Wirtschaft

  • Unternehmer ärgern sich über neue Maut-Vorschriften

    Unternehmer ärgern sich über neue Maut-Vorschriften

    Seit diesem Monat gilt für Autobahnen und Bundesstraßen deutschlandweit eine neue Mautregelung. Jetzt müssen Fahrzeuge, die über 3,5 Tonnen erreichen und gewerblich unterwegs sind, auch Maut bezahlen. Das stößt bei vielen Unternehmen auf Unverständnis – wie hier bei den Veranstaltungstechnikern von ProMusik in Trier. Die erste Fahrt mit dem neu eingebauten Maut-Gerät. Dieser LKW rollt frisch von der Werkstatt auf das Gelände von ProMusik in Trier. Das Unternehmen verleiht Technik und Bühnen für Veranstaltungen oder OpenAirs. Winfried Kornberg, Geschäftsführer „ProMusik „Das sind schon große Gewichte, die da ganz schnell zusammen kommen. Es sind viele Sachen, die auch sehr elektronisch sind. Mischpulte, verschiedene Steuerungen, die müssen schon sehr sanft transportiert werden. Das heißt, sie sind auch noch einmal alle sehr verpackt.“ Und brauchen deshalb viel Platz im Fahrzeug. ProMusik muss jetzt sieben Fahrzeuge mit einem Maut-Gerät ausstatten. Bisher galt die Mautpflicht für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen. Nun auch für kleinere Fahrzeuge, nämlich ab einer technisch zulässigen Gesamtmasse von über 3,5 Tonnen. Zahlen müssen Unternehmen im Güterkraftverkehr, also wer Güter jeglicher Art transportiert. Ausgenommen sind Fahrzeuge mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb. Und Handwerker – auch die müssen künftig keine Mautgebühren bezahlen. Winfried Kornberg und sein Betrieb gelten nicht als Handwerker. Er muss die Kosten an seine Kunden weitergeben. Wie hoch die sein werden, kann er noch nicht abschätzen. Das hängt davon ab, wie viele Kilometer seine Veranstaltungstechniker dieses Jahr noch zurücklegen werden. Für ihn ist die neue Maut ein Baustein, der das Wirtschaften schwieriger macht. Winfried Kornberg, Geschäftsführer „ProMusik“ „Die Problematik ist, dass auf der einen Seite die Lohnkosten immer höher werden; die Unterhaltskosten wie Heizung, Strom immer mehr steigen. Wir sind auf dem europäischen Markt schon die teuersten. Auf den Weltmarkt brauchen wir gar nicht zu gucken. Unsere Wettbewerbsfähigkeit wird darunter leiden, ganz massiv. “ Das Bundesverkehrsministerium rechnet in diesem Jahr mit […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Schweinepest erstmals in Hausbestand — Unpünktliche S-Bahn — FDP fordert Wirtschaftswende Schweinepest erstmals in Hausbestand Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest ist nun auch in einem hessischen Betrieb nachgewiesen worden. Nach Angaben des Kreises Groß-Gerau wurden seit Mitte Juni 15 positive Fälle bei Wildschweinen entdeckt. Rund um den Betrieb in Biebesheim am Rhein wird nun eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern eingerichtet. Es gelten starke Einschränkungen für den Handel mit Schweinen und Produkten aus Schweinefleisch. Das Gebiet reicht bis nach Rheinland-Pfalz. Für den Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich; für Wild- und Hausschweine verläuft sie tödlich. Unpünktliche S-Bahn Im Rhein-Main Gebiet kommt im laufenden Jahr mehr als jede zehnte S-Bahn zu spät. Das teilt der zuständige Verkehrsverbund RMV mit. 88 Prozent der Züge haben pünktlich ihr Ziel erreicht. Das entspreche der Quote des Vorjahreszeitraums. Gründe sind, laut RMV, ausgelastete Schienenwege und Baustellen für die Modernisierung der Infrastruktur. Am unpünktlichsten fahren weiterhin die Linien S8 und S9 zwischen Hanau und Wiesbaden. FDP fordert Wirtschaftswende Die Abgeordneten der FDP im hessischen Landtag haben heute zwölf Anliegen für eine bessere Wirtschaftspolitik vorgestellt. Die Landesregierung solle ein Belastungsmoratorium erlassen und so die Unternehmen mit weniger Bürokratie belasten. Außerdem fordert die FDP eine landesweite Ausländerbehörde, die ausschließlich Fachkräfte bei der Einwanderung unterstützt. Hintergrund ist die schwache Wirtschaftswachstumsprognose unter anderem durch den Fachkräftemangel.

  • Zu Gast im Studio: Dörte Schall

    Zu Gast im Studio: Dörte Schall

    Alles neu macht der Juli – zumindest gilt dieses Motto in Rheinland-Pfalz. Nächste Woche soll Alexander Schweitzer im Landtag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt werden. Der bisherige Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung hat deshalb eine Nachfolge für seinen Ministerposten finden müssen. Geworden ist es Dörte Schall. Gleich sprechen wir mit ihr – vorher wollen wir sie aber nochmal kurz vorstellen. Es ist eine Überraschung als der designierte Ministerpräsident am Mittwoch Dörte Schall aus dem Hut zaubert. Denn in Rheinland-Pfalz ist die 46-Jährige relativ unbekannt. Sie wohnt in Bonn und ist stellvertretende Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD. Ihre Wurzeln aber hat Dörte Schall in Rheinland-Pfalz. Geboren wird sie am 13.September 1977 in Ludwigshafen. Ihr Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Arbeitsrecht absolviert sie in Trier, legt ihr zweites Staatsexamen am Oberlandesgericht in Koblenz ab. Später wird sie Gewerkschaftssekretärin der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und zieht nach Nordrhein-Westfalen. Seit 2015 ist sie Dezernentin für Recht, Soziales und Jugend in Mönchengladbach. Im letzten Jahr wird sie dort Stadtdirektorin, also stellvertretende Oberbürgermeisterin. Dörte Schall ist verheiratet und hat 2 Kinder. Für den designierten Ministerpräsidenten Schweitzer war sie seine Top-1 Wunschkandidatin für das Ministeramt. Alexander Schweitzer (SPD), Sozialminister Rheinland-Pfalz „Tatsächlich kennen wir uns schon seit vielen Jahren, ich fürchte es sind inzwischen sogar Jahrzehnte. Wir kennen uns seit Mitte der 90er Jahre. Kennengelernt und getroffen haben wir uns bei den Jusos, bei den pfälzischen Jusos. Und da sind die jeweiligen politischen Lebenswege losgegangen. Und die kreuzen sich heute wieder und finden wieder gut zusammen.“ Der Schritt zurück nach Rheinland-Pfalz und in das Ministeramt sei folgerichtig, meint Schall. Dörte Schall (SPD), designierte Sozialministerin Rheinland-Pfalz „Weil das eine Konsequenz dessen ist, was ich jetzt auf der kommunalen Ebene erreichen konnte. Ich konnte da eben viele Themen bearbeiten. Aber die Geschichte ist dann auch irgendwann auserzählt. Und ich sehe, […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Rheinland-Pfalz bekommt Landesjugendbeirat — Deutscher Buchmarkt wächst — Frankfurt: Verkehrsberuhigung im Oeder Weg bleibt Anmoderation: Wir hatten gestern bei uns in der Sendung einen Fahndungsaufruf. Die Polizei suchte nach einem Mann, der ein sechsjähriges Mädchen in Speicher in der Eifel missbraucht haben soll. Gestern Abend konnten die Ermittler den mutmaßlichen Täter dann festnehmen. Der Jugendliche sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Er soll das Mädchen am Dienstag mit Süßigkeiten hinter ein Haus in Speicher gelockt haben und sie dort dann sexuell missbraucht haben. Und damit kommen wir jetzt zu weiteren kurzen Nachrichten des Tages. Rheinland-Pfalz bekommt Landesjugendbeirat Das rheinland-pfälzische Familienministerium hat heute in Mainz den bundesweit ersten Landesjugendbeirat ins Leben gerufen. Er soll Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit geben, sich in der Politik einzubringen. Der Beirat soll zukünftig die Landesregierung in kinder- und jugendpolitischen Fragen beraten und kann auch eigene Themen vorschlagen. Außerdem soll er das Demokratiebewusstsein der Jugendlichen stärken. Deutscher Buchmarkt wächst Im vergangenen Jahr ist der Umsatz des Deutschen Buchmarktes im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 9,71 Milliarden Euro gestiegen. Das hat heute der Börsenverein des Buchhandels in Frankfurt mitgeteilt. Für das Wachstum seien vor allem junge Leser verantwortlich, die sich auf den Sozialen Medien austauschten. Besonders gefragt seien Kinder- und Jugendbücher sowie Romane. Auch Hörbücher würden immer beliebter. Verkehrsberuhigung im Oeder Weg bleibt Das Projekt der fahrradfreundlichen Straße im Frankfurter Oeder Weg soll dauerhaft fortgeführt werden. Das hat der zuständige Ortsbeirat entschieden. Durch die Umgestaltung gäbe es in der Straße weniger Autoverkehr, dafür mehr Radfahrer und Aufenthaltsmöglichkeiten für Fußgänger. Die Stadt will jetzt die Einrichtung weiterer fahrradfreundlicher Straßen prüfen. Händler im Oeder Weg kritisieren aber, dass weniger Kunden kämen, weil es weniger Autoparkplätze gäbe.

  • Der 0-Euro-Samstag

    Der 0-Euro-Samstag

    Das 49-Euro-Ticket – eigentlich sollte es mehr Menschen von den Autos in Busse und Bahnen locken. Tatsächlich kaufen es aber viele, die eh schon ein Abo für den öffentlichen Nahverkehr hatten. Die Mainzer Mobilität muss aber trotzdem neue Kunden gewinnen und geht deswegen einen Schritt weiter – mit dem 0-Euro-Samstag. Ab morgen sind am ersten Samstag im Monat die Busse und Bahnen in Mainz kostenlos. Und das nicht nur zur Freude der Fahrgäste. Kleidung, Schmuck, kleine Geschenke: Im Ohlala in der Mainzer Innenstadt gibt es einiges zu entdecken. Seit sechs Generationen ist die Familie von Laura Schué im Einzelhandel aktiv. Derzeit seien die Mainzer kauffreudig. Laura Schué, Einzelhändlerin aus Mainz „Ich würde sagen, das Einkaufsverhalten ist eigentlich relativ gut. Gerade jetzt auch Richtung Sommerferien. Die Samstage sind natürlich der umsatzstärkste Tag. Und da ist auch die Frequenz viel, viel höher.“ Und darf ihrer Meinung nach auch noch höher werden. Laura Schué freut sich auf den ersten 0-Euro-Samstag. Laura Schué, Einzelhändlerin aus Mainz „Wir erhoffen uns, dass mehr Kunden aus den umliegenden Gebieten in Mainz den Bus benutzen, um eher in die Stadt zu kommen. Um die Möglichkeit zu nehmen, vielleicht auch mit der ganzen Familie zu kommen. Ich sage mal, vier Personen, ein Auto, vielleicht kommt man so ja doch mal mit Oma und Opa her und macht einen Ausflug.“ Auch bei den Mainzern selbst kommt das neue Angebot gut an. Tomke Frey, aus Mainz „Ich finde das eine ziemlich gute Aktion, dass man das gemacht hat. Damit einfach mehrere Leute die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können. Und somit können ja zum Beispiel auch Familien, die nicht so viel Geld haben, die Ausflugsplanung immer auf den ersten Samstag des Monats legen.“ Renate Wendel, aus Mainz „Das finde ich grandios. Das ist einfach gut, damit die Menschen nicht mit Autos in die […]

  • Lufthansa kann italienische Airline ITA übernehmen

    Lufthansa kann italienische Airline ITA übernehmen

    Aufatmen beim Lufthansa-Vorstand in Frankfurt. Die Wettbewerbshüter der EU haben heute bekannt gegeben: Der deutsche Konzern darf bei der italienischen staatlichen Airline ITA einsteigen. Eine Entscheidung, um die lange gerungen wurde. Mit dem heutigen Tag geht ein langes Tauziehen zu Ende. Die EU-Kommission gibt grünes Licht: Die Lufthansa übernimmt 41 Prozent der staatlichen Airline ITA, die aus der früheren Alitalia hervorgegangen ist. Kosten: 325 Millionen Euro. In den kommenden Jahren könnte es dann auch zur kompletten Übernahme kommen. Es sei ein guter Tag für den Lufthansa-Konzern, betont der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr heute in Italien. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa AG „(…) mit dem Fünf-Sterne Drehkreuz in Rom erweitern wir zusätzlich unser Premium-Angebot und binden strategische Zukunftsmärkte südlich des Äquators besser an unser Netzwerk an. Trotz der umfassenden und weitreichenden Zugeständnisse stärkt die Beteiligung an ITA Airways die Position der Lufthansa Group im globalen Wettbewerb.“ Lange hatte der Deal auf der Kippe gestanden. Die zuständige Genehmigungsbehörde, die EU-Kommission, hatte wettbewerbsrechtliche Bedenken. Die Kommission fürchtete, dass Kunden nach der Übernahme unter steigenden Preisen oder schlechterer Qualität leiden könnten. Deshalb muss die Lufthansa jetzt auch ein ganzes Bündel an Auflagen erfüllen – unter anderem soll sie zahlreiche Start- und Landerechte abgeben. Schon jetzt ist er Lufthansa-Konzern die Nummer 1 in Europa. Doch Carsten Spohr sagt, nur durch solche Übernahmen seien europäische Gesellschaften überhaupt in der Lage, im globalen Flugmarkt zur Spitzengruppe zu gehören. Deshalb hat der Konzern auch schon das nächste Übernahmeziel im Blick: In Portugal plant die Regierung die mehrheitliche staatliche Fluggesellschaft TAP Air zu privatisieren. Interesse hat die Lufthansa schon signalisiert – anders als bei der ITA in Italien wird sich der deutsche Konzern bei diesen Übernahmeplänen aber wohl auf einen harten Bieterstreit einstellen müssen.

  • Bauernverband zum Ernteauftakt

    Bauernverband zum Ernteauftakt

    Regen, Regen – und noch mehr Regen. Ja, das Wetter zeigt sich in diesem Sommer bislang sehr durchwachsen. Auch Herbst und Frühjahr waren von Nässe geprägt. Das stellt die Landwirtschaft vor Herausforderungen, wie heute auf der Pressekonferenz des Deutschen und Hessischen Bauernverbands bei Frankfurt deutlich wurde. So wird die Ernte in diesem Jahr wohl geringer ausfallen als im Vorjahr. Dieser Mähdrescher kommt heute nicht wie geplant zum Einsatz, wegen anhaltender Nässe. Die erste Fuhre Wintergerste – bereits letzte Woche ins Trockene gebracht, rechtzeitig vor dem Unwetter am Wochenende. Immer flexibel bleiben, heißt es für Landwirt Matthias Mehl aus Frankfurt-Nieder-Erlenbach. Bereits im vergangenen Herbst haben die vielen Niederschläge die Zuckerrübenernte und Aussaat von Wintergetreide erschwert, sodass mehr auf das Frühjahr und Sommergetreide ausgewichen werden musste. Matthias Mehl, Landwirt aus Nieder-Erlenbach „Ganz schwierig ist für uns, dass sich die Wetterfenster immer mehr verkleinern. Das heißt, die Zeit, wo wir vernünftig auf den Acker kommen, das wird irgendwie weniger. Wir sind eigentlich ne Region mit ner Frühsommertrockenheit. Und wenn es halt warm ist und nicht regnet, dann kann man immer auf den Feldern fahren. Aber wenn es halt so viel regnet wie in diesem Jahr, dann werden eigentlich die Feldarbeitszeiten, die werden immer geringer.“ So wird die Bewirtschaftung von 200 Hektar Getreide und 100 Hektar Zuckerrüben zunehmend zur Herausforderung. Das Risiko für Fäulnis und Pilzkrankheiten und damit Ernteausfälle steigt. Die Bauernverbände rechnen daher mit einer durchschnittlichen Getreideernte, mit 42 Millionen Tonnen bundesweit etwas unter dem Vorjahresniveau. Erschwerend hinzu kämen gekürzte Agrardieselsubventionen und gestiegene Produktionskosten bei gleichzeitig gesunkenen Getreidepreisen, weil Russland mit seinen Exporten Preisdumping betreibe. Der Hessische Bauernverband fordert von der Bundesregierung daher mehr finanzielle Unterstützung – eine sogenannte Risikoausgleichsrücklage. Karsten Schmal, Präsident Hessischer Bauernverband „Wir erleben ja im Moment, dass auch bei unseren Betrieben die Gewinne durchaus volatiler werden. Dass man in […]

  • IHK lädt zum Sommerabend der Wirtschaft

    IHK lädt zum Sommerabend der Wirtschaft

    Rheinland-Pfalz ist Schlusslicht. Denn in keinem anderen Bundesland ist die Wirtschaftsleistung zuletzt so stark gesunken. Kein Wunder, dass die Stimmung bei den Unternehmen derzeit nicht die Beste ist. Gerade deshalb ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben. Gelegenheit dazu bietet der jährliche Sommerabend der Wirtschaft in Mainz. Die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, das Medienunternehmen Verlagsgruppe Rhein-Main und die Handwerkskammer Rheinhessen hatten in Mainz zum Austausch geladen. Unüberhörbar waren trotz musikalischer Untermalung die Sorgen der Wirtschaft. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer wünscht sich verlässliche Rahmenbedingungen etwa im Energiebereich, stimmt jedoch auch positive Klänge an. Marcus Walden, Präsident IHK Rheinhessen „Heute Abend ist die Stimmung schon besser, als allgemein in der Wirtschaft. Wir sehen eine zunehmende Anzahl an Gründungen auch in der letzten Zeit, sehr schön und positiv, mit so die höchsten Quoten seit den letzten zehn Jahren auch im Gastgewerbe. Ich denke, so den ein oder anderen Silberstreif kann man schon erkennen, wenn man genau mal nachschaut.“ Neben versöhnlichen Abschiedsworten macht auch die scheidende Ministerpräsidentin nochmal Hoffnung, was das Dauerbrennerthema Bürokratieabbau angeht. Hier sei viel auf den Weg gebracht. Auch die Wirtschaftsministerin gibt sich angesichts schwacher Konjunktur lösungsorientiert. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Wir werden in Kürze mit einem Entlastungspaket auch an die Öffentlichkeit gehen, wo wir wirklich in der Bürokratie schauen: Wo können wir auf Dinge verzichten? Wo können wir auch den Unternehmen eine Hilfe geben, dass Dinge nur noch einmal erfasst werden müssen? Es sind viele Punkte, die im Moment im Fluss sind. Und deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir mit einer starken, resilienten Wirtschaft auch in die Zukunft gehen werden“ Doch bei den Handwerkern überwiegt die Skepsis. Hans-Jörg Friese, Präsident Handwerkskammer Rheinhessen „Seit 15 Jahren hat sich nach meinem Empfinden nichts verändert. Es hat sich sogar noch verschärft. Uns da rumschlagen mit irgendwelchen Behördenauflagen mit […]

  • Streik – Apotheken bleiben zu

    Streik – Apotheken bleiben zu

    Wenn Sie heute in Hessen oder Rheinland-Pfalz zur Apotheke wollten, standen Sie dort wahrscheinlich vor verschlossenen Türen: Aus Protest gegen die Reformpläne der Bundesregierung blieben die meisten Apotheken heute zu. Vor allem der Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, künftig auch sogenannte „Apotheken light“ zuzulassen, in denen kein Apotheker mehr anwesend sein muss, sorgt bei den Pharmazeuten für heftigen Widerstand. Holger Seyfarth ist nicht nur Apotheker, sondern auch Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands. Wie alle seine Berufskollegen hat er Pharmazie studiert – er weiß genau, welche Wirkstoffe in welchen Medikamenten enthalten sind und wie sie korrekt angewendet werden. Dass es nach den Reformplänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach künftig auch Apotheken ohne Apotheker geben soll, die dann allerdings beispielsweise keine Betäubungsmittel mehr an die Patienten herausgeben dürfen, hält Seyfarth, gelinde gesagt, für keine gute Idee. Holger Seyfarth, Apotheker in Frankfurt „Die Patientinnen und Patienten müssten schauen, in welche Apotheke sie gehen, wo sie welche Leistungen noch bekommen. Und das kann ja nicht das Ziel von so einer Reform sein. Wir haben ein gut funktionierendes System. Die Regierung ist aufgefordert, das zu erhalten und weiterzuentwickeln und nicht zu zerstören.“ Heute und morgen bleibt die Eichwald-Apotheke jedenfalls aus Protest geschlossen – so wie Tausende weitere Apotheken in Hessen und Rheinland-Pfalz. Auf dem Opernplatz in Frankfurt treffen sich die Apotheker zur zentralen Protestkundgebung. Sollte der Apothekerberuf tatsächlich derart abgewertet werden wie geplant, käme das einem Todesstoß für die ganze Branche gleich, so die einhellige Meinung. Dr. Katrin Rackelmann-Silber, Apothekerin in Obertshausen „Arzneimittel sind keine Konsumgüter. Es ist die wundervolle Kunst, mit kleinen Molekülen im Körper Krankheiten gerade zu richten. Das braucht Expertise.“ Frank Anhäuser, Apotheker in Hungen „Es geht um Beratung. Es geht um das Basiswissen, um Wechselwirkungen. Und das muss auch pharmazeutisches Personal vor Ort haben. Und da braucht’s auch unbedingt Apotheker.“ Nach den Plänen […]

  • Rheinland-Pfälzischer Unternehmertag

    Rheinland-Pfälzischer Unternehmertag

    Heute in zwei Wochen wird Malu Dreyer das Amt der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz nach elf Jahren abgeben. Ihr Nachfolger soll Arbeitsminister Alexander Schweitzer werden. Es ist eine kurze Abschiedstour, die die Regierungs-Chefin bestreitet. Gestern sagte sie der rheinland-pfälzischen Wirtschaft beim Unternehmertag offiziell „Goodbye“. Und obwohl die Wirtschaftsleistung im Land zuletzt so stark gesunken ist, wie in keinem anderen Bundesland, war es ein warmer Abschied. Ein bunter Strauß. So ließe sich wohl auch die Vielzahl an Themen zusammenfassen, mit denen es Malu Dreyer und die rheinland-pfälzische Wirtschaft in den vergangenen Jahren zu tun hatten. Die Noch-Ministerpräsidentin blickt gestern Abend zurück. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Es gibt ganz unterschiedliche Phasen in diesen elf Jahren. Wir sind sehr erfolgreich gewesen zu Beginn. Dann kam die große Pandemie. Das war natürlich ein Einbruch. Gleichzeitig hat sich ein ganz neues Feld für uns entwickelt in der Pandemie. Sehr, sehr erfolgreich, dadurch, dass der Impfstoff hier hergestellt worden ist, und wir danach eben auch die Chance ergreifen konnten, auch mit ganz ganz viel Ehrgeiz, den Biotechnologie-Standort wirklich weiterzuentwickeln, sodass wir hohe, hohe Investitionen in diesem Bereich erleben dürfen.“ Doch zuletzt war die Stimmung in der Wirtschaft düster, sagt die Landesvereinigung Unternehmerverbände, kurz LVU bei ihrem Unternehmertag. Rheinland-Pfalz war im Vorjahr Schlusslicht bei der Wirtschaftsleistung, minus 4,9 Prozent. Allerdings: LVU-Chef Johannes Heger sieht in einigen Industrien eine Trendwende. Johannes Heger, Präsident Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz „Wir sehen jetzt gerade eine Differenzierung zwischen den Branchen. Im Maschinenbau, im Fahrzeugbau sehen wir Aufwärtstendenzen, in der chemischen Industrie allerdings immer noch einen Rückgang. Und ob sie eben groß oder klein sind, da werden Sie eben in der Branche dann doch betroffen sein.“ Standortprobleme und überbordende Bürokratie würden die Unternehmen belasten. Hier müsse die Politik nachbessern. Und zum Beispiel die Nutzfahrzeugbranche stärker fördern, so die LVU. Bei Landesthemen wird künftig nicht […]

  • Flüchtling wird Bademeister

    Flüchtling wird Bademeister

    Die Freibadsaison in vollem Gange und birgt leider alljährlich auch Risiken. Gestern Abend trieb ein sechsjähriger Junge im Freibad in Landau für kurze Zeit leblos an der Wasseroberfläche. Badegäste und die Badeaufsicht haben schnell reagiert, der Junge wurde wiederbelebt und kam wieder zu Bewusstsein. Der Sechsjährige kam ins Krankenhaus, ist aber außer Lebensgefahr. Vorfälle wie dieser zeigen, wie wichtig der Job der Badeaufsicht ist. Doch vielen Städten und Gemeinden mangelt es an geeignetem Personal. In Frankfurt gehen die Bäderbetriebe deshalb unter anderem im Brentanobad jetzt einen außergewöhnlichen Weg: Sie suchen gezielt in Flüchtlingsunterkünften nach potentiellen Bademeistern und Rettungsschwimmern. Mohammadsadegh Nasiri ist vor dem Mullah-Regime aus dem Iran geflohen. Seit Anfang 2020 lebt er in Deutschland. Zurzeit in einer Flüchtlingsunterkunft des Deutschen Roten Kreuzes in Frankfurt. Als er dort hört, dass die Frankfurter Bäderbetriebe neue Mitarbeiter suchen, ist er sofort Feuer und Flamme. Mohammadsadegh Nasiri, Flüchtling aus dem Iran „Im Iran habe ich auch vier Jahre lang an der Universität Sportmanagement und Sportwissenschaft gelernt. Deswegen gefällt mir sehr. Auch drei Jahre lang als Bademeister gearbeitet.“ Mohammadsadegh Nasiri ist einer von insgesamt 55 neuen Mitarbeitern, die schon bald in Freibädern in ganz Frankfurt zum Einsatz kommen sollen. Als Bademeister, als Rettungsschwimmer, als Kassierer oder als Reinigungskraft – je nach Neigung und persönlichen Fähigkeiten. Zehn von ihnen hat die Stadt Frankfurt nun gemeinsam mit den Bäderbetrieben erstmals direkt in einer Flüchtlingsunterkunft rekrutiert. Boris Zielinski, Geschäftsführer Frankfurter Bäderbetriebe (BBF) „Das ist vor allem für uns erstmal wichtig, weil wir tolle neue Menschen gefunden haben, die in unserem Team arbeiten. Aber es heißt natürlich auch einfach viel mehr, über kurze Wege unbürokratisch Leute zu finden, die Lust haben, bei Ihnen zu arbeiten. Das tut uns gut, und freue ich mich unheimlich drüber.“ Auch Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zeigt sich höchst erfreut und spricht von einer […]

  • Jahrespressekonferenz der Unternehmerverbände

    Jahrespressekonferenz der Unternehmerverbände

    Bei der Jahres-Presseponferenz der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz forderte Präsident Johannes Heger heute – trotz positiver Konjunktuprognosen – eine entschlossenere Unterstützung des Wirtschaftsstandorts. Zwar sei Rheinland-Pfalz ein ausgesprägter, exportstarker Industriestandort sowie der Austausch mit der Ampelregierung im Land grundsätzlich gut, dennoch solle man die positiveren Prognosen einiger Umfrage-Institute nicht überbewerten. Johannes Heger, Präsident Landesvereinigung Unternehmerverbände RLP „Wir haben strukturelle Probleme. Wir stehen in Pfützen wie zum Beispiel immer noch zu hohe Energiepreise, Fachkräftemangel, überbordende Bürokratie. Und auch wenn der Regen jetzt aufhört, an diesen strukturellen Problemen müssen wir jetzt arbeiten. Und das versuchen wir zu adressieren und erwarten uns von der Politik hier tatkräftige Unterstützung das für den Standort zu verbessern. Damit wir Unternehmen haben, die wieder innovativ werden und an ihren Standort glauben und deswegen auch hier investieren wollen.“

  • Fraport-Chef Stefan Schulte zu Gast im Studio

    Fraport-Chef Stefan Schulte zu Gast im Studio

    Der Frankfurter Flughafen gilt als Hessens Tor zur Welt. Im Sommer dieses Jahres feiert der Flughafenbetreiber seinen 100. Geburtstag. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres erinnern sich Verantwortliche und Weggefährten daran, wie der Flughafen seine heutige Dimension als wichtiges Drehkreuz in der Welt erreichen konnte – und wie auch zahlreiche Krisen und Rückschläge daran nichts ändern konnten. Deutschlands größter Flughafen – er steht in Frankfurt. Ein Rekord, mit dem vor 100 Jahren nicht unbedingt zu rechnen war. Hier fing alles an. Auf dem Frankfurter Rebstockgelände starten Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Propellermaschinen aus Frankfurt. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gründet sich 1924 der Vorgänger des heutigen Flughafenbetreibers. Der Frankfurter Magistrat beschließt 1930 einen Flughafen-Neubau im Westen der Stadt. Die Eröffnung fällt in die Zeit des Nationalsozialismus. Die Nazis nutzen den Flughafen für ihre Propaganda. Von Frankfurt aus fliegen Kampfbomber Richtung Frankreich. Nach dem Krieg baut die US-Armee den Flughafen wieder auf und erweitert ihn um eine zweite Start- und Landebahn. 1972 eröffnet das Terminal Mitte, ein Teil des heutigen Terminal 1. In den 80ern sorgt ein weiterer Ausbau für Proteste. Für den Bau der neuen Startbahn West sollen Teile des Stadtwalds weichen. Bei einer Demonstration 1987 eskaliert die Lage, zwei Polizisten werden erschossen. Trotzdem beschließen die Verantwortlichen in den Jahren danach weitere Ausbauten. Der ehemalige hessische Ministerpräsident und frühere Fraport-Aufsichtsratschef Roland Koch erinnert sich. Roland Koch (CDU), Ministerpräsident Hessen 1999 – 2010 „Man sah, dass international es notwendig ist, sich weiterzuentwickeln, sonst gehen die Flugzeuge nach Amsterdam, vielleicht auch nach München, aber jedenfalls nicht mehr nach Frankfurt, mit allen Folgen für die Wirtschaft. Aber das Risiko in Kauf zu nehmen, so eine politisch streitige Entscheidung zu treffen, war nicht selbstverständlich.“ Die stadtnahe Lage ist ungewöhnlich für einen Flughafen dieser Größe und für Fraport Fluch und Segen zugleich. Passagiere schätzen die […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Apotheker streiken erneut: Am Donnerstag und Freitag werden viele Apotheken in Hessen geschlossen bleiben. Der Hessische Apothekerverband hat zu dem zweitätigen Streik aufgerufen, um gegen die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu protestieren. Der Verband bezeichnete sie als – so wörtlich – Todesstoß für den Berufsstand. Unter anderem wolle Lauterbach Pseudo-Apotheken schaffen, in denen keine Apotheker mehr zur Beratung in Präsenz bereitstünden. Das schränke die Versorgung der Bürger ein und gehe zu Lasten der Arzneimittelsicherheit. Notdienstapotheken seien an den beiden Streiktagen geöffnet. Mehr Anträge auf Einbürgerung erwartet: Hessen und Rheinland-Pfalz rechnen damit, dass die Zahl der Anträge zur Einbürgerung durch das neue Gesetz zur Staatsangehörigkeit in die Höhe schnellen wird. Ab Donnerstag besteht bereits nach fünf Jahren ein Anspruch auf Einbürgerung, bisher waren es acht Jahre. Außerdem sind grundsätzlich zwei oder mehr Staatsangehörigkeiten zugelassen. In Hessen wurden im vergangenen Jahr rund 15.100 Menschen eingebürgert, in Rheinland-Pfalz waren es rund 10.800. Spargelsaison endet: Zum traditionellen Ende der Spargelsaison haben die Landwirte in Hessen und Rheinland-Pfalz heute eine durchwachsene Bilanz gezogen. Nach Angaben des Hessischen Bauernverbandes  lagen der Ertrag und der Verkauf wegen des regnerischen Wetters etwas unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Witterung hat auch den Spargelbauern in Rheinland-Pfalz eine geringere Ernte beschert. Wie der Bauern- und Winzerverband des Landes mitteilte, seien die Verkaufszahlen aber stabil geblieben.

  • Robotik-Aktionstag mit Astronaut Alexander Gerst

    Robotik-Aktionstag mit Astronaut Alexander Gerst

    Was wollten Sie mal werden, als sie noch ein Kind waren? Polizist, Tierarzt oder Astronaut? Es bleibt einer der Klassiker unter den frühen Berufswünschen, der zum träumen anregt wie kaum ein anderer.        Seinen Träumen folgen, mit diesem Aufruf hat heute Astronaut Alexander Gerst Hunderten Schülern in Limburg Einblicke in sein Berufsbild gegeben. Robotik-Aktionstag heißt die Veranstaltung der IHK Limburg, die junge Menschen auf technische Berufe aufmerksam machen soll.    O Ton  Alexander Gerst, ESA-Astronaut  „Deutschland ist ein Hochtechnologieland, unser wichtigstes Kapital sind die Ingenieurinnen Ingenieure die Techniker Wissenschafterin Astronauten von morgen und denen muss man eine Perspektive geben sonst wandern vielleicht viele in andere Länder ab und denken, da gibt es bessere Chancen und ich bin hier, um ihn zu zeigen, nein, es lohnt sich an, seine Träume zu glauben, ich selbst hatte den Traum und war selbst erstaunt, als der in Erfüllung ging. Und ja, auch in diesem Land kann man eben solche Träume erfüllen“