Gesundheit

  • Apotheken beklagen Medikamentenmangel

    Apotheken beklagen Medikamentenmangel

    Erst Öl und Gas – und jetzt auch noch Medikamente: Die werden in den Apotheken langsam zur Mangelware. Viele gängige Schmerzmittel oder Hustensäfte sind schlichtweg nicht mehr zu bekommen. Der Grund: Es gibt Schwierigkeiten in den internationalen Lieferketten. Nun schlagen die hessischen Apotheker Alarm. Der skeptische Blick in die Vorratsliste. Dem Frankfurter Apotheker Holger Seyfarth gehen die Medikamente zur Neige. Diesen Fiebersaft für Kinder etwa hat er gerade noch zwei Mal auf Lager. Nachbestellen kann er ihn derzeit nicht, ganz gleich bei welchem Anbieter. Sehr zum Unmut seiner Kunden. Holger Seyfarth, Apotheker „Wenn die Mutter mit ihrem Säugling, der eine Mittelohrentzündung hat, in der Apotheke steht und keinen Fiebersaft bekommt – dann ist schon viel Geduld und auch Überredungskunst gefragt, damit die Situation nicht irgendwie eskaliert.“ Auch bestimmte Nasensprays, Paracetamol, Ibuprofen oder Elektrolytpulver für Durchfallerkrankungen stehen immer seltener in den Regalen. Alternativen sind oft nicht erhältlich. Das bekommen auch Mütter immer öfter zu spüren. Charlotte Stieda, Marketingmanagerin in Elternzeit „Ich habe vom Kinderarzt ein neues Rezept bekommen für Paracetamol-Zäpfchen und wollte die in der Apotheke holen, dann waren sie ausverkauft. Und es hieß auch, dass ich zu jeder anderen Apotheke gehen könnte, die hätten aber auch keine. Dass die momentan nicht verfügbar wären.“ Ines Metzger, Mutter eines Sohnes „Man fragt sich halt, wieso so etwas nicht auf Vorrat da ist. Da wird man ja dann auch ein bisschen allein gelassen. Da kann man dann zum Arzt rennen oder zur Notaufnahme und gucken, dass man das noch bekommt. Und eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass es vorrätig ist.“ Margret Lisker, Rentnerin „Ich find’s schon schlimm, man hätte das eigentlich zeitig erkennen müssen. Und alles eigentlich mehr über die einheimische Industrie machen müssen, als dass man alles auslagert. Das ist das Problem.“ Viele Medikamente für den deutschen Markt werden in großen Werken […]

  • Bilanz der Lebensmittelüberwachung

    Bilanz der Lebensmittelüberwachung

    Lebensmittelkontrollen sind wichtig, um die Qualität unserer Nahrung sicherzustellen. Während Hessen zuletzt immer wieder mit Lebensmittelskandalen rund um Wilke-Wurst oder den Gemüsebetrieb Maus Schlagzeilen machte, wurden in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr nur wenige gesundheitsschädliche Verstöße festgestellt. Steine im Studentenfutter, Metalldrähte in Aufbackbrötchen oder Kunststoffspäne im Käsekuchen. Das möchte wohl niemand in seinem Essen finden. Gefunden haben diese und weitere Verunreinigungen aber Lebensmittelkontrolleure des Landesuntersuchungsamts Rheinland-Pfalz. Thomas Bonk, Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz „Wir haben Fliegenlarven in Tütensuppen gefunden. Wir haben auch undefinierbare Fasern, die man eigentlich gar nicht sehen möchte, in Fleisch gefunden. Aber auch verunreinigte Proben von Fleischsalat.“ In weiteren Proben konnten Salmonellen, Listerien, E.coli-Bakterien oder ein zu hoher Histamingehalt nachgewiesen werden. Einzelfälle – ganze Chargen waren nicht betroffen. Von den mehr als 18.000 untersuchten Proben waren lediglich 25 gesundheitsschädlich. Insgesamt wurde, wie in den Vorjahren, gut jede zehnte Probe beanstandet. Thomas Bonk, Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz „Es wurden auf Mineralwasserflaschen Kennzeichnungsfehler entdeckt. Es wurden in Ledergürteln höhere Chromgehalte als erlaubt entdeckt. Das kann sogar soweit gehen, dass Schriftgrößen beanstandet werden, weil in einzelnen Fällen auch Schriftgrößen gesetzlich vorgeschrieben sind. Das hat auf die Gesundheit des Verbrauchers dann keine Auswirkungen mehr.“ Wegen coronabedingten Betriebsschließungen oder Personalengpässen hat das Landesuntersuchungsamt zwar rund 10.000 Kontrollen weniger durchgeführt als 2019. Mit der heute vorgestellten Bilanz ist Umweltstaatssekretär Erwin Manz dennoch zufrieden. Erwin Manz, B’90 / Die Grünen, Umweltstaatssekretär Rheinland-Pfalz „Dieses positive Ergebnis, das wir haben mit den geringen Beanstandungen, ist ein Resultat, dass wir immer und jährlich eben all diese Kontrollen durchführen. Jeder Betrieb weiß, dass eine unangemeldete Kontrolle kommen kann. Und er muss eben sauber und ordentlich arbeiten.“ Im vergangenen Jahr wurden auch 34 Obst- und Gemüseproben beanstandet – wegen Rückständen von Pflanzenschutzmitteln. Erwin Manz, B’90 / Die Grünen, Umweltstaatssekretär Rheinland-Pfalz „Da fällt auf, dass gerade heimische Produkte, insbesondere aus Deutschland produzierte, relativ geringere Beanstandungen haben. […]

  • Selbsthilfegruppe für Long Covid Patienten

    Selbsthilfegruppe für Long Covid Patienten

    Nach einer Covid-Erkrankung einfach nicht mehr gesund werden. Long Covid ist mittlerweile jedem ein Begriff. Trotzdem ist kaum etwas über die Erkrankung bekannt, für die über 200 Symptome gelistet werden. Auch Therapien gibt es nicht. Für Betroffene ist diese festgefahrene Situation zermürbend. Es fühlt sich an, als hätte jemand in ihrem Leben die Pausentaste gedrückt. Johanna Theobald ist 23 Jahre jung, sportlich und unternehmungslustig. Nach einer Corona-Erkrankung im Dezember 2020 kommt sie aber lange nicht wieder auf die Beine. Johanna Theobald, Long-Covid-Betroffene „Ich habe erstens total viel geschlafen, also bis zu 20 Stunden am Tag und war trotzdem noch müde, also so eine bleierne Schwere im Körper, so eine Erschöpfung. Und zusätzlich, wie gesagt, ich wurde gar nicht mehr richtig fit, ich war überhaupt nicht belastbar. Schon bei den kleinsten täglichen Aufgaben habe ich Atemnot bekommen, war viel zu schlapp dafür. Wie in der Akutphase einer Erkrankung, nur dass es halt einfach nicht besser wurde.“ Die gebürtige Saarländerin studiert in Mainz Medizin, ihre Mutter ist Hausärztin. Als Johanna zwei Monate nach der Erkrankung noch immer nicht gesund ist, sucht sie Rat bei Fachärzten. Johanna Theobald, Long-Covid-Betroffene „Ich hab da absolut Glück gehabt, also allein schon, dass ich durch meine Mutter die Überweisungen schnell bekommen habe. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man vielleicht als Medizinstudentin ein bisschen ernster genommen wird. Aber dann war eben auch der Vorteil, dass auch die Auffälligkeiten sichtbar waren.“ Johanna hat Herzstolperer, einen stark erhöhten Puls und eine deutlich eingeschränkte Lungenfunktion. Medikamente lindern die Beschwerden, doch es dauert über ein Jahr bis sie wieder zu Kräften kommt. Kraft, die sie jetzt nutzt, um anderen Betroffenen zu helfen. In Mainz hat sie eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. Der Krankheit einen Raum geben, sich zuhören, Erfahrungen austauschen; viele Betroffene kommen hier her, weil sie sonst keine Anlaufstelle finden. […]

  • Rettungsschwimmer trainieren den Ernstfall

    Rettungsschwimmer trainieren den Ernstfall

    Immer weniger Menschen können schwimmen. Bei Kindern ist es besonders drastisch: Über die Hälfte aller Zehn-Jährigen sind keine sicheren Schwimmer, sagt die Wasserrettungsorganisation DLRG. Erst vor einigen Wochen ist ein Kind im Freibad in Nieder-Olm ertrunken. Rettungsschwimmer werden dementsprechend immer häufiger gebraucht. Wir haben uns bei einem Kurs in Nieder-Olm angeschaut, was man dafür lernen muss. Victoria übt hier für den Ernstfall. Sie ist gerade 18 geworden und startet jetzt in den Schulferien ihre erste Saison als Rettungsschwimmerin. Im Training ist es nur eine Puppe, im Arbeitsalltag jedoch ein Mensch. Vergangene Woche erst musste Victoria im Freibad in Nieder-Olm aktiv eingreifen: Victoria Andreev, Rettungsschwimmerin „Das Becken war voll mit Kindern, mit Eltern und dann war da ein kleiner Junge, vielleicht 6, 7 nicht älter, ohne Schwimmflügel, ohne Schwimmweste – stand unten in Nichtschwimmerbecken, Kopf in den Nacken gestreckt, auf Zehenspitzen, hat sich gerade so über Wasser gehalten und ist dann immer tiefer, tiefer ins Wasser gegangen und stand dann letzten Endes Mitten im Becken, Niemand war in der Nähe, kein Elternteil, keine Aufsichtsperson, niemand, war kurz davor abzusaufen. Dann bin ich halt ins Wasser und habe es rausgeholt.“ Gelernt hat das Victoria bei Übungsleiter Malte Senska. Er trainiert die Rettungsschwimmer ehrenamtlich zwei Mal in der Woche. Malte Senska, DLRG Übungsleiter „Das große Problem, das wir in den letzten zwei Jahren hatten, obendrauf auf die sowieso schon prekäre Lage, ist, dass ganz viele Kinder, Jugendliche und zunehmend auch Erwachsene nicht in der Lage sind, sicher zu schwimmen.“ Sicher schwimmen, darunter versteht die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ausdauernd schwimmen. Entsprechend dem Jugendschwimmabzeichen Bronze heißt das: 400 Meter in 15 Minuten schaffen und zwei Meter tief tauchen. Rettungsschwimmer müssen dabei auch noch jemanden aus dem Wasser ziehen können. Matthias, Rettungsschwimmer „Man müsste es als Erwachsener eigentlich können, aber man merkt, wie viel man vergisst im […]

  • Gesundheitsminister beraten Corona-Maßnahmen

    Gesundheitsminister beraten Corona-Maßnahmen

    Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern befürchten, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Herbst stark ansteigen könnte. Es bestehe erneut die Gefahr, dass unser Gesundheitssystem überlastet wird. Die Minister haben deshalb heute Nachmittag in einer Videokonferenz über das neu vorgelegte Schutzkonzept des Bundes beraten. Dieser Entwurf sieht unter anderem vor, dass Flugreisende sowie Fahrgäste im Bus- und Bahnfernverkehr weiterhin dazu verpflichtet sein sollen, Masken zu tragen. Neu ist, dass ab Oktober bundesweit eine Test- und Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gelten soll. Bisher konnten die Länder darüber entscheiden. Was den öffentlichen Raum betrifft, bleibt die Zuständigkeit bei den Ländern. Wenn es das Pandemiegeschehen erfordert, können sie Maskenpflichten in öffentlich zugänglichen Innenräumen verhängen. Ausnahmen gibt es bei Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen sowie in der Gastronomie. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach biete die Maske in diesen Bereichen nur eingeschränkt Schutz vor einer Infektion, da sie beispielsweise beim Essen und Trinken ohnehin abgenommen werde. Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister, am 03.08.2022 „Dort würde eine frische Impfung sehr viel mehr helfen oder ein frischer Test. Daher haben wir in diesen Bereichen die Maskenpflicht aufgehoben, wenn stattdessen eine frische Testung oder eine frische Impfung oder ein frischer Genesenenstatus nachgewiesen werden kann.“ Frisch geimpft bedeutet demnach, dass der letzte Piks nicht mehr als drei Monate zurückliegt. Dieser Vorschlag löst sowohl bei Wissenschaftlern als auch bei Vertretern der Länder heftige Kritik aus – und wurde in der heutigen Gesundheitsministerkonferenz eingehend diskutiert.

  • Staatssekretär Alt zu Corona-Maßnahmen

    Staatssekretär Alt zu Corona-Maßnahmen

     Im Anschluss an die Gesundheitsministerkonferenz stellte der rheinland-pfälzische Gesundheitsstaatssekretär Denis Alt klar, dass der Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz noch einmal grundlegend überarbeitet werden muss. Denis Alt, SPD, Staatssekretär Gesundheitsministerium Rheinland-Pfalz „Uns ist es sehr wichtig, dass die Regeln klar sind, dass wir Regeln treffen können, die die Menschen verstehen, denn das ist die Grundlage dafür, dass sie auch eingehalten werden können. Und da muss an diesem Unterwurf des Bundes noch erheblich nachgebessert werden.“ Der Streit um die künftigen Corona-Regel wird also noch weitergehen.

  • Grippewelle droht: Ärzte empfehlen Impfung

    Grippewelle droht: Ärzte empfehlen Impfung

    Gerade erst flacht die Corona-Sommerwelle ab, da steht schon bald der Herbst vor der Tür und damit erfahrungsgemäß wieder steigende Infektions-zahlen. Und jetzt warnen Experten auch noch, dass uns zusätzlich eine schwere Grippewelle bevorstehen könnte. Um das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen, müsse sich jeder Bürger vorbereiten. Sowohl für die Grippe als auch für Corona gilt: eine Impfung ist der beste Schutz. Den Piks gegen das Coronavirus, es will ihn kaum noch jemand. Zu Hochzeiten wurden im Impfzentrum für die Stadt und den Kreis Kaiserslautern täglich rund 1.300 Menschen geimpft. Jetzt kommen an guten Tagen noch 30 Impfwillige. Das Impfzentrum ist deshalb jetzt umgezogen. Aus einer über 4.000 Quadratmeter großen Halle in weitaus kleinere Räumlichkeiten in der ehemaligen Polizeiinspektion Landstuhl. Doch hat sich dieser Aufwand angesichts der wenigen Impfungen überhaupt gelohnt? Tobias Metzger, Impfkoordinator Kreis Kaiserslautern „Wir können aktuell die Zeit gut nutzen, um uns schon mal an die neuen Räumlichkeiten zu gewöhnen und die Abläufe zu üben, damit wir, wenn jetzt eine höhere Nachfrage wieder kommt – was wir für Herbst und Winter vermuten –, dass das alles reibungslos funktioniert.“ Tobias Metzger und sein Team müssen hier monatlich 10.000 Impfungen durchführen können. So gibt es die Landesregierung vor. Die Infrastruktur dafür wird vorgehalten, auch wenn kaum jemand kommt. Die meisten, die kommen, wollen ihren Impfschutz auffrischen lassen. Für Menschen über 60 Jahre sei es nicht ratsam, auf den auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoff zu warten, denn dieser solle nach monatelangem Verzug frühestens im Herbst zugelassen werden. Mediziner empfehlen Menschen über 60 aber dringend, sich in diesem Jahr zusätzlich gegen die Grippe impfen lassen. Prof. Bodo Plachter, Virologe Unimedizin Mainz „Wir haben zwei Jahre, zwei Winter hinweg praktisch keine Grippe gehabt. Das Immunsystem hat keine Grippe gesehen, das heißt, die Basisimmunität ist möglicherweise gesunken, sodass es wichtig ist, im Blick […]

  • Neue Coronaregeln – Diskussion um Impfschutz

    Neue Coronaregeln – Diskussion um Impfschutz

    Wann sind Sie gegen Corona geimpft worden? Im letzten Winter, im Frühling? Dann haben sie ab Herbst bei der Masken- und Testpflicht keine Vorteile mehr gegenüber Ungeimpften. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat diese Woche die neuen Corona-Regelungen vorgestellt und schon werden sie zerpflückt. Die gute Nachricht in Sachen Corona-Maßnahmen zuerst: Ein Lockdown soll im kommenden Winter vermieden werden. Aber Tests sind bald wieder öfter vorgesehen. Und noch mehr. An dieses Bild werden wir uns wieder gewöhnen müssen: Masken sollen ab Herbst wieder in Innenräumen, Freizeiteinrichtungen und Restaurants verpflichtend sein. Während in bisherigen Verordnungen OP-Masken ausgereicht haben, sollen es jetzt FFP2-Masken sein. Doch es gibt Ausnahmen: Wer getestet, frisch genesen oder frisch geimpft ist, darf auf die Maske verzichten. Frisch geimpft heißt, die letzte Dosis darf maximal 3 Monate her sein. Das sorgt für Gegenwind. Denn es würde bedeuten, dass wir uns alle Vierteljahre erneut impfen lassen müssten. Ein medizinischer Fehlanreiz, sagt Virologe Hendrik Streeck. Prof. Hendrik Streeck, Virologe „Im Moment scheint es zumindest für gesunde Erwachsene unter 60 Jahre – da streitet man sich ja ein bisschen über das Alter – keinen Grund dafür zu geben, eine 4. Impfung sich geben zu lassen. Da hat die STIKO ja relativ deutlich gesagt, dass die Evidenz, die bisher vorliegt, zeigt, dass eine 4. Impfung eigentlich erst ab 60 oder 70 Jahre nach der STIKO empfohlen werden sollte.“ Auch die deutsche Krankenhausgesellschaft steht dem Entwurf noch kritisch gegenüber und sieht einige Lücken und Unklarheiten. Prof Henriette Neumeyer, stellv. Vorstandsvorsitzende Deutsche Krankenhausgesellschaft „Uns ist ganz besonders wichtig, dass wir eine Konsistenz und eine Nachvollziehbarkeit haben. Das gilt sowohl für die einrichtungsbezogene Impfpflicht, das gilt aber auch für neue Kategorien für frisch Genesene, frisch Geimpfte etc. Das heißt, die Konsistenz dessen, wie die Gesundheitspolitik handelt, muss auch mit anderen wichtigen Institutionen wie zum Beispiel der STIKO […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Commerzbank verdient überraschend viel — Umdenken bei Corona-Impfungen — Riederwaldtunnel kostet deutlich mehr — Brandursache geklärt Commerzbank verdient überraschend viel Die Commerzbank in Frankfurt hat im zweiten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von 470 Millionen Euro erzielt. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres stand unter dem Strich noch ein Verlust fast 530 Millionen Euro. Wie das Geldhaus heute mitteilte, komme der Konzernumbau gut voran. Außerdem habe die Bank von den steigenden Zinsen und dem starken Kundengeschäft profitiert. Umdenken bei Corona-Impfungen Nach Ansicht des Mainzer Virologen Bodo Plachter sind Auffrischungsimpfungen gegen das Corona-Virus im Abstand von drei Monaten keine Strategie für die Zukunft. Er halte es für besser, wie bei der Grippe vorzugehen und jährlich im Herbst zu impfen. Um eine Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, seien eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen, Abstandsregeln und Einschränkungen bei Veranstaltungen aus medizinischer Sicht sinnvoll. Letztlich müssten wir lernen, mit Corona zu leben. Riederwaldtunnel kostet deutlich mehr Der Lückenschluss zwischen der A66 und der A661 im Frankfurter Osten wird erheblich teurer als vorgesehen. Bis zur geplanten Fertigstellung 2031 könnten die Kosten auf mehr als eine Milliarde Euro steigen. Nach Angaben der Autobahn GmbH haben sich die Baukosten seit der Schätzung 2017 um rund 30 Prozent auf mehr als 600 Millionen Euro erhöht. Außerdem wurde das Projekt in der Zwischenzeit erweitert. Über die A66 soll noch eine Grünbrücke für Wildtiere gebaut werden. Brandursache geklärt Das überhitzte Lager eines Förderbandes hat Mitte Juli das Feuer in einem Sägewerk in Hermeskeil verursacht. Das hat die Polizei heute mitgeteilt. Durch den Großbrand sei ein geschätzter Schaden von 2 Millionen Euro entstanden. Sechs Menschen waren durch das Feuer verletzt worden. Bis zu 400 Einsatzkräfte aus dem Landkreis Trier-Saarburg und dem Saarland waren bei den Löscharbeiten vor Ort.

  • UKMG Gießen setzt positiv getestete Mitarbeiter ein

    UKMG Gießen setzt positiv getestete Mitarbeiter ein

    Die Corona-Sommerwelle ist voll da. Zwar steigt die Belegung der Intensivbetten nur sehr langsam, die Personallage in den Kliniken ist aber teilweise dramatisch. Jetzt sorgt ein Corona-Erlass mal wieder für Wirbel: Klinikpersonal darf trotz Corona-Infektion arbeiten kommen. Nicht nur Patienten runzeln die Stirn. Trotz frischer Corona-Ansteckung einfach weiter in einem hochsensiblen Bereich wie einem Krankenhaus arbeiten? In den vergangenen zweieinhalb Pandemie-Jahren unvorstellbar, doch ein Erlass der hessischen Landesregierung macht genau das möglich, wenn an einer Klinik so viel Personal ausfällt, dass die Patientenversorgung gefährdet ist. Ohne diese Möglichkeit müssten bald ganze Krankenhausbereiche schließen, sagt der Klinikverbund Hessen. Reinhard Schaffert, Geschäftsführer Klinikverbund Hessen „Das kann Stationsschließungen betreffen oder Bettenschließung, dass bestimmte Leistungen nicht mehr erbracht werden können. Das kann auch die Notaufnahmen betreffen, dass sich Notaufnahmen häufiger abmelden von der Versorgung und dann Patienten weitertransportiert werden müssen, bis eine freie Notaufnahme gefunden wird.“ An der Uniklinik Gießen, an der zurzeit auch knapp 50 Corona-Patienten liegen, fallen bis zu 100 Mitarbeiter aus. Die kritische Versorgungslage ist erreicht. Nun will die Klinik ihre Angestellten weiterarbeiten lassen, selbst wenn sie positiv auf Corona getestet wurden. Prof. Dr. Werner Seeger,  Ärztlicher Geschäftsführer Uniklinikum Gießen „Unser Ziel ist es, mit Hilfe dieser Maßnahme die Patientenversorgung am Gießener Uniklinikum, welches zentrale Bedeutung für die gesamte mittelhessische Region besitzt,  bestmöglich aufrecht zu erhalten.“ Die betroffenen Mitarbeiter müssen dauerhaft eine FFP2-Maske tragen und sollen selbst einschätzen, ob sie symptomfrei sind. Laut einem internen Newsletter von heute sollen sie zudem erst mit einem negativen Test wieder Patientenkontakt haben. Die Belegschaft sieht diesen Schritt dennoch kritisch. Marcel Ewanyk, Betriebsrat Universitätsklinik Gießen „Was machen denn die Kollegen, die dann in dem Fall gezwungen wären, mit jemandem, der positiv ist, zusammenzuarbeiten? Auch die haben dazu eine Meinung. Die haben natürlich Angst davor. Seit zwei Jahren versucht man alles, um nicht positiv zu werden, […]

  • Fliegenmaden in Edel-Fleisch gefunden

    Fliegenmaden in Edel-Fleisch gefunden

    Ganze Rinderrücken voller Maden, Mäusebefall und unhygienische Zustände: Es sind Bilder, die selbst für gestandene Lebensmittelkontrolleure nicht alltäglich sind – Ungeziefer in Edel-Fleisch. Jetzt äußert sich der Inhaber einer Frankfurter Metzgerei zu den Vorwürfen. „Fliegenlarven im Edelrindfleisch“ „Ekel-Fund“ „Madenbefall bei Haxen Reichert“ Bittere Schlagzeilen für die Metzgerei in Frankfurt-Höchst. Bei einer Lebensmittelkontrolle hat das Frankfurter Ordnungsamt hier Fliegenmaden in teurem Dry-Aged-Beef gefunden. Die Proben „sind als ekelerregend und zum Verzehr ungeeignet einzustufen“, heißt es in dem entsprechenden Bericht. Die 38 betroffenen Rinderrücken mussten entsorgt werden – insgesamt rund 800 Kilogramm im Wert von 18.000 Euro. Wir haben bei Inhaber Thomas Reichert nachgefragt – wie konnte es dazu kommen? Thomas Reichert, Inhaber „Haxen Reichert“ „Wie das reingekommen ist, das kann mit letzter Gewissheit wahrscheinlich keiner sagen. Man muss halt auch nur wissen, es gibt hier im Rhein-Main-Gebiet keinen Schlachthof, das heißt, das Fleisch wird in aller Regel transportiert, ein-, zweimal umgeladen in aller Regel, bis es dann bei uns landet. Und das kann natürlich bedeuten, dass es immer wieder Punkte gibt, wo halt die Kühlkette ein Stück weit unterbrochen ist und dann halt solche Kontaminationen stattfinden können.“ Mängel bei der Lagerung vor Ort schließt Reichert aus. In seinem Kühlhaus herrsche durchgehend zwischen 0 und 5 Grad – zu kalt für Fliegeneier. Mit gesundheitsgefährdenden Keimen oder giftigen Stoffen sei sein Fleisch nicht belastet gewesen. Das haben drei Gutachten ergeben, die der Metzger in Auftrag gegeben hat. Thomas Reichert, Inhaber „Haxen Reichert“ „Wir machen natürlich eine Wareneingangskontrolle an der Stelle – nur, Sie müssen wissen, dass diese Mückenlarven oder die Mücken, wenn die die ablegen, die Eier halt in die Faszie rein drücken, das heißt, das sind Bereiche, die sind weiß. Und diese Eierchen sind halt einfach auch weiß und die sind schon, was das angeht, sehr, sehr geschickt und man sieht es […]

  • Deutschlands modernstes Blutspendenmobil ist „on the road“

    Deutschlands modernstes Blutspendenmobil ist „on the road“

    Wenn die Menschen nicht zur Blutspende gehen, kommt die Blutspende einfach zu den Menschen. So ungefähr ist die Idee des neuen Blutspendemobils. Täglich werden in Deutschland 15.000 Blutspenden benötigt – in der Urlaubszeit sogar mehr, denn gerade in der Freizeit passieren viele Unfälle. Blutspende-Tag in Nieder-Olm. Sabine Müller ist die erste, die heute an die Nadel kommt. Für Sie ist das Blutspenden Ehrensache. Sabine Müller, Bürokraft „Ja, man hört ja so viele Menschen, die Mangel haben oder Verletzungen, Unfälle passieren ja täglich, wo Blut gebraucht wird. Also mir ist es einfach daher wichtig. Wenn mir was passiert, wenn ich in so einer Situation bin, dann hilft mir hoffentlich auch jemand.“ Doch nur die wenigsten kommen so regelmäßig. In den letzten Zehn Jahren hat sich die Zahl der Spenden von fast 5 Millionen auf 3,7 Millionen Spenden jährlich reduziert. Gleichzeitig steigt in der alternden Bevölkerung der Bedarf an Blutkonserven. Die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuz müssen immer neue Wege finden, die Menschen zur Blutspende zu motivieren. Florian Ruwwe, DRK Blutspendedienst Rheinland-Pfalz „Gerade in den großen Städten ist es wichtig, die Bevölkerung zur Blutspende zu motivieren und zu begeistern. Ganz im Gegenteil: wir stellen sogar fest: je kleiner die Orte, in denen die Blutspende stattfinden, wie zum Beispiel in der ländlichen Region in der Eifel, im Westerwald, dort ist die Spendenbereitschaft deutlich höher als zum Beispiel in den Ballungszentren.“ Ein Mittel gegen die zunehmende Spendenmüdigkeit soll das neue Blutspendemobil sein, das heute in Neuwied eingeweiht wurde. Fast eine Millionen Euro hat es gekostet und bietet neben Klimaanlage und Fußbodenheizung Platz für sechs parallele Spenden. Jörg Backhaus, DRK Blutspendedienst Rheinland-Pfalz „Wichtig ist es, eben immer wieder auf die Blutspende aufmerksam zu machen. Deshalb werden wir eben dorthin gehen mit dem Fahrzeug, wo die Menschen sind, in die Städte. Als mobile, feste Entnahmestelle sozusagen […]

  • BA.5 treibt die Corona-Neuinfektionen in die Höhe

    BA.5 treibt die Corona-Neuinfektionen in die Höhe

    Haben Sie in den letzten Tagen mal auf die Corona-Zahlen geschaut? Über 100.000 Neuinfektionen pro Tag sind die Regel. Ganz anders als im letzten Sommer als die Corona-Neuinfektionen kaum eine Rolle spielten. Wir stecken also mitten in einer Sommerwelle. Schuld ist die aktuell dominante Omikron-Variante BA.5. Was darüber bekannt ist? Ein Überblick. In der Praxis von Hausarzt Christoph Lembens in Mainz gibt es alle Hände voll zu tun. Immer mehr Patienten melden sich gerade mit einem positiven Coronatest. Für die Praxis eine enorme Belastung. Mehr als 150 Patienten müssen am Tag kontaktiert werden um deren Krankheitsverlauf zu überwachen. Der Allgemeinmediziner beobachtet dabei bedeutende Unterschiede zu früheren Varianten. Dr. Christoph Lembens, Allgemeinmediziner aus Mainz „Die Infektionen verlaufen schwerer. Die Infektionen verlaufen länger und die Infektionen haben ein längeres Nachspiel. Die Patienten leiden länger, selbst wenn sie wieder arbeitsfähig sind. Wenn wir am Anfang des Jahres mit acht Tagen gut durchgekommen sind, haben wir jetzt zehn Tage plus. Ich selbst habe Mitarbeiter, die waren vier Wochen krank.“ Bislang brachte Omikron vor allem Schnupfen und Abgeschlagenheit. Mit der Variante BA.5 kommen jetzt weitere Symptome hinzu. Dr. Christoph Lembens, Allgemeinmediziner aus Mainz „Die Patienten haben mehr Halsschmerzen, die Patienten haben mehr einen starken Husten. Und unisono ist es so, dass die Patienten sagen: ‚Wir haben fünf Schnelltests gemacht – alle negativ; ich hab kein Corona!‘. Wir machen dann aufgrund der Klinik einen PCR-Test – und siehe da: Sie haben Corona. Also die Krankheit ist auch tückisch, was die Sicherheit der Schnelltests angeht.“ Die Infektionszahlen sind derzeit so hoch wie noch nie in einem Corona-Sommer. Hinzu kommt eine große Dunkelziffer, weil weniger getestet wird. Das Ergebnis: Die Krankenhäuser laufen wieder voll. Im Vergleich zum letzten Sommer hat sich die Zahl der Coronapatienten in Kliniken verdoppelt. Doch im Alltag hat man den Eindruck, Corona ist kein […]

  • Affenhaus im Frankfurter Zoo wieder geöffnet

    Affenhaus im Frankfurter Zoo wieder geöffnet

    Besucher des Frankfurter Zoos können sich freuen: Das Menschenaffenhaus war über zwei Jahre geschlossen – wegen der Corona-Pandemie. Aber seit heute hat es wieder geöffnet. Nur mit der kleinen Einschränkung: Es gilt Maskenpflicht. Für die Bonobos ist es mit der Ruhe vorbei. Es strömen wieder Besucher ins Menschenaffenhaus. Als einziger Bereich im Zoo gilt hier weiterhin: Maskenpflicht. Dr. Christina Geiger, Direktorin Zoo Frankfurt „Wir haben uns die ganzen zwei Jahre ganz intensiv in der Zootierarzt-Medizin abgesprochen, wie wir damit umgehen. Und da wir eines der letzten Menschenaffenhäuser waren, das noch geschlossen war, dachten wir: Wir riskieren es jetzt auch. Es ist Sommer, wir können alle Türen offen lassen, der Luftaustausch ist gegeben, die Tiere halten sich auch sehr oft im Freien auf. Also jetzt oder nie.“ Bisher gab es in deutschen Zoos noch keine Coronafälle bei Menschenaffen. Damit das so bleibt, heißt es also für die felllosen Verwandten: Maske auf! Helmut Stadler „Ich finde das völlig okay. In Anbetracht wie sich die Pandemie immer weiter verbreitet, sollten wir so Schutzmaßnahmen auch einfach fortführen. Bloß weil wir grade nix auf dem Radar haben, heißt es nicht, dass die Pandemie weg ist.“ Helmut Fehr „Ich denke, wir haben in den vergangenen 24 Monaten so viele Unsinnigkeiten gesehen, da kommt es darauf auch nicht mehr an.“ Nicole Schubert „Finde ich angebracht, einfach für die Tiere zum Schutz. Zum Schutz und aus Rücksicht zueinander, und die Zahlen steigen wieder. Finde ich angebracht. Das passt.“ Für die Tiere waren die letzten zweieinhalb Jahre etwas entspannter ohne Besucher im Haus. Petra Pfeil, Tierpflegerin Zoo Frankfurt „Gerade morgens, wenn viele Schulklassen oder Kindergartenkinder kommen, ist es doch sehr laut und da fanden die es am Anfang sehr entspannt, dass es etwas ruhiger ist im Haus. Aber mittlerweile ist es dann schon so, dass, wenn die in die […]

  • Studie zur Corona-Impfunwilligkeit

    Studie zur Corona-Impfunwilligkeit

    Knapp über 75 Prozent der Rheinland-Pfälzer sind vollständig gegen Corona geimpft. Rund 63 Prozent haben sich zusätzlich für eine Auffrischungs-Impfung entschieden. Da muss man kein Rechengenie sein, um zu sehen, dass da noch Luft nach oben ist. Doch welche Menschen lassen sich nicht impfen und wen kann man noch erreichen? Dazu hat die rheinland-pfälzische Landesregierung jetzt eine Studie vorgelegt. Das Ergebnis der heute vorgelegten Studie: 87% derjenigen, die sich bis jetzt nicht impfen lassen wollen, sind auch perspektivisch für keine Impfkampagne mehr erreichbar. Warum also überhaupt noch fürs Impfen werben? Daniel Stich, SPD, Landesimpfkoordinator RLP: „Weil Impfen der Schlüssel raus aus der Pandemie ist. Die Bundesregierung, auch das Gesundheitsministerium, auch der Expertenrat hat ja die Papiere vorgelegt und alle sagen, dass wir in den nächsten Monaten nochmal verstärkt auf das Impfen setzen müssen.“ Die repräsentative Studie hat das Land 120.000 Euro gekostet. Sie zeigt, in allen Alters-, Bildungs- und Gesellschaftsgruppen gibt es Menschen, die sich bewusst gegen eine Corona-Impfung entscheiden. Ein Großteil der Ungeimpften glaubt der Studie zufolge, dass es gefährlicher sei, sich impfen zu lassen als an Covid-19 zu erkranken. Zusätzlich glauben viele an Verschwörungstheorien oder misstrauen der Politik, den Medien und der Wissenschaft grundsätzlich. Lediglich bei 13% der Ungeimpften lohnt es sich laut Studienleiterin Jana Faus, noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Jana Faus, Geschäftsführerin Pollytix Strategic Research GmbH: „Das sind hauptsächlich junge Leute, Frauen, junge Frauen, eher im städtischen Umfeld und eher von den Bildungsabschlüssen eher höher gebildet. Und die sind häufig einfach tatsächlich verwirrt, weil sie unterschiedliche Informationen bekommen. Und wenn ich Angst vor Unfruchtbarkeit habe, dass erscheint es tatsächlich eine rationale Entscheidung, mich nicht impfen zu lassen.“ Das Land will deshalb zum Beispiel, dass Frauenärzte ihre Patientinnen bei Kontrolluntersuchungen künftig verstärkt auf das Thema Corona-Impfungen ansprechen. Außerdem soll in Zukunft deutlicher betont werden, dass im sehr unwahrscheinlichen […]