Unglück

  • Luxusvilla im Hunsrück abgebrannt

    Luxusvilla im Hunsrück abgebrannt

    Großeinsatz der Feuerwehr in der vergangenen Nacht im Kreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Dort steht eine Luxusvilla komplett in Flammen. Und trotz aller Bemühungen kann die Feuerwehr das Gebäude nicht retten. Das Feuer ist weit über den Ort hinaus zu sehen. Meterhoch schlagen die Flammen aus der Luxusvilla in Altstrimmig im Hunsrück. Wie der Brand entstanden ist, ist nach wie vor unklar. Die Polizei vermutet, dass ein Kamin in dem Wohnhaus das verheerende Feuer ausgelöst haben könnte. Die Feuerwehr aus dem Umkreis ist über Stunden mit über 100 Kräften im Einsatz, bekommt den Brand wegen der schwierigen Lage vor Ort aber nicht unter Kontrolle. Den Einsatzkräften bleibt nichts anders übrig, als das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen. Ein Übergreifen auf daneben liegende Häuser oder auf den Wald können die Feuerwehrleute verhindern. Eine Waldbrandgefahr bestehe nach Angaben der Polizei nicht. Ersten Schätzungen zufolge hat das Feuer einen Sachschaden in Millionenhöhe verursacht. Die Polizei bestätigte, dass bei dem Brand niemand verletzt wurde, es sei allerdings unklar, ob vor dem Ausbruch des Feuers überhaupt Menschen in dem Gebäude waren. Die genaue Brandursache muss jetzt die Kriminalpolizei klären.

  • Prozessbeginn nach Amokfahrt in Witzenhausen

    Prozessbeginn nach Amokfahrt in Witzenhausen

    Vor einem Jahr stand die nordhessische Gemeinde Witzenhausen unter Schock. Ein Mann fährt mit seinem Auto in eine Schülergruppe – offenbar mit Absicht. Ein Mädchen stirbt, zwei weitere Kinder werden schwer verletzt. Jetzt muss sich der Fahrer wegen Mordes vor Gericht verantworten. Imke wird nur acht Jahre alt. Eine ganze Gemeinde nimmt Anteil am Tod des kleinen Mädchens, das auf so tragische Weise sterben musste. Zwei weitere Mädchen, sieben und acht Jahre alt, werden schwer verletzt, als der Fahrer sein Auto am 29. Oktober vergangen Jahres hier im Stadtteil Gertenbach in die Gruppe von Schulkindern lenkt. Reiner, Anwohner „Wir sind immer noch alle sehr fassungslos. Weil das auch niemand verstanden hat.“ Günther, Anwohner „Kam er aus dem Dorf hoch, hier rein und ist in die Kindergruppe reingefahren. Warum? – Weiß kein Mensch, ne.“ Der Fahrer, ein 31-jähriger türkischer Staatsangehöriger, muss sich jetzt vor Gericht verantworten. Unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes. Stephan Schwirzer, Staatsanwaltschaft Kassel „Dem Beschuldigten wird vorsätzliches Handeln vorgeworfen. Der diesbezügliche Verdacht gründet sich auf die durchgeführten Ermittlungen, insbesondere Zeugenaussagen, ein Gutachten eines KfZ-Sachverständigen und ein rechtsmedizinisches Gutachten.“ Die Beweise wiegen schwer. Im Gerichtssaal sitzen heute auch die Eltern der Opfer – sie sind Nebenkläger. Als die Antragsschrift mit sämtlichen Details der Tat und den Verletzungen der Kinder verlesen wird, kommen Emotionen hoch, es fließen Tränen. Steffen Hörning, Anwalt von Imkes Eltern „Die Nebenkläger erhoffen sich natürlich Antworten auf die Fragen, die sie haben. Warum es konkret passiert ist, was den Angeklagten veranlasst hat die Tat zu begehen.“ Eine Gefängnisstrafe droht ihm trotz Mordverdachts nicht. Er soll schuldunfähig sein. Stephan Schwirzer, Staatsanwaltschaft Kassel „Aufgrund des Gutachtens ist nach derzeitigem Stand mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass er zum Zeitpunkt der ihm vorgeworfenen Tat an einer psychischen Erkrankung litt.“ Weil von ihm aber laut Gutachten eine Gefahr für […]

  • Feuerwehr übt für Einsatz bei radioaktiver Strahlung

    Feuerwehr übt für Einsatz bei radioaktiver Strahlung

    Zuletzt wurde in Deutschland intensiv über den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke und die Frage – neue Brennstäbe ja oder nein – diskutiert. Doch unabhängig davon sind und bleiben radioaktive Stoffe in unserem Leben allgegenwärtig, denn medizinische Einrichtungen, Chemie- und Pharmaunternehmen brauchen sie für ihre Arbeit. Doch auch dort kann mal etwas schiefgehen und gefährliche Strahlung austreten. Was in einem solchen Fall zu tun ist, haben nun Einsatzkräfte n Frankfurt geübt. 9 Uhr Rebstockgelände Frankfurt. Ein Spaziergänger findet verdächtige Fässer mit der Aufschrift „radioaktiv“. Der Mann könnte verstrahlt worden sein. Er hat Angst, wählt den Notruf. Kurz darauf rücken Feuerwehrkräfte an, sperren den Bereich großräumig ab. Bernhard Kuczewski, Innenministerium Hessen „Die Person, die sich im Gefahrenbereich befunden hat, ist nun aus dem Gefahrenbereich gebracht worden, an diese Grenze, wo die Feuerwehr nun die Möglichkeit aufbaut zur Dekontaminierung und die Feuerwehr wird jetzt mit Messtechnik vorgehen und wird dann feststellen, welche radioaktiven Stoffe hier wirklich vorhanden sind.“ Die Feuerwehr stellt fest: Der Passant ist kontaminiert, Teile des Mülls strahlen radioaktiv. Um welche Stoffe es sich genau handelt, ist noch unklar. Jetzt übernehmen Strahlenexperten vom Regierungspräsidium Darmstadt die Einsatzleitung. Stück für Stück werden die Teile gemessen und schließlich drei Quellen gefunden. Die stärkste: Caesium 137. Ein längerer Hautkontakt entspricht der Strahlendosis, die eine Person erhält, die dreimal nach New York und zurück fliegt. Nun wird auch der Spaziergänger genauer unter die Lupe genommen. Die Strahlenschützer müssen entscheiden wie groß die Gefahr für ihn ist. Michael Endres, Regierungspräsidium Darmstadt „Das heißt, wir sagen, wann jemand freigemessen ist, also wenn er nicht mehr kontaminiert ist. Wir gucken erst mal was für einen Stoff haben wir vorliegen und wie stark ist er, also dass man nicht zu nah ran geht. Und haben dann das Ergebnis gehabt, dass wir eine Caesium-Quelle, eine Barium-33-Quelle und Europium gefunden haben.“ Nur […]

  • Drei Verletzte bei Unfall auf der A 67

    Drei Verletzte bei Unfall auf der A 67

    Auf der Autobahn 67 bei Pfungstadt hat sich gestern Abend ein schwerer Unfall ereignet. Insgesamt drei Personen werden verletzt.   Es passiert gegen 23:15 Uhr zwischen dem Darmstädter Kreuz und der Anschlussstelle Pfungstadt. Ein 30-jähriger Däne ist gerade dabei einen LKW zu überholen als sich ein 36-jähriger Gernsheimer mit hoher Geschwindigkeit nähert. Er fährt dem Überholenden ungebremst ins Heck. Durch die Wucht des Aufpralls überschlägt sich der PKW mit zwei dänischen Radsportlern mehrfach, rammt ein Ausfahrtsschild und bleibt einige Meter weiter auf dem Grünstreifen liegen. Das Fahrzeug wird durch den Unfall massiv verformt. Doch wie durch ein Wunder können sich die Insassen selbst aus dem Wrack befreien. Sie werden schwer verletzt und genauso wie der Gernsheimer in ein Krankenhaus gebracht. Wie sich durch eine Blutentnahme herausstellt ist der Unfallverursacher alkoholisiert. Ihm wird noch vor Ort der Führerschein entzogen. An den Fahrzeugen entsteht ein Sachschaden von 65.000 Euro. Der Ausfahrtsbereich sowie die rechte Fahrspur der Autobahn waren aufgrund der Bergungsarbeiten und wegen herumliegender Trümmerteile und Glassplitter in der Nacht für mehrere Stunden voll gesperrt. Die genaue Unfallursache soll nun ein Gutachter klären.

  • Hubschrauberbesatzung sagt im Untersuchungsausschuss aus

    Hubschrauberbesatzung sagt im Untersuchungsausschuss aus

    Die Flutkatastrophe vom 14 und 15 Juli 2021. Ihre politische Aufarbeitung läuft noch immer, auch wenn mit dem Rücktritt des Innenministers vorgestern einiges an Dampf aus dem Kessel gewichen ist. Heute ging es im Flut-Untersuchungsausschusses erneut um die kürzlich veröffentlichen Luftaufnahmen aus der Flutnacht, denn es stand die Vernehmung der Polizisten der Hubschrauberstaffel an. Der Pilot von Sperber 2, dem Polizeihubschrauber, der in der Nacht der Flutkatastrophe dreimal über das Ahrtal flog, erzählt von einem schwierigen und belastenden Einsatz. In 35 Dienstjahren habe er so eine Situation noch nie erlebt. Es sei völlig dunkel gewesen, die Videos vermittelten da einen falschen Eindruck. Er habe aber nicht die technische Ausrüstung gehabt, um die Menschen zu retten, die mit ihren Taschenlampen um Hilfe flehten. Später sei er zum Abdrehen aufgefordert worden, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Sabrina Kunz, Landesvorsitzende Gewerkschaft der Polizei „Sie haben keine Möglichkeiten den Hubschrauber zu landen, Sie haben keine Seilwinde an Bord, Sie können im Grunde nichts machen außer zu entscheiden: Fliege ich jetzt weiter drüber oder fliege ich jetzt zurück? Dann ist das etwas, was das eigene Seelenleben auf lange Zeit beschäftigt. Und das ist halt heute auch nochmal der Fall, weil es gerade aufbereitet wird und das werden die Kollegen auch sicher noch lange mit nach Hause nehmen.“ Neben dem Piloten sitzt in der Flutnacht ein Techniker, der vom Hubschrauber aus filmt. Mit seinem Handy macht er Fotos, unter anderem von Altenburg, die er an das Lagezentrum des rheinland-pfälzischen Innenministeriums schickt. In einem Telefonat berichtet er nach dem ersten Flug von der wahrscheinlich schlimmsten Lage, die Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren heimgesucht habe und fordert das Lagezentrum auf, alles was an Polizei verfügbar sei ins Ahrtal zu schicken. Für die Opposition sind die Schilderungen des Technikers ein Beweis dafür, dass die Mitarbeiter im Lagezentrum, anders […]

  • Staatsanwaltschaft ermittelt nach Tod von einjährigem Kind

    Staatsanwaltschaft ermittelt nach Tod von einjährigem Kind

    Hätte das schreckliche Unglück in einem Rüsselsheimer Park verhindert werden können? Nachdem in der vergangenen Woche ein einjähriges Kind in diesen Teich im Verna-Park gefallen und später im Krankenhaus gestorben ist, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft in Darmstadt. Zwei Betreuungskräfte eines Vereins sollten auf den Jungen aufpassen, während die Mutter des Kindes einen Sprachkurs besuchte. Sie waren gemeinsam mit anderen Kindern in den Park gegangen. Was dann genau passierte, ist noch unklar. Ansgar Martinsohn, Staatsanwaltschaft Darmstadt „Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet, weil abzuklären ist, ob den beiden Aufsichtspersonen, das handelt sich um zwei Frauen, Aufsichtspflichtverletzungen vorzuwerfen sind, die möglicherweise zum Tod des Jungen geführt haben.“

  • Hausexplosion in Lauterbach

    Hausexplosion in Lauterbach

    Eigentlich wurden die Einsatzkräfte vergangene Nacht nach Lauterbach im Vogelsbergkreis gerufen, um eine Tür zu öffnen. Doch als sie dort ankommen, steht ein Haus lichterloh in Flammen. Schnell wird klar: Das hier ist kein gewöhnlicher Brand. Am Ende gibt es zwei Verletzte, ein Mann wird immer noch vermisst. Schon von weitem sind die Stichflammen sichtbar, die in den Nachthimmel lodern. Es ist kurz nach halb 8, als die Einsatzkräfte alarmiert werden. Ein Routineeinsatz, wie sie glauben. Doch als sie in der Bertha-von-Suttner-Straße eintreffen, steht eine Doppelhaushälfte in Brand. Sven Holland, Kreisbrandinspektor Vogelsbergkreis „Das Ereignis steht wohl im Zusammenhang mit einer Explosion, die im Vorfeld stattgefunden hat. Das sieht man einfach an dem, wie der Schaden am Gebäude sich darstellt. Das heißt, von außen sind massive Bauwerksschäden zu sehen, Teile sind auch eingestürzt und man sieht eben auch viele Risse im Gebäude.“ Die Erschütterungen durch die Detonation waren selbst in den umliegenden Häusern spürbar. Maximilian Pollmer, Nachbar „Also, es war ein lauter Knall, es hat alles gewackelt in der Wohnung. Dann bin ich auf den Balkon, hab geschaut und hab das Feuer gesehen.“ Wie es zu der Explosion gekommen ist, ermittelt jetzt die Kriminalpolizei. Die Beamten gehen davon aus, dass die Detonation absichtlich ausgelöst wurde. Ein Streit zwischen den Bewohnern des Hauses, einem 57-jährigen Mann und einer 51-jährigen Frau, soll zuvor eskaliert sein. Dominik Möller, Polizei Osthessen „Anhand der bisher vorliegenden Erkenntnisse ist davon auszugehen, dass der 57-jährige Mann in suizidaler Absicht mittels Gas die Explosionen selbst auslöste und sich auch nach wie vor noch in den Trümmern befindet.“ Die Bewohnerin des Hauses kann sich gerade noch rechtzeitig retten, bevor das Gebäude explodiert. Sie und eine weitere Person werden noch am Abend mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Auch heute tasten sich die Einsatzkräfte erst mal langsam voran und löschen letzte […]

  • Videos aus der Katastrophennacht – Minister Lewentz zu Gast im Studio

    Videos aus der Katastrophennacht – Minister Lewentz zu Gast im Studio

    Am 14. Juli 2021 – vor mehr als 14 Monaten – sind bei einer Flukatastrophe im Ahrtal 134 Menschen gestorben. Häuser, Brücken und Straßen wurden zerstört. Doch erst jetzt hat der Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags Videos erhalten, die ein Polizeihubschrauber in der Flutnacht aufgenommen hatte. Seitdem versuchen die Abgeordneten herauszufinden, warum die Polizeivideos solange unbeachtet im Archiv liegen blieben. Außerdem gehen sie der Frage nach, welche Informationen der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz in der Flutnacht hatte und warum er nicht die Einsatzleitung übernahm. Über diese Fragen spricht Eva Dieterle mit dem Innenminister, zumal das Thema Flutkatastrophe heute auch Thema im Rechtsausschuss des Landtages war. Es sind Bilder des Grauens: ganze Orte an der Ahr – verschwunden im Wasser. Inmitten der Wassermassen: Menschen, die mit Taschenlampen auf sich aufmerksam machen. Der Polizeihubschrauber hat keine Seilwinde, um Menschen zu retten, und muss abdrehen. Kurze Zeit später verwandelt sich das Hochwasser der Ahr in einen reißenden, tödlichen Strom. Doch diese Video-Aufnahmen erreichen das Innenministerium und Innenminister Roger Lewentz in dieser Nacht nicht. Er erhält nur vier einzelne Bilder, die der Pilot mit seinem Handy gemacht hatte. Die Videos schickt die Polizei erst nach mehreren Nachfragen des Untersuchungsausschusses nach Mainz – mehr als 14 Monate nach der Flut. Erst seit dieser Woche befragen die Ermittler der Staatsanwaltschaft Koblenz Mitglieder der Hubschrauberstaffel, wie etwa den Piloten – denn auch die Staatsanwaltschaft hat erst jetzt die Videos erhalten. Warum das erst jetzt passiert ist, wollen die Freien Wähler heute im Rechtsausschuss wissen. Lisa-Marie Jeckel, Freie Wähler, Landtagsabgeordnete Rheinland-Pfalz „In diesem Ausschuss, da werden wir dem genau auf den Grund gehen, was die Staatsanwaltschaft gewollt hat, was sie angefragt haben und wo es hing, wer die Videos hatte, wer von ihnen wusste, in welchem Ministerium sie waren und wie die Ministerien miteinander kommuniziert haben. Das sind Fragen, […]

  • Innenministerium veröffentlicht Polizeivideos

    Innenministerium veröffentlicht Polizeivideos

    Diese Bilder hat ein Hubschrauber der Polizei am späten Abend des 14. Juli 2021 im Ahrtal aufgenommen. Sie zeigen ein Hochwasser, durch das später 134 Menschen sterben. Doch genau diese Aufnahmen sollen das rheinland-pfälzische Innenministerium während der Katastrophen-Nacht nicht erreicht haben. Sie blieben durch einen internen Dokumentationsfehler der Polizei mehr als 14 Monate lang unter Verschluss. Innenminister Roger Lewentz sagt, er habe die Videos zum ersten Mal vor zwei Wochen im Untersuchungsausschuss des Landtages gesehen. Inzwischen werden die Rufe nach seinem Rücktritt immer lauter. Die Videoaufnahmen hat der Polizeihubschrauber am 14. Juli 2021 zwischen 22 Uhr 14 und 22 Uhr 43 im Ahrtal zwischen den Orten Mayschoß und Schuld gemacht. Sie zeigen, wie Wasser gegen die oberen Stockwerke von Häusern schwappt und in die Innenräume eindringt. Inmitten der Wassermassen: Menschen, die mit Taschenlampen auf sich aufmerksam machen. Ein Mensch – hier unkenntlich gemacht– steht auf seiner Garage und winkt Richtung Hubschrauber – doch der Helikopter kann das Unglück nur filmen und muss später abdrehen. Die Aufnahmen erreichen den rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz in dieser Nacht nicht. Er erhält nur Fotos und mündliche Informationen der Polizei. Auf dieser Grundlage geht der Innenminister von einem Hochwasser aus, dass der Katastrophenschutz vor Ort bewältigen kann. Doch wie kam es zu dieser Fehleinschätzung? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit Oktober 2021 ein Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages. Dort hat Roger Lewentz bislang betont: Eine Flutkatastrophe sei nicht abzusehen gewesen – selbst wenn die Videos das Innenministerium erreicht hätten. Bei dieser Argumentation bleibt der Minister auch gestern nach der Vorstellung der Videos. Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Auf diesem Film sind keine eingestürzten Häuser, nicht die weggerissenen Brücken, nicht die zerstörte Bahnlinie, ein schwimmendes Auto und ein Tank zu sehen – also nicht das, was wir dann im Hellen an schrecklicher Verwüstung im Tal feststellen mussten.“ […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Mehr Geld für bezahlbaren Wohnraum — RMV stellt neue App vor — Rekordzahl an Waldbränden Mehr Geld für bezahlbaren Wohnraum Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat heute die Schwerpunkte seines Ressorts für den Doppelhaushalt 2023/24 erläutert. Insgesamt sollen in den beiden kommenden Jahren eine Milliarde Euro in Förderprogramme für den Bau von Wohnungen für Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen fließen. Rund 170 Millionen Euro sind 2024 für den Landestraßenbau vorgesehen. Dabei soll die Sanierung der Straßen Vorrang vor dem Neubau der Strecken haben. Für den Bau neuer Radwege sind ab 2024 17 Millionen Euro veranschlagt. Der hessische Landtag berät nächste Woche über den Landesetat. RMV stellt neue App vor Der Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV hat heute die neue App RMVgo präsentiert. Sie soll die Nutzung von Bus und Bahn erleichtern, künftig aber auch für E-Scooter und Leihfahrräder gelten. Knut Ringat, RMV-Geschäftsführer „Sie soll informieren, buchen, bezahlen, fahren aus einer Hand über die App bieten im gesamten RMV, sodass sie nicht in Frankfurt eine andere App brauchen als in Wiesbaden, als in Wetzlar oder wo auch immer.“ Die neue App kann ab dem 17. Oktober heruntergeladen werden. Ihre Funktionen sollen schrittweise ausgebaut werden. Die bisherige App soll nur noch bis Jahresende funktionieren. Rekordzahl an Waldbränden In den hessischen Wäldern hat es in diesem Jahr rund 260 Mal gebrannt. Nach Angaben der Landesbehörde HessenForst waren das deutlich mehr Waldbrände als in den vergangenen Jahren. Grund für die Zunahme sei die Trockenheit im Sommer gewesen. Die genaue Ursache für die Feuer könne in vielen Fällen nicht ermittelt werden, weil Zeugen oder Beweise fehlten. Insgesamt hätten die Brände eine Fläche von etwa 130 Hektar geschädigt. In Rheinland-Pfalz gab es bis Ende August rund 60 Brände mit einer Gesamtfläche von etwa 30 Hektar.

  • Neues Buch über Ahrtalkatastrophe

    Neues Buch über Ahrtalkatastrophe

     Andy Neumann wohnt in Ahrweiler. Er hat die Nacht zum 15. Juli vergangenen Jahres mit seiner Familie im eigenen Haus erlebt und überlebt. Darüber hat er einen Bestseller geschrieben. 50 000 Mal verkauft, der Erlös: 40 000 Euro. Spendengelder für die Opfer der Flutkatastrophe. Nach es  „Es war doch nur Regen“ hat der BKA-Beamte jetzt ein neues Buch veröffentlicht.  “Denn machen wir uns nichts vor. Wenn in einem Land, in dem erkennbar nichts lähmender ist als die Bürokratie, hochrangigen Politikern nichts schlaueres einfällt, als den Menschen in ihrem Leid zu erklären, man werde ihnen schnell und unbürokratisch helfen, dann sollten sich diese bereits deswegen fragen, ob sie in ihrem Amt richtig sind. Gar nichts geht schnell und unbürokratisch in Deutschland und jeder Mensch weiß das. Es ist uns in die Wiege gelegt, das zu wissen. „ Es sind schärfere Töne, als im ersten Buch. Andy Neumann erzählt als Betroffener, als Opfer der Flutkatastrophe und als Sprecher für eine ganze Region, für die Bewohner des Ahrtals. Andy Neumann, Autor In ersten Linie habe ich mich in dem neuen, in dem zweiten Buch damit auseinandergesetzt, was so die großen Themen waren, die uns hier an der Ahr und mich persönlich auch bewegt haben. Also Katastrophenschutz, die Klimafrage, Helferstrukturen, und alles was da so mit dran hängt. Das erste Buch entsteht aus einem persönlichen Protokoll auf Facebook. Der BKA-Beamte beschreibt die Nacht und die ersten Monate nach der Flut. Mittlerweile ist das Haus der Familie wieder aufgebaut und bewohnbar.  In „Vergiss mal nicht“ geht es um die Aufarbeitung der Katastrophe. Die für den Autor auf sich warten lässt. Trotzt Untersuchungsausschuss im rheinland-pfälzischen Landtag, trotz zahlreicher Besuche der Landesregierung im Ahrtal. Andy Neumann, Autor Die Forderung nach einer Entschuldigung steht bis heute ungehört im Raum. Wo nach meiner Sicht die Landesmutter, Frau Dreyer durchaus […]

  • Verletzte bei Gasexplosion in  Speyer

    Verletzte bei Gasexplosion in Speyer

    Dieser Knall war weit über Speyer hinaus zu hören. In der Innenstadt von Speyer hat es am Abend eine große Explosion gegeben. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Noch ist nicht alles klar, da die Ermittler erst frühestens nächste Woche in das Gebäude dürfen. Die komplette Schaufensterscheibe des Geschäfts zerstört – der Boden voller Scherben. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich zwei Menschen im Inneren des Gebäudes. Diese erlitten schwere Verletzungen. Ebenso eine 21-jährige Fußgängerin, die von Glassplittern getroffen wurde. Eine 15-jährige Radfahrerin wurde leicht verletzt. Nach ersten Erkenntnissen könnte austretendes Gas zu einer Verpuffung geführt haben. Die genaue Ursache sowie die Höhe des Schadens sind aber noch unklar. Ghislaine Wymar, Polizeipräsidium Rheinpfalz „Dazu können wir leider noch gar nichts sagen, weil wir noch gar nicht in dem Objekt drin waren. Die Feuerwehr war zwar schon drin gewesen, nach unserer Kenntnis haben in dem Haus Arbeiten stattgefunden, die könnten mit der Explosion in Zusammenhang stehen.“ Einsturzgefahr besteht laut Feuerwehr und Technischem Hilfswerk nicht. Dennoch wurde das Haus in der Wormser Straße sicherheitshalber abgestützt, da durch die Explosion auch die Kellerdecke eingestürzt ist. Brandermittler der Kriminalpolizei und ein Sachverständiger können frühestens erst nächste Woche in das Gebäude, um es genauer zu untersuchen. Ghislaine Wymar, Polizeipräsidium Rheinpfalz „Wir müssen einfach prüfen, ob jemand Drittes für die Explosion verantwortlich ist und dann strafrechtliche Ermittlungen gegebenenfalls einleiten.“ Nachbarhäuser wurden nicht beschädigt. Insgesamt waren am Abend 70 Einsatzkräfte vor Ort. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal und die Kriminalpolizei Ludwigshafen haben nun die Ermittlungen aufgenommen.

  • Schwere Brände in Hessen

    Schwere Brände in Hessen

    Noch nie hat es in Hessens Wäldern so oft gebrannt wie in diesem Jahr. Das hat das hessische Innenministerium vergangene Woche mitgeteilt. Rund 180 Brände verzeichnet die Behörde bis Mitte August. Jetzt ist ein weiterer dazugekommen. Meterhohe Flammen bahnen sich gestern Nachmittag den Weg durch dieses Waldstück bei Raunheim im Kreis Groß-Gerau. Begünstigt durch den immer wieder auffrischenden Wind und das trockene Gestrüpp breitet sich das Feuer schnell aus. Innerhalb kürzester Zeit sind rund einhundert Einsatzkräfte aus den umliegenden Gebieten vor Ort. Das Problem aber ist die Löschwasserversorgung. Jan Christopher Gräf, Einsatzleiter Feuerwehr Raunheim: „Wir befinden uns hier einer Stichstraße der Wohnbebauung, wo es nur eine Stichleitung als Hydrantenanschluss gibt, mit sehr geringer Leistung, sodass wir uns mit Tanklöschfahrzeugen behelfen mussten, um beide Einsatzabschnitte, einmal von Süden, einmal von Norden, mit ausreichend Löschwasser versorgen zu können.“ Ein Hubschrauber der Polizei unterstützt die Feuerwehr dabei. Bis heute Morgen sind die Einsatzkräfte mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, mittlerweile brennt es hier nicht mehr. Allerdings ist die Feuerwehr noch vor Ort, um zu verhindern, dass es nicht doch wieder irgendwo aufflammt. Wodurch das Feuer entstanden ist, ist noch nicht klar. Die Polizei schließt Brandstiftung aber nicht aus. Auch bei diesem Brand in Florstadt in der Wetterau ist die Ursache noch nicht geklärt. Hier hat am späten Dienstagnachmittag eine Lagerhalle eines Werkzeugherstellers Feuer gefangen. Markus Albus, Stadtbrandinspektor Feuerwehr Florstadt: „Die Besonderheit war, dass wir im ersten Moment in das Gebäude, oder in die Lagerhalle, nicht mehr vordringen konnten, weil die Lagerhalle schon im Dachbereich eingestürzt war. Und in dieser Lagerhalle lagerten so Gaskartuschen. Und die sind durch die Hitzeentwicklung natürlich in Brand geraten.“ Dank entsprechender Ausrüstung werden aber keine Einsatzkräfte verletzt. Und auch die Mitarbeiter können sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Wie durch ein Wunder bleiben die umliegenden Gebäude unbeschädigt. Und trotzdem: Der Sachschaden geht in […]

  • Fotos aus dem Ahrtal auf den Wiesbadener Fototagen

    Fotos aus dem Ahrtal auf den Wiesbadener Fototagen

    Ein Ensemble bizarrer Skulpturen. Wie mahnende, stille Zeugen stehen sie inmitten einer geschundenen Landschaft. Es ist das, was die Flut zurückgelassen hat. Während der Aufräumarbeiten entstehen im Ahrtal abstruse Gebilde, die Kunst-Installationen gleichen. Durch ungeheure Kraft herausgerissene und bizarr verformte Eisenbahnschienen. Eckart Bartnik hat sie damals, kurz nach der Flut, fotografiert. So sieht es exakt an dieser Stelle heute aus – und hier treffen wir den Fotografen. Und stellen die Frage: Darf man eine Katastrophe ästhetisch darstellen? Eckart Bartnik, Fotograf: „Die Ästhetik des Schreckens – eine Frage, die in der Kunst oft schon behandelt wurde. Der britische Fotograf Simon Norfolk sagte: Erst mit Schönheit bekommt man eine gewisse Klarheit und sieht die Dinge so, wie sie wirklich sind. Dass möglichst viele Leute es genau auch so sehen, wie es eben nun mal passiert ist. Wir haben diesen Umbruch im Klima und je mehr Leute das realisieren, umso besser.“ Umbruch und Unsicherheit. Es sind: Unruhige Zeiten. Der Titel der 12. Wiesbadener Fototage. Neben den Flut-Bildern von Eckart Bartnik werden – wie hier am Schloss Biebrich – an insgesamt acht Orten in Wiesbaden Werke von 35 internationalen Fotografen ausgestellt. Die Themen: Von der Waffen-Flut in den USA bis hin zum Ukraine-Krieg. Jürgen Strasser, Kurator und Organisator 12. Wiesbadener Fototage: „Als ich mir dieses Thema ausgedacht habe, waren die Zeiten unruhig. Mittlerweile muss man ja sagen: Sie sind nicht mehr unruhig, sie sind unglaublich beunruhigend. Wir haben den Matthew Abbott – da sind wir ganz stolz darauf, dass der sich bei uns beworben hat – der die verheerenden Buschfeuer in Australien fotografiert hat. Das sind Bilder, die man jetzt fast täglich auch bei uns im Fernsehen sieht. Dass das so eine Dynamik annimmt und das das Thema jetzt so auf den Punkt ist – das konnte man vor zwei Jahren so eigentlich nicht […]

  • Ein Jahr nach der Flut: Kitas im Ahrtal leiden immer noch

    Ein Jahr nach der Flut: Kitas im Ahrtal leiden immer noch

    Über ein Jahr nach der verheerenden Flut im Ahrtal sind viele Kita-Kinder immer noch in provisorischen Einrichtungen untergebracht. So auch die Schützlinge der Katholischen Kita St. Mauritius in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wir haben uns heute vor Ort angeschaut, wie gut der Kita-Alltag im Containerbau funktioniert. Unbeschwert spielen, toben und lachen. Für die 80 Kinder der Kita St. Mauritius ist das endlich wieder möglich. Gut einen Kilometer vom alten Standort entfernt, denn dieser wurde durch die Flut total zerstört. Jetzt bietet das neue provisorische Umfeld auch neue Möglichkeiten. Mehr Platz für Kinder und Personal, einen eigenen Speisesaal für warme Mahlzeiten und Materialien zum Forschen und Experimentieren. Sabine Sausen, Leiterin Katholische Kindertagesstätte St. Mauritius Bad Neuenahr-Ahrweiler „Wir haben’s hier richtig gut getroffen. Also, wir sind wieder im Ort, wo wir früher waren. hier im Ortsteil Heimersheim. Dieses Glück haben nicht alle Kitas, die halt ausgelagert werden mussten. Und da sind wir wirklich ganz froh.“ Möglich wurden die vielen Angebote erst durch Spenden – über 200.000 Euro sind zusammengekommen. Die Containeranlage wurde von einer Baufirma gestellt, die Rutsche von einem Verein. Weitere Spielgeräte sollen im Herbst folgen. Bezahlt vom Förderverein. Auch Schallschutz, Musikinstrumente und Lichtinstallationen fehlen noch. Mehr als 50 Jahre lang war die Kita hier untergebracht, unweit der Ahr. Dann wurde das Erdgeschoss 1,50 Meter hoch überflutet. Nur ein paar Kinderbetten konnten gerettet werden. Das Gebäude, aktuell von Helfern als Elektro-Werkstatt genutzt, muss wohl abgerissen werden. Dahinter will die Stadt bis Anfang 2024 einen Neubau für die Kita errichten. Eine Herausforderung, bei zehn von zwölf flutgeschädigten Kitas im Stadtgebiet und aufwändigen Förderanträgen. Guido Orthen, CDU, Bürgermeister Bad Neuenahr-Ahrweiler „Die Antragsverfahren müssen deutlich unbürokratischer werden. Wenn wir einen Antrag stellen, bekommen wir 20 Rückfragen. Wir müssen Dinge erklären, die auf der flachen Hand liegen, und das macht uns und die Mitarbeitenden mürbe. Und das […]