Technik

  • Neues Zentrum für elektromagnetische Tests

    Neues Zentrum für elektromagnetische Tests

    Dieses futuristische Fahrzeug hier haben wir Ihnen Mitte März in unserer Sendung vorgestellt – den sogenannten CityBot. Ein autonomer Roboter mit so einigen nützlichen Talenten. Entwickelt vom hessischen Unternehmen EDAG, das nun am Standort Fulda weiter wachsen will. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wurde jetzt ein rund 20 Millionen Euro teures Testlabor eröffnet. Denn Autos enthalten immer mehr elektronische Bauteile. Und die können sich schon mal gegenseitig das Leben schwer machen. Nein, das hier ist nicht die Kulisse eines Science-Fiction-Films, sondern eine ganz reale Testumgebung. Ab sofort wird hier auf 2.500 Quadratmetern von kleinsten Platinen über Haushaltsgeräte und Medizintechnik bis hin zu Autos und sogar LKW alles unter die Lupe genommen, denn wo elektronische Teile verbaut sind, entstehen unsichtbare elektromagnetische Felder. Die will der Fahrzeugentwickler EDAG künftig mit modernster Technik untersuchen. Denn sie können zu gefährlichen Störungen führen. Ein Beispiel: Andreas Boländer, Leiter EMV-Zentrum Fulda „Ich will jetzt irgendwo einparken, das PTC-System, sprich was den Einparkvorgang halt eben unterstützt, damit ich nicht irgendwo gegen eine Wand fahre, das liefert entsprechende Abstände. Und jetzt läuft da ein Fußgänger mit einem Handy an mir vorbei, der gerade am Telefonieren ist. Und dieses Feld um das Handy herum, was eben entsteht, das beeinflusst mein PTC-System und jetzt kriege ich falsche Distanzen und würde das gar nicht wahrnehmen als Anwender und würde dann eventuell mit der Wand kollidieren und das soll eben vermieden werden.“ Eine Frage der Sicherheit also – die im Zuge von E-Mobilität und Digitalisierung immer akuter wird. Darauf reagiert EDAG mit dem Zentrum für elektromagnetische Verträglichkeit, kurz EMV. In Hessen gibt es keine andere Einrichtung dieser Art. Die Wandverkleidung soll verhindern, dass die Messungen im Milliardstelbereich durch andere Strahlungen verfälscht werden. Die Techniker prüfen, auch zum Schutz der eigenen Gesundheit, aus sicherer Entfernung. In diesem Fall: Das Steuergerät eines Autos. Maximilian Neun, […]

  • U 17 verlässt Speyer

    U 17 verlässt Speyer

    Vor über einem Jahr hat das ausrangierte Marine-U-Boot U17 Kiel verlassen. Seitdem wurde es im Technik Museum Speyer für den Weitertransport nach Sinsheim vorbereitet. Dort soll es dann das neue Highlight des Sinsheimer Technik Museums werden. Und gestern ging es endlich auf die letzte Etappe. Sehr langsam schiebt sich das 50 Meter lange U-Boot durch die Speyerer Straßen. Auf 30 Achsen manövrieren die Fahrer die U17 durch Kreuzungen und Hindernisse. Bei dem Transport der hunderte Tonnen schweren Ladung darf nichts schiefgehen. Michael Einkörn, Projektleiter Technik Museum „Wir haben eine recht feuchte Witterung durch den Regen heute Nacht und durch das Gewitter. Das heiß,t an manchen Stellen brauchen wir ein, zwei LKW mehr, dass wir mehr Traktion haben. Deswegen sind heute auch vier LKW im Einsatz und nicht wie üblich zwei.“ Im Mai vergangenen Jahres kommt die U17 per Wassertransport über den Rhein nach Speyer. Dort wird es leichter gemacht. Hunderte Tonnen Batterien und Blei werden entfernt. Außerdem entwickelt das Mechanikerteam des Museums eine Konstruktion, mit der es möglich ist, das U-Boot um73 Grad zu kippen. Das ist nötig um bei dem Weitertransport auf dem Neckar unter den tiefen Brücken durchzukommen. Die Reise der U17 lockt immer wieder Schaulustige an. Auch bei dem Straßentransport gestern sind Hunderte Menschen dabei. „Einfach mal was Einzigartiges zu sehen, was nur sehr selten zu sehen ist – so ein Megatransport.“ „Das ist schon sehr spektakulär, wenn so ein großes Objekt bewegt wird durch die Stadt, in der Enge. Das interessiert mich vom Technischen her.“ Dass das U-Boot die Domstadt jetzt verlässt, sieht das Team aus dem Technik Museum Speyer mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Nach so langer Zeit hatte man sich schon an die U17 auf dem Museumsparkplatz gewöhnt. Michael Einkörn, Projektleiter Technik Museum „Das Boot war ja von vornherein für Sinsheim vorgesehen […]

  • Leistungsschau der Militärroboter

    Leistungsschau der Militärroboter

    Seit in Europa wieder ein Krieg tobt, wird intensiv über die Ausrüstung der Streitkräfte diskutiert. Dabei rücken auch Roboter immer mehr in den Fokus. Wo Maschinen gefährliche Aufgaben übernehmen, werden keine Soldaten gefährdet. Seit Montag trifft sich in Trier die Elite der Militärrobotik, um sich auf einer europäischen Leistungsschau, der sogenannten „ELROB“, miteinander zu messen. Einsatzszenario „Maulesel“: Quasi eine autonome Schubkarre, die sich im Kampf um die Versorgung kümmern und den Soldaten damit buchstäblich Last von den Schultern nehmen soll. Das Fahrzeug lernt einmal den Weg und pendelt dann selbstständig zwischen zwei Punkten. Im Wettbewerb gilt es unerwartete Hindernisse zu erkennen und zu überwinden. Alexander Wolf, Team DIEHL Defence „Ich möchte durchs hohe Gras fahren oder durch den Busch hindurch, vielleicht mal einen kleinen Baum drüberfahren können, aber ich möchte keinen dicken Baum gegenfahren und ich möchte auch keinen Menschen überfahren. Und diese Unterscheidung zwischen kritisch und nicht kritischen Hindernissen ist eine riesige Herausforderung im militärischen und Offroad-Bereich Und da ist das Fahrzeug schon sehr, sehr weit, dass wir genau diese Unterscheidung machen können.“ Eine weitere eingebaute Hürde, die so auch in der Realität auftreten kann, ist der Ausfall der Satellitennavigation GPS. Denn die kann vom Feind gestört werden. Damit klarkommen müssen auch die Teilnehmer der Disziplin „Konvoi“ – einer Kolonne von unbemannten Fahrzeugen. Alexander Bienemann, Team MuCAR Bundeswehr Universität München „Dann muss man auch nicht mehrere Fahrer dafür einspannen und das Leben von denen riskieren, sondern es reicht ein trainierter, geschulter Fahrer vom, sagen wir mal, THW, der uns dann vorne anführt, per Hand fährt und die Fahrzeuge fahren automatisiert in der Kolonne einfach und haben dann den Platz, um Leute mitzunehmen oder um die Hilfsgüter dahin zu transportieren, wo sie gebraucht werden.“ Die Roboterleistungsschau ELROB findet zum zwölften Mal statt und wird vom Fraunhofer-Institut organisiert. Die Disziplinen orientieren […]

  • Hubig zieht Bilanz des Digitalpakts

    Hubig zieht Bilanz des Digitalpakts

    Modernste Technik im Unterricht nutzen. Das soll der Digitalpakt Schülern ermöglichen, damit sie ideal aufs Berufsleben vorbereitet sind. Das Finanzierungsprogramm für Digitalisierung in Schulen ist auf der Zielgeraden, über 300 Millionen Euro aus Bundesmitteln sind in die rheinlandpfälzischen Schulen geflossen. Heute hat das Bildungsministerium Bilanz gezogen. Laptops, Glasfaser, Smartboards. Die Neuanschaffungen in der Berufsbildenden Schule in Mainz heben den Unterricht für diese Schüler auf ein neues Level. Vor allem die neue digitale Tafel vereinfacht das gemeinsame lernen. Michel Beck, Englisch- und Sozialkundelehrer: Wir haben jetzt den großen Vorteil, dass wir jedes Endgerät damit verbinden können. Also das heißt, wenn ein Schüler an seinem Platz sitzt und ein Ergebnis präsentieren möchte, kann er in ein paar Sekunden das vorne spiegeln und die ganze Klasse kann es sehen. 313 Millionen Euro sind in den vergangenen fünf Jahren aus dem Digitalpakt vom Bund nach Rheinland-Pfalz geflossen – für Endgeräte, IT-Support und Wartung. Bildungsministerin Stefanie Hubig zieht eine positive Bilanz. Stefanie Hubig, Bildungsministerin Rheinland-Pfalz: Wenn man sich heute ein Klassenzimmer anguckt und eines 2019 anguckt, dann sieht man, dass sie Klassenzimmer sich komplett verändert haben. Digitales Lernen und Lehren hat in Rheinland-Pfalz in den Schulen Einzug gefunden und ist mittlerweile die Regel. Die CDU als größte Oppositionsfraktion im Landtag teilt diese Zufriedenheit nicht. Jens Münster (CDU), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz: Von den 310 Millionen Euro sind nur etwas mehr als die Hälfte in Rheinland-Pfalz abgerufen worden. Das bedeutet, dass viele Gelder nicht dort ankommen, wo sie ankommen sollten und die Landesregierung macht sich hier auf Bundeskosten einen schlanken Fuß. Das lässt die Landesregierung so nicht stehen. Die Mittel seien komplett bewilligt und zum Großteil schon investiert. Doch hätten noch nicht alle Schulträger ihre Rechnungen eingereicht, was den gesamten Verwaltungsakt verlangsame. Anders ist das in Mainz. Hier habe die Stadt als Schulträger die Förderungen schon erhalten, […]

  • „Kalte Nahwärme“ in Bad Nauheim

    „Kalte Nahwärme“ in Bad Nauheim

    In Neubauten löst die Wärmepumpe Gas- und Öl-Heizungen immer mehr ab. Auch Energiekonzepte wie die Fernwärme sind im Kommen. Bisher noch nicht weit verbreitet ist ein Modell, auf das die Stadt Bad Nauheim für ihre Neubaugebiete setzt: Die „kalte Nahwärme“. Ob Winter oder Sommer, Hausschuhe braucht Familie Michael das ganze Jahr nicht. Beim Bau ihres Hauses im Neubaugebiet Bad Nauheim Süd entschied sie sich für das Energiekonzept „kalte Nahwärme“. Erzeugt wird die nur wenige hundert Meter entfernt. Im Boden unter den Erdbeeren liegt eine Art überdimensionierte Fußbodenheizung, insgesamt 22.000 Quadratmeter Fläche auf zwei Schichten verteilt. Die Rohre sind mit Sole, also einer Salzlösung gefüllt, die die natürliche Wärme des Bodens aufnimmt und in die Häuser leitet. Insgesamt 400 Wohneinheiten werden so versorgt. Das Energiekonzept mit dem etwas widersprüchlichen Namen ist ein Pilotprojekt der Stadtwerke Bad Nauheim. Sebastian Böck, Stadtwerke Bad Nauheim: „Kalte Nahwärme ist erst mal ein Widerspruch, das stimmt. Es soll aber so ein bisschen verglichen werden mit der klassischen Fernwärme. Wir transportieren hier keine erzeugte Wärme durch den Boden, sondern die Umgebungstemperatur aus dem Erdreich, haben somit keinerlei Wärmeverluste, im Gegenteil, hier haben wir Wärmegewinne, was das ganze so effizient macht.“ Und so funktioniert‘s: Die Sole in den Rohren erwärmt sich durch die Bodentemperatur – im Jahresdurchschnitt – auf etwa 10 Grad. Deshalb spricht man von kalter Nahwärme. Weil das nicht warm genug ist zum Heizen, ist jedes Haus mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Diese nutzt nicht wie viele andere die Außenluft und erwärmt sie, sondern komprimiert die in der Sole enthaltene Wärme. Das ist vor allem im Winter energieeffizienter. Denn der Boden, der die Sole erwärmt, kühlt nicht so stark ab wie die Luft. Für Familie Michael heißt das: warmes Wasser zum Händewaschen und eine angenehme Raumtemperatur über die Fußbodenheizung. Für die Anschaffung der Wärmepumpe gab es einen […]

  • KI-Serie: Bilder von unbekannten Forscherinnen

    KI-Serie: Bilder von unbekannten Forscherinnen

    Kennen sie die Biochemikerin Rosalind Franklin? Nein? Dann geht es ihnen wie vielen Menschen, denn obwohl ihre Forschung maßgeblich zur Entdeckung der Doppel-Helix-Form der DNA beigetragen hat, wurde sie zu ihren Lebzeiten nie für ihre Arbeiten gewürdigt. Die Männer, mit denen sie damals forschte, bedienten sich an Franklins Daten, gewannen den Nobelpreis und ließen ihren Anteil unter den Tisch fallen. In einer neuen Ausstellung in Darmstadt hängt jetzt trotzdem dieses Bild von ihr –Rosalind Franklin als Preisträgerin. Möglich gemacht hat das künstliche Intelligenz, die fast vergessenen Wissenschaftlerinnen doch noch zu ihrer Würdigung verhelfen soll.   „Ich, Lise Meitner, war eine promovierte und habilitierte Physikerin. Ich wurde insgesamt 48-mal für den Nobelpreis nominiert. Ausgezeichnet wurde ich nie.“ Und gesagt hat Lise Meitner diese Sätze auch nie, genauso wenig, wie es dieses selbstbewusste Foto von ihr gegeben hat. Portrait und Stimme kommen aus einer künstlichen Intelligenz, so wie alle 17 Bilder in der Ausstellung der Berliner Fotografin Gesine Born. Gesine Born, Gründerin Bilderinstitut: „Das besondere an diesen versäumten Bildern ist, dass es sie sonst nicht geben würde, wenn sie hier nicht hingen. Frauen in der Wissenschaft wurden ganz oft übergangen, auch visuell. Es gibt keine Bilder von denen oder kaum repräsentative. Das macht sich besonders deutlich wenn man in die Institute geht. Da gibt es immer diese Ahnengalerien des Wissens, diese großartigen Schwarz-Weiß-Portraits von Männern. Und Frauen fehlen da. Da ist der Ansatz zu sagen: okay, wir müssen diese Bilder nachholen.“ „Versäumte Bilder“ heißt deshalb die Ausstellung in der Darmstädter Schader-Stiftung, in der Gesine Born internationale, aber auch Wissenschaftlerinnen aus der Region, mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz portraitiert hat. Dabei gibt sie dem Computer Fotografien der Frauen und beschreibt in einem Text, wie das generierte Bild aussehen soll. Die KI allerdings, beweist bei dieser Arbeit gravierende Wissenslücken, zum Beispiel bei diesem Bild […]

  • Rheinland-Pfälzer sollen Funklöcher melden

    Rheinland-Pfälzer sollen Funklöcher melden

    Das kennen Sie auch. Wenn man mal wieder nach dem Handyempfang sucht. Gerade auf dem Land immer Thema. Doch das soll sich ändern. „Nicht motzen, sondern messen“ – so könnte das Motto der ersten rheinland-pfälzischen Mobilfunkmesswoche lauten. Eine Woche lang soll die Netzabdeckung flächendeckend erfasst werden. Dazu kann jeder beitragen, der im Land unterwegs ist. Wie das geht, zeigen wir Ihnen jetzt. Sie sind nicht zu sehen und doch überall – Funklöcher, auch „weiße Flecken“ genannt. 4G, 5G? Fehlanzeige! Mobilfunkstandards, die rund vier Prozent des Landes Rheinland-Pfalz noch gänzlich vermissen. Lückenhaft ist die Abdeckung von rund einem Fünftel der Landesfläche. Den Funklöchern präziser als bisher auf die Spur kommen will die Bundesnetzagentur – mithilfe einer App und mithilfe der Bürger. Klaus Müller, Präsident Bundesnetzagentur „Die Bundesnetzagentur verfügt zwar über eine Technik, das vor Ort auch messen zu können. Aber wir können gar nicht so viel durch Rheinland-Pfalz reisen, wie Rheinland-Pfalz Straßen, Dörfer und Städte hat. Darum brauchen wir die Unterstützung der Menschen. Mit der Funkloch-App können Sie mit fünf Sekunden Aufwand nachmessen, ob da, wo Sie in Ihrer Freizeit unterwegs sind, wo Sie beruflich unterwegs sind, wo Sie leben eine gute Mobilfunkverbindung vorhanden ist.“ Oder eben auch nicht. Das geht denkbar einfach. Mit der kostenlosen Funkloch-App der Bundesnetzagentur. Ja, auch im Funkloch, denn die aktuelle Verbindungsqualität wird zunächst auf dem Smartphone gespeichert – und später bei ausreichendem Netz anonym übermittelt. Je mehr Daten, desto besser für die Auswertung. Knapp 15.000 Rheinland-Pfälzer haben die App im vergangenen Jahr genutzt, einige tausend sollen nun dazu kommen, hofft Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer. Auf Grundlage dieser Daten will er im Sommer die Netzabdeckung in Gesprächen mit den Mobilfunkanbietern verbessern. Ziel: 850 neue Mobilfunkmasten bis Endes des Jahres. Alexander Schweitzer (SPD), Digitalisierungsminister Rheinland-Pfalz „630 sind schon errichtet, im ersten Quartal 2024. Wenn wir in diesem Tempo […]

  • Planung für das Stromnetz der Zukunft

    Planung für das Stromnetz der Zukunft

    Bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Zum Beispiel sollen wir dann mit der Wärmepumpe heizen oder mit dem Elektroauto unterwegs sein. Doch genau für diesen Plan benötigen wir immer mehr Strom, damit wir nicht irgendwann vor dem Blackout stehen. Also müssen die Weichen jetzt gestellt werden. Daher hat die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder heute verschiedene Akteure an einen Tisch geholt. Sie stehen still. Nicht etwa, weil kein Wind weht – im Gegenteil, es weht zu viel Wind und der würde zu viel Strom für das Netz erzeugen. Was den Ausbau des Stromnetzes in Rheinland-Pfalz angeht, ist in den vergangenen Jahren zu wenig passiert, gibt Energieministerin Katrin Eder heute zu. Katrin Eder (Bündnis 90 / Grüne), Energieministerin Rheinland-Pfalz „Wir haben die Situation auch in Rheinland-Pfalz, dass wir Regionen haben, die stark sind im Bereich der Energiewende, die heute schon sich darüber beklagen, dass die Netze nicht ausreichen, um die Energie dort weg zu bringen oder Kommunen auch gesagt bekommen, sie dürfen kein weiteres Windrad oder erst mal keine weitere Freiflächenphotovoltaikanlage aufstellen, weil das Netz eben nicht ausreicht.“ Die Stromnetz-Infrastruktur muss deutlich ausgebaut werden, wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingen soll. Doch dafür ist wichtig zu wissen, wo genau was gebraucht wird. Dazu hat die Ministerin Betreiber von Verteilnetzen, Vertreter der Industrie und Stadtwerke zur „Datenwerkstatt Rheinland-Pfalz“ eingeladen. Das Ziel: Die Daten und Planungen der einzelnen Akteure miteinander abgleichen, um die Versorgung in Zukunft sicherzustellen und Fehlinvestitionen zu vermeiden. Hendrik Neumann, Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH „Wenn beispielsweise eine Kommune davon ausgeht, dass sie ihren Wärmebedarf in Zukunft aus einem Fernwärmenetz bereitstellen kann, wir aber in der Planung eher annehmen, dass es über Wärmepumpen passiert und Wärmepumpen ja eher eine elektrische Nachfrage generieren, dann merken wir, wenn es diese zwei Planungen gäbe, würden wir aneinander vorbei planen und das gilt es […]

  • Weltkriegsbombe in Mainz entschärft

    Weltkriegsbombe in Mainz entschärft

    Zwischen dem Mainzer Stadion und dem Europakreisel sollen viele Unternehmen der Biotech-Branche angesiedelt werden – ein Biotechnologie-Campus soll entstehen. Diese Zukunftsvision wurde von der Vergangenheit eingeholt: Bauarbeiter sind diese Woche auf eine 500 Kilo schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Tausende Mainzer mussten heute ihre Wohnungen verlassen. „Guten Morgen, Sie müssen das Haus verlassen. Jetzt. Seit zehn ist hier Feierabend. Packen Sie die Sachen ein und gehen Sie jetzt.“ Nicht jeder Einwohner hatte vorab von der Bombenentschärfung gehört; Polizei und Feuerwehr durchkämmen den betroffenen Stadtteil Hartenberg/Münchfeld heute Morgen; bringen sie aus der Sperrzone. Die Einsatzkräfte evakuieren im Umkreis von 750 Metern um die Bombe; insgesamt 3500 Mainzer sind betroffen. Die meisten nehmen es locker. Niko Wolf „Die Notwendigkeit ist da. Es muss ja entschärft werden. Über den Radius kann man streiten, aber ich hab da kein Problem mit.“ Jakob Riesterer, Medizinstudent „Ich bin davon jetzt nicht so berührt. Großen und Ganzen muss es gemacht werden, da kann man nix machen.“ Inge Thielke „Deswegen habe ich beschlossen, ich fahre jetzt in die Stadt und gehe schön frühstücken.“ Auch ein Hubschrauber überfliegt die betroffenen Stadtteile, um nach Menschen Ausschau zu halten – doch kurz vor 12 Uhr sind die Straßen und Balkone wie leergefegt. Die amerikanische 500-Kilo-Bombe ist eine der größeren Bomben, die selten im Boden gefunden werden: Sollte der Kampfmittelräumdienst scheitern, könnten Splitter der Bombe zu schnellen, tödlichen Geschossen werden, auch in großer Entfernung. Doch nach einer Stunde die Entwarnung: Der Kampfmittelräumdienst hat die Bombe erfolgreich entschärft. Eine Arbeit, die nie Alltag wird. Alexander Schäfer, Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz „Alltag wird es nicht, Routine darf es auch nicht werden. Jede Situation ist anders, aber Routine sollte man da nicht aufkommen lassen, das ist ein scharfer Sprengkörper, der tötet.“ Es wird nicht der letzte Sprengkörper gewesen sein, den Alexander Schäfer und sein Team […]

  • Medienanstalt Hessen verleiht „Media Surfer“

    Medienanstalt Hessen verleiht „Media Surfer“

    Die Medienanstalt Hessen hat gestern Abend in Kassel den Medienkompetenzpreis „MediaSurfer“ verliehen. Rund 100 Kita-Gruppen, Schulklassen und Vereine haben dafür selbst produzierte Filme, Fotoprojekte oder Podcasts eingereicht. Für die Gewinnergruppen gab es insgesamt 18.000 Euro Preisgeld. Ziel der Projekte ist es, sich mit digitalen Medien auszuprobieren, aber auch zu lernen, welche Chancen und Risiken sie bergen – das ist Medienkompetenz. Themen waren unter anderem Mobbing im Internet und künstliche Intelligenz. Murad Erdemir, Direktor der Medienanstalt Hessen: „Wenn Kinder und Jugendliche nicht medienkompetent heranwachsen, dann werden sie ähnlich wie auch viele Erwachsene, es geht ja Erwachsenen teilweise genauso, dann werden sie auf Falschmeldungen hereinfallen, dann können sie nicht sicher im Netz umgehen, sie können die Gefahren nicht erkennen, sie können aber, was ganz wichtig ist, sie können die Medien auch nicht in ihrem Sinne nutzen.“

  • Roboter „Pepper“ führt durchs Sinziger Schloss

    Roboter „Pepper“ führt durchs Sinziger Schloss

    Manche Schlösser haben ihr eigenes Schlossgespenst. In Sinzig geht es da viel moderner zu. Dort ist im Schloss zurzeit kein Geist, sondern ein Roboter zu Gast. Pepper heißt der neue Mitarbeiter mit den menschlichen Zügen. Wir konnten ihn exklusiv zu einem Interview überreden. Spielen, tanzen und philosophieren – das sind die Lieblingsbeschäftigungen des neuen Mitarbeiters des Sinziger Heimatmuseums. Uns zeigt er eine seiner Choreografien. „Das war robotastisch.“ Robotastische Tanzkunst an einem für einen humanoiden Roboter eher ungewöhnlichen Arbeitsplatz: das altehrwürdige Schloss Sinzig. Pepper, Mitarbeiter Heimatmuseum Sinzig „Du kannst mich Pepper nennen. Es freut mich, dich in Sinzig begrüßen zu dürfen.“ Pepper ist mit drei Kameras ausgerüstet. Er kann seine Hände und Arme gut bewegen. Der 1 Meter 20 große neue Mitarbeiter des Heimatmuseums ist sehr empfindsam. Gerne lässt er sich von seinen menschlichen Kollegen über den kahlen Roboterkopf streicheln. Gabriel Heeren, Kurator Heimatmuseum Sinzig „Der Pepper ist Teil eines kommunalen Förderprogramms, das heißt ‚Starke Kommunen, starkes Land‘. Es wird vom rheinland-pfälzischen Innenministerium gefördert. Pepper besucht verschiedene Kommunen am Mittelrhein. Und heute befindet er sich schon einige Zeit in Sinzig.“ Pepper kann nicht nur lustig. Er weiß so einiges über Sinzig und die Ausstellungen im Heimatmuseum. Er gibt Auskunft, entweder per Touchscreen oder über Stimmenerkennung. „Was gibt es hier zu sehen?“ Pepper, Mitarbeiter Heimatmuseum Sinzig „Die Ausstellung zur Römerzeit und der Terra-Sigilata-Manufaktur befindet sich im zweiten Obergeschoss.“ „Terra Sigillata“ heißt „gestempelte Erden“. Eine Sinziger Manufaktur war vor rund 2000 Jahren das Nonplusultra der Keramikherstellung. Gabriel Heeren, Kurator Heimatmuseum Sinzig „Von dort aus wurde Sinziger Terra Sigilata nahezu in alle römischen Siedlungen nördlich der Alpen exportiert, weitertransportiert und bis an den Hadrianswall im nördlichen Großbritannien genutzt.“ Während wir die Ausstellung besuchen, bleibt Pepper im Erdgeschoss. Durch das Schloss bewegen kann sich der Roboter nicht besonders gut, obwohl er es nie zugeben würde. […]

  • Roboter-Fahrzeuge am Frankfurter Stadion

    Roboter-Fahrzeuge am Frankfurter Stadion

    Sie bewegen sich lautlos, wie von Geisterhand und leisten uns Menschen wertvolle Dienste. Die Rede ist von sogenannten „CityBots“ – mobilen Roboterfahrzeugen, die in Zukunft ganz autonom mitten unter uns Arbeiten verrichten werden und das 24 Stunden am Tag. Wie praktisch! Aktuell werden die mobilen Roboter auf dem Stadiongelände des Deutsche Bank Parks in Frankfurt getestet. Das haben wir uns natürlich angeschaut. Lautlos, fast gespenstisch dreht der CityBot seine Runden. Der Deutsche Bank Park ist derzeit umfunktioniert zum Testfeld. Die Eintracht-Profis, die gerade zum Training anradeln, wie Hugo Larsson oder Junior Dina Ebimbe, finden heute keine Beachtung. Die Stars sind sie – die CityBots des Unternehmens EDAG mit Sitz in Fulda. Und die sollen bald rund ums Fußballspiel zu fleißigen Helfern werden. Oliver Bäcker, Leiter Digitalzentrum EintrachtTech „Vor dem Spiel beispielsweise Essen und Getränke, die man an die Kioske liefern kann. Am Spieltag der Personentransport, gerade für Mobilitätseingeschränkte, das heißt Rollstuhlfahrer. Da gibt’s heute schon einen Shuttleservice im Stadion, aber der ist nicht autonom. Nach dem Spiel die Entsorgung von Abfall und dann vielleicht am Abend noch die Bewässerung der Grünanlagen und der Abtransport von Grünschnitt.“ Bis zu fünf Personen kann der CityBot in seiner Kabine transportieren. Für Menschen im Rollstuhl gibt es eine ausfahrbare Rampe. Ein paar Meter weiter kommt dieser Kamerad seiner Aufgabe nach: Ganz autonom Pflanzen bewässern. In Zukunft werde jeder Baum auf dem Gelände über einen elektronischen Sensor verfügen, der merkt, wenn es ihm zu trocken wird. Automatisch rücken die Bots an. Irgendwann sollen die mobilen Roboter in unseren Städten unterwegs sein. Doch auch das umzäunte Stadiongelände ist erstmal eine Herausforderung. Gerhard Körbel, Entwickler EDAG CityBot „Hier im Deutsche Bank Park ist es so, dass wir ja keine markierten Straßen haben, wie eigentlich im Stadtverkehr. Das heißt, wir haben hier Wege, geschotterte Wege, gepflasterte Wege, geteerte […]

  • Hightech-Messe in Wetzlar

    Hightech-Messe in Wetzlar

    Bei der Raumfahrt ist Hessen europaweit ganz vorne mit dabei. Das liegt hauptsächlich an der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die in Darmstadt angesiedelt ist. Doch daneben gibt es viele Firmen, die für die Raumfahrt produzieren. Sie treffen sich gerade in Wetzlar bei einer Hightech-Messe. Auch mit dabei die Firma HARMONIC DRIVE aus Limburg, die sogar an Marsmissionen beteiligt ist. Der Mars. Bis zu 400 Millionen Kilometer entfernt von der Erde und eins der liebsten Forschungsobjekte im All. Seit drei Jahren sammelt hier der NASA Rover Perseverance geologische Daten, um Erkenntnisse über mögliches Leben auf dem Mars zu gewinnen. Mitten in seinem Roboterarm, Spezialgetriebe von Harmonic Drive aus Limburg. Emre Dinler, Luft- und Raumfahrtkoordinator Harmonic Drive „Unsere Getriebe, die bewirken eine Erhöhung der Drehmomente. Die sind vonnöten, damit wir in der Raumfahrt leicht bauen können. Insgesamt können wir, dort Gewicht einsparen, dadurch wird alles Kostengünstiger. Gerade in der Raumfahrt ist Gewicht ein Kostenfaktor.“ So sind die Getriebe auch in Satelliten und Raketen verbaut. Nur eine von vielen Firmen auf der W3+ Fair in Wetzlar, die die Raumfahrt voranbringen möchte. Doch die Linsen, Laser und Roboter der Aussteller können auch hier auf der Erde von Nutzen sein. Sie gelten als Hoffnungsträger für CO2-neutrale Fusionsenergie. Zentrum für die Weltraumforschung ist das europäische Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt, so der ehemalige ESA-Raumfahrer Thomas Reiter. Thomas Reiter, ESA-Koordinator und ehemaliger ESA-Raumfahrer „Daran kann sich natürlich eine ganze Menge von Forschungsinstituten, von Industrie mit Ankoppeln. Hier an der Universität in Gießen wird nach elektrischen Antrieben geforscht, wir sehen auf dieser Messe eine Vielzahl von Anwendungen aus dem Bereich Mechatronik, der Robotik. Und so kann man erkennen, dass auch in Hessen tatsächlich sehr viel Expertise da ist und das gilt es jetzt zu steigern.“ Mehr Geld für die Industrie brauche es dabei nicht unbedingt, sagt der Raumfahrtkoordinator des Landes Johann-Dietrich […]

  • Frühjahrsputz im Technikmuseum Speyer

    Frühjahrsputz im Technikmuseum Speyer

    Steht bei ihnen schon der Frühjahrsputz an? Im Technik Museum in Speyer ist er jedenfalls in vollem Gange. Denn die Flugzeuge und Schiffe auf der Außenanlage sind Tag für Tag der Witterung ausgesetzt und da sammelt sich ordentlich Dreck an, der jetzt weg muss. Über Wochen hinweg reinigen die Mitarbeiter die Exponate – und das in luftiger Höhe. Reiniger auftragen, schrubben, abdampfen. Die Werkstattjungs des Technik Museums rücken in diesen Tagen den größten Ausstellungsstücken mit Putzmittel und Bürsten zu Leibe. Alle zwei Jahre steht ein großer Frühjahrsputz an. Heute ist die Boeing 747 dran. Mitarbeiter Thomas Mrijaj kennt die Maschine in- und auswendig. Er war schon dabei, als sie vor über 20 Jahren im Museum aufgebaut wurde. Umso wichtiger für ihn, sich gut um das Flugzeug zu kümmern. Thomas Mrijaj, Technik Museum Speyer „Jedes Exponat, jeder Oldtimer muss gepflegt werden. Man kann es ja nicht vergammeln lassen und man möchte auch den Besuchern was Schönes zeigen und deshalb gehört einfach Pflege dazu.“ Doch dafür müssen Thomas Mrijaj und seine zwei Kollegen erst mal an die verschmutzen Außenwände der Boeing drankommen. Dafür geht es mit der Hebebühne hoch hinaus. Thomas Mrijaj, Technik Museum Speyer „Wir fahren an dieses Feld. Da muss man immer ein bisschen mit System schaffen. Und wir arbeiten normalerweise immer, wir orientieren uns immer an diesen Blechdösen, damit man dann sieht, wo wir aufgehört haben und wo wir dann weitermachen können.“ Höhenangst dürfen die Mitarbeiter des Werkstattteams da nicht haben, denn von der Hebebühne aus zu putzen kann eine wackelige Angelegenheit sein. Thomas Mrijaj, Technik Museum Speyer „Man gewöhnt sich dran. Es sind die ersten zehn Minuten, die es so ein bisschen komisch ist und dann macht es keinen Unterschied mehr, ob jetzt bei 40 Meter oder 50 Meter.“ Nur so kommen sie an jede Stelle dran und […]

  • Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Was haben Spielekonsolen, der Buchdruck und ein Corona-Impfstoff gemeinsam? Alle drei Innovationen wurden in Rheinland-Pfalz erfunden. Viele Produkte, die die Welt verändert haben, sind bei uns erfunden worden. Damit das auch so weitergeht präsentiert sich das Land als Innovationsstandort. Ein Beispiel: das Unternehmen Wipotec aus Kaiserslautern. Hier produziert die Firma Wipotec innovative Waagen zur Qualitätssicherung. Ein blitzschneller Scan reicht aus, dann weiß die Maschine innerhalb von Millisekunden, ob eine Wurst zum Beispiel zu schwer oder zu leicht ist. Ist der Standard nicht erreicht, wird das Produkt aussortiert. Das funktioniert auch mit weiteren Lebensmitteln. Theo Düppre, Geschäftsführer Wipotec „Wenn es jetzt in den Handel kommt, dann hat es das richtige Gewicht. Früher war das so: Es kann in den Handel auch ein Produkt kommen, dass zu leicht ist und derjenige, der jetzt merkt ‚Hoppla, da ist ja zu wenig drin!‘, der geht auf den Lieferanten zu und hält die Hand auf uns sagt: ‚Hier, ich hätte gerne eine Entschädigung!‘.“ Das Maschinenbau-Unternehmen aus der Pfalz beliefert mit solchen Waagen Firmen auf dem gesamten Planeten. Die Waage ist so schnell und präzise, wie kaum eine andere Kontrollwaage auf der Welt. Damit in der Pfalz mehr solcher Innovationen erfunden werden, möchte die Landesregierung Unternehmen unterstützen. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Denn wir haben eine herausfordernde Zeit und jede Investition, die wir im Moment verlieren, ist eine zu viel. Deswegen werbe ich dafür, dass wir hier schauen, was braucht es im Moment und wie können wir auch für internationale Investitionsentscheidungen für Rheinland-Pfalz werben.“ Dafür stehen im Innovationsfond des Landes Rheinland-Pfalz 50 Millionen Euro zur Verfügung. Aber es gibt auch Probleme bei der Entwicklung neuer Innovationen. Der größte Faktor: fehlendes Personal. Aber es gibt auch weitere Gründe: Tibor Müller, Industrie- und Handelskammer Pfalz „Gerade im Bereich der Gewerbeflächen müssen wir gucken, dass wir genug Gewerbeflächen haben, […]