Flughafenbetreiber Fraport zieht Bilanz
Corona war auch an Deutschlands größter Arbeitsstätte das beherrschende Thema der vergangenen zwei Jahre. Am Frankfurter Flughafen stand zu Beginn der Pandemie fast alles still und auch jetzt fliegen bei Weitem noch nicht so viele Menschen wie früher. Immerhin: Zuletzt sind die Passagierzahlen um ein Drittel gestiegen, aber vom Vor-Corona Niveau ist der Flughafenbetreiber Fraport noch meilenweit entfernt. Gähnende Leere am größten deutschen Flughafen. Der Grund ist heute allerdings nicht Corona, sondern ein Streik des Sicherheitspersonals. Gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di demonstrieren draußen Hunderte Flughafenkontrolleure für eine Lohnerhöhung. Guido Jurock, ver.di Hessen „Wir hoffen, dass morgen und übermorgen bei den Verhandlungen ein Ergebnis von den Arbeitgebern vorgeschlagen wird, ein Angebot gemacht wird, auf das wir auch realistischerweise eingehen können. Ansonsten haben wir noch mehr Luft zum Streiken, die Stimmung ist gut.“ Am Flughafen bedeutet der Streik: Fast jeder sechste Flug fällt aus, mehr als 20.000 Passagiere sind betroffen. Dennis König „Ich hab’s jetzt erst erfahren. Wahrscheinlich müssen wir dann jetzt nochmal über ’nen anderen Weg dann… also, wahrscheinlich umbuchen oder so.“ Antonia Beck „Ich hab‘ genug Zeit. Ich wusste, was auf mich zukommt, deshalb hab ich mal genug Zeit eingeplant.“ Nicht jeder sieht die Flugausfälle so entspannt. Den fast ganztägigen Streik hält der Flughafenbetreiber Fraport für überzogen. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport AG „Für originäre Passagiere ist ein Abflug heute nicht möglich und das ist schon ein sehr, sehr harter Eingriff. Wenn man auch weiß, wie nah die Verhandlungspartner beieinander sind, dann habe ich dafür kein Verständnis.“ Doch Flughafen-Chef Stefan Schulte hat auch erfreuliche Nachrichten. Fraport hat 2021 nach einem dicken Vorjahres-Minus einen kleinen Gewinn von knapp 83 Millionen Euro erzielt. Nach dem Rekordjahr 2019 mit erstmals über 70 Millionen Passagieren sorgte Corona für einen Einbruch auf 18,8 Millionen. Vergangenes Jahr waren es immerhin 6 Millionen mehr, doch immer noch deutlich […]