Gesundheit

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Anlaufstellen für Long Covid +++ Kritik an Bundesregierung +++ Böllerverbot gefordert Anlaufstellen für Long Covid. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch setzt sich für Long Covid-Anlaufstellen im ganzen Land ein. In jeder Großstadt solle eine solche Einrichtung aufgebaut werden, so der SPD-Politiker. Neben Long Covid sollen dort auch die Langzeitfolgen anderer Infektionskrankheiten behandelt werden. Die bisher einzige Anlaufstelle dieser Art in Rheinland-Pfalz befindet sich in Koblenz. Kritik an der Bundesregierung. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat die Arbeit der Ampel-Koalition im Bund kritisiert. In vielen wichtigen Fragen seien sich SPD, Grüne und FDP sehr uneinig. Als Beispiel nennt er die schwierigen und langwierigen Abstimmungsprozesse beim Bürgergeld und der Strom- und Gaspreisbremse. Dies erschwere den Ländern die Zusammenarbeit mit der Bundesregierung. Böller-Verbot gefordert. Umwelt- und Tierschutzorganisationen in Hessen und Rheinland-Pfalz fordern, dass das Zünden von Feuerwerkskörpern an Silvester gesetzlich verboten wird. Die Böllerei verschmutze nicht nur die Luft und sorge für viel Müll; sie setze auch viele Tiere unter Stress. Das könne dazu führen, dass die Tiere tagelang in Dauerpanik geraten. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor rund drei Jahren ist das Böllern an Silvester wieder erlaubt.

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    Mehr Blutspenden gebraucht +++ Munitionsfunde in Hessen gestiegen +++ Höchstzahl an Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz Mehr Blutspenden gebraucht Der Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes bezeichnet die Versorgung mit Blutkonserven als sehr angespannt. Seit November werde 20 Prozent weniger Blut gespendet als benötigt. Das liege auch daran, dass vermehrt Menschen im Homeoffice arbeiteten und nicht zu den Blutspendeterminen ihres Unternehmens erschienen. Das DRK bittet Firmen daher, ihre Mitarbeiter zum Blutspenden zu ermuntern. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden täglich 900 Blutkonserven benötigt, in Hessen sind es 1.000. Munitionsfunde in Hessen gestiegen In Hessen sind bis Ende November rund 90 Tonnen Munition und Bomben aus den beiden Weltkriegen gefunden worden, das hat das zuständige Regierungspräsidiums Darmstadt heute mitgeteilt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 72 Tonnen gewesen. Den Anstieg führen Experten auf eine gesteigerte Bautätigkeit nach den coronabedingten Einschränkungen zurück. Oftmals sei die Munition auf Baustellen gefunden worden. Der Kampfmittelräumdienst musste in diesem Jahr 24 Bomben in Hessen entschärfen – sechs wurden kontrolliert gesprengt. Die größte Evakuierungsaktion gab es dabei in Frankfurt. Im Oktober mussten dort 20.000 Menschen vorübergehend ihre Wohnungen verlassen damit ein Blindgänger unschädlich gemacht werden konnte. Höchstzahl an Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz Das Land hat in diesem Jahr mehr Flüchtlinge aufgenommen als 2015. Bis Jahresende werden voraussichtlich mehr als 57.000 Menschen in Rheinland-Pfalz Schutz gefunden haben, wie Integrationsministerin Katharina Binz mitteilt. Das sind rund 5.000 mehr Menschen als im Rekordjahr 2015. Der größte Teil der Flüchtlinge kommt aus der Ukraine. Rund 44.000 Menschen sind bereits vor dem russischen Angriffskrieg nach Rheinland-Pfalz geflohen. Integrationsministerin Binz rief die Kommunen dazu auf ihre Aufnahmekapazitäten weiter auszubauen. Auch im kommenden Jahr rechne sie mit vielen Neuankömmlingen.

  • Rückblick auf das erste Halbjahr 2022

    Rückblick auf das erste Halbjahr 2022

    Wir zeigen die wichtigsten Ereignisse im ersten Halbjahr 2022 in Hessen und Rheinland-Pfalz. Eva Dieterle, Moderatorin: „Die Zeit zwischen den Jahren, sie wird traditionell auch dafür genutzt, um auf das auslaufende Jahr zurückzuschauen. Was war los in Hessen und Rheinland-Pfalz? Das haben wir in unserem Jahresrückblick zusammengefasst – heute blicken wir auf die Monate Januar bis Juni und wir starten mit einer traurigen Geschichte mit Happy End.“ Beitrag: JANUAR Ganz vorsichtig nähert sich Anfang Januar ein Feuerwehrmann der verängstigten Hündin Dschutti, die verletzt an der A4 liegt. Drei Tage vorher verliert Dschuttis Frauchen die Kontrolle über ihr Auto – einer ihrer beiden Hunde wird tödlich verletzt, der andere flüchtet in ein Waldgebiet. Tage der Ungewissheit für die Hundebesitzerin. Marco Wenderoth, Feuerwehr Bad Hersfeld am 2.1.22: „Es war ein ungewöhnlicher Einsatz für uns. (…) Und es war natürlich ein schönes Gefühl zu sehen, wie der sich gefreut hat, als die Besitzerin kam.“ Happy-End für Dschutti und ihr Frauchen! Schlange stehen für ein paar Lebensmittel. Alleine bei der Ludwigshafener Tafel gibt es bis Mitte Januar schon rund 50 Neuanmeldungen. Steigende Strom- und Lebensmittelpreise treffen besonders arme Menschen hart – der Andrang bei den Tafeln wird immer größer. Ein TRAURIGER Trend, der im Laufe des Jahres sogar zum Aufnahmestopp bei einigen Tafeln führen wird. Für TRAUER und Entsetzen sorgt am 31. Januar der Mord an zwei jungen Polizisten in der Nähe von Kusel. Sie werden bei einer Verkehrskontrolle kaltblütig erschossen – offenbar um Jagdwilderei zu vertuschen. Nach einer großangelegten Fahndung können die Beamten den mutmaßlichen Mörder Andreas S. und seinen mutmaßlichen Komplizen festnehmen. OTON Sabrina Kunz, Vorsitzende Gewerkschaft der Polizei am 31.1.22: „Das ist im Grunde genommen der Albtraum jedes Polizisten und jeder Polizistin.“ Ein Albtraum, der im ganzen Land Spuren hinterlässt. Hunderte Menschen kommen zu den Trauergottesdiensten und erweisen Yasmin B. und […]

  • Streit über Erweiterung von Arztpraxis

    Streit über Erweiterung von Arztpraxis

    Der Ärztemangel hat die ländlichen Regionen immer mehr im Griff. Wenn Mediziner in den Ruhestand gehen, finden sich immer seltener Nachfolger, die die Arztpraxis übernehmen wollen. Die Folge: Die Praxen müssen schließen. Eine junge Ärztin in Mommenheim möchte diesem Trend entgegenwirken. Denn Dr. Verena Gall will Ihre Arztpraxis ausbauen. Die Gemeinde freut sich darüber: Im rund 3.000 Einwohner großen Mommenheim in der Nähe von Mainz gibt es nur zwei Praxen. Viele im Umkreis machen dicht und immer mehr Patienten strömen in die Praxis von Verena Gall. Dr. Verena Gall, Allgemeinmedizinerin in Mommenheim „Ich brauche ganz einfach mehr Platz. Ja, zum einen habe ich das Glück, dass wir nächstes Jahr zu dritt sind, was die Ärzte angeht. Ich habe die Weiterbildungsermächtigung, sodass ich auch andere Ärzte – also fertige Ärzte – zu Hausärzten ausbilden kann, zu Fachärzten für Allgemeinmedizin. Das kann ich momentan leider nicht, weil mir einfach die Räumlichkeiten dazu fehlen.“ Deswegen soll die Praxis größer werden. Zum bestehenden Gebäude, soll jetzt ein zweites Gebäude dazukommen. Doppelte Praxisräume für mehr Patienten. Den Antrag für den Bau hat sie im Februar bei der Kreisverwaltung eingereicht. Im April kommt dann die Antwort: abgelehnt. Dr. Verena Gall, Allgemeinmedizinerin in Mommenheim „Was hast du denn da jetzt grad gelesen? Haben die jetzt nein gesagt? Die haben nein gesagt. Ja, wie, die haben nein gesagt, wieso haben sie denn nein gesagt? Es haben doch alle ja gesagt, warum sagen die jetzt nein?!“ Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen möchte sich auf Nachfrage von 17.30 Sat.1 Live nur schriftlich äußern: „Laut Baugesetzbuch § 34 muss sich ein Gebäude in die Umgebung einfügen, maßgeblich ist hierfür also immer die Nachbarbebauung. Die grundsätzliche Auslegung dieser Vorschrift ist durch zahlreiche höchstrichterliche Urteile den Bauaufsichtsbehörden vorgegeben.“ Und weiter: „Wesentliche Gründe für die Ablehnung waren daher, dass sich das Bauvorhaben wegen seiner Größe nicht […]

  • Dr. Günter Gerhardt über die aktuelle Grippewelle

    Dr. Günter Gerhardt über die aktuelle Grippewelle

    Viele Unternehmen haben derzeit Probleme, weil immer mehr Mitarbeiter erkranken. Die Wartezimmer der Ärzte sind voll. Viele Patienten haben sich mit Corona infiziert, aber noch mehr sind an Influenza, also einer echten Grippe, erkrankt. Eva Dieterle, Moderatorin: Darüber spreche ich jetzt mit dem Allgemeinmediziner Dr. Günther Gerhardt aus Wendelsheim. Warum bekommen gerade so viele Menschen eine Grippe? Dr. Günter Gerhardt, Allgemeinmediziner in Wendelsheim: Wir hatten … Influenza hat ja 2020 und 2021 so gut wie nicht stattgefunden. Warum? Weil alle Leute eine Maske getragen haben, wie die Chinesen das ja schon immer machen, wo wir drüber gelächelt haben. Aber die Ansteckungshäufigkeit war also verringert. In diesem Jahr ist das nicht so der Fall. Im Wartezimmer stecken Sie sich immer noch nicht an, weil im Wartezimmer oder in der Arztpraxis muss Maske getragen werden, das gehört ja zu den Räumlichkeiten, wo das sein muss, aber draußen eben nicht. Und da findet derzeit eine große Ansteckungswelle statt. Warum das? Da gibt es Spekulationen, dass das Immunsystem eine Pause eingelegt hat. Ich weiß es nicht genau. Es kommt jetzt noch dazu, dass ja dieses RS Virus oder RSV, dass das auch auf dem Vormarsch ist. Und da gibt es auch eine große Ansteckungswelle. Aber die Influenza, also die echte Grippe, ist die häufigste Co-Variante, also Kompagnon, wenn man so will, zu Corona, also Corona plus Influenza ist eine ganz, ganz häufige und sehr, sehr gefährliche Kombination. Hat gerade eine Studie ergeben, dass das gefährlicher ist, dass da mehr Leute auf Intensivstationen landen als nur mit Corona alleine. Das ist also wichtig. Dieterle: Lohnt es sich jetzt noch, sich gegen die Influenza impfen zu lassen? Bringt das überhaupt noch was? Gerhardt: Also dafür gibt es zweimal ja. Einmal wissen wir, dass es zurzeit gerade, Ende Dezember 2022, dass ein Wiederaufflackern der Influenza stattfindet. Warum? […]

  • Frau besuchte Bekannten trotz Corona-Infektion – jetzt ist er tot

    Frau besuchte Bekannten trotz Corona-Infektion – jetzt ist er tot

    Jetzt kommen wir zu einem ungewöhnlichen Prozess: Weil sie einen Mann mit dem Coronavirus angesteckt haben soll, musste sich heute die 72jährige Katarina M. vor dem Landgericht Darmstadt verantworten. Hat sie sich wirklich strafbar gemacht?  Im März 2020 wird Katarina M. positiv auf Corona getestet. Das Gesundheitsamt teilt der 72-Jährigen mit, dass sie in Quarantäne muss und das Haus nicht verlassen darf. Trotzdem soll die Angeklagte ihren Bekannten Ivan N. in seiner Wohnung besucht und mit ihm gemeinsam Kaffee getrunken haben – ohne Mundschutz. Laut Anklage soll sie den 68-Jährigen dabei mit dem Virus infiziert haben. Wenig später wird der Mann mit Beschwerden in ein Krankenhaus eingewiesen und ebenfalls positiv auf Corona getestet. Ivan N. stirbt einige Wochen später. Die Staatsanwaltschaft macht die Serbin aus Seligenstadt für den Tod des Mannes mitverantwortlich.  Ein Zeuge hatte ausgesagt, dass er Katarina M. beim Verstorbenen gesehen hatte. Angeklagt ist sie wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Vor dem Amtsgericht war die 72-Jährige in erster Instanz freigesprochen worden. Dagegen ging die Staatsanwaltschaft in Berufung. Marcel Becker, Staatsanwaltschaft Darmstadt: „Es war grundsätzlich so, dass wir nach der Hauptverhandlung in Seligenstadt noch nicht die Sicherheit hatten, dass dieser Freispruch eben richtig ist, einfach juristisch-fachlich gesehen. Es war damals eben zur Debatte, wie glaubwürdig der Zeuge war, der angegeben hat, dass sie mit dem Geschädigten zusammen war an dem gegenständlichen Tag. Und das war uns eben nicht genug. das sollte im Rahmen der zweiten Instanz überprüft werden.“  Heute wurden deshalb zahlreiche Zeugen nochmal gehört. Maike Dickhaus, Reporterin: „Unter Tränen sagt heute die Tochter des Verstorbenen aus. Sie hatte während des Krankenhausaufenthalts mit ihrem Vater telefoniert. Er habe ihr gesagt, Katarina M. sei vorher bei ihm zu Besuch gewesen. Sie laufe durch die Gegend und infiziere wissentlich Menschen mit Corona. Eine Nachbarin dagegen sagte aus, Katarina M. habe das Haus […]

  • RS-Virus sorgt für überfüllte Kinderarztpraxen

    RS-Virus sorgt für überfüllte Kinderarztpraxen

    Kinderärzte in Rheinland-Pfalz und Hessen schlagen Alarm. Die Fälle des RS-Virus häufen sich bei Kindern. Teilweise gehen in den Intensivstationen schon die Betten aus. Hinter dem RS-Virus steckt eine eigentlich harmlose Atemwegserkrankung. Die kann aber besonders für kleine Kinder gefährlich werden. Und die Lage ist gerade so angespannt, dass Kliniken und Ärzte wieder am Limit sind. Der kleine Benjamin ist gerade aus der Klinik entlassen worden. Seine Mutter ist besorgt, denn der zwei Monate alte Säugling hatte sich mit dem RS-Virus infiziert. Glücklicherweise nur eine leichte Erkrankung durch das Respiratorische-Synzytial-Virus, sodass er jetzt nur noch zur Nachuntersuchung vom Kinderarzt muss. Sabrina Jerger, Mutter von Benjamin „Wir waren jetzt nur zwei Nächte, andere Kinder zehn Tage, elf Tage in der Klinik. Und man möchte sie ja nicht von allem abschirmen. So Alltag möchte man trotzdem ihnen was zeigen, ihnen was bieten. Und dann jetzt noch mal mehr aufpassen zu müssen – es ist, ja, schwierig.“ Eine schwierige Situation für Eltern aber auch für Kinderärzte. Lothar Maurer behandelt in seiner Praxis in Frankenthal aktuell 180 Patienten pro Tag. Ein Viertel davon hat das RS-Virus. Im Sekundentakt klingelt das Telefon und das Wartezimmer ist überfüllt. Sogar vor der Praxis müssen Patienten warten. Viele von Ihnen kommen sogar aus dem weiteren Umkreis hierher, denn viele Kinderärzte sind so überlastet, dass sie keine Patienten mehr aufnehmen. Lothar Maurer, Kinderarzt in Frankenthal „Die aktuelle Lage ist natürlich im Moment eine Katastrophe. Man arbeitet am Limit. Mittagspause gibt es im Großen und Ganzen nicht. Die Abendsprechstunde ist verlängert bis 19 Uhr, 19:30 bis die Patienten eben alle versorgt sind. Und das ist ein Zustand der auf Dauer so nicht geht.“ Die aktuelle Krankheitswelle ist laut dem Kinderarzt ein Nachholeffekt, da es kaum noch Corona-Schutzmaßnahmen gibt. Diese hätten Kinder in den letzten Jahren nicht nur vor Corona, sondern […]

  • Fachkräftemangel in der Pflege

    Fachkräftemangel in der Pflege

    Zu Beginn der Corona-Pandemie haben Menschen sie weltweit beklatscht – Pflegekräfte. Die haben dann zum Ausdruck gebracht, dass Klatschen allein ihnen nicht hilft. Überlastung, Schichtdienst – das gehört zum Alltag. Die Branche läuft auf dem Zahnfleisch – und braucht dringend Nachwuchs. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie hat diese Woche in Mainz wieder der rheinland-pfälzische Pflegetag stattgefunden. Im Fokus vor allem eins: der Fachkräftemangel.

  • Prof. Stephan zum Welt-Aids-Tag: „Wichtig einen Test zu machen“

    Prof. Stephan zum Welt-Aids-Tag: „Wichtig einen Test zu machen“

    Heute ist Donnerstag der 1. Dezember. Ein wichtiger Tag, denn heute ist Welt-AIDS-Tag. Vor 40 Jahren ist die AIDS-Epidemie auch in Deutschland zur bitteren Realität geworden. Viele Menschen sind damals an einer AIDS-Erkrankung gestorben. Doch es war nicht nur der Kampf ums eigene Leben, es war auch ein Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Eva Dieterle, Moderatorin: 40 Jahre später ist HIV zwar noch nicht heilbar, aber behandelbar – und das mit großen Erfolgen – wie hier in der Ambulanz an der Universitätsklinik in Frankfurt täglich bewiesen wird. Die geschätzte Zahl der  HIV-Neuinfektionen  in Deutschland stagniert. Für 2021 schätzt das Robert Koch-Institut etwa 1.800 Neuinfektionen. Etwa so viele wie im Jahr zuvor. Die Zahl der Neuinfektionen liege dabei aber so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten. So viel zu den Zahlen – und jetzt möchte ich dem Oberarzt im HIV-Center der Uniklinik in Frankfurt sprechen, mit Prof. Christoph Stephan, Guten Tag. Prof. Christoph Stephan, HIV-CENTER Universitätsklinikum Frankfurt: Einen schönen guten Tag. Dieterle: Herr Stephan, wie war das vor 40 Jahren an der Frankfurter Universitätsklinik? Da brach doch für die Menschen, die die Diagnose „HIV-infiziert“ erhalten haben, eine Welt zusammen. In vielen Fällen war das früher oder später ein Todesurteil, oder? Stephan: Ja, tatsächlich war in den 1980er Jahren die Diagnose “HIV positiv” oder AIDS dann gleichzusetzen mit einem baldigen Todesurteil tatsächlich. Die Menschen sind ohne Therapien, die es damals einfach noch nicht gab, die sich gegen HIV gerichtet haben, oft kurz nach Diagnosestellung auch verstorben. Dieterle: Seither hat sich glücklicherweise sehr viel getan. Was können Sie aber auch die HIV-infizierten Menschen jetzt dafür tun, dass eine AIDS-Erkrankung gar nicht erst ausbricht? Stephan: Wenn HIV diagnostiziert wurde, dann wird unseren Patientinnen und Patienten sehr bald eine HIV-Therapie angeboten. Das bedeutet, Medikamente werden geschluckt, die die HIV-Infektion nicht heilen können, aber das Fortschreiten […]

  • Kosten für Tierarztbehandlung steigen

    Kosten für Tierarztbehandlung steigen

    Und jetzt geht es um was, auf das sich wohl kein Tier und kein Tierhalter freut – und zwar auf den Tierarztbesuch, egal ob Zahnreinigung, Impfung oder ein verdorbener Magen. Doch wer sein Haustier zum Doktor bringt, muss sich jetzt auf höhere Kosten einstellen. Seit Dienstag gilt die neue Gebührenordnung für Tierärzte. Wie Ärzte und Tierhalter darauf reagieren, haben wir uns in Mayen angeschaut. Gerry ist im Stress. Der Kater muss zum Tierarzt und weiß, dass es hier häufiger unangenehm piksen und drücken kann. Bevor er gleich Zahnstein entfernt bekommt, untersucht ihn Tierärztin Marion Zimmer-Püsch noch genau. Da so eine allgemeine Untersuchung statt 9 Euro jetzt 24 Euro kostet, ist auch sein Frauchen gestresst. Jenna Becker, Frauchen von Gary „Man muss heute wirklich gucken, wo man auch selbst bleibt. Und jetzt dann das Doppelte oder Dreifache direkt aufzuschlagen ist natürlich schon sehr viel. Aber ich denke immer noch, es muss ein Tierarzt geben, die müssen natürlich auch auf ihren Nenner kommen. Und wenn ich ein Tier habe, ist mir bewusst, dass Kosten auf mich zukommen.“ Doch nicht jede Behandlung wird durch die neue Gebührenordnung teurer. Die Kastration einer Hündin kostet statt 160 nur knapp 130 Euro. Insgesamt steigen die Preise durchschnittlich aber um 20 Prozent. Die erste Änderung der Gebührenordnung seit 1999. Seitdem habe sich die Behandlung deutlich verbessert, so die Tierärztin. Auch neue Methoden wie eine Computertomographie oder Röntgen seien dazugekommen. Ohne die steigenden Preise, könnte sie die Praxis kaum wirtschaftlich betreiben. Dr. Marion Zimmer-Püsch, Tierärztin in Mayen „Der Preise für Verbrauchsmaterialien sind explodiert seit Corona. Masken zum Teil ums zehnfache gestiegen, Handschuhe auch viel teurer, das ganze Verbrauchsmaterial deutlich teurer geworden auch bei Medikamenten, das wird alles ständig teurer, da kommt man gar nicht mehr mit.“ Auch die Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz begrüßt die Veränderungen durch die Bundesregierung. Es sei […]

  • Rheinland-Pfalz schafft Corona-Isolationspflicht ab

    Rheinland-Pfalz schafft Corona-Isolationspflicht ab

    „Stay at home, flatten the curve“ – bleiben Sie zu Hause, flachen Sie die Corona-Kurve ab. Bald drei Jahre ist es her, als man damit zu Beginn der Pandemie das Coronavirus eindämmen wollte. „Stay at home“, das wird bald in Rheinland-Pfalz und Hessen Geschichte sein – auch für Menschen, die gerade Corona haben. In Hessen entfällt die Isolationspflicht ab morgen, in Rheinland-Pfalz ab Samstag. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch hat heute die neuen Regeln vorgestellt, die dann für Corona-positiv-Getestete gelten. Sinkende Temperaturen, steigende Corona-Zahlen – diesen Herbst gilt das bislang nicht: in Rheinland-Pfalz und deutschlandweit ist die Inzidenz in den letzten Wochen stark gesunken und auch Kliniken drohen nicht mehr mit Corona-Patienten vollzulaufen. Die Folge: Corona-positiv-Getestete müssen in Rheinland-Pfalz ab Samstag nicht mehr in häusliche Isolation. Für Gesundheitsminister Clemens Hoch ist das vertretbar. Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Wir sehen, dass die Herbstwelle in Rheinland-Pfalz, wie auch in ganz Deutschland, von alleine abgeebbt ist, wir brauchen keine weiteren Maßnahmen. Wir sehen auch, dass viele Menschen sehr verantwortungsvoll mit der Erkrankungslage umgehen. Je mehr Infektionen es gibt, desto mehr Menschen tragen freiwillig Maske und lassen sie dann wieder weg. Und diese Eigenverantwortung und die niedrigen Zahlen vor allem in unseren Krankenhäusern lassen jetzt im Moment den Schluss zu, dass wir uns das im zu trauen können.“ Für Positiv-Getestete gilt außerhalb der eigenen Wohnung eine Maskenpflicht. Sie können ab Samstag also theoretisch draußen spazieren oder einkaufen gehen; einen Besuch im Restaurant schließt die Maskenpflicht aus. Für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gilt: positiv-getestete Arbeitskräfte können arbeiten gehen, sofern Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine entsprechende Regelung selbst treffen. Das sei schlecht für Patienten und Arbeitnehmer, kritisiert die Deutsche Stiftung Patientenschutz. Eugen Brysch, Vorstand Deutsche Stiftung Patientenschutz „Wenn sich ein Corona-Infizierter isoliert, kann er keinen anderen anstecken. Die Isolationspflicht verhindert somit die ungehinderte Ausbreitung des Virus. So […]

  • Streik am Universitätsklinikum Gießen-Marburg

    Streik am Universitätsklinikum Gießen-Marburg

    Wieder Streik am Uniklinikum in Marburg: Mit Beginn der Frühschicht haben dort heute Pflegekräfte und andere nichtärztliche Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Hintergrund des Streiks ist die Dauerkrise am privatisierten Uniklinikum Gießen Marburg. Die Mitarbeiter sprechen von immer schlechteren Arbeitsbedingungen – und fürchten um ihre Zukunft. Heute Morgen am Uniklinikum in Marburg: Das Personal streikt – zwei Drittel aller geplanten Operationen und Behandlungen fallen aus. Lediglich eine Notfallversorgung ist gewährleistet. Denn für die Mitarbeiter steht fest: Unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen ist die Klinik selbst ein Notfall. Kira Hartmann, Auszubildende zur Krankenschwester „Es sind katastrophale Zustände. Es werden Patienten willentlich gefährdet, weil einfach nicht genug Personal da ist. Und das nimmt das Klinikum willentlich in Kauf.“ Vanessa Wolter, Mitarbeiterin Intensivstation „So kann das hier nicht weitergehen. Ich will die Patienten mit gutem Gewissen betreuen. Ich will nach Hause gehen und will mich gut fühlen. Und nicht nur denken: Oh, ich habe es heute nur mit Ach und Krach wieder geschafft.“ Tobias Imhof, Logopäde „Ich war wochenlang alleine als einziger Logopäde im ganzen Klinikum für die Patienten zuständig. Und bei so viel Bedarf ist es überhaupt nicht möglich, die Patienten adäquat zu versorgen. Und das muss einfach besser werden, damit die Patienten ordentlich versorgt werden können.“ Seit Monaten streiten sich das Land Hessen und der Klinikbetreiber Rhön AG über die Finanzierung der Unikliniken in Gießen und Marburg. Während sich die Klinik-Mitarbeiter bereits jetzt am Limit sehen, plant die Rhön AG, die wiederum zum Asklepios-Konzern gehört, offenbar weiteren Personalabbau. Höchste Zeit für das Land Hessen, endlich die Reißleine zu ziehen – findet Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spies. Thomas Spies, SPD, Oberbürgermeister Marburg „Ich glaube, dass das Universitätsklinikum niemals in private Hände gehört hätte und dass das Land die Kontrolle zurückgewinnen muss.“ Die Stadt Marburg hat sich inzwischen dazu bereit erklärt, das Land Hessen finanziell zu unterstützen, […]

  • Hilfe für totkranke Kinder

    Hilfe für totkranke Kinder

    Es ist ein Alptraum, wenn frischgebackene Eltern gesagt bekommen, dass ihr Kind unheilbar krank ist. Marina Zolotashko aus der Ukraine hat genau diese schlimme Botschaft bekommen. Die Flucht mit ihrem unheilbar kranken Kind führte die junge Mutter nach Frankfurt, wo im Kinderhospiz Löwenzahn ganz viel Unterstützung bekommen hat. Und wo Kinder niemals aufgegeben werden. Es hieß, er würde niemals laufen – aber er läuft, wenn er in die Arme seiner ehrenamtlichen Begleitung Monika will. Als er geboren wurde, hieß es: Er würde niemals essen oder trinken können – doch seine Mutter Maryna gab ihn nicht auf. Niemand hat das erwartet – denn Dimitri wurde mit vielen Fehlbildungen geboren worden. Maryna Zolotashko „Als ich das Kind gesehen habe, war sein Brustkorb noch offen, das Händchen war deformiert und er konnte noch nicht richtig atmen. Die Ärzte haben gesagt, das Kind hat sehr viele schlechte Diagnosen und ich soll mich darauf gefasst machen: Das Kind wird sterben.“ Doch Dimitri lebt viel länger als das eine Jahr, das die Ärzte ihm geben – er ist schon sieben als im Februar der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beginnt. Die alleinerziehende Mutter von zwei Jungen setzt ihr schwerbehindertes Kind auf ein Skateboard, um ihn zu bewegen und um vor den Bomben aus Kiew zu fliehen. An Ostern kommen sie in Frankfurt an, leben mittlerweile im Airporthotel. Seitdem betreut der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn die Familie – einmal in der Woche kümmert sich Monika Barabasi um Dimitri. Monika Barabasi, Ehrenamtliche Helferin „Das Schöne ist, dass wir, obwohl wir nicht verbal miteinander kommunizieren können, trotzdem auf der Gefühlsebene ganz viel zurückkommt. Das war schon am ersten Tag so, dass ich hier war und er meine Hand gegriffen hat und sie auch festgehalten hat. Das gibt einem ein sehr gutes Gefühl.“ Maryna Zolotashko „Es gibt so viele […]

  • Fiebersäfte sind Mangelware

    Fiebersäfte sind Mangelware

    Husten, Schnupfen, Fieber – wir sind mittendrin in der ersten Erkältungswelle. Das Problem: Einige Medikamente gegen Erkältung werden knapp. Auch in diesem Bereich sind die internationalen Lieferketten ins Stocken geraten. 93 Prozent der Apotheker sagen: „Wir haben mit Lieferengpässen zu kämpfen „. Ein Problem jetzt gerade in der Erkältungszeit: Es gibt kaum noch Fiebersäfte für Kinder. Ein Blick in das Regal der Schlossapotheke in Koblenz. Eine große Lücke bei den Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen, also Erkältungen. Apothekerin Annette Eichele füllt die Lücke bei den Fiebersäften mit Nasensprays auf. Annette Eichele, Apothekerin aus Koblenz „Im Moment ist es tatsächlich so, dass Ibuprofen- und Paracetamol-Säfte, also die Säfte für die Kinder, die Fieber oder Schmerzen haben, nicht lieferbar sind. Es kommen immer wieder ein, zwei Flaschen, aber mehr ist im Moment nicht vorhanden.“ Die Lieferengpässe betreffen nicht nur die Koblenzer Schlossapotheke. Sie sind ein deutschlandweites Problem. Ob Antibiotika, Blutdruckmittel oder Arzneimittel gegen Herzerkrankungen. Die Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel ist lange. Viele Menschen sind von der Mangellage betroffen. „Wo er krank war, war ich in der Apotheke, in zwei verschiedenen und hab ich nachgefragt. Dann hab ich noch Freunde befragt, ob die was haben oder so. Weil ich muss ja meinem Kind was geben, wenn es krank ist. Aber war halt nichts zu holen. Also konnte man halt nirgendwo was holen. Musste ich halt so dadurch. Ist halt echt traurig eigentlich.“ „Es geht konkret um Blutdrucksenker. Das Produkt, was ich seit Jahren gewohnt bin zu bekommen, ist nicht verfügbar und ich muss auf ein Alternativprodukt ausweichen.“ „Bei zwei Präparaten hatte ich schon, da musste irgendwo, wer weiß wo, dass der Großhändler die beibringt, da muss man dann die Apotheke wechseln; manche haben es dann doch.“ Auf Bestellung werden die Fiebersäfte für Kinder in der Schlossapotheke selbst hergestellt. Das Mischverhältnis zwischen Ibuprofen und Glucose […]

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    Weitere Nachrichten im Überblick

    Frankfurt: Bahnstrecke der U7 noch länger gesperrt — Rückkauf des Uniklinikums Gießen Marburg gefordert — Sorgen ums Weihnachtsgeschäft Bahnstrecke noch länger gesperrt Wegen umfangreicher Reparaturarbeiten nach einem Unfall ist eine Teilstrecke der U-Bahn-Linie 7 in Frankfurt in beide Richtungen noch bis in die Nacht nicht befahrbar. Betroffen sind die Stationen von der Eissporthalle / Festplatz bis Enkheim. Gestern Abend gegen 23.00 Uhr hatte ein Autofahrer eine oberirdisch fahrende U-Bahn übersehen und war mit ihr zusammengestoßen. Zwei Männer wurden verletzt, der Fahrer der U-Bahn erlitt einen Schock. An dem Auto entstand Totalschaden. Rückkauf gefordert Der Marburger Oberbürgermeister Thomas Spies will dem Land Hessen 100 Millionen Euro für den Rückkauf des Uniklinikums Gießen Marburg zur Verfügung stellen. Die Privatisierung des Uniklinikums sei falsch gewesen. Es müsse wieder zurück zum Land. Die Belastungen seien für die Mitarbeiter schwer erträglich. Die Verhandlungen über eine neue Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Hessen und der Rhön-Klinikum AG als Eigentümerin hätte noch immer kein Ergebnis gebracht. Der geltende Zukunftsvertrag läuft im Dezember aus. Sorgen ums Weihnachtsgeschäft Trotz des Wegfalls der Corona-Beschränkungen läuft das Weihnachtsgeschäft für das rheinland-pfälzische Gastgewerbe in diesem Jahr bis jetzt schlechter als erwartet. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes Dehoga hervor. Mehr als 60 Prozent der Betriebe bezeichneten den Stand der Buchungen und Reservierungen für Weihnachtsfeiern als schlecht oder sehr schlecht. Grund für die bislang geringe Nachfrage sei unter anderem die Inflation. Das Gastgewerbe hoffe jetzt auf Spätentschlossene. In unsicheren Zeiten werde oft kurzfristig gebucht.