Pfingstrosen-Pracht am Kloster Lorsch
Der Pfingstrosengarten in Lorsch an der Bergstraße erstrahlt in voller Pracht. Über 300 verschiedene Arten und Sorten gibt es zu bestaunen – von Wildformen bis hin zu exotischen Züchtungen. Ein herrlicher Duft, ein buntes Farbenmeer. Es gibt sie mit kleineren Blättern als gefüllte Blüte oder großblättrig und ungefüllt. – die Pfingstrose. Am freiliegenden Blütenstempel erfreuen sich vor allem die Insekten. Schon seit der Antike bis ins Ende des 19. Jahrhunderts galt die Pfingstrose als Heilpflanze. Dadurch kam die Paeonia, so ihr botanischer Name, damals auch in den Garten des ehemaligen Klosters in Lorsch. Heike Gärtner-Deinl, Leiterin Pfingstrosenprojekt „Hier im Beet befindet sich die Paeonia Officinalis. ‚Officinali‘ bedeutet: als Arzeimittel verwendet. Im Lorscher Arzeibuch, das im 8. Jahrhundert im Kloster Lorsch entstanden ist, findet man Rezepte mit Verwendung der Wurzel, der Samen und der Blütenblätter der Pfingstrose.“ Diese bereits verblühte Pflanze sollte bei Gicht und Epilepsie helfen. Heute hat sie in der Schulmedizin keine Bedeutung mehr und gilt sogar als giftig. Doch auch wegen ihrer Schönheit ist die Pfingstrose weltweit beliebt – vor allem in Japan und China. Dort gilt sie traditionell als Statussymbol. Heike Gärtner-Deinl, Leiterin Pfingstrosenprojekt „Früher waren Pfingstrosen in China sehr teuer, die wurden teilweise mit bis zu drei Kilogramm Gold aufgewogen und wenn man das auf den heutigen Goldpreis umrechnet wären das so 270.000 Euro. Viele reiche Bräute bekamen sie auch als Mitgift, wenn sie geheiratet haben.“ Ende des 18. Jahrhunderts schwappte der Hype nach Europa und es entstanden immer mehr neue Züchtungen – in Form, Farbe und auch Wuchsform. Heike Gärtner-Deinl, Leiterin Pfingstrosenprojekt „Die Itoh-Hybride ist eine Kreuzung zwischen einer Staude und einer Strauchpaeonie, ist sehr robust, hat von beiden Elternteilen das Beste mitbekommen, wächst kompakt wie eine Staude und hat die wunderbar großen Blütenblätter einer Strauchpaeonie.“ Außerdem hat sie eine besonders lange Blütezeit. Denn Strauchpaeonien […]