Technik

  • Mit dem Roboter zur Weltmeisterschaft

    Mit dem Roboter zur Weltmeisterschaft

    Diese vier Jungs haben’s richtig drauf: In ihrer Schule haben sie gemeinsamen an einem Roboter getüftelt – mit Erfolg: Die deutsche Meisterschaft haben sie schon gewonnen. Jetzt geht’s für die vier Jungs zur Weltmeisterschaft in die Vereinigten Staaten. Wir haben sie bei ihren Vorbereitungen im rheinland-pfälzischen Rockenhausen besucht. Vom Team: THE ROCKYS SENIOR. Ein selbstprogrammierter Roboter, deutscher Meister, und gebaut, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Ob mit brachialer Gewalt … oder ganz viel Präzision. Das Herzstück des Roboters befindet sich nicht drinnen, sondern draußen. Es ist der Controller – der einzige Draht zur Maschine. Damit können die Jungs den Roboter steuern und… Fabio Manz, Abiturient IGS Rockenhausen „Gleichzeitig zeigt er zum Beispiel den Akkustand oder die Temperatur der Motoren an und zeigt eben, wie es dem Roboter geht. Dass wir früh genug eingreifen können und auch eben wissen: Ist das okay so? Können wir so vor dem Spiel starten? Oder müssen wir noch irgendwelche Modifikationen machen oder den Akku tauschen und so weiter?“ Diese wichtigen Informationen sollen den Jungs bei der Weltmeisterschaft helfen, den Überblick zu behalten. Denn beim Wettkampf müssen sie auf vieles achten – unter hohem Zeitdruck. Es sind nur zwei Minuten, in denen sich der Roboter in vier Disziplinen beweisen muss. In der Ersten muss er die sogenannten Pucks einsammeln. Das macht der Roboter die ersten 15 Sekunden sogar ganz autonom. In der Zweiten muss der die eingesammelten Pucks in einen Korb werfen – ähnlich wie beim Basketball. Dritte Disziplin: Der Roboter muss Rollen so drehen, dass sie die Farbe seines Teams zeigen. Und zuletzt: das End Game. Hier schießt der Roboter Schnüre. Je mehr Felder von den Schnüren belegt werden, desto mehr Punkte erzielt er. Sebastian Gasior, Schüler 10. Klasse IGS Rockenhausen „Also ich bin sehr stolz drauf, was wir da zusammen erbaut haben. Und was […]

  • Tagung zur Cybersicherheit in Kommunen

    Tagung zur Cybersicherheit in Kommunen

    Immer häufiger werden Unternehmen und Behörden Opfer von Hacker-Angriffen – mit teils gravierenden Folgen. Welchen Cyber-Bedrohungen sind Kommunen ausgesetzt? Und wie können sie sich dagegen schützen? Das war heute Thema einer Fachtagung an der rheinland-pfälzischen Hochschule der Polizei. Erst vor wenigen Monaten war die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises in Ludwigshafen durch eine Attacke komplett lahmgelegt worden. Einfallstor: Ein infizierter PC eines Mitarbeiters im Homeoffice. Schaden: Rund 1,7 Millionen Euro. Seite Ende Oktober letzten Jahres kann die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises nur eingeschränkt arbeiten. Eine Hackergruppe hatte die Serverdaten via „Ransomware“ verschlüsselt. Die Folge: 650 zu ersetzende Computer, über 70.000 gestohlene Datensätze, darunter Daten von 15.000 Bürgern. Später von den Hackern im Darknet veröffentlicht, als die geforderte Lösegeldzahlung ausbleibt. Der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner, berichtet heute vor rund 190 kommunalen Vertretern von seinen Erfahrungen. Mit runderneuerter IT-Infrastruktur sieht er sich nun besser auf erneute Angriffe vorbereitet. Clemens Körner (CDU), Landrat Rhein-Pfalz-Kreis „Deshalb ist es für uns wichtig, dass dann alle unsere PCs, und dann im Endzustand auch wirklich 650 PCs, alle, jeder einzelne überwacht wird, 24 Stunden, 365 Tage. Das macht uns nicht vor einem Angriff sicher. Aber man kann ganz schnell lokalisieren, welcher PC betroffen wurde.“ So könne ein Angriff isoliert und die IT geschützt werden. Nicht nur Kommunen, auch Unternehmen werden immer wieder Opfer von Cyberattacken. Der deutschen Wirtschaft entstehen so Schäden von über 200 Milliarden Euro – pro Jahr. Die zunehmende Digitalisierung kritischer Infrastruktur hat auch ihre Schwachstellen. Martin Nolte, Leitender Kriminaldirektor Bundeskriminalamt „Wichtig ist, glaube ich, dass die Kommunen ihre Infrastruktur unternehmensseitig immer aktuell halten. Und ich glaube, ein wesentlicher Punkt ist der, dass die Mitarbeiter entsprechend sensibilisiert sind. Damit die nicht falsch verstanden auf irgendwelche E-Mail-Anhänge klicken und sich damit infizierte Schadsoftware einladen.“ Es gelte, Cyberangriffe schnell bei den Sicherheitsbehörden zu melden und externe IT-Dienstleister mit ins […]

  • Datenschutzbericht listet Mängel auf

    Datenschutzbericht listet Mängel auf

    Wer im Internet unterwegs ist, hinterlässt Spuren. Vor allem in Suchmaschinen wie Google – oder Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram. Datenschutz spielt bei den großen Internetkonzerne aus dem Ausland nach wie vor keine große Rolle. Europäische Gesetze und sogar Gerichtsurteile würden von den Internetriesen einfach ignoriert, bemängelt Hessens oberster Datenschützer Alexander Roßnagel. Er hat heute in Wiesbaden den Datenschutzbericht für das Jahr 2022 vorgestellt. Es sind die großen Internetunternehmen mit Sitz im Ausland, die den Datenschützern hierzulande nach wie vor die meisten Kopfschmerzen bereiten: Entgegen aller gesetzlichen Bestimmungen sammelten und verkauften Facebook und Co. weiterhin unbeeindruckt und ohne jede Transparenz Daten ihrer Nutzer. Für hessische Behörden und Verwaltungen gelte deshalb die dringende Empfehlung, dort keine Seiten mehr zu betreiben, sagt der hessische Datenschutzbeauftragte – und warnt gleichzeitig vor neuen Gefahren durch Künstliche-Intelligenz-Programme wie ChatGPT. Denn auch, wer nur Fragen stelle, gebe viel von sich selbst preis. Und noch sei völlig unklar, was mit diesen Daten geschehe. Alexander Roßnagel, Datenschutzbeauftragter Hessen „Werden die benutzt, um das KI-System weiter zu trainieren? Werden die genutzt, um mit Werbeunternehmen zusammenzuarbeiten? Werden die genutzt, um Profile über die Personen zu erstellen, um die dann wiederum für andere Zwecke zu verwenden?“ Ebenfalls auf dem Schirm der Datenschützer: Cyberkriminelle, die durch IT-Angriffe Daten verschlüsseln und erst gegen ein Lösegeld wieder freigeben. Hier sei die Zahl der gemeldeten Straftaten im vergangenen Jahr um etwa 10 Prozent zurückgegangen – wohl auch, weil Unternehmen, Behörden und Privatpersonen inzwischen für das Thema sensibilisiert seien und ihre Daten besser schützten. Als weiteren Erfolg verbuchen die Datenschützer das Aus für die automatisierten Auswertung von Polizeidaten in ihrer bisherigen Form: Das Bundesverfassungsgericht hatte die Analyse-Software „HessenDATA“ für verfassungswidrig erklärt, weil dadurch zu leicht Unbeteiligte ins Visier der Ermittler geraten könnten. Alexander Roßnagel, Datenschutzbeauftragter Hessen „Die Nutzung solcher Auswertungssysteme kann sinnvoll sein, sie kann aber […]

  • Moderne Technik kontrolliert Biotonnen

    Moderne Technik kontrolliert Biotonnen

    Immer mehr Restabfall landet in der Biotonne – ein Problem, das in den letzten Jahren im Landkreis Fulda immer offensichtlicher geworden ist. „Dagegen müssen wir etwas tun“, hat sich der Kreis gedacht und seine Müllfahrzeuge jetzt mit einer Technik ausgestattet, die Fremdstoffe im Biomüll schon bei der Leerung erkennen soll. Das weiße Lämpchen und ein Piepsen zeigen: Mit dieser Tonne stimmt was nicht. Hier war etwas drin, das nicht in den Biomüll gehört. Zum Beispiel: Metalle, Katzenstreu, Windeln, oder Plastiktüten. Und auch die angeblich kompostierbaren Biomüllbeutel gehören nicht in die Biotonne. Claus-Dieter Blachnik, Abfallwirtschaft Landkreis Fulda „Die Zeiten in denen die sich abbauen oder zersetzen reichen in industriellen Prozessen nicht aus. Das geht so schnell. In der Zeit sind die in der Regel nicht vollständig abgebaut.“ Seit 2018 kontrolliert der Kreis stichprobenartig per Augenmaß. In jeder zehnten Tonne fanden die Müllentsorger dabei Dinge, die dort nicht reingehören. Von der Glasflaschen über Plastik- und Aludosen bis hin zu Bauschutt war schon alles dabei. Claus-Dieter Blachnik, Abfallwirtschaft Landkreis Fulda „Wir haben jetzt dann aber festgestellt, wir können das mit diesen Stichproben … kriegen wir das nicht hin, die Qualität so zu verbessern, dass das akzeptabel ist.“ Nun prüfen Sensoren am Müllfahrzeug bereits beim Entleeren der Tonnen systematisch auf Metallteile. Ein erster Hinweis darauf, dass hier nicht ordnungsgemäß getrennt wurde. Bei der heutigen Leerung in Künzell-Dirlos läuft es zunächst noch reibungslos. Dann – nach etwa 20 Tonnen – schlagen die Sensoren am Fahrzeug aber doch an. Claus-Dieter Blachnik, Abfallwirtschaft Landkreis Fulda : „Es ist deutlich weniger geworden. Im Moment ist es so, wir haben rund 38.000 – 39.000 Biotonnen draussen. Wir haben jetzt bei den letzten Abfuhren – also wenn wir einmal durch den ganzen Kreis fahren – haben wir zwischen 1.400 und 1.500 Tonnen im Moment detektiert. Das sind so zwischen 3 […]

  • Start der ESA-Sonde zum Jupiter verschoben

    Start der ESA-Sonde zum Jupiter verschoben

    Es soll eine bahnbrechende Mission auf der Suche nach außerirdischem Leben werden: Am Nachmittag sollte die Raumsonde Juice – gesteuert aus dem europäischen Kontrollzentrum in Darmstadt – auf den langen Flug in Richtung Jupiter aufbrechen. Sollte – denn das Wetter hat den Forschern heute einen Strich durch die Rechnung gemacht. So hätte der Start heute aussehen können. Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, dann hätte sich die Juice jetzt schon im Weltraum auf eine acht Jahre lange Reise zum Jupiter gemacht. Dem größten Planten in unserem Sonnensystem. Doch aus Sicherheitsgründen musste der Start heute ausfallen. Bernhard von Weyhe, Pressesprecher ESA „Der Start der Ariane 5 Rakete heute musste verschoben werden, nicht aus technischen Gründen, sondern einfach weil es ein Rot gab für die Wetter Situation. Vor Ort in Kourou in Französisch-Guyana war ein relativ hohes Gewitterrisiko und es war wohl eine Gewitterzelle zu nah am Startplatz dran und dementsprechend wurde das in letzter Minute abgebrochen.“ Neben dem Jupiter selbst sind das Hauptziel drei der fast 100 Monde des Gasriesen. Ab 2031 soll die Sonde die Eismonde Europa, Ganymed und Kallisto umkreisen und erforschen. Unter den dicken Eisschichten vermuten die Wissenschaftler flüssiges Wasser. Die Forscher wollen wissen, ob dort Leben möglich ist oder war. Simon Plum, Leiter Missionsbetrieb ESA „Wir fliegen nicht dorthin, um zu zeigen, dass wir dort hinfliegen können, sondern wir fliegen dorthin, weil wir wirklich Sensordaten aufsammeln wollen von vielen verschiedenen Instrumenten. Und mit den Sensordaten in einer wirklich globalen Community, diese Daten der globalen Community zur Verfügung zu stellen. Die dann auch an Universitäten an Instituten diese Ergebnisse auswerten und dadurch neue Rückschlüsse auf die Entstehung des Sonnensystems, die Entstehung von Leben zu schließen.“ Doch dafür muss sich bis morgen das Wetter verbessern. Dann versucht die ESA erneut um viertel nach zwei die Juice auf die lange […]

  • Riesige Bauteile für neue Niddabrücke

    Riesige Bauteile für neue Niddabrücke

    Verspätungsrekord der Deutschen Bahn: Im vergangenen Jahr waren so viele Züge unpünktlich wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Der Grund: Vor allem die schlechte Infrastruktur, das Schienennetz. Im Rhein-Main-Gebiet gibt es deshalb derzeit einige Großbaustellen am Schienennetz. Eine davon zwischen Bad Vilbel und Frankfurt. Für solche Umbauarbeiten braucht es aber nicht nur riesige Baukräne, sondern auch eine gehörige Portion Geduld seitens der Anwohner. 32 Meter lang und 50 Tonnen schwer. Einer von fünf neuen Trägern für die Niddabrücke in Bad Vilbel wird mit schwerem Gerät in Position gehoben. Hier ist Präzision gefragt. Wolf-Dieter Tigges, Projektleiter DB Netz AG „Die Herausforderungen sind, dass die Fertigteile auch tatsächlich in die vorgefertigten Wiederauflager auch dann eingepasst werden können und dass das Aufmaß, das vorher stattgefunden hat, auch tatsächlich funktioniert. Wenn mehr wie fünf Zentimeter Abweichung sind, dann wird es schon recht sportlich.“ Der Grund für die Großbaustelle mit den beiden 400-Tonnen schweren Baukränen: Die Deutsche Bahn baut die Strecke zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel von zwei auf vier Gleise aus. Danach sollen hier die S-Bahnen im 15-Minuten-Takt fahren und auch der Fernverkehr deutlich pünktlicher unterwegs sein. Bis es soweit ist müssen Anwohner und Pendler aber weiterhin mit Einschränkungen rechnen. Die Sperrung von Rad- und Fußwegen, sowie Bahngleisen und Straßen – für die Deutsche Bahn eine dringende Notwendigkeit. Wolf-Dieter Tigges, Projektleiter DB Netz AG „Die sind grundsätzlich nicht zu umgehen. Denn wenn Sie sich vorstellen, dass diese Teile eingehoben werden und würden auf die fahrenden Gleise rüberschwenken, dann ist die Gefahr einer Kollision doch sehr hoch. Und ich denke wir haben das ja auch gezeigt, dass große Sperrpausen als Gesamtsperrpausen weniger Belastung sind als kleine Sperrpausen in unterschiedlichen Abschnitten. “ In Eschersheim sorgen die durch den Streckenumbau verursachten Sperrungen schon länger für Unmut. Seit Frühjahr 2021 sind hier drei wichtige Kreuzungspunkte der […]

  • Künstliche Intelligenz warnt vor Ertrinken

    Künstliche Intelligenz warnt vor Ertrinken

    Künstliche Intelligenz kann Aufsätze schreiben, Künstliche Intelligenz kann Pläne entwerfen und jetzt kann Künstliche Intelligenz sogar Leben retten. Das zumindest ist der Plan im Kleinfeldchen-Schwimmbad in Wiesbaden. Dort hat man das neue Computersystem getestet und zieht eine durchaus positive Bilanz. Alarm auf der Uhr von Bademeister Shahabeddin Khatibi. Ein Badegast liegt bewegungslos auf dem Boden des Schwimmerbeckens. Jetzt gilt es keine Sekunde zu verlieren. Es ist nur ein Test, aber er hat funktioniert. Ausgelöst wird das Signal durch Künstliche Intelligenz, die hier seit zwei Jahren getestet wird. Vier Kameras sind rund um das Schwimmerbecken positioniert und zeichnen jede Bewegung der Badegäste im Wasser auf. Bei Auffälligkeiten schlägt das System Alarm. Shahabeddin Khatibi, Fachangestellter für Bäderbetriebe Wiesbaden „Bei den Notfällen kriege ich Alarm, einen akustischen und einen vibratorischen Alarm hier auf meine Smartwatch. Da wird das komplette Becken hier aufgezeichnet, Einstiegstreppe, Startblöcke, dann weiß ich genau, wo der genaue Unfallstandort ist.“ Und die KI lernt dazu. Um Fehlalarme zu minimieren, geben Khatibi und seine Kollegen immer wieder Rückmeldung, ob der Alarm korrekt ausgelöst hat. Das System vergleicht diese Daten mit denen anderer Nutzer weltweit und wird so immer präziser. Um mögliche Badeunfälle auch im Nachhinein rekonstruieren zu können, werden die aufgezeichneten Daten in Absprache mit Datenschutzbeauftragten eine gewisse Zeit lang auf einem Server gespeichert. Die meisten Badegäste stört das nicht, im Gegenteil. „Die Bademeister können natürlich auch nicht alles überblicken und so eine KI hat den Blick natürlich ständig drauf und wenn man dann irgendwie untergeht oder leise ertrinkt, sag‘ ich mal, kann die Alarm schlagen, finde ich ein tolles System.“ „Ich meine, ich bin sowieso ein relativ guter Schwimmer, trotzdem könnte es einem ja mal schlecht ergehen, kreislaufmäßig oder so, und dann wäre so ein System auf jeden Fall auch für einen guten Schwimmer geeignet, ja.“ Und auch die Bademeister […]

  • Ärger um gefällte Bäume in Speyer

    Ärger um gefällte Bäume in Speyer

    Das Technik Museum in Speyer ist ein Besuchermagnet. Es soll bald sein nächstes spektakuläres Exponat bekommen und zwar ein U-Boot. Damit das auch unfallfrei von Rotterdam nach Speyer gelangt, müssen für den Transport auf dem Wasser und zu Land so einige Dinge aus dem Weg geräumt werden. Darunter auch 800 Quadratmeter Bäume und Sträucher in einem Naturschutzgebiet in Speyer. Und das sorgt gerade für mächtig Ärger. Im Speyerer Auwald fängt es gerade so richtig an zu sprießen. Doch nicht mehr überall kann es sprießen. Vor ein paar Wochen ließ die Stadt einige Bäume und Sträucher beseitigen. Sehr zum Ärger von Volker Ziesling. Denn der Bergahorn, die Eschen und Weiden seien eigentlich geschützt. Eine Rodung sei verboten. Volker Ziesling (Bündnis 90 / Die Grünen), Stadtratsmitglied Speyer „Das macht mich wütend, mit welcher Leichtfertigkeit, welcher Machbesessenheit dann eine Stadt entscheidet, wider die Vernunft und wider einiger Gesetzte, die missachtet wurden. Von daher ist das aus meiner Sicht nicht nur ein Umweltskandal, was hier geschieht. Es ist auch ein Behördenskandal.“ Denn bevor der geschützte Auwald gerodet werden darf, muss zunächst geprüft werden, ob sich geschützte Tierarten und Bäume in dem Gebiet befinden. Diese sogenannte FFH-Vorprüfung habe nicht stattgefunden. Außerdem hätten der Stadtrat und die Forstbehörde darüber informiert werden müssen. Die Stadt Speyer teilt heute schriftlich mit, dass es bisher keine solche Prüfung gegeben habe. Nur die Untere Naturschutzbehörde, kurz UNB, hätte das Gebiet kontrolliert. Stadt Speyer „Nach Einschätzung der UNB liegt eine erhebliche Beeinträchtigung nicht vor, da sich der gefällte Bereich am Rande befindet, eng begrenzt ist und in der Entwicklung erst im Vorwald-Stadium war (…) Die zeitlich vorgezogenen Rodungen sollten genau darauf hinzielen, die Betroffenheit geschützter Arten zu vermeiden. Die Rodung der Baumweiden am Ufer und jüngeren Waldbestände boten während der Sichtkontrolle keine Lebensräume für Vögel oder gar Fledermäuse.“ Hintergrund ist der […]

  • Eintracht Frankfurt eröffnet Esports Academy

    Eintracht Frankfurt eröffnet Esports Academy

    Nachwuchsleistungszentren im Fußball kennen wir. Bei der Frankfurter Eintracht gibt es das jetzt in ungewohnter Manier – und zwar für den eSport, also für den Sport auf der Spielekonsole. So viel unterscheidet sich der virtuelle Fußball aber gar nicht vom echten Profifußball – denn auch der elektronische Sport bietet einen großen Markt, jede Menge Schweiß und Emotionen pur. Wenn die Controller heiß laufen, stehen auch eSportler kurz vor der Explosion. Die letzten Sekunden, Eintracht Frankfurt gegen Schalke… Die Eintracht gehört in der eSports-Bundesliga zu den fünf besten Teams und tritt auch in der Champions League des deutschsprachigen Raums an. Die Spiele verfolgen online bis zu 80.000 Zuschauer. Mit im Eintracht-Team: der 20-jährige Emil Köhler, seit zwei Jahren Profizocker. Trotz wachsender Popularität wird er oft gefragt, ob eSports tatsächlich Sport ist. Emil Köhler, eSports Eintracht Frankfurt „Probier’s selber aus. Das ist, glaube ich, das Beste, was man sagen kann. Wenn man auf diesem Niveau eine Zeitlang spielt, merkt man wirklich nach ein, zwei Stunden, dass man komplett am Ende ist. Dass es schon eine gewisse Anstrengung ist.“ Bis zu acht Stunden Training täglich, inklusive Fitnessstudio und Taktikschulung mit einem Trainer. Und das ganze künftig im ganz großen Stil. Direkt neben dem Frankfurter Stadion eröffnet die Eintracht ihre „eSports Academy“. Auf 300 Quadratmetern werden künftig über 120 Nachwuchssportler und die eSports-Profis gefördert. Der virtuelle Sport hat gewaltiges Potenzial: In Deutschland soll der Umsatz in den kommenden Jahren auf 190 Millionen Euro steigen. Axel Hellmann, Vorstand Eintracht Frankfurt „Wir wollen, dass die Eintracht-Community weiter wächst. Im Fußball, Profifußball, in anderen Sportarten, aber auch im eSports. Also, den Zugang zu völlig neuen Freundesgruppen.“ Neben den e-Fußballern tritt ein Eintracht-Team auch in einem weiteren Spiel an: League of Legends, Mannschaftskämpfe auf virtuellen Karten. Auch hier ist professionelle Taktik gefragt, fast wie beim Schach. Julian Dumler, […]

  • Übung der Wasserschutzpolizei

    Übung der Wasserschutzpolizei

    Wenn die Polizei mit 200 PS an einem vorbeizieht, dann muss das nicht unbedingt auf der Autobahn passieren. Auch zu Wasser sind die Ordnungshüter hochmotorisiert unterwegs. Am Steuer dieser Schnellboote stehen die Beamten der maritimen Einsatzgruppe. Wir waren heute bei einer Übung auf dem Rhein bei Koblenz mit dabei. Die Aufgabe der Polizisten: Dieses Binnenschiff beschützen und potentielle Störer abwehren. Das feindliche Boot versucht eine Lücke zu finden, muss aber schließlich abdrehen. Bei einem anderen Manöver bilden die Polizeiboote einen so genannten „Fächer“ – ebenfalls mit dem Ziel, bestimmte Bereiche im Wasser abzusperren. Steffen Becki, Wasserschutzpolizei Germersheim „Wir hatten auch tatsächlich auf der Mosel schon einmal den Sachverhalt, dass EU-Agrarminister an Bord waren und da muss diese Einheit verhindern, dass potentielle Demonstranten an Bord gehen oder sich dem Fahrzeug zu sehr nähern.“ „Anlegen bei hoher Geschwindigkeit“ heißt es bei dieser Übung. Vier solcher Schnellboote besitzt die rheinland-pfälzische Wasserschutzpolizei. Sehr wendig und bis zu 70 Stundenkilometer schnell. Steffen Becki, Wasserschutzpolizei Germersheim „Schwierig daran ist, dass wir das Boot in einer Weise bewegen, wie es der normale Bürger eigentlich nicht macht. Privat fährt man relativ selten mit zehn, elf Booten in diesen Wellenbildern zusammen. Das Schwierige daran ist, das Boot auf Kurs zu halten, weil das kann man nicht mit einem Auto vergleichen. Vielleicht mit einem Auto auf Glatteis, da macht das Auto auch nicht immer das, was man will, und so ist es mit dem Boot auch.“ Die Einheiten aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg kommen vor allem bei Großveranstaltungen und Protestaktionen zum Einsatz. Seit knapp sechs Jahren besteht die länderübergreifende „maritime Einsatzgruppe“. Länderübergreifend, weil Flüsse keine Landesgrenzen kennen. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „Die größte Bundeswasserstraße ist der Rhein. Mit all den Schönheiten und Risiken, sowie Befahrung mit unterschiedlichen Schiffen und Möglichkeiten, dass Dinge passieren, die es zu unterbinden gilt, und […]

  • Lückenschluss der Salzbachtalbrücke

    Lückenschluss der Salzbachtalbrücke

    Rund um Wiesbaden fiebern viele Pendler dem Tag entgegen, an dem die Salzbachtalbrücke wieder steht und der Verkehr wieder normal fließen kann. Heute wurde endlich das letzte Teilstück über das Tal geschoben. Doch bis die Autobahn 66 wieder durchgängig befahrbar ist, wird es noch dauern. Die letzten 70 Meter, dann ist die andere Talseite endlich erreicht. Dann erstreckt sich zumindest die südliche Hälfte der Salzbachtalbrücke über die vollen 300 Meter. Stück für Stück schiebt sich das letzte von vier Brückenteilen langsam voran – hier im Zeitraffer. Eine Millimeterarbeit und Herausforderung zugleich. Ulrich Neuroth, Direktor Niederlassung West Autobahn GmbH „Da darf nichts klemmen. Stellen sie sich vor, es klemmt was und Sie schieben und schieben, die Pfeiler stellen sich wieder schief. Also das ist alles schon mal passiert in der Vergangenheit, hat man heute aber technisch im Griff.“ Allein die vielen hundert Stahlbauteile bringen jetzt schon 3.500 Tonnen auf die Waage. Befahrbar wird die neue Brücke aber erst Ende des Jahres sein. Rückblick: Im November 2021 wird die alte, marode Salzbachtalbrücke gesprengt. Anfangs geht man für die Südbrücke von einem Jahr Bauzeit aus, nach Verzögerungen soll der neue Termin Dezember 2023 aber eingehalten werden. Gero  Marzahn, Referatsleiter Bundesverkehrsministerium „Hier müssen einige Arbeiten noch vollführt werden, um die Brücke zur Brücke werden zu lassen. Also die ganzen Belagsarbeiten, Geländer, Schutzeinrichtungen usw. fehlen noch. Das wird jetzt noch in den nächsten Monaten vor Verkehrseröffnung dann aufgebaut.“ Rund 150 Millionen Euro wird das Bauprojekt die Steuerzahler insgesamt kosten. Nach Fertigstellung der Brücke sollen hier wieder täglich 80.000 Fahrzeuge fahren. Die drängen sich derzeit durch Wiesbaden statt über die A66. Pendler und Anwohner sehnen die neue Brücke herbei. Andreas Kowol (Bündnis 90 / Die Grünen), Bau- und Verkehrsdezernent Wiesbaden „Das ist gar nicht mehr auf diesen Straßen abwickelbar. Wir haben dort über viele Stunden des […]

  • Technik der Antike

    Technik der Antike

    In der Antike gab es sie nicht, die Trennung zwischen Technik und Kunst. Bei den alten Griechen zum Beispiel steht der Begriff „techne“ für alle Künste, ob Ingenieurs- oder Baukunst. Wissenschaft, Forschung und Kunst waren eins. Und in der Antike war man bereits erstaunlich weit mit Forschung und Wissenschaft. Ein Roboter? Kein Problem für die Römer! Das zeigt die Ausstellung ‚Maschinenraum der Götter‘ im Frankfurter Liebieghaus. Eine automatische Dienerin. Bereits im 3. Jahrhundert vor Christus wird sie in Texten erwähnt. Ein Roboter der Wein serviert. Auch im „Goldenden Haus“, dem Palast von Kaiser Nero servieren dreihundert Jahre später Roboter aus Bronze. In einem Speisesaal der sich Tag und Nacht dreht. Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, Kurator der Ausstellung „Der drehende Bankettsaal des Kaiser Nero ist mehrfach beschrieben in den antiken Quellen, die uns gut überliefert sind. Die wir schon immer kannten. Also wir kannten die Phänomene aus den antiken Büchern, aber noch nicht das Original. Und das ist auch die Sensation, dass es dem französischen Archäologen gelungen ist, die Konstruktion und den Mechanismus wiederzuentdecken, der diesen Speisesaal angetrieben hat und am Ende dieses Umtrunks hat man nicht nur doppelt gesehen, sondern an einer ganz anderen Position, die wandert.“ Durch Funde des Unterbaus des „Goldenen Haus“ konnte der Antriebsmechanismus rekonstruiert werden. Drehende Speisesäle, bewegte Bilder. Und zwar nicht aus dem 19. Jahrhundert. Das Kino im alten Rom funktioniert wie ein kompliziertes Karussell. Auch das belegen Funde. Wie mehrere Skulpturen eines Kindes, das ein Rebhuhn jagt. Sie unterscheiden sich kaum. Die Wissenschaftler konnten das antike Kino-Karussell nachbauen. Es erzeugt die Illusion einer Figur, die sich tatsächlich bewegt. Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, Sammlungsleiter der Antike im Liebieghaus „Es geht immer um das, was die Griechen die Mimesis genannt haben, nämlich die Illusion von Wirklichkeit. Die Sinne täuschen und Wissenschaft ist auch zum großen Teil, […]

  • Schwerlasttransport in Frankfurt

    Schwerlasttransport in Frankfurt

    Wenn knapp 500 Tonnen auf der Straße transportiert werden, dann wird’s spektakulär. Gestern Nacht geschehen in Frankfurt. Was dieser Mega-Schwertransport mit der Energiewende zu tun hat – das verraten wir gleich. Zuerst mal zeigen wir Ihnen den Koloss. Langsam bahnt sich der Koloss seinen Weg durch die Nacht. Über 70 Meter lang und schwerer als 300 Autos zusammen. Die Ladung: ein riesiger Trafo, allein der rund 220 Tonnen schwer. Platz machen und warten heißt es da für alle anderen. Und für Einsatzleiter Sven Daume die ein oder andere Straße sperren. Auch der Schwertransport selbst kommt immer mal zum Stehen, auf der Hanauer Landstraße ist eine Oberleitung im Weg. Sven Daume, Einsatzleiter Polizei Frankfurt „Wir warten jetzt auf eine Straßenbahn, die kommt jetzt schon. Wenn die durch ist, werden die Fahrdrähte angehoben, dann geht der Transport einmal quer über die Hanauer. Und dann müssen wir vorm Bahnübergang warten bis 1 Uhr, weil wir dürfen nur zwischen 1 und 2 über den Bahnübergang drüber.“ Einmal quer über die gesamte Hanauer Landstraße und nachdem der letzte Zug durch ist, schieben die 32 Achsen den Transformator knapp über die Bahnschienen. Insgesamt zehn Kilometer lang ist die Strecke vom Güterbahnhof an der Hanauer Landstraße bis zum Umspannwerk Frankfurt-Nord im Stadtteil Bergen-Enkheim. Gute vier Stunden braucht die Mega-Lieferung bis ans Ziel, zu Fuß läuft man den Weg schneller. Trotz Schneckentempo und kleineren Hindernissen wie Autos im Halteverbot klappt laut Polizei alles reibungslos. Sven Daume, Einsatzleiter Polizei Frankfurt „Läuft wie geschmiert, so kann‘s gerne bis zum Schluss weitergehen.“ Und dieser Wunsch wird erfüllt, um 2:57 Uhr, drei Minuten vor der geplanten Ankunftszeit erreicht der Schwertransport sein Ziel. Lieferkosten übrigens: rund eine halbe Million Euro. Praktisch identisch sind die Bilder vom Januar letzten Jahres. Da rollte Trafo-Transport Nr.1 durch Frankfurt. Insgesamt bekommt das Umspannwerk bis 2025 vier neue […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Tarifverhandlungen mit der Bahn unterbrochen — Kosten für Teilchenbeschleuniger steigen weiter — Hessen prüft Drogenscanner in Gefängnissen — Römerausstellung doppelt erfolgreich Anmoderation: Bei einem Zusammenprall zwischen einem Auto und einem Kleinbus auf einer Landstraße bei Kefenrod im Wetteraukreis sind acht Menschen verletzt worden. Zwei davon – der 75-jährige Fahrer des Autos und seine elfjährige Beifahrerin – mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie die Polizei berichtet soll das Auto aus noch unbekannten Gründen in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten sein. Und damit zu weiteren Nachrichten von heute: Tarifverhandlungen unterbrochen In Fulda hat heute die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Deutschen Bahn bereits nach zwei Stunden vertagt. Wie die Gewerkschaft mitteilte, werde sie die Gespräche erst dann wieder aufnehmen, wenn die Deutsche Bahn ein Angebot vorlege. Die EVG fordert 12 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat für die rund 180.000 Beschäftigten. Sie schloss Warnstreiks nicht aus. Die Deutsche Bahn kritisierte die frühe Unterbrechung der Verhandlungen. Die EVG sei nicht bereit gewesen über Inhalte zu sprechen. Kosten steigen weiter Die Internationale Teilchenbeschleuniger-Anlage in Darmstadt wird laut Medienberichten deutlich teurer. Zuletzt lag die geplante Investitionssumme bei rund 3 Milliarden Euro. Nun müssten der Bund und das Land Hessen insgesamt 600 Millionen Euro mehr zahlen als vorgesehen, damit es mit dem Bau weitergehen könne. Gründe für die höheren Kosten seien unter anderem die Folgen der Corona-Pandemie, die gestiegenen Energiepreise und der Ukraine-Krieg. Mit der Anlage soll die Entstehung des Universums erforscht werden. Außerdem können neue Anwendungen in Technik und Medizin entwickelt werden. Hessen prüft Drogenscanner Im Kampf gegen den Drogenschmuggel in den Justizvollzugsanstalten könnten bald auch in Hessen spezielle Scanner eingesetzt werden. Nach Angaben des Justizministeriums prüft das Land momentan, ob es sich dem bereits bestehenden Projekt von Rheinland-Pfalz anschließen soll. Der Drogenscanner war zunächst […]

  • Kühlturm des Atomkraftwerks Biblis abgerissen

    Kühlturm des Atomkraftwerks Biblis abgerissen

    Wir starten in unsere Sendung mit den wahrscheinlich spektakulärsten Bildern des Tages. Seit 2017 wird das stillgelegte Atomkraftwerk in Biblis abgerissen und heute ist der erste von vier Kühltürmen gefallen. Innerhalb von nur sechs Sekunden ist der 80 Meter hohe Turm in sich zusammen gestürzt. In den letzten Tagen wurde er bereits mit Schlitzen im Beton geschwächt, heute haben ferngesteuerte Bagger dann sechs Stützen aus der Konstruktion genommen. Für das Landschaftsbild in Biblis eine große Veränderung. Das hat auch den ein oder anderen Schaulustigen ans Rheinufer gezogen. Die 15.000 Tonnen Bauschutt, die durch den Turm angefallen sind, seien laut Betreiber RWE nicht mit radioaktivem Material in Berührung gekommen und sollen recycelt werden. Der zweite Turm soll noch Ende dieses Monats abgerissen werden.