinn gemacht – nach Abzug von Steuern insgesamt 4,9 Milliarden Euro. 600 Millionen Euro weniger als 2022. Christian Sewing bezeichnet das als Erfolg in einem schwierigen Jahr. Nach der Pleite einiger amerikanischer Banken und der Schweizer Bank Credit Suisse drohte im März 2023 eine neue Finanzkrise. Doch die Unruhe konnte der Deutschen Bank nichts anhaben. Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank „Wir haben dem Druck standgehalten, weil wir klarmachen konnten, dass es an unserer Solidität, Stabilität und Widerstandskraft keine Zweifel geben kann.“ Solide war die Deutsche Bank auch wegen die Europäische Zentralbank: Während vor allem die Bauwirtschaft unter gestiegenen Leitzinsen ächzte, konnte die Deutsche Bank von ihren Kredit-Kunden mehr Zinsen verlangen. Weniger Stabilität gab es bei der Postbank, einer Tochter der Deutschen Bank: Diese wollte die Kundendaten der beiden Banken wollte die Deutsche Bank auf einer digitalen […]

  • Jahresbilanz der Schott AG

    Jahresbilanz der Schott AG

    Wenn Sie sich Ihre Kücheneinrichtung mal genauer anschauen, ist die Chance groß, dass da auch eine Weltmarke aus Mainz vertreten ist. Ceran-Kochfelder und Trinkgläser, dafür ist der Spezialglashersteller Schott schon lange bekannt. Doch mit Glas lässt sich noch mehr machen. In der Corona-Krise stellte Schott Unmengen von Impffläschchen her und auch künftig wollen die Mainzer neue Märkte erschließen. Das bewies Schott auch heute bei der Präsentation der Jahreszahlen. Er hat den Blick auf das große Ganze bei Schott. Vorstandschef Frank Heinricht mit einer Augmented-Reality-Brille, mit der sich digital erstellte Bilder ins Sichtfeld animieren lassen. Die Brillengläser stammen von seinem Unternehmen und sollen schon bald in die Produktion gehen. Optimismus herrscht bei Schott beim Blick in die Zukunft. Das abgelaufene Geschäftsjahr hingegen hatte Höhen und Tiefen. Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender Schott „Solide vor dem Hintergrund, dass wir noch wachsen konnten mit vier Prozent und auch noch ein aus unserer Sicht passables Ergebnis hinbekommen haben. Herausfordernd, weil wir uns eigentlich ein bisschen mehr Wachstum vorgenommen hatten und das nicht realisieren konnten, weil einige Branchen dann in der Tat von konjunkturellen Dellen betroffen waren.“ Trotzdem erzielte Schott das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte mit einem Gewinn von 277 Millionen Euro. Der Umsatz, so hoch wie nie zuvor, fiel dennoch geringer aus als erwartet. Haushaltsgeräte waren nicht so gefragt wie in den Vorjahren, dazu kam die schwache Wirtschaft in China sowie hohe Energiepreise und ein Absatzminus in Deutschland. Gut lief das Geschäft mit Halbleitern sowie mit Medizin- und Pharmatechnik. Der Börsengang der Pharmasparte Ende 2023 eröffnet dem Konzern neue Möglichkeiten. Jens Schulte, Finanzvorstand Schott „Der hat zunächst mal die Auswirkung, dass wir deutlich mehr Cash haben als vorher. Wir haben ja etwa 900 Millionen Euro mit diesem Börsengang eingenommen. Und wir haben ja immer gesagt: Das ist für zwei Zwecke da. Zum einen möchten wir damit […]

  • Opel verkauft mehr Fahrzeuge

    Opel verkauft mehr Fahrzeuge

    Der Autohersteller Opel ist einer der größten Arbeitgeber in Hessen. Heute hat Geschäftsführer Florian Huettl die Zahlen für das vergangene Jahr vorgestellt. Danach konnte der Rüsselsheimer Autobauer, der zum franzöischen Stellantis-Konzern gehört, 2023 insgesamt 670.000 Fahrzeuge verkaufen. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit verbuchte Opel das stärkste Wachstum seit über 20 Jahren. Auch die Nachfrage nach Elektro-Fahrzeugen, so Huettl, sei deutlich gestiegen. Florian Huettl, Geschäftsführer Opel Automobile GmbH „Wir haben 90.000 Elektro-Fahrzeuge verkauft in 2023. Das entspricht einer Steigerung von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und das ist ein weiterer klarer Beleg dafür, dass die Elektrifizierungsstrategie von Opel heute funktioniert.“

  • Neue Investitionen in Biotechnologiestandort Mainz

    Neue Investitionen in Biotechnologiestandort Mainz

    Sie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts – die Biotechnologie. Das hat etwa der Erfolg des Impfstoffherstellers BioNTech in Mainz gezeigt. Rheinland-Pfalz will die Landeshauptstadt deshalb zu einem großen Standort für Biotechnologie machen – mit internationalen Konzernen, Start-ups und Forschungseinrichtungen. Heute konnte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Ansiedlung eines weiteren Unternehmens verkünden. Und hier soll es aus dem Boden sprießen: Das niederländische Unternehmen Kadans will sich zwischen der Mainzer Mewa-Arena und dem Europa-Kreisel ansiedeln. Kadans baut Gebäude mit modernen Labor-Flächen – speziell für Unternehmen aus der Biotech-Branche. So soll der Standort der Firma aussehen und Ende 2027 stehen. Mit Kadans komme man dem Ziel näher, Spitzenstandort für Biotechnologie zu werden. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Sie ist ein Wachstumsfeld, sowohl auf der wirtschaftlichen Seite, aber auch für den Gewinn für die Menschheit sozusagen was Krankheiten betrifft, insofern sind wir davon überzeugt, dass es richtig ist, hier so viel zu investieren.“ Die Stadt hat das Gelände am Europa-Kreisel als Campus speziell für Biotech-Unternehmen ausgewiesen. Kadans baut nicht nur für Gebäude für die Branche, sondern soll auch selbst Büros und teure Laborinfrastruktur zur Verfügung stellen: Besonders für Start-ups sei das attraktiv, die auf den Biotech-Campus gelockt werden sollen. Kadans selbst lobt heute die gute und zügige Kommunikation mit den Behörden und der Politik. Markus Scheja, Geschäftsführer Kadans Science Partner Germany „Hier finden wir auch die optimalen Bedingungen was das Thema Ressource Mensch, Nachwuchsförderung betrifft, das ist für uns ein entscheidendes Kriterium, um an diesem Standort langfristig zu investieren. Alle Parameter sind nahezu auf grün gestellt in der Konstellation mit der Stadt.“ Die Stadt kann sich voraussichtlich nach Biontech über einen weiteren internationalen Player in der Biotech-Branche freuen – muss aber etwas gegen Wachstumsschmerzen unternehmen. Denn neue Unternehmen bedeuten: Mehr Menschen. Und die brauchen Wohnraum und Kinderbetreuung. Nino Haase (parteilos), […]