Natur

  • Fragen zur Affenhitze an den Deutschen Wetterdienst

    Fragen zur Affenhitze an den Deutschen Wetterdienst

    Hochsommer Mitten im Juni. Darüber sprechen wir mit Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Simon Tripper, Meteorologe Deutscher Wetterdienst / Offenbach: Guten Tag. Markus Appelmann, Moderator:  Der Sommer kommt so richtig auf Touren – wie heiß, wie schweißtreibend wird es wirklich? Trippler: Am kommenden Wochenende, am Samstag und am Sonntag, da wird es richtig heiß. Gebietsweise Temperaturen über 30 Grad in der Spitze, bis zu 38 Grad in der Mitte und im Süden von Deutschland. Appelmann: Woran liegt es, dass wir jetzt schon so viele Tage super Sommerwetter haben? Trippler: Wir haben sehr viele Tage mit Hochdruck, Wetter und mit den richtigen Temperaturen. Und die Konstellation hat einfach gepasst. Appelmann: Müssen wir uns tendenziell auf immer höhere Temperaturen und immer heißere Sommer einstellen? Trippler: Im Prinzip kann man das schon mit Ja beantworten, weil natürlich durch den Klimawandel auch die Temperaturen immer weiter ansteigen und damit ist auch im Sommer mehr Wärme oder auch Hitze angesagt. Appelmann: Der Blick nach vorne. Auf heiße Temperaturen folgen oft kräftige Unwetter. Wie sieht Ihre Vorhersage für kommende Woche aus? Trippler: Also, so ab Sonntag erwartet uns von Norden her eine Kaltfront, aber so richtig kräftige Unwetter scheinen dann diesmal nicht dran zu sein. Es könnte relativ geräuschlos über die Bühne gehen, aber natürlich lokal kräftige Gewitter sind nicht auszuschließen. In der neuen Woche geht es dann erst mal mit sommerlichen Temperaturen, aber auch mit vielen Schauern und Gewittern weiter und zum Ende der Woche deutet sich eine weitere Abkühlung an. Appelmann: Jetzt schon haben wir Hochsommerwetter in Rheinland-Pfalz und Hessen. Was bedeutet das für den echten Hochsommer im Juli und August? Trippler: Das ist jetzt erst mal schwer zu sagen. Also einen Rückschluss von dem aktuellen Wetter auf das, was im Juli und August passiert, zu machen, ist tendenziell erst mal schwierig. […]

  • Die Royals lieben Rheingauer Riesling aus Hochheim

    Die Royals lieben Rheingauer Riesling aus Hochheim

    Wussten sie, dass es in Hessen einen königlichen Weinberg gibt? Kein Scherz! Die Lage Königin Victoriaberg im hessischen Hochheim trägt hochoffiziell den Namen der ehemaligen britischen Monarchin Königin Victoria. Das britische Königshaus ist nämlich Fan des Rheingauer Rieslings – und das seit mehr als 160 Jahren. Grüne Reben auf einer Fläche von fünf Fußballfeldern – hier im Weinberg von Königins Gnaden reift der Jahrgang 2022. Der Hochheimer Königin-Victoriaberg Riesling. Als Königin Victoria und ihr Gatte Prinz Albert 1845 den hessischen Weinort Hochheim besuchten, waren sie hochbegeistert von dem edlen Tröpfchen aus dem Weinberg, der fortan offiziell den Namen Königin Victoriaberg tragen durfte. 1854 wurde der Queen hier auch ein Denkmal gesetzt. Das in die Jahre gekommene Kunstwerk wurde nun aufwendig saniert und wurde feierlich enthüllt. Ein Denkmal mit Symbolkraft. Axel Wintermeyer, CDU, Chef der Hessischen Staatskanzlei „Wir sind trotz Brexit – fühlen wir uns als Europäer. Und ich glaube, dass wir das auch hier gezeigt haben. Der Wein, das Denkmal, das ist etwas, was uns alle verbindet – auf der einen Seite. Was Werbung natürlich auch für den Weinstandort Hessen, für den Rheingau, macht. Aber was ganz wichtig ist: Wein und die Freundschaft überwindet auch politische Grenzen und dafür haben wir uns heute hier eingesetzt. Ich glaube, das ist uns auch bei diesem Denkmal, das schon so alt ist, gut gelungen.“ Und als wenn das noch nicht genug Grund zum Feiern wäre, hat auch die amtierende britische Königin Elizabeth Grund zum Jubeln. 96 Jahre alt ist sie und seit 70 Jahren auf dem Thron. In Hessen gibt es dazu eine Deutsch-Britische Freundschaftsparty. Diesmal mit mehr als 400 Gästen, Dudelsackmusik und Fish and Chips. Royalen Glanz verleihen die gekrönten Häupter der Weinköniginnen. Und natürlich wird Hochheimer Wein gereicht. Unter dem Begriff „Hock“ ist der Wein aus Hochheim international bekannt. „A good […]

  • Das Wetter ist einfach …

    Das Wetter ist einfach …

    Anstoßen konnten auch Sie heute bei strahlendem Sommerwetter im ganzen Sendegebiet. Im Mainzer Volkspark nutzen einige die Sonnenstrahlen für ein kleines Nickerchen. Andere sind bei Temperaturen um die 30 Grad sogar sportlich unterwegs. Für manche ist die Hitze aber auch zu viel. Leider dürfen Hunde nicht auf den Wasserspielplatz im Volkspark. Hier gönnen sich Familien eine kleine Abkühlung. Ob durch Wasser oder durch den Fahrtwind bei der Bimmelbahn; den Mainzern ist bei diesen Temperaturen jede Erfrischung recht. Veronika „Also, es ist gerade noch an der Grenze. Alles, was drüber geht, gefällt dem Hund und mir nicht. Auf jeden Fall bekommt er jetzt einen kleinen Swimming-Pool auf dem Balkon, wo er sich schon mal abkühlen kann und ich meine Beine vielleicht reinstellen kann.“ Josef und Lea „Es könnte ein bisschen weniger sein, aber besser als zu kalt.“ Sofien „Genau mein Ding. Also ich bin so ein Mensch, ich brauche ab 15-20 Grad aufwärts, das ist genau meins. Perfekt, um auch braun zu werden.“ Isabell „Also, jetzt aktuell ist es sehr angenehm mit diesem leichten Wind noch. Ansonsten soll es ja am Wochenende sogar 35 Grad warm werden und ich glaube, dann verkrieche ich mich tatsächlich im Keller.“

  • Nachwuchs im Wolfsgehege Hanau

    Nachwuchs im Wolfsgehege Hanau

    Große Freude im Wildpark „Alte Fasanerie“ in Hanau! Im Wolfsgehege gab es quasi über Nacht reichlich Zuwachs. Gleich FÜNF kleine Wolfsbabys erblickten das Licht der Welt – für den Tierpark eine kleine Sensation. Und das macht nicht nur die beiden Wolfs-Eltern mächtig stolz! Ordentlich Durst haben sie jedenfalls schon mal – die fünf kleinen Wolfs-Welpen. Nach dem Säugen durch Mama Leyla geht’s direkt zum Schmusen zu Papa Romulus. Gerade mal fünf Wochen alt, sind die Kleinen die neuen Stars im Hanauer Wildpark. Das freut vor allem Marion Ebel, die als „Wolfsflüsterin“ hier im Park seit Jahren längst festes Mitglied der Wolfsfamilie ist. Marion Ebel, Wildbiologin Alte Fasanerie Hanau: „Das ist für uns was ganz Besonderes! Wir hatten schon Welpen, aber wir hatten sehr lange Zeit, ich denke über 25 Jahre ist es her, dass wir mal eigene Welpen hatten. Also von daher ist das wirklich was Einmaliges jetzt.“ Einmalig auch, wie dicht die Wölfe Marion Ebel an sich ran lassen. Fütterung – direkt Auge in Auge. Marion Ebel: „Na, Fraggels? Na komm her, du Schorsch! Komm, was ist mit der Mannschaft?“ Leckeres Fleisch, nicht nur für die Großen – auch die Kleinen bekommen bereits ihren Anteil ab. Und schon machen sich so die kleinen Unterschiede bemerkbar: Marion Ebel, Wildbiologin Alte Fasanerie Hanau:  „Der eine ist besonders vorwitzig, der ist immer der erste am Fleisch, der ist auch der erste draußen. Und er sorgt auch dafür, dass die anderen nicht so schnell ans Fleisch kommen, er will‘s immer wieder weg ziehen. Und es gibt einen, der verschläft so seinen Einsatz, hab ich das Gefühl. Der ist also immer so ein bisschen hintendran, ist einer von der langsamen Sorte. Aber das ist ja nicht immer schlecht, also Wolf zumindest, wenn man nicht immer gleich vorne an erster Stelle steht.“ Heute wird es […]

  • Niedrigere Fahrrinne für den Rhein

    Niedrigere Fahrrinne für den Rhein

    Wenn Schiffe auf dem Rhein fahren, dann ist die sogenannte Fahrrinnentiefe entscheidend: Das ist der Abstand zwischen dem Grund des Flusses und dem Wasserspiegel. Liegt der zu niedrig, kann ein Schiff weniger Fracht laden – denn ansonsten könnte es auf Grund laufen. Um die Fahrinnentiefe zu verändern und mehr Platz für die Schiffe zu schaffen, wurde früher auch mit Sprengungen im Rhein gearbeitet. Heute soll das umweltschonend geschehen.   Der Rhein – für viele Menschen bedeutet er: Romantik. Der Rhein ist aber auch ein wichtiger Verkehrsweg für Frachtschiffe. Der Rhein: Mehr Autobahn, als Ausflugsziel. Doch in einigen Abschnitten des Mittelrheins wie hier in Oberwesel gibt es sogenannte Engstellen – der Fluss ist nicht tief genug für viele Schiffe. Sabine Kramer, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein: „Das heißt, dass wir zwischen Budenheim bei Mainz und St. Goar die Fahrrinne von 1.90 auf 2.10 Meter vertiefen möchten, damit wir der Schifffahrt mehr zur Verfügung stellen können.“   Über diesen rund 50 Kilometer langen Abschnitt des Rheins transportieren Jahr für Jahr zehntausende Schiffe Millionen Tonnen Ladung. Doch in regenarmen Sommer wie etwa 2018 sinkt der Pegel: Große Schiffe können dann nicht voll beladen werden. Damals musste die BASF in Ludwigshafen sogar ihre Produktion drosseln – weil Rohstoffe fehlten. Dieser Bagger auf einem Schiff könnte die Lösung für das Problem sein: Die Idee hat sie gehabt: Bauingenieurin Virginia Spauszus. Virginia Spauszus, Baubevollmächtigte: „Wir fräsen hier, bzw. wir haben einen Fräsversuch für das Projekt Ablade-Optimierung Mittelrhein. Wir schauen hier mit einem bestimmten Gerätekonzept, ob wir die Felssohle möglichst filigran und unter wirtschaftlichen Aspekten lösen können.“  Das soll so funktionieren: Von Schiff aus wird ein Bagger Bereiche im Gewässerbett mit einer Fräse bearbeiten und dabei Schiefergestein abtragen. Neu ist: Der Fräskopf befindet sich unter einer Haube, damit die Strömung das Material nicht sofort weiterspült. Eine Pumpe befördert […]

  • Ein Kanu aus Beton

    Ein Kanu aus Beton

    Wenn Sie an Beton denken, dann denken Sie wahrscheinlich an Gebäude oder Brücken. Das Material ist formbar, stabil und bietet Schutz vor Feuchtigkeit. Dass man mit Beton aber noch viel mehr anstellen kann als Häuser zu bauen, zeigen Studenten der Hochschule Darmstadt. Kleiner Tipp: Es geht um ein Sportgerät.   Tatsächlich, es schwimmt: Das Kanu aus Beton. Die Studenten der Hochschule Darmstadt testen heute ihre ungewöhnliche Kreation. Rund 60 Kilo schwer, 6 Millimeter dünn und Platz für zwei Personen. Kaum zu glauben – Beton der schwimmt, der Physik sei Dank. Ina Oelkers, Teamchefin Beton-Kanu: „Es kommt auf die Form an. Also beim Schwimmen geht es darum, dass das Volumen vom verdrängten Wasser mehr Auftrieb erzeugt, als das Gewicht, das obendrauf kommt. Kreuzfahrtschiffe sind auch aus Stahl, sind riesig, sind tonnenschwer und die können auch schwimmen. Da gilt das gleiche Prinzip.“ Die ungewöhnliche Idee gibt es schon seit den 90er Jahren und nicht nur hier an der Hochschule Darmstadt. An der deutschlandweiten Betonkanu-Regatta nehmen mehr als 70 Hochschulen teil. Die Darmstädter sind fast von Beginn an immer dabei. Heute geht’s mit dem Boot namens „Hades“ zum ersten Mal auf‘s offene Gewässer. Der Altrhein bei Riedstadt bietet sich als ideale Teststrecke an. Und? Ina Oelkers, studiert Bauingenieurwesen: „Also ich finde das sieht sehr gut aus. Wir haben gutes Freibord, also der Abstand über der Wasserlinie, das liegt da relativ gerade drin, dass auch kein Wasser rein schwappt und die zwei Jungs scheinen ja auch zufrieden zu sein mit dem Paddelergebnis.“ Es geht hier vor allem um Spaß und Teamarbeit. Aber gleichzeitig lernen die Studenten etwas über das Material Beton: die richtige Mischung mussten sie selbst herausfinden. Leicht und stabil sollen die Kanus sein und vor allem wasserdicht. Ina Oelkers, studiert Bauingenieurwesen: „Beton besteht ja zum Großteil aus Gesteinskörnung wie Sand oder Kies, […]

  • Untersuchungsausschuss zur Flut-Katastrophe: Wer wurde wann gewarnt?

    Untersuchungsausschuss zur Flut-Katastrophe: Wer wurde wann gewarnt?

    Im Untersuchungs-Ausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zur Flut-Katastrophe im vergangenen Juli hat heute die damalige Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, ausgesagt. Sie hatte vor und während der Flut mehrfach vergeblich versucht, mit dem damaligen Landrat Jürgen Pföhler in Kontakt zu treten. Die Vorwürfe gegen Pföhler, gegen den mittlerweile die Staatsanwaltschaft ermittelt, haben sich nach dem heutigen Tag verstärkt. Nicht zuletzt nach den Aussagen seiner Nachfolgerin: Cornelia Weigand, mittlerweile selbst Landrätin des Kreises Ahrweiler, berichtet dem U-Ausschuss heute, dass sie schon am Nachmittag des 14. Juli im Landratsamt gebeten hatte, den Katastrophenfall auszulösen. Weigand lag zu diesem Zeitpunkt eine Pegelprognose von 5 Meter 50 vor, das wäre fast zwei Meter über dem bisherigen Rekord-Hoch gewesen – ein nicht vorstellbares Ausmaß, so die damalige Bürgermeisterin von Altenahr. Cornelia Weigand (parteilos), Landrätin Kreis Ahrweiler: „Das, was dann da passiert, kannte keiner, hat auch dann keine Vorstellung mehr hervorgerufen. Weil dazu gibt es auch keinen optischen Vergleich und das kann man sich… 20 Zentimeter obendrauf könnte man sich ja vorstellen, aber nicht zwei Meter.“ Vom Landratsamt erhielt Weigand die Nachricht, dass es noch mehr Informationen brauche, ehe der Katastrophenfall ausgerufen werde. Erst um 23:15 Uhr, rund sieben Stunden nach Weigands erstem Anruf, hat der Krisenstab den Katastrophenfall ausgelöst. Den damaligen Landrat Jürgen Pföhler habe sie erst danach zum ersten Mal telefonisch erreicht, so Weigand. Cornelia Weigand (parteilos), Landrätin Kreis Ahrweiler: „Er hat erstmal geschildert, dass er selber ja auch sein Haus fluchtartig verlassen musste, dass die auch entsprechend betroffen waren und ich meine mich dann erinnern zu können, dass ich ihn dann irgendwann unterbrochen habe, um ihm zu schildern, wie die aktuelle Situation in Altenahr ist.“ 134 Menschen sterben in der Flutnacht an der Ahr, womöglich, weil viele von ihnen nicht rechtzeitig gewarnt wurden. Pföhler, gegen den die Staatsanwaltschaft ermittelt, soll Anfang Juli gegen […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Mindestlohn wird erhöht +++ Mehr Geld für Bevölkerungsschutz +++ Kein Abschuss von Saatkrähen   Mindestlohn wird erhöht: Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Hessen und Rheinland-Pfalz begrüßt den heutigen Beschluss des Bundestages, den gesetzlichen Mindestlohn ab dem 1. Oktober auf 12 Euro zu erhöhen. Dadurch würden viele Beschäftigte deutlich mehr verdienen. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände kritisiert dagegen, dass die Politik die Erhöhung des Mindestlohns beschlossen habe und dies nicht wie normalerweise durch die Mindestlohn-Kommission aus Arbeitgebern und Gewerkschaften erfolgt sei. Sie halte das für verfassungswidrig. Mehr Geld für Bevölkerungsschutz: Die Länder fordern vom Bund mindestens 10 Milliarden Euro, um  den Zivil- und Katastrophenschutz in den nächsten 10 Jahren zu verbessern. Das hat heute der hessische Innenminister Peter Beuth zum Abschluss der Innenministerkonferenz der Länder mitgeteilt. Angesichts des Kriegs in der Ukraine, Cyberangriffen auf die Infrastruktur und zerstörerischer Naturkatastrophen seien Investitionen in den Schutz der Bevölkerung dringend nötig.  Bereits vereinbart sei, dass  Bund und Länder ein gemeinsames Kompetenzzentrum für den Zivil-und Katastrophenschutz aufbauen würden. Kein Abschuss von Saatkrähen: Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder hat ausgeschlossen, dass Saatkrähen im Land künftig zum Abschuss freigegeben werden. Der Bauern- und Winzerverband hatte Anfang der Woche gefordert, die Vögel ins Jagdrecht aufzunehmen. Sie würden enorme Schäden auf den Feldern verursachen und landesweit für Ernteausfälle sorgen. Eder sagte, in der EU seien die Saatkrähen streng schützt. Darüber könne sich Rheinland-Pfalz nicht hinwegsetzen. Sie werde aber prüfen, ob Ausgleichszahlungen für die betroffenen Landwirte möglich seien.

  • Nach der Flut: Berufsbildende Schule im Ahrtal kann wieder öffnen

    Nach der Flut: Berufsbildende Schule im Ahrtal kann wieder öffnen

    Vor über zehn Monaten hat ein verheerendes Hochwasser im Ahrtal Tausende Gebäude zerstört und beschädigt. Darunter auch die Berufsbildende Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ihre Sanierung ist noch lange nicht abgeschlossen. Doch so langsam kehrt die Normalität zurück. Der Unterricht findet mittlerweile wieder komplett vor Ort statt. So auch für diese Berufsschüler. Sie alle sind angehende Elektriker. Noch können sie ihr altes Schulgebäude nicht wieder nutzen. Sondern der Unterricht findet in diesen riesigen Zelten davor statt. Doch in den letzten Monaten waren sie und ihre über 2000 Mitschüler auf sechs Schulen im Umkreis von 60 Kilometern verteilt. Jetzt freuen sie sich darüber, alle wieder in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu sein. Julian Schmidgen: „Man kannte ja auch hier ein paar Leute und so. Die mal wieder zu sehen. Weil jetzt waren ja wirklich alle verstreut. Also, egal welche Handwerksrichtung das jetzt war. Also, ist schon schön, wieder da zu sein.“ Sandra Lenz: „Die Freude ist schon da. Und auch in eine gewohnte Umgebung zu kommen, ist schon schön, selbst wenn man nicht natürlich den normalen Unterricht hat, in den vorherigen Klassenräumen.“ Yahia Hindeyah: „Es fehlt halt ein normaler Klassenraum, den man halt kennt. Wo man auch sagt: Diese Stunde gehen wir ins Labor und machen das und jenes.“ Die Schule liegt direkt am Ufer der Ahr. Während der Flut steht sie bis zu sechs Meter unter Wasser. Gebäudeteile werden weggeschwemmt oder so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden müssen. Eine Spur der Verwüstung zieht sich durch das Erdgeschoss. Viele Werkstätten und Betriebsräume sind unbrauchbar. Die Schäden belaufen sich auf geschätzte 28 Millionen Euro. Und sind auch heute noch sichtbar. Unten Dauerbaustelle, oben Unterricht. Die Schule braucht jeden nutzbaren Quadratmeter. Und noch mehr. Gundi Kontakis, Schulleiterin Berufsbildende Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler: „Wir könnten gut noch personelle Unterstützung gebrauchen, das hab ich der Ministerin gesagt. Oder […]

  • Wertvolles Spinnengift

    Wertvolles Spinnengift

    Haben Sie Angst vor Spinnen? Dann geht es Ihnen wie vielen Ihrer Mitmenschen. Dabei ist diese Angst unbegründet: Nur die wenigsten Achtbeiner sind für uns Menschen gefährlich – denn das Gift, das einige von ihnen besitzen, soll in erster Linie ihrer Beute – nämlich den Insekten – schaden. Doch es gibt genug Gründe, warum wir uns trotzdem für sie interessieren sollten: Forscher sehen in dem Gift großes Potential für die Medizin.   Vogelspinne „Harmony“ und ihre Artgenossen könnten eines Tages Menschenleben retten. Tim Lüddecke vom Fraunhofer Institut Gießen erforscht dafür ihr Gift: woraus es besteht, wie es wirkt und wie wir es zu unserem Vorteil nutzen können. Dr. Tim Lüddecke, Fraunhofer Institut Gießen: „Tiergifte sind evolviert, um andere Organismen zu schädigen, aber diese Schadwirkung entsteht primär durch das komplexe Zusammenspiel aller Moleküle in einem Gift. Und die einzelnen Bestandteile greifen aber mit Organismen mit Molekülen an, die an Krankheiten beteiligt sind und wenn man diese spezifischen Komponenten isoliert, kann man die eben in Therapeutika umwandeln.“ Heißt: Was der Beute schadet, könnte bei Krankheiten nützlich sein. Um das Gift zu erforschen, müssen Tim Lüddecke und sein Team es erst gewinnen. Dafür lässt er die Spinne durch eine Membran beißen. Mit kleinen Elektroschocks stimuliert er ihre Giftdrüsen. Das abgegebene Gift fängt er dann in einem Röhrchen auf. Die Vogelspinnen für unseren Dreh hat Tim Lüddecke von zu Hause mitgebracht. Schon seit seiner Kindheit ist er von den Achtbeinern fasziniert und hält neben weiteren exotischen Tieren insgesamt fünfzig Vogelspinnen als Haustiere. Dr. Tim Lüddecke, Biochemiker: „Spinnengifte sind innerhalb der Tiergifte was ganz besonderes, weil sie die komplexesten Tiergifte sind. Das Gift einer einzigen Spinne kann über 3000 Komponenten haben, wo hingegen die anderen Tiergifte nur einige hundert haben. Also Spinnen sind die wahren Meisterchemiker und entsprechend versprechen wir uns da einfach auch am […]

  • Auswilderung von Feldhamstern

    Auswilderung von Feldhamstern

    Früher wurde er als Plage in der Landwirtschaft bekämpft, heute ist er in Deutschland vom Aussterben bedroht: Der Europäische Feldhamster. Der Hochtaunus-Kreis will die Nager jetzt wieder ansiedeln, doch das ist gar nicht so einfach. Er ist einer von vierzehn Feldhamstern, die nach etwa einem Jahr auf der Zuchtstation heute in ihren natürlichen Lebensraum umziehen. Ein besonderer Moment für Tierpfleger und Naturschützer, denn dass dieses Feld von nun an vierzehn neue Bewohner hat, ist alles andere als selbstverständlich. Bis ins späte 20. Jahrhundert galt der Feldhamster als Schädling und wurde systematisch gejagt. Dr. Dr. Dieter Selzer, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises „Es gab Prämien sogar, wenn man entsprechender Weise dann, ich sage mal tote Feldhamster auf Institutionen wie der Bürgermeisterei zum Beispiel abgegeben hat. Zum anderen natürlich ist auch die Struktur im Agrarbereich, in der Feldflurgemarkung so, dass es sich nicht unbedingt feldhamsterfreundlich darstellt.“ Der Einsatz von Pestiziden und die Etablierung von Monokulturen machen es den Nagern zunehmend schwer, in den Feldern zu überleben. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Hochtaunuskreis, gemeinsam mit dem Opel-Zoo in Kronberg, vor vier Jahren ein Zuchtprojekt ins Leben gerufen. Eine Herausforderung, denn die Tiere reagieren sehr sensibel auf Geräusche und Stress. Und sie sind durchaus wählerisch, was ihre Partner betrifft. Um Inzucht zu vermeiden, werden die Zuchttiere regelmäßig ausgetauscht. Raphael Kremper, Tierpfleger „Da sind wir auch froh, dass wir dann ab und zu wieder Wildfänge dazubekommen. Das sind dann Tiere, die von Bauvorhaben eingefangen werden, weil sie auf den Baustellen zum Beispiel stören würden.“ Einer dieser Wildfänge ist Olaf. Mit einer stattlichen Größe von 30 Zentimetern und einem Gewicht von 700 Gramm ist er der größte Feldhamster hier im Zoo und der Casanova. Viele der Jungtiere stammen von ihm ab. Jetzt ist es auch für ihn Zeit zu gehen. Raphael Kremper, Tierpfleger „Auf […]

  • Krähen zerstören Ernte

    Krähen zerstören Ernte

    Wer öfter mal auf dem Land unterwegs ist, der konnte bestimmt schon mal Vogelscharen auf den Feldern beobachten. Immer öfter sind dort auch Saatkrähen zu sehen. Für viele Landwirte werden sie gerade zu einem großen Problem, denn die Vögel können ganze Ernten zerstören. Weil sie in Deutschland streng geschützt sind, dürfen sie aber nicht gejagt oder vertrieben werden. Die Landwirte fordern: das muss sich ändern – und zwar schnell. Auf diesem Maisfeld im rheinland-pfälzischen Zweibrücken wachsen zurzeit kräftige junge Pflanzen heran. Auf diesem Maisfeld wenige Meter entfernt, wächst hingegen so gut wie nichts mehr. Öko-Landwirt Christian Glan hatte hier vor zwei Wochen Mais ausgesät, doch die Saatkrähen haben davon nichts mehr übrig gelassen. Christian Glahn, Landwirt „Wenn man dann sieht, dass durch einen äußeren Einfluss, auf den man selbst gar nicht einwirken kann, ein derartiger Schaden produziert wird, das raubt den Schlaf, das schlägt aufs Gemüt und die letzten zwei Wochen waren für meine Familie und mich nicht schön.“ Nahezu 100% der Ernte ist hinüber. Laut dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd haben solche Schäden durch die Saatkrähe in den letzten Jahren deutlich zugenommen – auch im Obst- und Gemüseanbau. Die Sorge ist groß, dass sich das Problem weiter verschärft, denn die Zahl der Krähenvögel hat in den letzten Jahren enorm zugelegt. Gegen Fraßschäden vorzugehen ist bisher allerdings schwierig. Speziell die Saatkrähe steht unter strengem Naturschutz. Anders als die ihr ähnliche Rabenkrähe, darf sie nicht gejagt oder verscheucht werden. Das muss sich ändern, fordert der Verband. Der Schutzstatus der Saatkrähe sei überholt. Eberhard Hartelt, Präsident Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd „Je länger wir tatenlos zusehen, umso massiver wird die Population. Sie schädigt nicht nur die Landwirtschaft, sie schädigt ja auch andere Arten, die hier auf dem Feld zu Hause sind. Wir haben natürlich auch Freude an Wild, was auf unseren […]

  • Mission Frauenschuh: Seltene Orchideen werden an geheimen Orten angepflanzt

    Mission Frauenschuh: Seltene Orchideen werden an geheimen Orten angepflanzt

    In geheimer Mission für den Frauenschuh – so lautet der Titel einer ungewöhnlichen Aktion in Nordhessen. Wer jetzt aber denkt, dass es dabei um Pumps und Stilettos geht, der irrt sich. Denn „der Frauenschuh“ ist die größte wild vorkommende Orchideen-Art Europas. Und die ist leider äußerst gefährdet. Der gelbe Frauenschuh. Hier in der Gärtnerei von Karl-Heinz Härtl gedeiht die Orchidee, doch in der Natur hat sie es zunehmend schwer. Deshalb gehen Härtl und seine Mitarbeiterin Anna heute auf eine Auswilderungstour. Wohin sie die Pflanzen bringen, darf niemand wissen, denn die Standorte sind aus gutem Grund streng geheim. Karl-Heinz Härtl, Gartenbaumeister aus Niedenstein „Der heimische Frauenschuh ist die bedeutendste heimische Orchideenart, die großblumigste und bei uns in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern massiv vom Aussterben bedroht. Das hat mehrere Gründe: Primär die Lebensraumveränderung, die Beschattung im Wald, aber leider immer auch noch das Sammeln von Leuten, die die Pflanze unbedingt besitzen wollen. Das ist aber komplett sinnlos, weil die Pflanze nicht gartenwürdig ist.“ Das liegt daran, dass der Frauenschuh sehr anspruchsvoll ist. Er wächst nur an Stellen, die genau die richtige Mischung aus Licht und Schatten bieten. Die Orchidee lebt in einer Symbiose mit einem ganz speziellen Bodenpilz, der sie unterirdisch mit Nährstoffen und Wasser versorgt. Entnimmt man die Pflanze und trennt sie damit vom Pilz, geht sie ein. Karl-Heinz Härtl, Gartenbaumeister aus Niedenstein „Der Frauenschuh ist aufgrund seiner Schönheit seit vielen Jahren schon in aller Munde und die EU hat die Pflanze auf den Anhang 2 des Schutzabkommens, des Washingtoner Schutzabkommens gestellt. Das heißt, jedes europäische Land muss alle fünf Jahre nach Brüssel berichten, welche Maßnahmen zum Schutz der Pflanze eingeleitet werden.“ Deshalb sind Karl-Heinz Härtl und Anna Sayyar ständig auf Achse. Im Auftrag der Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Kassel besuchen die „Frauenschuh-Retter“ die verschiedenen geheimen Anpflanzflächen regelmäßig, pflanzen […]

  • Maikäfer fressen Bäume kahl

    Maikäfer fressen Bäume kahl

    Wer dieser Tage in den Wäldern Südhessens unterwegs ist, der kann dort was erleben: Die Maikäfer sind los! Und zwar so viele, dass man vor lauter Käfern den Wald kaum noch sieht. Während ein Maikäfer ja noch ganz putzig sein mag, sind Abermillionen Maikäfer ein Problem für den Wald. Vor allem die Larven der Käfer, die so genannten Engerlinge, richten enormen Schaden an. Wohin man im Mönchbruch südlich des Frankfurter Flughafens auch schaut: Überall das große Krabbeln – man hört die Maikäfer förmlich schmatzen. Bis zu 1 Milliarde der Insekten sind es nach Schätzung von Experten alleine hier im Rhein-Main-Gebiet. Kein Baum, kein Blatt ohne Maikäfer. Die hungrigen Sechsbeiner schwärmen vor allem für Eichen. Sind die erstmal kahlgefressen, sind Buchen und andere Laubbäume an der Reihe. Zur Not knabbern sie aber einfach alles, was auf den Tisch kommt. Klaus Velbecker, Leiter Forstamt Groß-Gerau: „Sogar Nadelhölzer werden von den Maikäfern gefressen.“ Eine  Belastung für den Wald – aber nicht das Todesurteil für die Bäume: Sie bilden einfach neue Triebe, wenn die große Käferflugshow in ein paar Wochen vorbei ist. Das eigentliche Problem steckt im Waldboden: Denn schon bald nach der Paarung legen die Maikäfer dort ihre Eier ab, wo die Engerlinge dann in den kommenden 4 Jahren heranwachsen. Und dann tun sie das, was dem Wald ganz besonders schadet: Sie fressen und fressen und fressen – zunächst Graswurzeln, dann auch Baumwurzeln. Klaus Velbecker, Leiter Forstamt Groß-Gerau: „Wir haben hier so einen Baum. Das ist ne Buche, die ist jetzt 10 Jahre alt. Die kann man mit einem Ruck aus dem Boden ziehen. Hier sieht man schön, wie hier unten überall alle Feinwurzeln weg sind. Das heißt, der Engerling hat hier alle Feinwurzeln, die der Baum braucht, um Wasser und Nährsalze aufzunehmen, gefressen. Der Baum konnte sich nicht mehr mit Wasser und […]

  • Demonstration im Ahrtal

    Demonstration im Ahrtal

    Die Jahrhundert-Flutkatastrophe im letzten Sommer – sie hat viele Menschenleben gefordert und tausende Häuser zerstört. Die Anwohner kämpfen seitdem mit den Folgen und versuchen den Wiederaufbau zu stemmen. Doch der schreite viel zu langsam voran. Rund zehn Monate nach der Katastrophe regt sich Unmut im Ahrtal. Stefan Kurth und Doris Hein stehen auf ihrem Grundstück in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort wo sie einst Gäste in ihrer Straußwirtschaft im Garten bewirtet haben steht nichts mehr. Alles wurde von der Flut mitgerissen. Und auch das Privathaus der Familie stand zwei Meter hoch unter Wasser. Noch immer leben die beiden in einem Provisorium. Aus eigener Kraft haben sie schon viel gestemmt – doch auf die versprochenen finanziellen Hilfen zum Wiederaufbau ihres Hauses müssen sie mehr als vier Monate warten. Doris Hein, Flutbetroffene aus Bad-Neuenahr Ahrweiler: „Also letzte Woche haben wir die erste Abschlagszahlung bekommen. Und das ist schön, dass die gekommen ist. Aber zwischendurch hat uns das schon sehr sehr mürbe gemacht, weil es einfach so lange gedauert hat. Wir konnten uns einfach nicht erklären, woran das liegt. Wir haben versucht da anzurufen, ne Email zu schreiben und eigentlich hat man da auch keinen erreicht.“ Längst sei noch kein Alltag eingekehrt im Ahrtal und doch würden beispielsweise Versorgungszelte, die kostenlos ein warmes Essen bieten, jetzt geschlossen. Für die Anwohner eine Katastrophe. Stefan Kurth, Flutbetroffener aus Bad-Neuenahr Ahrweiler: „„Diese Treffpunkte sind wichtig, dass sich die Leute halt versorgen können, weil viele auch nicht die Zeit haben einkaufen zugehen. Und zumal, wenn keine Küche und kein Kühlschrank vorhanden ist, wo sollen wir das zubereiten? Wo sollen wir es lagern? Und das ist halt so bei den Meisten noch der Fall.“ Mit den Problemen steht die Familie nicht alleine da. Rund 250 Betroffene haben sich deshalb gestern Abend zu einer Demonstration zusammengefunden, zum ersten Mal überhaupt im […]