Wirtschaft

  • Bauern in Rheinland-Nassau ziehen Erntebilanz

    Bauern in Rheinland-Nassau ziehen Erntebilanz

    In diesem Frühjahr gab es mehrNiederschläge als in den Jahren zuvor – dafür gab es auch weniger Sonne. Für die rheinland-pfälzischen Bauern waren das keine so guten Voraussetzungen für eine reichliche Ernte. Und genau zu diesem Ergebnis kommt nun auch der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau heute in seiner Erntebilanz. In der Raiffeisenwarenzentrale in Miehlen fahren die Traktoren gerade ein und aus. Die Bauern verkaufen aktuell ihre Wintergerste. Doch die Erträge sind in diesem Jahr alles andere als zufriedenstellend. Marco Weber, Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau „Das Fazit für die diesjährige Ernte ist sehr ernüchternd. Wir haben durch den vielen Regen, durch die viele Nässe und auch im Frühjahr durch Starkregen aber auch durch Frostperioden, die die Blütephase des Rapses und des Getreides getroffen haben, Qualitätseinbußen im starken Umfang, aber auch Ertragseinbußen von bis zu 50 Prozent.“ Bei den Winzern sieht es besonders schlimm aus. Durch starke Hagelfälle und Frost wurde bei einigen die gesamte Ernte zerstört. Neben dem schlechten Wetter sorgen aber auch die politischen Rahmenbedingungen und die bürokratischen Auflagen für Frust. Der neue Europaabgeordnete der Freien Wähler Joachim Streit hat für den Unmut vollstes Verständnis. Joachim Streit (Freie Wähler), Europaabgeordneter „Man ist selbst als kleiner Junge mit der Milchkanne zum Bauern gegangen und hat die Milch dort geholt. Da hat man dann eine Mark hingelegt. Da war noch klar – da produziert jemand was, das hat einen Wert, davon kannst du selbst leben. Und das muss nochmal hergestellt werden. Wir sind so gesehen viel zu entfremdet von der Landwirtschaft und ihrer Produktion und wir müssen mehr dafür tun, dieses Verständnis noch einmal zu wecken.“ Dafür müsse den Landwirten von politischer Seite unter die Arme gegriffen werden. Durch Abbau von Bürokratie. Marco Weber, Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau „Wir haben schon über drei Jahre die Düngeverordnung in Rheinland-Pfalz, aber auch deutschlandweit in […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Gewinneinbruch bei Opel-Mutterkonzern — Tarifeinigung im privaten Busgewerbe — Weltkriegsbombe erfolgreich gesprengt Gewinneinbruch bei Opel-Mutterkonzern Der Autokonzern Stellantis, zu dem auch der Rüsselsheimer Autobauer Opel gehört, hat in den ersten sechs Monaten nur rund halb so viel verdient wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Kurs der Stellantis-Aktien sackte heute um bis zu 12 Prozent ab. Ein Grund für den Absturz ist die schwache Nachfrage nach Elektroautos, auf die vor allem Opel setzt. Tarifeinigung im privaten Busgewerbe In Rheinland-Pfalz haben sich die Gewerkschaft ver.di und die Arbeitgeberverbände auf einen Tarifvertrag für die Beschäftigten im privaten Busgewerbe geeinigt. Die Fahrer sollen stufenweise 10 Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsausgleichsprämie erhalten. Monatelang hatten die Tarifparteien gestritten. Landesweit kam es immer wieder zu Streiks und Protestaktionen. Bedingung für die Einigung sei allerdings, dass das Land bereits zugesagte Zuschüsse zahlt, so ver.di. Weitere Streiks sind aber erstmal nicht zu erwarten. Weltkriegsbombe erfolgreich gesprengt In Rüdesheim am Rhein hat der Kampfmittelräumdienst heute Mittag eine rund 500 Kilogramm schwere Bombe aus dem zweiten Weltkrieg gesprengt. Gefunden wurde sie in der Nähe des beliebten Ausflugsziels Niederwalddenkmal im Rüdesheimer Stadtteil Aulhausen. Rund 650 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, eine Notunterkunft wurde eingerichtet. Der Bereich um das Niederwalddenkmal war ebenso gesperrt wir die Seilbahn. Am frühen Nachmittag konnten die Sperrungen aufgehoben werden.

  • Verbraucherschützer warnen vor gefälschten E-Mails

    Verbraucherschützer warnen vor gefälschten E-Mails

    Haben Sie zuletzt mal etwas online bestellt und sich dann über merkwürdige SMS vom vermeintlichen Paketzusteller gewundert? Solche Nachrichten erreichen aktuell wieder viele Menschen, auch in Hessen und Rheinland-Pfalz. Dahinter verbergen sich Betrüger, die versuchen, sensible Daten abzugreifen. Wir zeigen Ihnen, wie man gefälschte Nachrichten erkennt und was man tun kann, um sich zu schützen. Wir sind in Mainz unterwegs – wollen wissen, welche Erfahrungen die Leute mit Datenklau-Versuchen gemacht haben und kommen mit Susanne Deckstein ins Gespräch. Nachdem sie etwas online bestellt hat, soll sie über einen Link Zollgebühren bezahlen. Ein falscher Click und die Odyssee beginnt. Susanne Deckstein „Seitdem bekomme ich Abbuchungen, also Lastschriftabbuchungen von meinem Konto. Das sind so Abbuchungen von irgendwelchen … Telekom, Deutsche Bahn und so. Da steckt zwar nicht die Deutsche Bahn dahinter, oder Flixbus, aber das Logo wird verwendet und dann kommt die Abbuchung und die Sparkasse sagt natürlich: ‚Naja, da müssen Sie eben bei der Firma mal anrufen und mal gucken und dann sich dort beschweren‘.’“ Susanne Deckstein ist kein Einzelfall. Anfallende Zollgebühren, fehlende Adressdaten, Probleme bei der Zustellung von Paketen. Nur einige Beispiele für aktuelle Maschen, mit denen Täter persönliche Daten abgreifen wollen, erklärt Verbraucherschützer Maximilian Heitkämper. Maximilian Heitkämper, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz „Das sind im Zweifelsfall immer Zugangsinformationen zu einer Schnittstelle, mit der eingekauft oder mit der bezahlt werden kann. Der Klassiker ist das Bankkonto. Ich werde auf eine Seite geleitet, wo ich angeblich mein Konto wieder freischalten soll, dazu soll ich am besten meine Zugangsdaten eingeben, dann haben die schon mal diese Zugangsdaten. Im Hintergrund würde Schadsoftware installiert werden, um mich eben auch weiter auszuspähen.“ Eine ausländische Vorwahl, fehlende Leerzeichen zwischen Wörtern, Rechtschreibfehler, Satzzeichen statt Umlauten – eindeutige Anzeichen dafür, dass es sich hier um Betrugsversuche handelt. Doch richtig professionelle Tätergruppen erschaffen mittlerweile Oberflächen, die kaum als gefälscht erkennbar sind, sagt […]

  • Steigende Kosten bereiten Festival-Betreibern Sorgen

    Steigende Kosten bereiten Festival-Betreibern Sorgen

    Es ist Sommer und das heisst immer auch: Festivalzeit. Insgesamt werden in Hessen mehrere Dutzend Musikfestivals pro Jahr gefeiert. Egal ob kleine Events mit nur einigen hundert Besuchern, oder größere Veranstaltungen mit mehreren tausend Musikbegeisterten. Doch die Branche hat immer mehr mit steigenden Kosten zu kämpfen. Die Konsequenz: teurere Tickets. Auch beim größten Hippie-Festival Europas – dem Herzberg Festival in der Nähe von Fulda – sind die Ausgaben ein Thema. Wir waren zum Aufbau dort. Heute soll es losgehen hier beim Herzberg Festival. Es gilt als das größte und älteste Freiluft-Hippie-Festival Europas, doch auch hier kämpfen sie mit den steigenden Ausgaben. Materialien, Transport, Künstlergagen und das viele Personal – seit der Corona Zeit sind die Kosten im Schnitt um 30% gestiegen. Hans Cath, Veranstalter „In der Corona-Zeit hatten wir eine Förderung von der Initiative Musik aus Berlin. Das war eigentlich ganz gut. Das hat uns auch geholfen, um die Zeit zu überbrücken. Aber der Topf ist jetzt auch leer. Ich meine, jetzt müssen wir sehen, dass wir das durch selbständige Einnahmen vom Festival, das wir das meistern können.“ Und auch die fehlende Planungssicherheit bereitet den Betreibern Sorgen. Viele Musikfans machen den Ticketkauf abhängig von der Wetterlage, dem Line-Up und den eigenen Finanzen. Veranstalter Hans Cath ist schon seit 20 Jahren dabei. Das Festival ist für ihn ein Herzensprojekt. Doch einen großen Gewinn erwartet er nicht, angesichts von Kosten in Höhe von rund zweieinhalb Millionen Euro. Hans Cath, Veranstalter „Wir haben 14 Gesellschafter. Und die 14 Gesellschafter sind,ich sage mal, Freaks. Die finden das schön und sind alle zufrieden, wenn wir am Ende sagen können: Wir haben kein Geld draufgelegt.“ Die Besucher des Herzberg-Festivals zahlen in diesem Jahr rund 200 Euro für ihr Ticket. Ein hoher Preis, der für gemischte Gefühle sorgt. Gerion Schneider „Viel höher geht’s eigentlich nicht, sage ich […]

  • Elektrozaun gegen die Schweinepest

    Elektrozaun gegen die Schweinepest

    Die Afrikanische Schweinepest hält die Region weiter in Atem. Nach dem Ausbruch der Krankheit in Südhessen hat sie sich auch ins benachbarte Rheinland-Pfalz ausgeweitet. Inzwischen gibt es auch dort zehn offiziell gemeldete Fälle und nicht nur die Schweinezüchter sind in höchster Alarmbereitschaft. Seit über 150 Jahren leitet die Familie von Bernhard Simon in Wittlich einen der größten Schlachtbetriebe Deutschlands. Mehr als 3.000 Schweine werden hier jeden Tag geschlachtet. Doch nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Rheinland-Pfalz hat der Firmenchef Sorge, dass es ihm ergeht wie einem Schlachtbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem dort infiziertes Fleisch gefunden wurde, wurde er vom Amt geschlossen. Bernhard Simon, Geschäftsführer Simon Fleisch „Normalerweise darf dieser Fall gar nicht vorkommen, weil der Landwirt vorher ja bestätigen muss, dass seine Tiere gesund sind, wenn er sie zur Schlachtung bringt, und dass ist dann natürlich die normale Reaktion des Amtes. Wenn also Fleisch im Betrieb ist, wo der ASP-Virus nachgewiesen wurde, so muss dieses Fleisch entsorgt werden und der Betrieb muss komplett desinfiziert werden und wird für eine Zeit lang geschlossen.“ Doch die Schlachthöfe sind längst nicht die einzigen, denen durch die Schweinepest ein wirtschaftlicher Schaden droht. Die Mastbetriebe im Land müssen sich regelrecht abschotten, um Infektionen zu vermeiden. Kommt es doch zu Fällen im Betrieb, müssen alle Tiere getötet werden. Und auch die Landwirte sind von Einschränkungen betroffen. Sie müssen ihre Felder jedes Mal zunächst aufwändig nach verendeten Wildschweinen absuchen, bevor sie ernten dürfen. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat heute bei Oppenheim damit begonnen einen Wildfangzaun zu errichten. Gut drei Kilometer soll der ab heute jeden Tag wachsen und die Kernzonen, in denen infizierte Tiere gefunden worden waren umschließen. Katrin Eder (Bündnis 90 / Grüne), Umweltministerin Rheinland-Pfalz „Von Oppenheim bis Guntersblum ist jetzt der erste Schritt. Es gibt die Einzäunung des Naturschutzgebietes Gimbsheimer Altrhein und dann geht es im […]

  • Handwerk leidet unter Krise

    Handwerk leidet unter Krise

    Dem Handwerk geht es schlecht. Corona und die Inflation haben vielen Betrieben heftig zugesetzt. Einige davon konnten sich von den Krisen nicht erholen und mussten schließen. Die Probleme halten an und es kommen immer mehr dazu. Wir haben in einer Bäckerei nachgefragt, wo der Schuh aktuell am meisten drückt. Claus Becker führt seine Bäckerei seit 28 Jahren. Bereits seit fünf Generationen werden hier in Edenkoben Brötchen gebacken. Doch aktuell hat der Bäckermeister mit Problemen zu kämpfen. Viele davon sind seiner Meinung nach von der Politik herbeigeführt. Claus Becker, Bäckermeister „Ich habe wirklich das Gefühl es wird unnötig schwer gemacht im Handwerk. Die größten Herausforderungen haben wir tatsächlich aktuell mit den politischen Vorgaben, die wir aktuell bekommen. Gerade jetzt aktuell das Lieferkettengesetz.“ Durch das Lieferkettengesetz soll sichergestellt werden, dass bei der Warenproduktion keine Kinderarbeit im Spiel ist. Claus Becker könne aber unmöglich garantieren, dass das bei jeder Lieferung Mehl oder Schokolade so ist. Für ihn bedeutet das Gesetz einen erheblichen bürokratischen Aufwand. Das nächste Problem: der Fachkräftemangel. Von insgesamt elf Ausbildungsstellen, konnte er gerade einmal fünf besetzen. Die meisten davon mit Bewerbern aus dem Ausland, denn handwerkliche Berufe seien für Schüler hierzulande unattraktiv. Claus Becker ist überzeugt: Es muss vieles passieren, damit es dem Handwerk besser geht. Claus Becker, Bäckermeister „Wir brauchen mehr Leute im Handwerk und ja, wir müssen in den Schulen wieder zurückgehen, dass wir da handwerklichen Unterricht machen. Hauswirtschaftsunterricht, wo gebacken wird, ein Werksunterricht, wie es einmal war, dass die Leute auch mal wieder einen Hammer oder einen Kochlöffel in die Hand nehmen können.“ Das Handwerk ist auch ein Thema der Sommertour der rheinland-pfälzischen FDP. In Landau diskutieren die freien Demokraten über die Probleme, die es zu bewältigen gilt. Auch über den Fachkräftemangel. Volker Wissing (FDP), Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz „Wir müssen dafür sorgen, dass die Meisterausbildung attraktiv bleibt. Wir […]

  • Schweinepest – 1000 Tiere müssen getötet werden

    Schweinepest – 1000 Tiere müssen getötet werden

    In Hessen breitet sich die Schweinepest aus: Im Kreis Groß-Gerau müssen über 1.000 Mastschweine getötet werden. Es ist bereits der zweite Fall in Hessen binnen zwei Wochen, die Sicherheitsmaßnahmen laufen an.   Heute Morgen in Stockstadt am Rhein: Aus diesem Mastbetrieb transportieren LKW reihenweise getötete Schweine ab. Rund dreiviertel der über 1.000 heute, der Rest soll morgen folgen. Trotz strenger Schutzvorkehrungen musste der Betrieb vor zwei Tagen mehrere Fälle der afrikanischen Schweinepest melden. Landrat Thomas Will macht sich ein Bild vor Ort und ist sichtlich mitgenommen. Thomas Will (SPD), Landrat Kreis Groß-Gerau „Also es ist ein Bild, das man so eigentlich nicht sehen möchte. Das einem schon die Gänsehaut auf die Arme treibt. Da geht es um tausend Lebewesen, das lässt keinen einfach nur so, das bleibt in den Kleidern stecken.“ Rund um den Mastbetrieb wird eine Schutzzone von 15 Kilometern eingerichtet. Strenge Auflagen für die Schweinehaltung, Waldwege dürfen dort nicht verlassen werden, Hunde müssen an der Leine geführt werden. Auch in weiteren südhessischen Landkreisen entstehen Sperrzonen ebenso wie in Rheinland-Pfalz. Für Menschen ist die Schweinepest nicht gefährlich, für Schweine aber fast immer tödlich. Im hessischen Landwirtschaftsministerium koordiniert ein Krisenstab die eingehenden Meldungen, bald soll die nächste Phase anlaufen. Ingmar Jung (CDU), Landwirtschaftsminister Hessen „Dass wir dann auch Pufferzonen bilden und dann versuchen, eine Eingrenzung vorzunehmen. Aber wir sind, wie uns die Experten aus der EU gesagt haben, am Beginn eines Marathons. Und können nicht davon ausgehen, dass es in ein paar Wochen erledigt ist.“ Experten gehen davon aus, dass die Schweinepest den Kreis Groß-Gerau nun bis zu zwei Jahre beschäftigen wird. Der Mastbetrieb in Stockstadt erhält für seine verlorenen Schweine eine Entschädigung. Wie hoch die ausfällt, ist aber noch nicht bekannt. Für den Betrieb könnte die jetzige Situation existenzbedrohend sein. Kommende Woche will Landrat Thomas Will klären, ob weitere […]

  • Boris Rhein besucht Pharmaunternehmen Lilly

    Boris Rhein besucht Pharmaunternehmen Lilly

    Das Pharmaunternehmen Lilly zählt zu den weltweit größten Produzenten für Diabetesmedikamente. Zuletzt machten einige dieser Präparate als Abnehmspritze die Runde. Seit 1971 hat das US-Unternehmen auch einen Standort in Deutschland, genauer gesagt in Bad Homburg. Hier wird nicht nur produziert, sondern auch viel geforscht. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat sich davon heute im Rahmen seiner Sommertour ein Bild gemacht. Knapp eine Milliarde Euro Umsatz hat der Pharmariese Eli Lilly vergangenes Jahr in Deutschland gemacht. Neben dem Hauptsitz im hessischen Bad Homburg entsteht im rheinland-pfälzischen Alzey gerade ein zweiter Standort – der US-Konzern investiert dafür 2,3 Milliarden Euro. Nicht nur die Produktion will das Pharmaunternehmen in Deutschland ausbauen, sondern auch neue Medikamente entwickeln und die Behandlung von Krankheiten verbessern. Zusammen mit der Uniklinik Erlangen hat das Unternehmen ein Virtual-Reality-E-Learning für Rheuma entwickelt, das der hessische Ministerpräsident Boris Rhein bei seinem Besuch heute in Bad Homburg direkt mal selbst ausprobieren will. Lilly sei eine Innovationsschmiede, die für den Chemie- und Pharmastandort Hessen eine große Rolle spiele. Doch um den Wirtschaftsstandort langfristig attraktiv zu halten, müsse noch viel mehr getan werden. Boris Rhein, CDU, Ministerpräsident Hessen: „Wir müssen runter bei den Steuern, das sind beispielsweise müssen wir runter vom Soli bei Unternehmen, das sind natürlich die Energiepreise, die runter müssen, das heißt wir müssen setzen auf den Ausbau der erneuerbaren Energien aber beispielsweise auch auf neue Energiegewinnung, das ist der Punkt, dass wir gerne in Hessen der Leitstandort für laserbasierte Kernfusion werden wollen und insbesondere müssen wir natürlich runter von der starken Bürokratie, die wir haben.“ Lilly Deutschland-Chef Alexander Horn betont heute, planbare Rahmenbedingungen seien für die Unternehmen das A und O. Gleichzeitig gibt er auch von seiner Seite heute ein Versprechen. Alexander Horn, Geschäftsführer Lilly Deutschland: „Unsere Lilly Deutschland Zentrale wird hier bleiben, wir fühlen uns hier sehr wohl und wir sehen […]

  • Gegen Stromtrasse – Winzer fürchten um ihre Weinberge

    Gegen Stromtrasse – Winzer fürchten um ihre Weinberge

    Es ist ein Milliardenprojekt, mit dem die Energiewende in Deutschland vorangetrieben werden soll. Der Rhein-Main-Link, eine Hunderte Kilometer lange, unterirdische Stromtrasse, die aus Windenergie erzeugtem Strom von Norddeutschland bis nach Südhessen transportieren soll. Doch der Verlauf dieser Trasse führt in Hochheim am Main zu Protesten. Denn die Stromkabel sollen unter der Erde entlang der Hochheimer Weinberge verlegt werden und bedrohen aus Sicht der dortigen Winzer den Weinbau einer gesamten Region.   Die Hochheimer Weinberge. Seit über 2.000 Jahren sind sie bekannt für Spitzenweine aus dem Rheingau. Doch damit könnte in ein paar Jahren Schluss sein, sagt Winzer Gunter Künstler. Dann nämlich, wenn die rund 40 Meter breite Stromtrasse Rhein-Main-Link wie geplant entlang der Weinberge gebaut würde. Denn laut Gesetz dürfen tief wurzelnde Pflanzen wie Weinreben dann nicht mehr hier wachsen. Gunter Künstler, Winzer in Hochheim: „Es würden hier vielleicht 15 Meter übrig bleiben. Und oben würden nochmal 15 Meter übrig bleiben. Das heißt der ganze Weinberg, wäre da eigentlich unsinnig, den noch zu bewirtschaften, weil das nur noch Fragmente eines Weinbergs sind. Das ist existenzbedrohend, ganz einfach. Weil es ist ja nicht nur dieser Weinberg hier betroffen, sondern die ganze Trasse im worst case, hat ja 65 Hektar.“ (Grafik) Die Stromtrasse Rhein-Main-Link ist ein Netzausbauprojekt der Bundesregierung. Kostenpunkt: rund 13 Milliarden Euro. Die Trasse soll Windenergie aus dem Norden Deutschlands nach Südhessen transportieren. Bis 2033 soll sie fertiggebaut sein und dann rund acht Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet mit Strom beliefern. Doch weil in Hochheim beide vorgeschlagenen Trassenverläufe durch die Weinberge gehen, schlagen die Winzer Alarm. (/Grafik) Mehr als ein Viertel der Weinanbaufläche müsste dann den Stromkabeln weichen. Martin Mitter, Vorstand Rheingauer Weinbauverband Hochheim: „Wir möchten einfach, dass die Bundesregierung einsieht, dass eine Trasse durch unsere Gemarkung hier in diesem schmalen Korridor purer Wahnsinn ist. Diese weltbekannte Ansicht der Peter- und […]

  • Bauern und Winzer ziehen Erntebilanz

    Bauern und Winzer ziehen Erntebilanz

    Es ist schon Mitte Juli – aber irgendwie gerät der Sommer in diesem Jahr immer wieder ganz schön ins Stocken. Spätestens nach ein paar Tagen Sonnenschein, heißt es wieder Regen, Gewitter und Sturm: Es bleibt durchwachsen. Und genauso durchwachsen wie das Wetter, fällt in diesem Jahr auch die erste Zwischenbilanz für die Ernte im südlichen Rheinland-Pfalz aus: Denn zu viel Regen bringt den Bauern keinen Segen. So schnell können sich die Dinge ändern: Waren es in den vergangenen Jahren noch große Hitze und Trockenheit, die den Landwirten in der Pfalz und in Rheinhessen das Leben schwer machten, ist es in diesem Jahr der ständige Regen. Vor allem in der Süd- und Südwestpfalz dürfte etwa die Getreideernte wegen der nassen Witterung in diesem Jahr deutlich mickriger ausfallen als erwartet. Eberhard Hartelt, Präsident Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd „Ich befürchte, dass wir im Schnitt für unser Verbandgebiet, also Rheinhessen und Pfalz, eine unterdurchschnittliche Ernte einfahren werden. Rheinhessen reißt es ein bisschen nach oben, aber im Schnitt werden wir den Durchschnitt in diesem Jahr nicht erreichen.“ Sehr viel besser sei die Lage bei Mais, Zuckerrüben und Grünland für die Heuernte: Hier sei der viele Regen eher von Vorteil gewesen. Große Sorgen machen sich die Landwirte momentan wegen der afrikanischen Schweinpest, die vor einigen Tagen erstmals in Rheinhessen nachgewiesen wurde. Hier könne man nur hoffen, dass es den Behörden gelinge, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Apropos Behörden: Mit denen stehen viele Landwirte immer mehr auf Kriegsfuß – vor allem wegen der vielen bürokratischen Auflagen. Und auch der Politik sind die Bauern nach wie vor nicht grün. Eberhard Hartelt, Präsident Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd „So aufgeheizt, wie die Stimmung im Frühjahr war, so enttäuscht sind wir jetzt. Weil von den vollmundigen Ankündigungen auf den Demonstrationen in Berlin und auch anderswo ist wenig übrig geblieben. […]

  • 70 Jahre Frankfurter Kleinmarkthalle

    70 Jahre Frankfurter Kleinmarkthalle

    Die Frankfurter Kleinmarkthalle gehört seit 70 Jahren fest zum Frankfurter Stadtbild. In dieser Zeit hat sie sich zu mehr als nur einem Markt entwickelt. Die Halle dient nicht nur dem täglichen Einkauf, sondern ist auch ein beliebter Ort der Begegnung. Zwischen Tradition und Moderne, Jung und Alt. Um halb fünf beginnt für Jutta Herzing der Arbeitstag. Blumen pflücken, Sträuße binden, Ware sortieren. Seit 70 Jahren empfängt ihr Traditionsgeschäft die Besucher am Eingang der Kleinmarkthalle. Der Laden ist seit seiner Eröffnung in Familienhand. Jutta Herzing, Händlerin „Mein Mann ist praktisch hier geboren, also nicht richtig, aber er hat hier Fahrradfahren gelernt im Keller. Ich bin mit meinem Mann zusammen seit ich 14 bin und kannte gar nix. Ich kannte Petersilie. Und in den Ferien habe ich dann immer mal geholfen und dann während dem Abitur habe ich gejobbt und so bin ich da reingeraten.“ Der tägliche Kontakt mit Kunden aus aller Welt – das ist ihre Leidenschaft. Jutta Herzing, Händlerin „Die Menschen fühlen sich einem auch verbunden und, ja, sie kommen. Was hat einer mal zu mir gesagt: ‚Sie brauchen nicht denken, ich komm wegen ihren Samen, ich komme wegen Ihnen.’“ Wurstwaren, Gewürze, oder frisches Obst und Gemüse – von regionalen bis hin zu internationalen Köstlichkeiten. In der Kleinmarkthalle ist für jeden etwas dabei. Das historische Gebäude wird nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1954 neu eröffnet. Seitdem drängeln sich täglich bis zu 25.000 Menschen durch die Gänge. Inge Koob, aus Frankfurt „Wir wohnen nicht weit von hier. Dann gehe ich hier in die Markthalle, da war ich jetzt beim Frisör hier vorne, und dann gehst du hier in die Markthalle, nimmst das Brot, Orchideen alles mit und dann gehst du wieder heim.“ Mark Hutter, aus Dieburg „Je öfter man hier ist, desto wohler fühlt man sich. Man wird […]

  • Schweinepest in Trebur

    Schweinepest in Trebur

    Die afrikanische Schweinepest weitet sich immer weiter aus. Hotspot ist der Landkreis Groß-Gerau mit über 20 infizierten Fällen bei rund 90 gefundenen Kadavern. Mittlerweile ist auch Rheinland-Pfalz betroffen. Die sogenannte Restriktionszone rund um die Funde erstreckt sich von Wiesbaden bis fast nach Worms. Die Behörden sind mit Drohnen und Suchhunden unterwegs und es gelten besondere Regeln für Anwohner und Landwirte. Ein Problem, vor allem für Schweinebauern. Im Schweinestall von Thomas Paul in Trebur wird es langsam ganz schön eng. Normalerweise leben hier rund 1500 Schweine, mittlerweile sind es fast 2000. Der Grund: Der Landwirt darf die Tiere wegen der afrikanischen Schweinepest nicht schlachten. Trebur liegt in der Kernzone rund um die Fundstellen, an denen das Virus nachgewiesen wurde. Hier darf kein Schwein rein oder raus. Für die Tiere bedeutet das Stress im engen Stall, für den Landwirt einen großen finanziellen Schaden. Denn mehr und größere Schweine brauchen mehr Futter. Thomas Paul, Schweinebauer aus Trebur: „Also wenn wir durch sind gehe ich fast von 100.000 Euro aus. Also ich weiß nicht, wie ich das stemmen kann und ich hab auch Probleme mit der Bank dann und es  wird für mich existenzbedrohend werden.“ Durch die Tierseuchenversicherung bekäme er nur einen Ausgleich, wenn seine Schweine infiziert seien und gekeult werden müssten. Ob er für die restlichen Mehrkosten eine Entschädigung bekommt, weiß er nicht. Vor und nach dem Betreten seines Betriebs und beim Wechsel von einem Stall in den nächsten muss Thomas Paul sich jedes Mal umziehen, seine Schuhe und sogar das Auto desinfizieren. Thomas Paul, Schweinebauer: „Für gewisse Maßnahmen hab ich Verständnis, weil die fachlich orientiert sind, aber vieles ist definitiv auch Schikane, weil wenn ich da fünf Waschbecken montieren muss, das hat eigentlich nichts mehr mit Schweinepest zu tun und da nochmal und des nochmal. Also es ist viel an den Haaren […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Schnieder soll CDU-Chef werden — Mini-Supermärkte dürfen sonntags öffnen — Schweinepest erreicht Rheinland-Pfalz Schnieder soll CDU-Chef werden Der Vorstand der rheinland-pfälzischen CDU hat sich für Gordon Schnieder als neuen Landesvorsitzenden ausgesprochen. Damit folgt das Gremium dem Vorschlag des bisherigen Chefs Christian Baldauf. Der 49-jährige Eifeler soll auf einem Parteitag Mitte September in Frankenthal gewählt werden. Dann wird auch über den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2026 entschieden. Auch dafür soll, laut Landesvorstand, Gordon Schnieder kandidieren. Mini-Supermärkte dürfen sonntags öffnen Der hessische Landtag hat eine Reform des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen. Demnach dürfen Mini-Supermärkte, die ohne Personal auskommen, nun auch sonntags aufmachen. Anfang des Jahres hatte der Verwaltungsgerichtshof noch die Sonntagsöffnung verboten. Da die Märkte jedoch wichtig für die Versorgung auf dem Land seien, hat der Landtag nun mit den Stimmen aller Fraktionen das Gesetz geändert. Schweinepest erreicht Rheinland-Pfalz Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest ist nun auch im Kreis Alzey-Worms nachgewiesen worden. Das hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium bekanntgegeben, nachdem mehrere tote Wildschweine am Wochenende bei Gimbsheim gefunden worden sind. Zwei Verdachtsfälle gibt es noch in den Kreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms. In Hessen sind bereits mehrere Fälle der Afrikanischen Schweinepest bei Wild- und Hausschweinen bestätigt. Für den Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Für Schweine verläuft sie tödlich. Abmoderation: Wegen der Ermordung einer jungen Frau ist heute ein 18-jähriger vom Frankfurter Landgericht zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er die Frau mit einer Hand erwürgt und mit der anderen Hand die Tat gefilmt hat. In dem Urteil hat sich die Jugendstrafkammer eine spätere Sicherungsverwahrung vorbehalten.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Schwerer Unfall auf der A5 — Weniger Steuereinnahmen für Hessen — Schlechte Honigernte im Frühjahr Schwerer Unfall auf der A5 Bei Grünberg ist am frühen Morgen ein LKW auf einen vorausfahrenden Laster aufgefahren. Laut Polizei musste die A5 voll gesperrt werden. Der Fahrer des hinteren LKW wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste von Einsatzkräften befreit werden. Ein Hubschrauber hat den Schwerverletzten ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht für ihn nicht. Der Fahrer des anderen LKW blieb unverletzt. Wegen Fahrbahnverunreinigungen und der komplizierten Bergung konnte die A5 erst am Nachmittag teilweise wieder freigegeben werden. Die Unfallursache muss die Polizei noch ermitteln. Weniger Steuereinnahmen für Hessen Nach den Ergebnissen des Zensus 2022 rechnet das Finanzministerium in Wiesbaden mit einem Minus im unteren dreistelligen Millionenbereich. Grund für die Steuermindereinnahmen ist die Bevölkerungszahl in Hessen. Laut Zensus leben in Hessen 6,21 Millionen Menschen. 160.000 weniger als vorher angenommen. So kommen für die vergangenen zwei Jahre noch Nachzahlungen beim Länderfinanzausgleich auf Hessen zu. Die Mindereinnahmen werden sich laut Finanzministerium auch auf den Landeshaushalt auswirken. Schlechte Honigernte im Frühjahr Die Imker in Rheinland-Pfalz rechnen im ersten Halbjahr mit weniger Honig als in den Vorjahren. Die Ernte ist im Land jedoch sehr unterschiedlich ausgefallen. Besonders hart hat es die Region Trier getroffen. In anderen Teilen des Landes sind die Imker zufrieden. Gründe dafür sind laut Imkerverband der lange Kälteeinbruch im Mai, der viele Blüten zerstört hat und der viele Regen. Einige Bienen konnten daher nicht ausfliegen. In Hessen sind die Prognosen etwas besser.

  • Aprikosenernte in der Südpfalz

    Aprikosenernte in der Südpfalz

    Umgehen mit schwierigem Wetter – das ist die Herausforderung für die Bauern dieses Jahr. Ganz besonders für die Landwirte, die etwas anbauen, was eigentlich beständiges Sommerwetter braucht – wie die Aprikose. Nicht viele Obstbauern wagen sich an die Diva unter den Steinfrüchten. Wir haben einen der wenigen Aprikosenbauer in der Südpfalz besucht. Qualitätstest direkt in der Plantage. Ein Muss für Gerd Pfaffmann. Und eine durchaus angenehme Aufgabe. Der Landwirt liebt Aprikosen. Gerd Pfaffmann, Obstbauer „Ist sehr saftig, sehr aromatisch, nicht zu fest, genau richtig.“ Südländisches Flair in Impflingen. Seit Anfang Juli werden hier Aprikosen geerntet. Die orangefarbenen Früchte sind wahre Vitamin-B-Bomben. Sie sind gut für Haare, Nägel und schützen unser Immunsystem. Geschützt werden müssen aber auch die Früchte selbst, alle reifen unter Hagelnetzen. Gerd Pfaffmann, Obstbauer „Insgesamt haben wir sieben Sorten. Das sind die Kioto. Kioto ist eine sehr reich tragende Sorte, hat eine wunderschön rote Backe, wenn er reif ist. Sieben Sorten haben wir, weil sie unterschiedliche Reifezeitpunkte haben und dadurch ernten wir acht Wochen insgesamt.“ Impflingen liegt an der südlichen Weinstraße. Hier herrscht normalerweise ein mildes Klima. Gut für Aprikosen. Sie wachsen traditionell im Mittelmeerraum und der Türkei. Die kugelrunden Früchte mögen es heiß und trocken. Gerd Pfaffmann baut Aprikosen auf einer Fläche von sechs Hektar an. Damit ist er der größte Aprikosenbauer in der Pfalz. Gerd Pfaffmann, Obstbauer „Aprikosen sind eine der schwersten Früchte im Steinobstanbau. Deswegen wird sie auch als Diva bezeichnet. Sie ist empfindlich gegen zu viel Wasser, sie ist empfindlich gegen zu viel Sonne. Sie ist empfindlich gegen eigentlich alles. Man braucht immer einen guten Mittelweg und sehr viel Erfahrung.“ 24 Grad, Sonne mit ein paar Wolken, ein leichter Wind: optimales Aprikosenwetter. Wird es diesen Sommer bestimmt auch noch öfter geben. Bisher sah es allerdings selbst in der sonnenverwöhnten Südpfalz oft eher trüb aus. […]