Natur

  • Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz

    Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz

    Ist ihre Unwetterwarnung auf dem Handy gestern auch angesprungen? Ein plötzlicher Starkregen hat in der Nacht zu Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz geführt. Neben Römerberg im Süden ist auch der Norden betroffen, besonders Daaden im Westerwald. Rund 250 Rettungskräfte hatten alle Hände voll zu tun. Gegen 19 Uhr beginnt der starke Regen. Nur kurze Zeit später führt das Unwetter zu überfluteten Straßen – die ersten Keller stehen unter Wasser. Der plötzliche Starkregen überrascht die Anwohner in Daaden-Herdorf: Elvin Basherov, Anwohner „Nachmittag hat es ein bisschen geregnet und danach plötzlich war es so viel. Ist immer hochgegangen und Matsch und alles. Dann ist alles so passiert.“ Kurze Zeit später steht das Wasser schon im Treppenhaus von Elvin Basherov. Elvin Basherov, Anwohner „Wir haben mit der Hand alles sauber gemacht mit den Nachbarn. Wir haben eine gute Nachbarschaft, haben zusammen die ganze Straße gemacht und auch hier auch. Wir haben geschafft.“ Im Einsatz sind rund 250 Hilfskräfte, darunter alle Feuerwehren der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf. Sie werden unterstützt von Kräften des Technischen Hilfswerkes und des Deutschen Roten Kreuzes. Ein solches Starkregenereignis hat die Region seit mehreren Jahrzenten nicht mehr erlebt, so Matthias Theis von der Feuerwehr Daaden Herdorf. Matthias Theis, Feuerwehr Daaden Herdorf „Da vorher so viel Wasser nachgelaufen ist, dass das Wasser, was man quasi hinten rausgepumpt hat, vorne wieder reingelaufen ist.“ Rund 30 Menschen müssen in der Nacht für mehrere Stunden ihre Häuser verlassen. Helmut Stühn, (parteilos), Bürgermeister Daaden Herdorf „Es war ein Ereignis, dass sicher so bisher in meiner Lebenszeit nicht stattgefunden hat. Ich war sehr betroffen davon, was hier an Wassermassen hier durch das Daadetal angekommen ist.“ Auch im Rhein-Pfalz-Kreis kommt es zu Überschwemmungen. In Römerberg versuchen sich die Anwohner mit mobilen Sperren zu helfen und das Wasser umzuleiten. Trotzdem: Rund 130 Keller sind hier geflutet. Erst vor zwei Jahren war die […]

  • Längste Hängebrücke Deutschlands entsteht in Willingen

    Längste Hängebrücke Deutschlands entsteht in Willingen

    Die „Geierlay“ ist eine der Touristenattraktionen in Rheinland-Pfalz. Zehntausende besuchen die spektakuläre Hängeseilbrücke jedes Jahr. Bisher ist ein solches Bauwerk in der Region einmalig. Das wird sich jetzt aber ändern, denn das nordhessische Willingen zieht nach – und das wird nicht weniger spektakulär. Hoch oben über dem Tal schwebt er, der neue Skywalk. Fast 100 Meter trennen die Brücke von dem darunter liegenden Parkplatz, Schwindelfreiheit ist also dringend erforderlich. Die Idee dazu hatte eine Gruppe Willinger Gastronomen. Ihr Ziel: Noch mehr Touristen in die Region locken. Arndt Brüne, Geschäftsführer Skywalk Willingen „Die Idee existiert seit 2017. Damals hatten wir uns schon als Ziel gesetzt, diese beiden wichtigen Wandergebiete, den Willinger Ettelsberg mit Usseler Musenberg zu verbinden. Und dann stießen wir tatsächlich auf ein Vorbild in Reutte in Tirol und dann haben wir gedacht: Das wäre das richtige für die Willinger Mühlenkopfschanze.“ Die kennen die meisten aus dem Skisprung-Weltcup, der jeden Winter in Willingen Station macht. Von hier aus hat man den Skywalk perfekt im Blick – und umgekehrt genauso. Mit fast 670 Metern Länge ist er die zweitlängste Fußgängerseilbrücke der Welt, direkt nach dem Bauwerk in Tirol. Arndt Brüne, Geschäftsführer Skywalk Willingen „Die Umsetzung war schwieriger als gedacht. Wir haben voller Euphorie angefangen, hatten erst einen alternativen Standort und kriegten da aus naturschutzrechtlicher Sicht keine Genehmigung. Dann haben wir uns für diesen Standort entschieden. Und dann mussten unterschiedliche Fallbeispiele abgearbeitet werden. Also 100 km/h Sturm, ein Meter Schnee auf der Brücke, Eis von der Seite oder der Sturm trifft ins erste Drittel der Brücke ein.“ Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass diese theoretischen Szenarien hier eintreten, die Brücke ist jetzt für alles gewappnet – Sicherheit geht eben vor. Fünf Jahre hat die Vorbereitung gedauert, seit vergangenem Sommer wird endlich gebaut. Eine Schweizer Spezialfirma hat sich des Projekts angenommen und […]

  • Zollhund Greta schnüffelt für den Artenschutz

    Zollhund Greta schnüffelt für den Artenschutz

    Tausende Menschen landen jeden Tag am Frankfurter Flughafen. Im Gepäck haben sie oft Dinge, die gar nicht ins Land eingeführt werden dürfen. Dabei geht es nicht immer nur um Drogen, Waffen oder Bargeld; sondern auch um den Artenschutz. Am Flughafen gibt es drei Hunde die darauf trainiert sind, organische Materialien wie Muscheln, Felle oder gar lebende Exoten zu erschnüffeln. Einer davon ist Greta. Vor wenigen Minuten ist eine Maschine aus Mexiko am Flughafen gelandet. Die Gepäckstücke an Bord sollen vom Zoll nach illegalen Gegenständen durchsucht werden. Hier beginnt die Arbeit für Spürhund Greta. Ihre Aufgabe: Geschützte Tiere und Pflanzen aufspüren. Alexandra W., Hundeführerin „Greta geht an den Koffer und geht an die Stell,e wo der meiste Duftstoff für sie aus dem Koffer heraustritt und geht mit der Nase an diese Stelle heran und friert ein. Also sie stellt alle ihre Tätigkeiten ein und erstarrt sozusagen. Und das ist für mich das Zeichen: Da muss ich mal nachschauen.“ Bis zu fünf Flugzeuge kann Greta so am Tag abschnüffeln. Bei der Maschine aus Mexiko scheint Greta an einem Rucksack besonders interessiert zu sein. Alexandra W., Hundeführerin „An diesem Koffer hat sich Greta etwas länger als an den anderen Koffern aufgehalten und das hat mich jetzt ein bisschen stutzig gemacht. Und da schau ich jetzt mal nach, ob da vielleicht was drin ist, was doch für mich interessant ist. Aber wie es aussieht, habe ich mich getäuscht.“ Also nur ein falscher Alarm. Das kann vorkommen, wenn sich zum Beispiel Essen oder noch nasse Badekleidung, die im Meer getragen wurde im Koffer befindet. Denn Greta ist darauf trainiert auch Meereslebewesen aufzuspüren. Alexandra W., Hundeführerin „Es werden verschiedene Sparten abgedeckt beim Artenschutz. Einmal der maritime Bereich. Das sind die Muscheln und Korallen, die haben natürlich diesen typischen Meeresgeruch. Dann werden die Hunde auf Felle ausgebildet. […]

  • Erste Erdbeeren aus Hessen sind da

    Erste Erdbeeren aus Hessen sind da

    Erdbeeren sind das „Lieblingsobst“ der Deutschen. Jedes Jahr ab Mai sind die roten Früchte reif und können gepflückt werden. Ob in der Marmelade, auf dem Kuchen oder einfach nur mit Schlagsahne – die Erdbeere gehört zum Frühling dazu. Wir waren bei der ersten Ernte in Hessen dabei. Rot und dick. Wenn die Erdbeere so aussieht, wird sie gepflückt. Auf den Feldern von Reiner Paul in Wallau passiert das schon. Denn unter dem Sonnentunnel haben seine Erdbeeren die perfekten Bedingungen um zu reifen. Schon im Januar wird die Folie über die Pflanzen gezogen. Reiner Paul, Erdbeer-Bauer „Jetzt können wir uns mal einen klaren Wintertag vorstellen, an dem die Sonne schön scheint. Wir haben im Freiland Temperaturen 5 oder 10 Grad minus, haben eine schöne Einstrahlung und dann kann es in dem Tunnel, innen drinnen, kann es bis zu 30 Grad warm werden und die Erdbeeren können dann halt schon mit ihrem Wachstum beginnen.“ Durch diesen Vorteil läuft die Erdbeerernte bei Reiner Paul schon seit einer Woche. Andere Erdbeerbauern müssen sich noch etwas gedulden. Denn das Wetter im vergangenen Jahr hat die diesjährige Ernte erschwert. Reiner Paul, Erdbeer-Bauer „Die Pflanzen, die wir jetzt ernten, die wurden letztes Jahr im August gepflanzt. Und da hatten wir ja sehr ungünstige Bedingungen. Es war ja das heißeste und das trockenste Jahr, an das wir uns erinnern können. Also da waren schon sehr schwierige Bedingungen. Über den Winter hat es ja dann ausgiebiger geregnet und die Grundwasserstände sind jetzt auch wieder recht gut aufgefüllt. Und wir blicken jetzt auf wirklich gute Erdbeerbestände und freuen uns auf eine gute Ernte.“ Bis zu 300 Tonnen Erdbeeren wachsen auf den Feldern von Reiner Paul. Die müssen alle mit der Hand gepflückt werden. Das erledigen Saisonarbeiter aus Polen und Rumänien. Vom Feld geht es direkt mit dem Transporter an die […]

  • Eigentümlicher Duft – Stinktierkohl beginnt zu blühen

    Eigentümlicher Duft – Stinktierkohl beginnt zu blühen

    Und jetzt gibt’s was Kurioses aus der Pflanzenwelt bei uns und zwar den sogenannten „Stinktierkohl“. Es handelt sich dabei um eine Pflanze, die gerade im Westerwald in voller Blüte steht. Ein Anblick, der bei uns in der freien Natur eigentlich gar nicht vorkommen sollte. Lysichiton Americanus – der lateinische Name der Scheinkalla klingt doch ein bißchen schöner als die umgangssprachliche Bezeichnung des Stinktierkohls. Doch diese hat ihre Berechtigung. Denn die Pflanze riecht streng – zumindest zur Hauptblütezeit. Mit diesem für den Menschen unangenehmen Geruch lockt sie  eigentlich Insekten  zur Bestäubung an. Die Westerwälder Hummeln und Bienen scheinen sich allerdings eher fernzuhalten. Revierförster Detlev Nauen ist ganz froh, dass sich die Scheinkalla hier nicht weiter ausbreitet. Detlev Nauen, Revierleiter Höhr-Grenzhausen „Das ist eine Art, die eigentlich aus Amerika stammt und die ist vor vielen Jahren – mittlerweile kann man sagen – hier gepflanzt worden. Wer sie auch immer gepflanzt hat, ich vermute mal von einem Bürger aus Grenzau, der Nachbarort hier, weil es vielleicht zur Anreicherung der heimischen Natur dienen sollte, ich weiß nicht warum, gehört eigentlich nicht hierhin, muss man sagen.“ Es handelt sich um eine invasive Art. Breitet sie sich unkontrolliert aus, verdrängt sie die heimische Pflanzenwelt. Diese wenigen Exemplare hier dürfen bleiben und fühlen sich in dem sumpfigen Gebiet sehr wohl. In Rheinland-Pfalz ein einzigartiger Anblick. Detlev Nauen, Revierleiter Höhr-Grenzhausen „So in der freien Natur kommt sie nicht vor. Zumindest ist sie nirgendwo gemeldet in Rheinland-Pfalz. Ja, und sie ist schon eine Attraktion, das kann man sagen, das sieht man auch an den Tritt- und Fußspuren, die zu der Pflanze hinführen. Das ist schon eine imposante Pflanze, das kann man sagen.“ Noch ragen die Blüten in den Himmel, doch schon bald werden ihnen beeindruckend große Blätter folgen. Ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv, denn das sieht man wahrlich nicht alle […]

  • Ministerpräsident eröffnet Landesgartenschau in Fulda

    Ministerpräsident eröffnet Landesgartenschau in Fulda

    Haben Sie am Wochenende schon was vor? Wenn Sie Blumen lieben, dann wäre ein Besuch in Fulda vielleicht genau das Richtige für Sie. Seit heute hat dort nämlich die Landesgartenschau ihre Tore für die Besucher geöffnet. Frühlingserwachen in Fulda – auf einer Landesgartenschau der Superlative. Noch nie war die Ausstellungsfläche so groß wie dieses Jahr in der osthessischen Barockstadt. Gärten, Beete, Kultur- und Freizeitangebote auf insgesamt 42 Hektar – das alles unter dem Motto: Fulda verbindet. Heute Nachmittag die feierliche Eröffnung mit Hessens Ministerpräsident Boris Rhein. Boris Rhein, CDU, Ministerpräsident Hessen „Eine Landesgartenschau ist keine so genannte Blümchenschau. Sondern eine Landesgartenschau ist viel mehr. Eine Landesgartenschau ist etwas Bleibendes. Sie verbindet die Stadt. Sie verbindet die Stadt mit der Natur. Sie bleibt ein wichtiger Raum für Bürgerinnen und Bürger. Und insbesondere bleibt natürlich von so einer Landesgartenschau immer ein Spirit in der Stadt.“ Zentrale Elemente des Geländes sind vier großen Gärten:  Der Wassergarten, der Genussgarten, der Kulturgarten und der Sonnengarten. 16 Millionen Euro hat die Stadt Fulda in die Landesgartenschau investiert. Dafür wurden zum Beispiel zwei kleine Weiher zu einem großen See zusammengelegt. Eines der Highlights im Sonnengarten: Dieser Tierpark mit Lamas, Ziegen, Rindern und vielen anderen Tieren. Und im Kulturgarten wartet der mit 81 Metern höchste mobile Aussichtsturm der Welt auf die Besucher. Heiko Wingenfeld, CDU, Oberbürgermeister Fulda „Wir heißen alle ganz herzlich Willkommen nach Fulda zu kommen. Fulda auch neu zu entdecken. Und ja, wir empfehlen: Landesgartenschauen tuen den Menschen gut. Sind gut für all die Themen, die beim Klimaschutz relevant sind.“ Fulda ist die erste Stadt in Hessen, die zum zweiten Mal eine Landesgartenschau ausrichtet. Bis zum Ende der Schau am 8. Oktober erwarten die Veranstalter bis zu 600000 Besucher. Zum Spazierengehen, zum Erholen, zum Spaßhaben – oder auch, um einfach nur ins bunte Blumenmeer einzutauchen.

  • Alpakamädchen Frieda wird mit der Flasche aufgezogen

    Alpakamädchen Frieda wird mit der Flasche aufgezogen

    Im Tierpark Klosterwald in Lich erobert ein Alpaka-Kind gerade die Herzen der Besucher. Weil die Mutter sie direkt nach der Geburt verstoßen hat, wird die kleine Frieda nun mit der Flasche von Menschenhand aufgezogen. „Wo ist denn meine Frieda? Frieda? Hallo Frieda!“ Wenn Ersatz-Mama Lydia ruft, ist die Kleine sofort zur Stelle. Die beiden haben eine ganz besondere Verbindung, denn sie haben viel zusammen durchgemacht. Friedas eigentliche Mutter Daisy hat sie direkt nach der Geburt verstoßen. Lydia hat das Alpaka-Baby dann stark unterkühlt gefunden. Lydia Ebert, Tierpark Klosterwald „Ehrlich gesagt war sie mehr tot wie lebendig, wie ich sie gefunden hab, es war schon sehr kritisch, dass ich das Gefühl hatte ganz am Anfang, es ist gar kein Leben drin.“ Sie nimmt die Kleine mit nach Hause und legt sie vor den Ofen im Wohnzimmer. Nach rund einer halben Stunde dann ein Hoffnungsschimmer: Frieda bewegt die Ohren. Lydia ist direkt mit Erstlingsmilch zur Stelle. Das Alpaka-Mädchen merkt schnell: Das muss meine Mama sein. Auch Hund Helga kümmert sich um Frieda, leckt sie ab, wärmt sie. Heute ist Frieda neun Wochen alt und quietschfidel. Lydia Ebert, Ziehmutter von Frieda „Die Kleine hat schon mein Herz erobert. Also es ist wie ein Kind für mich. Und wenn ich sie auch hier rumgaloppieren sehe, also das lässt nach diesen Erinnerungen der ersten Stunden mein Herz immer höher schlagen.“ Kaum ist Frieda halbwegs fit, bringt Lydia sie zu den anderen ins Gehege. Denn Alpakas sind Herdentiere. Schnell ist die Kleine integriert. Nachts nimmt Lydia sie noch mit nach Hause, um ihr die Flasche geben zu können. Doch das wird bald vorbei sein: Gerade entdeckt Frieda, wie lecker Gras, Alpaka-Müsli oder Karotten schmecken. Lydia Ebert, Tierpark Klosterwald „Wenn die Frieda jetzt die ersten Nächte dann ganz im Tierpark bleibt, werde ich mir meinen Camperbus hierher […]

  • Winzer klagen über Trockenheit

    Winzer klagen über Trockenheit

    Nach vielen Hitzerekorden in den letzten Jahren nun mal ein Rekord in die andere Richtung: Der März war in Hessen der nasseste seit über zwei Jahrzehnten; an 23 Tagen hat es geregnet. Doch ein regenreicher Frühling allein reicht nicht aus, damit sich unsere Böden von den trockenen Sommern der letzten Jahre vollständig erholen. Das merken auch die Winzer bei uns. Thomas Richter ist Winzer in fünfter Generation. Einige seiner Reben – hier an der Untermosel – sind 50 Jahre alt. So trocken wie in den vergangenen Jahren war es für seine Reben aber noch nie. Das setzt ihnen immer mehr zu. Thomas Richter, Winzer in Winningen „Immer längere Phasen von einer Sorte. Entweder richtig nass, wie ’21 oder entsprechend wie ’18, ’19, ’20, ’22 extreme Trockenheiten, bis zu drei Monaten keinen einzigen Tropfen – und das halten unsere Reben auch nicht mehr aus.“ Hinzu kommt, dass die Reben hier auf einem Felshang wachsen: Der Boden ist an manchen Stellen nicht einmal einen Meter tief. Thomas Richter, Winzer in Winningen „Ja, hier der Oberboden ist relativ humos, dunkel mit sehr vielen Wurzeln drin, sehr gut. Und der Unterboden ist ein richtiger Rohrboden. Bröckelig, mit wenig Wasserhaltestoffen, das heißt das Wasser zieht direkt durch den Boden durch.“ Damit die Reben überleben ist der Winzer auf regelmäßigen Regen angewiesen – alle vier bis sechs Wochen. So oft regnet es aber nicht immer. Erst vergangenes Jahr blieb es drei Monate am Stück trocken. Die Trockenheit ist nicht nur ein Problem der Winzer, denn sie sorgt auch für niedrige Grundwasserstände. Das Hessische Umweltamt meldet: Bei 14 Prozent der Messstellen sei der Grundwasserpegel derzeit zu niedrig: Bernd Leßmann, Hessisches Umweltamt „Also es ist schon so, dass wir seit 2003 keine Nassjahre mehr hatten – das heißt, Jahre mit vielen Niederschlägen – und das fehlt im Grundwasser […]

  • ADFC stellt Fahrradklimatest vor

    ADFC stellt Fahrradklimatest vor

    Dass der Wechsel vom Auto aufs Fahrrad auch in größeren Städten passiert, hoffen so einige. Doch es gibt noch ganz schön viele Hindernisse. So fragt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub die Radler jedes Jahr, wie zufrieden sie sind und wo es noch hakt. Und der Bericht von diesem Jahr zeigt, es ist noch immer viel Luft nach oben. In Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es aber zwei Hoffnungsträger. Fahrrad fahren in der Stadt kann eine komplizierte Angelegenheit sein. Enge Fahrradwege – wenn überhaupt – und viel Verkehr. Beim Fahrradklimatest können Radler bewerten, wie gut die Radwege ausgebaut sind, wie sicher sie sich fühlen oder ob es ausreichend Stellplätze gibt. Hessen liegt bei dem nicht repräsentativen Ranking bundesweit im Durchschnitt. Heraus ragt jedoch die Metropole Frankfurt. Hier habe sich vor allem die Breite und Qualität der Radwege verbessert, wie hier vor dem Frankfurter Landgericht. Silvia Geiger „Also es hat sich viel getan durch die größeren Wege, jetzt hier die roten Streifen für die Fahrradfahrer. Aber was ich sehr bemängeln muss, ist die schlechte Beschilderung. Also teilweise sieht es so aus, als wäre da ein Fahrradweg, aber es ist offiziell nicht erlaubt, weil einfach gar kein Schild da steht ‚Hier dürfen Radfahrer fahren‘.“ Alessio Santagat „Ich finde es sehr angenehm, vor allem hier in der Stadt halt, weil man hat breite Fahrradwege und die laufen ja auch weit lang, also bis nach ganz hinten durch Frankfurt. Deswegen ist das schon eine gute Sache. Vor allem im Sommer jetzt. Da lohnt es sich schon mit dem Fahrrad zu fahren.“ Annette Kämpf-Dern „Diese Verbesserungen mit den roten Wegen sind klasse. Das ist ein riesen Unterschied. Das einzige, was überhaupt nicht funktioniert, ist: „Warum muss man alle naselang stehenbleiben?“ Die Umfrage zeigt jedoch auch: Die hessischen Städte radeln der ländlichen Region davon. Anders ist es in Rheinland-Pfalz. […]

  • Riesenesel in der Fasanerie Wiesbaden

    Riesenesel in der Fasanerie Wiesbaden

    Im vergangenen Jahr ist der Esel „Haustier des Jahres“ geworden. Die Vierbeiner galten lange als stur und dumm. Doch diese Vorurteile haben Wissenschaftler längst widerlegt. Esel sind sehr, sehr nett und klug, so Verhaltensforscher. Vier ganz besonders große Exemplare sind jetzt in die Wiesbadener Fasanerie eingezogen. Große Ohren und auch sonst ziemlich stattlich. Mit einer Höhe von zirka einem Meter vierzig sind die Esel so groß wie kleinere Pferde. Die Vierbeiner brauchen die Gesellschaft von Artgenossen, sonst vereinsamen sie und schreien. Für Fam, Lambada, Coco und Kiwi gibt es aber keinen Grund für ein trauriges I-AH, denn sie leben jetzt alle zusammen in der Wiesbadener Fasanerie. Nadja Niemann, Leiterin Fasanerie Wiesbaden „Die Esel, die sie hier sehen, das sind Poitou-Esel. Eine bedrohte Haustierrasse aus Frankreich, die in den 70er Jahren fast ausgestorben war, aber wir haben vier von diesen wunderschönen Eseln bei uns.“ Ihr Zottelfell ist das Markenzeichen der Poitou-Esel. Es gab weltweit nur noch 44 Exemplare. Mittlerweile werden die Esel wieder gezüchtet. In Wiesbaden soll die Familienplanung im Sommer starten. Das ist aber nicht die einzige Aufgabe des Hengstes und der drei Esel-Damen. Nadja Niemann, Leiterin Fasanerie Wiesbaden „Das sind sehr entspannte und total ruhige Esel. Wir gehen hier auch mit Kindergruppen rein und langfristig werden diese Esel auch für tiergestützte Therapie eingesetzt, wo gestresste Menschen gerne mit Eseln kuscheln können um sich zu entspannen.“ Die tiefenentspannten Riesenesel sind nicht die einzigen vorm Aussterben bedrohten Haustiere in der Wiesbadener Fasanerie. Der Tierpark ist ein zertifizierter Archepark. Hier kümmert man sich um den Erhalt alter Tierrassen, wie etwa dieser walisischen Schwarznasenschafe. Nadja Niemann, Leiterin Fasanerie Wiesbaden „Die Veränderungen in der Landwirtschaft, dass ganz viele Maschinen eingesetzt werden, dass Tiere mit hoher Fleisch und Eierproduktion benötigt wurden, haben halt die alten Haustierrassen verdrängt, weil die halt eine lange Wachstumszeit haben, nicht […]

  • Vorbereitungen für die Landesgartenschau in Fulda

    Vorbereitungen für die Landesgartenschau in Fulda

    Blicken wir jetzt auf Fulda. In genau einer Woche wird die Domstadt zum zweiten Mal nach 1994 Gastgeber der Landesgartenschau. Die letzten Vorbereitungen laufen noch, aber klar ist schon jetzt: Die Besucher erwartet Abwechslung! Kunstvolle Naturbauten, aufgeschlossene Vierbeiner, Einflüsse ferner Kulturen und natürlich Blumen in allen Farben. Die Landesgartenschau in Fulda steht in den Startlöchern. Aber bevor es losgeht, wird hier noch eine Woche lang eifrig gewerkelt. Auf den Grünflächen und in der Stadt. Fulda putzt sich raus. Dag Wehner, CDU, Bürgermeister Stadt Fulda „Die Freude ist, glaube ich, bei uns allen riesengroß. Wir haben ja seit einigen Jahren auf dieses Event hingearbeitet und natürlich wird die Landesgartenschau auch viele Besucher von außerhalb nach Fulda holen, die hoffentlich die Schönheit unserer Stadt erkennen und dann zum Anlass nehmen, uns immer wieder zu besuchen.“ Spielt das Wetter mit, rechnet die Stadt mit einer halben Million Besucher. Um diese Marke zu knacken, haben sich die Gastgeber die helfenden Hände von Christopher Ernst gesichert – seines Zeichens Deutscher Meister der Floristen. Er wird dafür sorgen, dass die Beete in den schönsten Farben und kreativsten Formen erstrahlen. Seit 15 Jahren ist er bundesweit bei Landesgartenschauen dabei – für ihn mehr Berufung als Beruf. Christopher Ernst, Deutscher Meister der Floristen „Ich hab‘ mir irgendwann gesagt: Das ist was, woran ich lebe, wovon ich lebe. Ich liebe diesen Beruf und nur deswegen macht man so eine Landesgartenschau. Die Leute, die hier tätig sind, die lieben ihren Job und die machen das gerne. Ansonsten würde man sich den Stress einfach auch nicht geben.“ Wenn der Stress zu solchen Ergebnissen führt, hat er sich gelohnt. Vom 27. April bis zum 8. Oktober gibt es in Fulda die Landesgartenschau zu bestaunen. Mit einer Gesamtfläche von 42 Hektar wird es die größte sein, die jemals in Hessen stattgefunden hat.

  • Dachmarke „Rheinland-Pfalz.Gold“ lebt wieder auf

    Dachmarke „Rheinland-Pfalz.Gold“ lebt wieder auf

    Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat heute in Mainz eine neue Kampagne unter der Dachmarke „Rheinland-Pfalz.Gold“ vorgestellt, mit der die Landesregierung für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz werben will. „Gold“ stehe dabei für wesentliche Eigenschaften der Menschen und Regionen. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Das sind natürlich unsere fleißigen Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich Großartiges die letzten Jahre aufgebaut haben. Es sind aber auch unsere Landschaften. Der Weinbau natürlich, aber auch die Landwirtschaft. Ganz klassisch sind unsere Flusstäler, wenn wir an Rhein und auch Mosel und die Lahn denken. Und das ist alles, was letztendlich auch mit ‚Gold‘ ein Stückweit aufgegriffen wird. Und deswegen findet sich das auch sehr schön in der Kampagne wieder.“ Die Kampagne umfasse zahlreiche Veranstaltungen und Werbeaktionen. Die Landesregierung wolle damit vor allem mehr Investoren, Unternehmensgründer und Fachkräfte für Rheinland-Pfalz begeistern.

  • Gewappnet sein für die nächste Flut

    Gewappnet sein für die nächste Flut

    In der Nacht zum 15. Juli 2021 brachte Starkregen nie gekannten Ausmaßes Leid und Zerstörung über die Bewohner des Ahrtals. Die Folgen: 134 Todesopfer. Zudem haben Hunderte ihre Häuser, Wohnungen, Betriebe und Existenzen verloren. Heute kam die Enquete-Kommission des rheinland-pfälzischen Landtags in verschiedenen Gemeinden im Ahrtal zusammen, um sich eineinhalb Jahre nach der Flut vor Ort mit Experten auszutauschen, wie künftig Katastrophen dieser Größenordnung verhindert werden können. Welche Vorkehrungen müssen zukünftig getroffen werden, damit sich die schrecklichen Bilder aus dem Ahrtal nicht wiederholen? Und welche Einschränkung wird das mit sich bringen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich seit Oktober 2021 die Enquete-Kommission. Enquete, das ist Französisch und heißt „Untersuchung“. Aber anders als im Untersuchungsausschuss zur Flutnacht geht es bei der Enquete-Kommission nicht um die Aufarbeitung politischer Verantwortungsbereiche, sondern um notwendige Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge. Dr. Lea Heidbreder, (Bündnis 90 / Die Grünen), Vorsitzende der Enquete-Kommission: „Wir sehen auf jeden Fall: Extremwetterereignisse werden in ihrer Intensiät, in ihrer Häufigkeit zunehmen und wir brauchen Strategien, wie wir uns für die Zukunft gut aufstellen. Gerade im Bereich Hochwasservorsorge.“ Daher einer der Schwerpunkte: Die Neuordnung der Weinbaugebiete, wie hier in Dernau. Künftig sollen die Reihen von Weinreben nur noch parallel zum Fluss und mit einem Abstand von zwei Metern zueinander gebaut werden. Sebastian Turck, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum „Sie müssen sich vorstellen, dass vor der Flut die Zeilenrichtung, die Reben senkrecht zum Fluss, zur Ahr aufgezeilt waren. Und die Reben haben gewirkt wie Brücken, wie ein Hindernis. Und die Vorgaben der Wasserwirtschaft sind, dass die Zeilenrichtung gedreht wird, sodass im übertragenenen Sinne das Wasser durch die Zeilen durchfließen kann. Und das bedingt eine Veränderung der darunter liegenden Grundstücke. Heißt: Mehr Sicherheit, weniger Anbaufläche. Ganze 60 Hektar Weinbaufläche wurden bei der Flut im Ahrtal zerstört. Davon sind 10 Hektar wegen neuer gesetzlicher Vorgaben künftig nicht mehr für den […]

  • Hesse ist Deutschlands einziger Hummelzüchter

    Hesse ist Deutschlands einziger Hummelzüchter

    Es ist ein deutschlandweit einmaliger Beruf: Hummelzüchter. Rüdiger Schwenk aus Südhessen erzählt uns, warum die Hummel so wichtig für unser Ökosystem ist und was sie der Honigbiene voraus hat. Seiner Meinung nach fliegen die schwarz-gelben Brummer bei vielen unter dem Radar. Und das zu Unrecht! Rüdiger Schwenk, Hummelzüchter aus Aarbergen „Hummeln sind ganz tolle Tiere und sind auch sehr wichtig für unsere Natur. Und jedes Mal, wenn ich so ein Volk öffne und sehe mir die Königin an, bin ich jedes Mal fasziniert. Auch nach 30 Jahren.“ Das Herz von Rüdiger Schwenk Herz schlägt für die Hummel! Bereits seit drei Jahrzehnten züchtet er ganze Völker der nützlichen Brummer. Das rote Licht im Container hat keinen UV-Anteil und gaukelt den Hummeln Nachtstimmung vor. Ohne diesen Trick würden die Tiere ausschwärmen. Rüdiger Schwenk, Hummelzüchter aus Aarbergen „Wenn man mit den Hummeln arbeitet, muss man ganz ruhig sein, ganz gelassen. Man darf keine Hektik haben. Und wenn man dann das Volk aufmacht, das strahlt auch eine gewisse Ruhe aus. Und das macht Freude. Es hat einen tollen Geruch. Es riecht nach Pollen, es riecht nach Zuckerwasser.“ In der Hummel-Hochsaison von März bis Juni züchtet Rüdiger Schwenk bis zu 1.500 Hummelvölker. Mit einem Vorurteil möchte der Hummelflüsterer aus Südhessen gerne aufräumen. Denn was viele nicht wissen: Auch die Hummel kann stechen. Rüdiger Schwenk, Hummelzüchter und Kunstschmied „Hummeln können natürlich stechen. Alle weiblichen Tiere können stechen, weil sie einen Stachel haben. Die haben eine Enzymdrüse, die ist sechs Mal so groß wie bei den Bienen. Und die können öfter zustechen und haben auch keinen Widerhaken am Stachel im Gegensatz zu den Bienen. Die stechen einmal und reißen den Hinterleib ab und sterben. Und die Hummeln können ihren Stachel rausziehen und mehrfach stechen.“ Mindestens 150 Mal wurde er schon gestochen. Aber für die Arbeit mit den […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Fulda: Opfer wurde erschossen — Bahnärger wegen Baustellen — Abriss der Nepomukbrücke bis Ende Juni geplant Anmoderation: In Rheinland-Pfalz und Hessen hat es heute mehrere Durchsuchungen und Festnahmen wegen des möglichen Einschleusens von Ausländern gegeben. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und die Bundespolizei mitteilen, wurden 91 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht, unter anderem in Frankfurt, Neu-Isenburg, Pirmasens, Zweibrücken, Wiesbaden sowie dem Hochtaunuskreis, dem Main-Taunus-Kreis und dem Landkreis Südliche Weinstraße. Der Hauptbeschuldigte, ein 50-Jähriger Mann aus Frankfurt, soll Ausländer nach Deutschland geschleust und sie in Scheinfirmen beschäftigt haben. Und damit zu weiteren kurzen Nachrichten. Opfer wurde erschossen Nach dem Fund einer männlichen Leiche gestern in Fulda steht die Todesursache nach einer Obduktion fest. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft heute mitteilten, sei das 38-jährige Opfer durch insgesamt fünf Schüsse verletzt worden. Der Mann sei verblutet. Bereits gestern Abend hatte die Polizei in der Fuldaer Innenstadt einen 37jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Ein Passant hatte die Leiche auf einem Fußweg am Aschenberg gefunden und die Polizei informiert. Ärger wegen Baustellen Laut Fahrgastverband Pro Bahn sorgen derzeit zwei große Bahn-Baustellen im Rhein-Main-Gebiet für Frust bei den Pendlern. Dabei handelt es sich um die Sperrung des S-Bahn-Tunnels unter der Frankfurter Innenstadt und der Strecke der S-Bahn-Line 6 im Norden der Stadt. Aktuell verspäte sich rund jeder vierte Zug um bis zu 60 Minuten. Die Aushänge und Busse im Schienenersatzverkehr seien zudem oft nur unzureichend und irreführend gekennzeichnet. Die Deutsche Bahn erklärte dagegen, sie informiere ausführlich über Fahrplanänderungen und den Ersatzverkehr. Beide Sperrungen werden im Lauf des Monats wieder aufgehoben. Abriss bis Ende Juni geplant Dem Abriss der historischen Nepomuk-Brücke in Rech an der Ahr steht nach Angaben des Bürgermeisters jetzt nichts mehr im Weg. Zuletzt habe ein Gutachten ergeben, dass keine geschützten Fledermäuse in dem Bauwerk leben. Die 300 Jahre alte Brücke wurde […]