Natur

  • Öko-Winzer kämpfen gegen falschen Mehltau

    Öko-Winzer kämpfen gegen falschen Mehltau

    „Der Pilz ist dieses Jahr eine echte Herausforderung.“ Das hört man aktuell überall von den Winzern in Rheinland-Pfalz und Hessen – besonders aber von den Öko-Betrieben. Denn die anhaltende Nässe durch die vielen Niederschläge bietet einen optimalen Nährboden für Pilze – und somit auch für Sorgen. Wir haben uns die Schäden im rheinhessischen Köngernheim angesehen und einen Öko-Winzer beim Kampf gegen den Pilz begleitet. Routiniert steuert Markus Dietz seinen Schlepper durch die Reben. Um über 100.000 davon kümmert er sich in der Weinlage Köngernheimer Goldgrube täglich. Ziel ist es, alle Trauben mit dem Spritzmittel Kupfer zu erreichen. Das Schwermetall ist das einzige Bekämpfungsmittel, das Bio-Winzer gegen den falschen Mehltau, einem Pilzerreger, einsetzen dürfen. Doch das gelingt – wegen der anhaltenden Nässe – nicht flächendeckend. Markus Dietz, Ökowinzer aus Köngernheim „Wir haben nur dieses Jahr das große Problem, dass wir viele Niederschläge hatten. Wir hatten Anfang Juli 650 Liter Niederschlag und haben normal im Regeljahr 450 – 480 Liter. Wir haben jetzt letzte Woche noch mal 50 Liter draufbekommen, die Stöcke haben zwar viel Wasser, was wir gebraucht haben von den letzten Jahren um den Haushalt wieder aufzufüllen, aber momentan für die Pilzkrankheiten ist das das Todeskriterium bei uns im Weinbau, gerade im Bio-Weinbau.“ War noch im vergangenen Jahr die Hitze ein großes Problem, so ist es in diesem Jahr die hohe Feuchtigkeit. Sie begünstigt das Pilzwachstum der sogenannten Pernospora – des falschen Mehltaus. Markus Dietz, Ökowinzer aus Köngernheim „Also hier haben wir zum Beispiel ein Blatt, das besäht ist mit Pilzrasen. Wir nennen es Pilzrasen, weil die Sporen sich auf der Unterseite des Blattes vermehren. Es entsteht ein weißer Rasen, auf der Oberseite wird das Blatt gelb.“ Das Blatt stirbt ab. Die Sporen fallen auf den Boden und infizieren dabei auch die Trauben. Die anhaltende Feuchtigkeit bietet gerade ein ideales […]

  • Süßer Nachwuchs - Dromedarfohlen im Landauer Zoo

    Süßer Nachwuchs – Dromedarfohlen im Landauer Zoo

    Im Landauer Zoo gibt es einen neuen Publikumsliebling: Ein neues Dromedar-Fohlen ist auf die Welt gekommen – die Geburt ist problemlos verlaufen, jetzt versucht sich MaIika an ihr Umfeld zu gewöhnen. Da ist er: Der neue Star des Zoos Landau. Noch ist das Dromedar-Fohlen Malika etwas schüchtern – versteckt sich gerne hinter seiner Mutter Jacqueline. Nancy Koßmann, Tierpflegerin „Die Malika ist dem Menschen gegenüber noch sehr scheu und skeptisch das ist auch recht normal. Aber auch schon sehr frech. Also sie nervt auch gerne die Geschwister und ihren Papa und weiß auch schon wie die Hinterbeine funktionieren, die kommen auch des Öfteren geflogen.“ Bei unseren Dreharbeiten reißt sich Malika aber zusammen. Sie zeigt sich lieb und ruhig. Kaum zu glauben: Wenn Dromedare nicht gutmütig sind, zählen sie zu den gefährlichsten Tiere, die ein Zoo haben kann. Erste harmlose Ansätze davon, spüren wir auch beim Interview. Da muss auch unsere Reporterin schmunzeln. Pflegerin Nancy Koßmann kümmert sich schon seit zehn Jahren um die Dromedare im Zoo Landau. Dabei hat sie schon einige Geburten erlebt. Malika ist etwas Besonderes. Nancy Koßmann, Tierpflegerin „Die Malika, die jetzt geboren worden ist, hatte zum Beispiel sehr schnell den Drang nach der Geburt aufzustehen und ans Euter zu kommen. Bei allen andere Fohlen hat das ein bisschen länger gedauert. Jede Geburt verläuft anders und es ist jedes Mal wieder ein Erlebnis und ich bestehe jedes Mal wieder darauf dabei sein zu dürfen.“ Dromedare leben überwiegend in Nordafrika. Pflegerin Nancy Koßmann hat sich von den Kamelen – mit einem Höcker – schon das ein oder andere abgeschaut, sagt sie uns: Nancy Koßmann, Tierpflegerin „Ich find’s einfach entspannt, wie sie den Tag genießen. Sie stehen morgens auf, dann gibt’s ein bisschen Frühstück, dann gehen sie auf die Wiese, dann legen sie sich hin. Und sind dann einfach voll […]

  • Unwetter bei Kassel - Innenminister besucht Betroffene

    Unwetter bei Kassel – Innenminister besucht Betroffene

    Das war kein einfaches Unwetter, was die Menschen in Nordhessen bei Kassel Ende letzter Woche erleben mussten. Starkregen und Hochwasser hatten in der Nacht auf Freitag Bäume umgerissen, Keller volllaufen lassen und Autos weggespült. Auch heute sind noch lange nicht alle Schäden beseitigt, zumal es am Wochenende weiter geregnet hat. Am schlimmsten ist die Verwüstung im kleinen Städtchen Trendelburg. Zerstörung, wo einmal Idylle war. Manuel Hanf hat sein Haus in Trendelburg-Gottsbüren direkt am Fuldebach. Im Ortskern, genau da, wo das Wasser am Freitag seinen Höchststand erreicht hat. Manuel Hanf, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren „Wir haben das Haus leer unten. Da war eine Wohnung drin, da haben meine Eltern gewohnt. Die haben nichts mehr außer das, was sie am Laibe tragen. Wir hatten vier Autos, jetzt haben wir gar keins mehr. Das letzte Auto ist gefunden worden 3 Kilometer außerhalb von Gottsbüren. Hier hinter uns stand ein Briefkasten und ein Straßenschild und da sind Betonbrocken und Autos gegengeschossen.“ 60 Häuser sind im 700-Einwohner-Stadtteil Gottsbüren vom Hochwasser beschädigt. Und: Manuel Zeich, parteilos, Bürgermeister Trendelburg „Wir haben viele Stellen, wo wir Straßen grundlegend neu erfassen müssen, neu aufbauen müssen. Kanäle werden neu gemacht werden müssen, Einlassbauwerke, aber auch an der Verrohrung des Bachlaufes an sich wird es in den nächsten Wochen noch massive Arbeiten geben. Was heißt Wochen, wahrscheinlich wird es Monate, wenn nicht auch Jahre noch dauern.“ In der Nacht auf Freitag hatte Starkregen hier zu massiven Überschwemmungen geführt. Zeitweise waren alle Zufahrtswege nach Gottsbüren blockiert, Strom- und Telefonnetz waren zwischenzeitlich ausgefallen. Wegen eines defekten Transformators ist noch heute der halbe Ort ohne Strom. Die Reparaturen werden Tage dauern. Die Stadt hat ein Spendenkonto eingerichtet und koordiniert Hilfsaktionen. Manuel Zeich (parteilos), Bürgermeister Trendelburg „Wir haben einen Shuttleservice eingerichtet, um die Großfahrzeuge in der Ortslage auch arbeiten lassen zu können und gerade heute, wo […]

  • Unwetterschäden in Nordhessen

    Unwetterschäden in Nordhessen

    Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Freitag in Nordhessen für schlaflose Nächte gesorgt. Wegen umgestürzter Bäume, unterspülter Straßen und vollgelaufener Keller gab es über 200 Einsätze. Besonders stark hat es das Städtchen Trendelburg getroffen. Bilder der Verwüstung. Bilder, die erahnen lassen, dass das kein gewöhnliches Unwetter war. Gestern Abend gegen 20 Uhr fängt es an zu regnen. Um Mitternacht spitzt sich die Lage zu. Uwe Morell, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren „Dann hat’s geklappert und dann sind die Mülltonnen von hinten angeschwommen gekommen. Und dann haben wir in den Keller reingeguckt, innerhalb von zehn Minuten war der Keller komplett zu.“ Frank Seitz, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren: „Bei mir hat’s am Haus hier zehn Zentimeter unter dem Fenster gestanden, so hab ich es noch nie erlebt. Und ich wohne jetzt schon mittlerweile 30 Jahre hier unten, heftig. Mein Auto ist ja auch weggeschwommen, das stand da drüben.“ Betroffen ist vor allem der Norden des Landkreises Kassel. Bäume sind umgekippt, Straßen unterspült und nicht mehr befahrbar. Im Trendelburger Stadtteil Gottsbüren werden zwei Menschen in einem Auto eingeschlossen, können aber mithilfe eines Radladers befreit werden. Strom- und Telefonnetz sind zeitweise ausgefallen, alle Zufahrtswege zwischenzeitlich blockiert. Ein Feuerwehrmann verletzt sich nach Informationen des Landkreises Kassel im Einsatz leicht am Kopf. Schwer verletzt sich niemand. Doch der Schock sitzt bei vielen tief. Daniel Wiegand, Anwohner in Trendelburg-Gottsbüren „Wir wollten eigentlich heute Morgen um 8 Uhr aufbrechen, mit der Familie in den Urlaub fahren. Wohnmobil, alles gepackt, aber wir können nicht mehr losfahren. Das komplette Erdgeschoss, Keller, steht alles unter Wasser.“ Rund 650 Feuerwehrleute aus der Region sind aktuell im Einsatz. Auf welche Summe sich der Schaden belaufen wird, kann der Landkreis noch nicht abschätzen. Die Aufräumarbeiten werden noch das ganze Wochenende andauern.

  • Anreise-Stopp für Nature One Festival

    Anreise-Stopp für Nature One Festival

    Im Hunsrück sieht man, wie launisch der diesjährige Sommer ist. Selbst die Bässe des größten Technofestivals Deutschlands – der Nature One – schaffen es nicht, die vielen Wolken zu vertreiben. Der Regen der vergangenen Tage macht einigen Festivalbesuchern einen Strich durch die Rechnung. Hier ist kein Durchkommen mehr. Es ist einfach zu matschig. Seit Mittwoch heißt der Campingplatz die Nature-One-Besucher willkommen. Doch wer jetzt noch nicht da ist, hat Pech. Seit heute Morgen ist der Campingplatz gesperrt. Andy Ignatz „Man sieht es ja, es war alles dreckig und die mussten dann mit den Traktoren die Autos draufziehen und dann haben wir halt 14 Stunden warten können.“ Oliver Zeitz „Die Zufahrt war okay auf den Platz, aber dann abwärts zu den Zeltplätzen, da wurde der Schlamm immer tiefer.“ Victor Maserati „Ich bin vor ein paar Stunden angekommen, wir standen hier heute Morgen drei Stunden im Stau. Das war nett, Stimmung war trotzdem gut, aber wir sind jetzt da hinten am Arsch der Welt und glaube zum Festivalgelände brauchen wir ca. 50 Minuten.“ Aber immerhin angekommen! Das kann nicht jeder von sich behaupten. Tagesbesucher können weiter anreisen. Per Taxi oder mit dem Shuttle. Und wer nicht aufs eigene Auto verzichten kann, muss versuchen, online ein Ticket für den Tagesbesucherparkplatz zu ergattern. Alle Infos zur Anreise hat der Veranstalter auf seiner Website zusammengefasst und bittet um Verständnis. Wer es wetterbedingt nicht zur Nature One schafft, bekommt sein Ticket vollständig erstattet. Ursprünglich wurden an die 50.000 Besucher hier erwartet. Der Veranstalter schätzt, dass wegen des Matsches jetzt rund 20 Prozent weniger kommen. Oliver Franke, Sprecher Nature One „Für uns ist das natürlich super traurig, denn wir wollen mit allen hier eine wunderbare 29. Nature One feiern. Und ihr seht es, das Gelände ist perfekt. Hier gibt es überhaupt keine Beeinträchtigung, auf dem Infield, bei […]

  • Hoch hinaus mit dem Ultraleichtflieger

    Hoch hinaus mit dem Ultraleichtflieger

    „Cabrios der Lüfte“ werden sie genannt – die Ultraleichtflugzeuge erinnern tatsächlich an die Anfänge des Fliegens, sind also ganz auf das Wesentliche fokussiert. Mit dem Ultraleichtflug und Pilot Jürgen Vater aus der Nähe von Koblenz endet unsere Sommerserie über die Faszination Fliegen. Kommen Sie ein letztes Mal mit uns „Hoch hinaus“. Jürgen Vater, Ultraleicht-Flugzeug Pilot „Fliegen ist für mich Freiheit. Das hat was mit Verantwortung zu tun gegenüber sich selber aber auch gegenüber dem, der dabei ist. Und dann natürlich das Erlebnis an sich ist auch Freiheit. Dinge machen. So als Belohnung auch.“ Auf dem Flugplatz in Winningen bei Koblenz bereitet Jürgen Vater sein Flugzeug für einen Rundflug vor. Ganz bequem kann er es aus der Halle ziehen, denn das Ultraleichtflugzeug wiegt nur 300 Kilo. Schon seit 21 Jahren erfüllt er sich damit seinen Traum vom Fliegen. Jürgen Vater, Ultraleicht-Flugzeug Pilot „Ich denke, dass Fliegen an sich ist ja ein Urinstinkt und dass das in jedem irgendwo drin steckt. Wenn man einen Adler sieht oder eine Möwe oder so in der Natur einfach die Dinge beobachtet, dass man das auch gerne spürt, dass das etwas ist, was man auch gerne machen würde, wenn man die Flügel hätte.“ Doch wie er seinen Traum in die Wirklichkeit umsetzt, wusste Jürgen Vater nicht. Bis ihm ein Freund das Ultraleichtfliegen gezeigt hat. Jürgen Vater, Ultraleicht-Flugzeug Pilot „Ich war 26 als das hier so stattgefunden hat, dass man hier oben auf der Platz kommt. Und da war das für mich unerreichbar, undenkbar ans Fliegen zu denken. An die Kosten und an alles was damit zusammen hängt. Das war so das K.O-Kriterium im Kopf. Das ist ja wie eine Schraube, die da irgendwie so, ein Knoten der da oben ist. Und die Fliegerkameraden haben mir geholfen diesen Knoten zu lösen.“ Denn Ultraleicht zu fliegen ist billiger […]

  • Obstbauern ärgern sich über Artenschutz-Bestimmungen

    Obstbauern ärgern sich über Artenschutz-Bestimmungen

    Wenn Sie ab und zu in Wiesbaden unterwegs sind, haben Sie diese kleinen Federfreunde bestimmt auch schon gesehen: In der Stadt leben derzeit knapp 5.000 Sittiche. Für Passanten sind sie schön zu beobachten, die Wiesbadener ärgern sich häufig mal über deren Lärm und Schmutz. Für die Landwirte der Region aber sind sie mittlerweile ein echtes Problem. Sie necken sich, kuscheln miteinander. Die grünen Halsband- und Alexandersittiche sind in Wiesbaden längst bekannt. Auch bei Landwirt Ralf Schaab, denn den Vögeln schmeckt sein Obst ausgezeichnet. Doch was einmal angeknabbert wurde, ist ein fruchtbarer Nährboden für Pilze. Ralf Schaab, Obstbauer aus Wiesbaden „Ich kann den nicht mehr verkaufen. Der fällt runter und fault. Und wenn dir das dann halt mit 10, 20, 30 Prozent der Früchte passiert, dann ist das ganz hart an der Wirtschaftlichkeitsgrenze dran für die Obstbaubetriebe.“ Seine Kirschbäume musste er schon aufgeben. Es haben die technischen Möglichkeiten gefehlt, die Früchte zu schützen. Ralf Schaab konzentriert sich jetzt auf seine Apfelbäume. Oliver Weirich von der Staatlichen Vogelschutzwarte beobachtet die Sittiche seit mehreren Jahren. Oliver Weirich, Beauftragter der Staatlichen Vogelschutzwarte Wiesbaden „Die Sittiche, die wir hier in Wiesbaden haben, die stammen ursprünglich aus Indien. Und das sind alles Gefangenschaftsflüchtlinge. Also die sind in den 70-er Jahren hier aus privater Haltung und vielleicht auch aus Tierparks entkommen und haben sich hier in freier Wildbahn weiter vermehrt.“ Was aber tun gegen den Obstklau? Die Vogeleier austauschen sei nicht möglich, denn die Sittiche nisten zu weit oben in den Bäumen. Oliver Weirich, Beauftragter der Staatlichen Vogelschutzwarte Wiesbaden „Es bliebe im Grunde nur, sie abzuschießen. Das würde aber bedeuten, da sie ja nicht einmal verwertbar sind, dass man Hunderte, wenn nicht Tausende Sittiche abschießt, um sie wegzuschmeißen. Und ich denke, dass das heutzutage ethisch einfach nicht mehr vorstellbar ist. Und deshalb sehe ich schlicht und einfach […]

  • Okapi-Nachwuchs im Frankfurter Zoo

    Okapi-Nachwuchs im Frankfurter Zoo

    Vor rund zwei Wochen gab es im Frankfurter Zoo Nachwuchs bei den Okapis. Die sind mit den Giraffen verwandt, stammen aus dem Kongo und sind vom Aussterben bedroht. Das Frankfurter Okapi wurde daher schon sehnsüchig erwartet. Davon hat es sich bei unserem Besuch allerdings so gar nicht beeindrucken lassen. Nanu? Wo ist es denn? Da muss man schon genau hinsehen, um das kleine Okapi zu entdecken. Versteckt zwischen Büschen hat es sich das Baby gemütlich gemacht. Doch dieser Hintern ist unverkennbar, die markanten Streifen verraten auch das kleine Okapi. Die Waldgiraffen sind Ablieger, heißt, sie halten sich in ihren ersten Lebenswochen fast nur in einem Versteck auf. Das macht auch dieses Okapi-Weibchen, allerdings … Sabrina Linn, Biologin Zoo Frankfurt „Das ist zwar das 28. Baby, was hier geboren wurde aber das erste Baby, was sich entschieden hat, dass sein Rückzugsort – das brauchen Okapibabys – auf der Außenanlage ist. Normalerweise liegen die im Stall für mehrere Wochen. Keiner sieht sie außer die Zoomitarbeiter und Zoomitarbeiterinnen. Und dieses Baby hat am dritten Tag seines Lebens entschieden, dass es draußen schöner ist. Wir haben Sommer, wir haben das also zugelassen und seitdem wohnt es auf der Außenanlage.“ Selbst von den Mäharbeiten im Gehege nebenan lässt sich die Kleine nicht aus der Ruhe bringen und döst einfach weiter. Währenddessen ist Mama Imani auf Nahrungssuche. Die gestaltet sich im Zoo allerdings recht einfach. Auch wenn die Mutter nicht in direkter Nähe ist, lauscht sie aufmerksam, ob Gefahr droht – Okapis haben nämlich ein sehr gutes Gehör. Und so hört das Kleine auch schnell, als Mama zu Tisch ruft. Es gibt Milch. Nur zwei bis drei Mal am Tag verlassen Okapi-Kinder ihr Versteck. Dann heißt es trinken, trinken, trinken und schnell wieder zurück. Doch dieses kleine Okapi denkt gar nicht daran – munter wird über […]

  • Soziale Stadtimkerei in Mainz

    Soziale Stadtimkerei in Mainz

    Auf den Dächern von Mainz gibt es viele Bienenstöcke. Einige gehören der „Sozialen Stadtimkerei“. Ein Projekt der „Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen“ – um Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenzubringen. Dafür gab es von den Vereinten Nationen den Preis „Biologische Vielfalt“ und auch eine Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz. Honigernte am frühen Morgen in Mainz. Sebastian ist zusammen mit Karl-Heinz dabei, Bienenwaben aus einem Bienenstock auf dem Dach einer Frauenarztpraxis zu holen. „Und dann werden wir morgen ausschleudern. Das sind jetzt bestimmt zwei Kilo. Also, die ist ziemlich voll.“ Sebastian ist seit acht Jahren Mitglied der sozialen Stadtimkerei. Die Arbeit mit den Bienen hat ihm dabei geholfen, aus einem Tief herauszukommen. Sebastian, seit acht Jahren Mitglied der sozialen Stadtimkerei „Ja, viel, ich habe eigentlich komplett meinen Wochenrhythmus jetzt aufgebaut, sodass ich die Bienen versorgen kann. Also, ich war lange jetzt arbeitsunfähig. Und habe mir jetzt so immer wieder Projekte gesucht, die mir was bringen und das sind halt die Bienen gewesen. Ja, mir macht das Spaß, es ist ein schönes Hobby.“ Auch Eric ist mit auf dem Dach. Er kümmert sich seit fünf Jahren um die Bienenstöcke der Stadtimkerei. Eric, seit fünf Jahren Mitglied der sozialen Stadtimkerei „Ich habe vor 20 Jahren ein Traumata erlebt, hatte dann da relativ schwierige Zeiten, habe dann im Ausland gelebt, dann jetzt vor knapp zehn Jahren wieder hierher nach Mainz gekommen, bin dann auch nochmal in Depressionen abgestürzt gewesen.“ Die soziale Stadtimkerei ist ein Projekt der Mainzer Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen. Die Arztpraxis, auf deren Dach die Bienenstöcke stehen, ist eine der Paten des Projekts, das Jens Bucher leitet und mit aufgebaut hat. Jens Bucher, Projektleiter soziale Stadtimkerei Mainz „Wir hatten die Idee, ein unkonventionelles Projekt zu machen, um Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammenzubringen. Das heißt, in der Imkerei sind Nachbarn, Studierende, Menschen, die seelisch […]

  • Schweinepest gefährdet Zootiere

    Schweinepest gefährdet Zootiere

    Die Afrikanische Schweinpest breitet sich in Hessen und Rheinland-Pfalz weiter aus. Wie heute gemeldet wurde, sind im Landkreis Groß-Gerau zwei weitere landwirtschaftliche Betriebe betroffen. Die insgesamt knapp 200 Schweine müssen nun getötet werden. Für Menschen ist die Viruserkrankung ungefährlich, doch diese Seuche stellt Schweinehalter vor enorme Herausforderungen. Denn das Virus ist sehr hartnäckig, kann mehrere Monate in der Umwelt und sogar in verarbeiteten Lebensmitteln überleben. Auch Zoos und Tierparks rüsten sich. Seit gut zwei Wochen ist dieses Gehege leer. Wildschweine gehörten im Wildpark Alte Fasanerie in Hanau seit Jahrzehnten zu den Stammbewohnern. Jetzt wurden die letzten zehn Tiere getötet. Lutz Hofheinz, Leiter Alte Fasanerie „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, das will ich vielleicht mal vorwegschicken. Zumal da auch eine sehr starke emotionale Betroffenheit gegeben ist. Unsere Tierpfleger insbesondere, aber auch die anderen Mitarbeiter des Parks haben eine sehr enge Bindung zu den Tieren. Viele haben Namen und werden quasi persönlich angesprochen.“ Doch man habe keine andere Möglichkeit gesehen, sagt der Wildparkleiter. Obwohl keines der Tiere mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert war. Eine Infektion hätte aber gravierende Folgen für den gesamten Wildpark. Denn das Virus kann mehrere Monate im Waldboden überleben. Lutz Hofheinz, Leiter Alte Fasanerie „Dieses große Gehege hätte saniert werden müssen, da ja mit Viren verseucht. Und dazu hätten nennenswerte Teile des Oberbodens abgetragen werden müssen. Dieser Oberboden hätte an sicherer Stelle verwahrt werden müssen über längere Zeiträume und um dies wiederum zu tun, hätte man auch diesen alten Baumbestand komplett roden müssen. Wir sprechen immerhin von 6 Hektar. Unser Park lebt insgesamt von seinem alten Baumbestand.“ Neben dem ökologischen Schaden wäre auch der finanzielle Schaden nicht unerheblich. Der Tierpark müsste schließen, was Arbeitsplätze gefährden würde, erklärt Lutz Hofheinz. Die Tierschutzorganisation PETA wirft der Alten Fasanerie vor, die Tiere rein aus wirtschaftlichen Gründen getötet zu haben […]

  • Rosengarten in Zweibrücken

    Rosengarten in Zweibrücken

    Stolze 110 Jahre ist der älteste Rosengarten Deutschlands in diesem Jahr geworden. Er liegt in Zweibrücken in der Südwest-Pfalz und ist so schön, dass er vom Weltverband der Rosen-Gesellschaften ausgezeichnet wurde. Aus ganz Deutschland kommen die Besucher, um sich von der Schönheit und dem Duft der Zweibrücker Rosen betören zu lassen. Es sind Strauchrosen, Beetrosen, Edelrosen, historische Rosen, Duftrosen oder noch ganz andere Rosenarten. Manche blühen noch nicht, andere sind schon verblüht. 45.000 Rosen wachsen auf viereinhalb Hektar in Deutschlands ältesten Rosengarten in Zweibrücken. Heiko Hübscher, gärtnerischer Leiter Rosengarten Zweibrücken „Der Verein der Pfälzer Rosenfreunde hat sich gegründet, um einen Rosenverein in Zweibrücken zu etablieren; das war 1911 und dann brauchten sie drei Jahre bis 1914 und dann war der Rosengarten gebaut als Jugendstilgarten. Und da sollten Rosen drin präsentiert werden, die neuesten und die besten.“ Ein Pavillon aus dem Gründungsjahr steht heute als Nachbau im Rosengarten. Davor „Grand-Duc Jean“. 1914 eine angesagte Rosensorte. Heute kann sich jeder Gartenbesitzer einen Rosenstock leisten, so um 6 Euro 50 kostet eine hochwertige Pflanze. Heiko Hübscher, gärtnerischer Leiter Rosengarten Zweibrücken „Früher waren sie deutlich teurer. Um 1850 bis zu 1.000 Mark eine Rose und als der Garten eröffnet wurde, lag man da auch mal schnell bei 50 bis 60 Goldmark für eine Rose. Das war richtig viel Geld, was ausgegeben werden musste.“ Einen Besuch im Rosengarten kann sich damals deshalb auch nur das gut betuchte Bürgertum leisten. Heute kostet das Tagesticket 5 Euro 50. Der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken führt den Garten seit 2011 rein biologisch. Die sogenannte Diva unter den Blumen blüht hier erfolgreich ganz ohne Pestizide. Petra „Ist einfach schön, entspannend.“ Theodora „Die vielen Blumen und es ist so gepflegt. Barbara „Das ist ein ganz wunderbares Ambiente und wir fühlen uns hier einfach wohl.“ Werner „Die Ruhe vor allen Dingen, man […]

  • Nashorn Taco neu im Frankfurter Zoo

    Nashorn Taco neu im Frankfurter Zoo

    Über ein halbes Jahr war das Nashorngehege im Frankfurt Zoo verwaist, jetzt ist ein neuer Bewohner eingezogen. Und der hört auf den Namen „Taco“. Das ist er: 29 Jahre alt, anderthalb Tonnen schwer und gerade erst aus Köln an den Main gezogen. In seinem neuen Zuhause scheint sich Taco aber schon richtig wohl zu fühlen. Ausgiebig inspiziert er sein neues Gehege und verputzt haufenweise Grünzeug. Ein Vielfraß ist er und seine Körpermasse hat seine Reise auch etwas aufwendiger gemacht. Christina Geiger, Direktorin Zoo Frankfurt „Logistisch ein sehr großer Aufwand, ihn hierher zu bekommen. War jede Abteilung des Zoos dran beteiligt, Gärtner, Handwerker. Da wurden noch Äste von den Bäumen gesägt, damit der LKW durchkommt.“ Dabei gehört Taco zu der etwas kleineren von zwei afrikanischen Nashorn-Arten: ein Spitzmaulnashorn, so genannt wegen der spitzen Oberlippe. Vorgänger Kalusho, ein Breitmaulnashorn, war Ende vergangenen Jahres verstorben. Nun musste Taco in seiner alten Heimat Köln Platz für ein junges Nashorn-Paar machen, das für Nachwuchs sorgen soll. Einzelgänger Taco aber sind Menschen wohl ohnehin lieber, schnell schließt er in Frankfurt neue Freundschaften. Michael Walther, Revierleitung Zoo Frankfurt „Er lässt sich von mir streicheln, er frisst mir aus der Hand. Auch meinen Kollegen frisst er aus der Hand. Also er scheint wirklich menschlichen Umgang gewohnt zu sein. Das haben die Kölner Kollegen auch gesagt, dass er eigentlich ein sehr, sehr umgänglicher ist.“ In Köln hatte Taco allerdings etwas mehr Platz. Sein neues Zuhause ist zudem schon deutlich in die Jahre gekommen. Das Nashornhaus stammt aus den Fünfzigern, hier kam sogar das erste Jungtier Europas zur Welt. Nun soll es einem neuen Afrikabereich weichen. Christina Geiger, Direktorin Zoo Frankfurt „Es ist fürs Personal recht schwierig, hier mit dem alten Haus zu arbeiten. Wir haben auch alle Naselang irgendwelche Rohrbrüche oder undichtes Dach. Für mehr, als ein einzelnes Tier […]

  • Jäger wollen Kormorane abschießen

    Jäger wollen Kormorane abschießen

    Wer an Gewässern wohnt, der kann ihn inzwischen wieder häufiger beobachten: den Kormoran. In der Vergangenheit war der Vogel wegen seines Hungers auf Fisch in fast ganz Europa durch Bejagung ausgerottet worden. Doch seit den 80er Jahren konnte sich der Kormoranbestand dank eines besonderen Schutzstatus und einer organisierten Wiederansiedlung erholen. Was Tierschützer freut, ruft bei anderen allerdings Sorgenfalten hervor. Mehr als ein halbes Kilo Fisch braucht ein ausgewachsener Kormoran am Tag. Dazu jagen die Vögel unter Wasser – in Flüssen wie dem Rhein aber auch in Seen und Teichen, in denen geangelt wird. Der Vogel ist dem Verband Hessischer Fischer ein Dorn im Auge. Die Mitglieder haben Sorge, dass der Kormoran durch seine Jagd die heimischen Fischbestände strapaziert und die Artenvielfallt bedroht. Rainer Hennings, Verband Hessischer Fischer e.V. „Wir begrüßen ja auch, dass der Kormoran wieder da ist. Ausgerottet wollen wir ihn auf keinen Fall wieder haben. Wir brauchen aber deutlich niedrigere Bestände. Das, was im Moment abgeht, mit über 50 Tonnen Fisch-Biomasse, die in Hessen im Jahr entnommen werden, das überlastet die Tragfähigkeit unserer Gewässer. Das heißt, man müsste radikal in den Bestand eingreifen. Mindestens die Hälfte.“ Laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz ist die Zahl der Brutpaare mit 480 momentan ungefähr genauso hoch, wie in den letzten 20 Jahren. Hinzu kämen knapp 3.00 Zugvögel, die die Wintermonate in Hessen verbringen. Die Fischer wünschen sich zwei Dinge: zum einen soll der Kormoran seinen Schutzstatus verlieren, den er aufgrund seiner Ausrottung einst erhalten hatte; zum anderen fordern sie eine „Kormoran-Verordnung“, die es bereits in fast allen anderen Bundesländern gibt. Die würde es ermöglichen, die Tiere an Brennpunkten einfacher zu bejagen. Karl Schwebel, Verband Hessischer Fischer e.V. „Wir haben den Kormoran wieder, der Biber ist wieder da, der Fischotter –whatever, wunderbar, alles schön. Aber bei manchen Arten muss man halt im […]

  • "Essbare Stadt" in Andernach

    „Essbare Stadt“ in Andernach

     „Urban gardening“, also Gärtnern in der Stadt, ist ein weltweiter Trend. Die Stadt Andernach pflanzt schon seit einigen Jahren zwischen Blumenbeeten rund um die Stadtmauer Gemüse und Obst an. „Essbare Stadt“ heißt das Projekt. Neben vielen nationalen Auszeichnungen ist die Stadt am Mittelrhein auch Preisträgerin des von den Vereinten Nationen ausgeschriebenen Wettbewerbs „Soziale Natur“. Viel Grün, viel Natur, viel Abwechslung mitten in der Altstadt. Das alte Schloss ist hier nicht die Hauptattraktion. Sondern die ganz spezielle Bepflanzung der Grünflächen. In Andernach wachsen neben Blumen Lauch, Rote Beete, Kohlrabi und ganz viel mehr Obst und Gemüse. Rund um die alte Stadtmauer ist Andernach  die „essbare Stadt“. Lara Lindermann, Projektleiterin der „essbaren Stadt“ Das Hautmotto ist eigentlich pflücken erlaubt, statt betreten verboten. Also das Hauptziel ist es, dass die Andernacher oder auch die Besucher der Stadt kommen und sagen, hier können wir zum einen was lernen und ein bisschen was abgucken, aber vor allem auch ernten. Für die Bepflanzung ist in erster Linie die Stadt zuständig, aber auch Langzeitarbeitslose und Schulen kümmern sich um die Gestaltung der essbaren Beete. Ob Zucchini oder Birnen, noch ist vieles nicht erntereif. Aber das Projekt soll  vor allem  auch aufzeigen, dass städtische Grünflächen erlebbar gestaltet werden können. Umfrage: Weil das wichtig ist für die Menschen/ Ich finde die Idee super, gegessen habe ich ehrlich gesagt noch nichts aus der essbaren Stadt/sehr viel Obst und Gemüse bei uns, es fängt an von Gurken, Kräutern und so weiter. Ob Granatäpfel, Artischocken oder Bitterorangen. Obst und Gemüse, für das es bisher zu kalt in Deutschland war. Doch die immer heißeren Sommer fordern Anbaualternativen. Auch darauf will die Stadt Andernach mit dem Projekt „essbare Stadt“ aufmerksam machen. Bisher auf einer Fläche von insgesamt rund 3000 Quadratmetern. Lara Lindermann, Projektleiterin der „essbaren Stadt“ Ja, also das ist ein Langzeitprojekt ohne Ende […]

  • Rosenfest in Steinfurth

    Rosenfest in Steinfurth

    Viel los ist ab heute auch in Steinfurth in der Nähe von Bad Nauheim. Es ist das älteste Rosendorf Deutschlands. Und das wird an diesem Wochenende groß gefeiert! EIN Highlight ist der Rosenumzug am Sonntag mit Rosenkönigin und Wagen, die mit Einhunderttausend Blüten verziert sind. Doch auch heute gab es schon viele Rosen zu bewundern.   Die Rose gilt als die Königin der Blumen – und das Rosendorf Steinfurth quasi als ihr Palast: Eine so große Dichte an Rosenzüchtern auf so kleinem Raum gibt es nirgendwo sonst in Deutschland. Zu Hochzeiten in den 70er Jahren gab es hier mehr als 200 Rosen-Anbau-Betriebe. Heute sind es immerhin noch rund 40 – und das bei gerade einmal 3000 Einwohnern. Kein Wunder also, dass die Rose in Steinfurth tüchtig gefeiert wird. Etwa im einzigen Rosenmuseum Europas. Hier können die Besucher des Rosenfestes in den kommenden drei Tagen bei der großen Rosenschau in ein einziges Blütenmeer eintauchen. Manuela Dräger, Organisationsteam Rosenfest Steinfurth: „Rosen sind Leidenschaft. Rosen sind einfach Begeisterung. Und es macht was mit den Menschen. Es berührt die Seele. Und in einer Zeit, wo so vieles schwierig ist, ist das einfach was Besonderes. Das stelle ich immer wieder fest, dass Besucher und Gäste einfach überwältigt sind von der Schönheit – und eben von dieser Emotion Rose.“ Dieses Jahr voll im Trend: Rosen wie diese mit einem dunklen Zentrum, die besonders viele Insekten anlocken. Und dann wartet morgen auch noch ein spezielles Highlight auf die Besucher des Rosenfestes. Manuela Dräger, Organisationsteam Rosenfest Steinfurth: „Wir haben natürlich auch eine ganz besondere Rose, die am Samstagnachmittag getauft wird. Die praktisch hier zum ersten Mal in den Markt eingeführt wird.“ Welche Rose das ist – wie sie aussieht – und wie ihr Name lautet, ist noch streng geheim und wird erst morgen Nachmittag feierlich bekannt gegeben. So […]