Allgemein

  • Den Helfern gehen die Helfer aus

    Den Helfern gehen die Helfer aus

    Zwei Monate sind vergangen, seit die verheerende Flutkatastrophe über Rheinland-Pfalz hereinbrach. Was nach der Flut kam, war eine Welle der Hilfsbereitschaft. Bis heute helfen tausende Freiwillige im Ahrtal beim Aufräumen, dem Wiederaufbau oder auch bei der Essensversorgung. Auf dem Parkplatz eines Süßigkeiten-Herstellers steht die größte Feldküche, die Deutschland je gesehen hat. Mehr als 170 freiwillige DRK-Helfer und -Helferinnen aus ganz Deutschland kümmern sich seit dem 01. August um die Essensversorgung für die Menschen im Flutgebiet. Inzwischen wird es jedoch immer schwieriger, genug ehrenamtliches Personal zu finden. Klaus Apel, stellvertretemder Einsatzleiter „Verpflegezentrum Zehntausend“ „Es ist so, dass die Arbeitgeber natürlich schon viele freigestellt haben, manche sogar bis zu drei Wochen, und jetzt halt die Arbeitgeber verständlicherweise ihr Personal wiederhaben wollen. Weil auch die haben ja Geschäfte zu erledigen. Und allein der Verdienstausfall nutzt ja nix, weil man muss ja jemand haben, der die Arbeit arbeitet. Und deswegen wird’s jetzt immer schwieriger hier Leute beizubringen.“ Die Zahl der Essen hat sich etwas reduziert, zu Spitzenzeiten waren es 13.000 pro Tag. Aber noch immer müssen täglich 7000 Mittagessen zu den 46 Ausgabestellen im Katastrophengebiet gebracht werden. Für die Ehrenamtlichen ein Kraftakt. Jule Jakobs, ehrenamtliche Helferin „Weil man arbeitet hier 14 Stunden teilweise. Die Köche stehen um drei Uhr hier und fangen an. Und da ist halt dieser Alltag, den man sonst hat, nicht da. Und dann kommt man sonntags zurück und hat gar keine Ruhe, irgendwie alles sacken zu lassen und zu verarbeiten, auf der anderen Seite sich auszuruhen, und muss dann montags direkt wieder auf die Arbeit.“ Charlotte Korn, ehrenamtliche Helferin „Bei meinem Arbeitgeber ist es kein Problem, ich kann einfacher gehen, aber bei anderen ist es halt schwieriger, gerade wenn sie in der Erziehung arbeiten oder als Lehrer, weil ja jetzt die Schulen wieder anfangen dann.“ Bereits wenige Tage nach der […]

  • USA stoppt Flüchtlingsflüge

    USA stoppt Flüchtlingsflüge

    Die Vereinigten Staaten von Amerika haben die Flüge, die afghanische Flüchtlinge über den Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein in die USA bringen sollten, vorerst gestoppt. Die Folge: Immer mehr Flüchtlinge, die nicht weiterreisen können, stellen einen Asylantrag in Deutschland. Jetzt hängen sie also vorläufig erst mal fest auf der Air Base Ramstein: Derzeit noch über 9000 Geflüchtete, die das US-Militär aus Afghanistan hierher evakuiert hat. Statt ursprünglich zugesagter zügiger Weiterreise heißt es jetzt erst mal: Flug fällt aus. Das hat die US-Regierung am Wochenende bekannt gegeben: Jen Psaki, Sprecherin US-Regierung „Die Willkommensflüge in die Vereinigten Staaten werden vorübergehend pausiert. Als Vorsichtsmaßnahme nach einer Anweisung der amerikanischen Gesundheitsbehörde. Bei vier Afghanen, die kürzlich in den USA angekommen sind, wurden Masern festgestellt. Alle ankommenden Afghanen müssen gegen Masern geimpft sein!“ Allerdings seien die vier Erkrankten nicht über das Drehkreuz Ramstein, wo es noch keinen Masern-Fall gebe, ausgeflogen worden. Dennoch geht hier erstmal nichts. Alle Geflüchteten sollen vor dem Weiterflug erst geimpft werden. Der Kreis Kaiserslautern hatte am Wochenende bereits rund 100 Impfdosen bereitgestellt, um die ersten Evakuierten impfen zu können. Die Anordnung, die ausgeflogenen Afghanen vorerst nicht mehr in die USA zu lassen, verzögert die Abläufe auf der US-Air Base nun noch mehr. Über 200 Personen haben bereits einen Asylantrag für Deutschland gestellt. Erstaufnahmeeinrichtungen wie hier in Trier haben Betroffene bereits aufgenommen. Wir fragen in Trier Menschen auf der Straße: Was, wenn die USA ihre Zusage letztlich nicht einhalten und viele der evakuierten Personen hier bleiben? „Ich würde sie aufnehmen. Das sind Menschen, die brauchen Hilfe. Wir gebe ihnen Hilfe.“ „Man muss genau prüfen, ob diejenigen politisch verfolgt sind und dann entscheiden.“ „Das sind die USA, was soll ich da sagen… Man muss eben schauen, mit wem man Abmachungen trifft.“ Der rheinland-pfälzische AfD-Landesvorsitzende Michael Frisch formuliert es deutlicher: Die USA dürften Deutschland nicht […]

  • Kommentar zu den Asylanträgen von Flüchtlingen in Ramstein

    Kommentar zu den Asylanträgen von Flüchtlingen in Ramstein

    Immer mehr afghanische Flüchtlinge, die vom US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz nicht weiterfliegen dürfen, stellen einen Asylantrag in Deutschland. Dazu ein Kommentar unseres Chefredakteurs Richard Kremershof:

  • Impfaktionswoche hat begonnen

    Impfaktionswoche hat begonnen

    In Hessen und Rheinland-Pfalz hat eine Impfaktionswoche begonnen, die den Kampf gegen Corona voranbringen soll. Der rheinland-pfälzische Impfkoordinator Daniel Stich warb vor Ort für den kleinen Pieks.   „Hier wird geimpft!“ so lautet das Motto der Impf-Aktionswoche, die heute bundesweit gestartet ist. Dabei soll es auch in Rheinland-Pfalz neben den bekannten Impfbussen eine Woche lang weitere bürgernahe Impfangebote geben – einfach „kommen und ohne Termin impfen lassen“ wie heute im Mainzer Stadtteil Drais. Der Gedanke hinter den unkomplizierten Impfungen sei, nicht mehr darauf zu warten, dass die Leute zum Impfstoff kämen, sondern mit dem Impfstoff zu den Leuten zu kommen, so der Landesimpfkoordinator Daniel Stich, der sich heute ein Bild von der Aktion vor Ort gemacht hat. Daniel Stich, SPD, Impfkoordinator Rheinland-Pfalz „Das Angebot richtet sich prinzipiell an alle Bürgerinnen und Bürger. Aber wir sehen schon, dass es beispielsweise bei den Warteschlangen an den Bussen, an den Discountern auch Menschen gibt, die vielleicht bislang etwas Probleme hatten, sich zu informieren, die auch vielleicht von der Logistik her etwas überfordert waren, dass wir denen einen niedrigschwelliges Angebot machen. Und es gibt aber auch andere, die sehr lange gewartet haben, die unsicher waren, die erst überzeugt werden mussten, die nach den Monaten Vertrauen für sich und Selbstsicherheit gewonnen haben, dass sie nach ihrer Abwägung dann jetzt auch zur Impfung schreiten wollen. Also von daher sind die Hintergründe vielfältig.

  • Wie gut ist die Risikogruppe vor Corona geschützt?

    Wie gut ist die Risikogruppe vor Corona geschützt?

    Während der Corona-Pandemie hat die Politik viel getan, um die besonders gefährdete Gruppe der Senioren so gut wie möglich zu schützen. Doch wie ist die Lage in den Seniorenheimen jetzt zu Beginn der vierten Corona-Welle? Wir haben eine Einrichtung im rheinland-pfälzischen Kell am See besucht.   Ostermontag 2020: Es ist der Tag, an dem die ersten Mitarbeiter und Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet werden. Von 14 infizierten Senioren sterben fünf mit dem Virus. Drei Mitarbeiter kämpfen noch lange mit Spätfolgen. Nach der ersten Welle ist die Einrichtung von weiteren Infektionen verschont geblieben. Auch der Alltag ist für die Senioren fast zurückgekehrt. Angst vor Corona haben sie hier, vor allem seit der Impfung, eigentlich nicht mehr: Josefine Zender „Ja, ich fühle mich sicher. Ich denke nicht, das wir noch Corona kriegen.“ Horst Weddeling „Bedenken? Ach wissen Sie, ich werde 86 Jahre alt. Mir kann nicht mehr viel passieren.“ Die Senioren müssen seit Längerem keine Masken mehr tragen. Auch Besuche können sie empfangen, dafür gilt die 3-G-Regel. Jeder Gast muss also nachweisen, dass er entweder geimpft, genesen oder getestet ist. Für die Pfleger ist die Belastung nach wie vor hoch, sagt der Heimleiter, auch nach eineinhalb Jahren Pandemie. Von der Politik fühlen sie sich teilweise im Stich gelassen, sagt er. Michael Pauken, Einrichtungsleiter „Wir haben Pflegekräfte, die körperlich und psychisch am Rande sind und die brauchen Unterstützung. Ich wünsche mir, dass die Politik da die Pflegekräfte noch mal mehr in den Blick nimmt. Nur mal ein Beispiel: Die Pflegekräfte arbeiten seit anderthalb Jahren nur noch mit Mundschutz. Viele haben auch dadurch schon gesundheitliche Probleme. Personal bräuchte auch mal eine Pause, braucht keinen Applaus, freut sich über Geldzuwendungen, aber allein schon die Umsetzung von zusätzlichem Personal, allein schon die Frage: wer macht denn die Kontrollen?“ Gemeint ist die 3-G-Regel, für deren Kontrolle […]

  • Boddenberg stellt Haushaltsentwurf vor

    Boddenberg stellt Haushaltsentwurf vor

    Die Corona-Pandemie hat die Haushalte der Bundesländer schwer belastet. Heute hat der hessische Finanzminister Michael Boddenberg den Haushaltsentwurf für das Jahr 2022 vorgestellt. Es ist ein Krisenhaushalt, der kein Krisenhaushalt sein will. Das Zahlenwerk, das Hessens Finanzminister Michael Boddenberg heute vorstellt, soll Solidität ausstrahlen und ein Licht am Ende des Corona-Tunnels sein. Michael Boddenberg, CDU, Finanzminister Hessen „Wir sind in Schritten auf dem Weg zur Normalität, weil wir in der Lage waren und sind, mit sicherlich ganz vielen Anstrengungen der öffentlichen Haushalte – das gilt für den Bund wie für das Land – die Wirtschaft zu stabilisieren, so dass wir nicht ganz so große und dramatische Einbrüche bei Steuereinnahmen hatten, wie wir es ursprünglich prognostiziert haben.“ 120 Millionen Euro Neuverschuldung sieht der Etat für 2022 vor – im laufenden Jahr war sie fast siebenmal so hoch. Schwerpunkte im kommenden Jahr sind die Innere Sicherheit mit 2,9 Milliarden Euro und der Bereich Bildung und Forschung mit 7,8 Milliarden Euro. Für den Klimaschutz will die schwarz-grüne Regierung 400 Millionen Euro ausgeben. Der Opposition geht das nicht weit genug. Sie fordert mehr Engagement bei diesem Thema. Marius Weiß, SPD, Landtagsabgeordneter Hessen „Wir müssen viel mehr in den Bereich Klimaschutz investieren. Da steht fast alles bei Schwarz-Grün nur auf dem Papier oder in Hochglanzbroschüren, aber bei den tatsächlichen, klaren Ergebnissen, da sieht es bei Schwaru-Grün deutlich schlechter aus als in anderen Bundesländern, und deswegen muss man hier viel mehr Engagement zeigen, auch in den Haushaltssetzungen.“ Vor Corona hatte Hessen mehrere Jahre in Folge einen ausgeglichenen Haushalt. Geht es nach dem Finanzminister, soll das bereits 2024 wieder der Fall sein. Er sieht darin eine haushaltspolitische Notwendigkeit, auch wenn das heißt, nicht alle politischen Wünsche erfüllen zu können. Michael Boddenberg, CDU, Finanzminister Hessen „Wir müssen es auch mit Blick auf die Altschulden, die wir vor der […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick vom 13.09.2021

    Weitere Nachrichten im Überblick vom 13.09.2021

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Flughafen im Aufwind Am Frankfurter Flughafen sind im August so viele Reisende abgeflogen und gelandet wie in keinem anderen Monat seit Beginn der Corona-Pandemie. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte rund 3,4 Millionen Passagiere. Das ist ein Plus von 123 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, aber noch immer rund 50 Prozent weniger als vor der Krise. Zur Erholung trug vor allem der Sommerreiseverkehr innerhalb Europas bei – Interkontinentalflüge blieben auf niedrigem Niveau. Neue Coronaregeln in Rheinland-Pfalz Seit Sonntag sind in Rheinland-Pfalz neue Corona-Regeln in Kraft. Sie orientieren sich nun nicht mehr allein an der Inzidenz. Als weitere Warnindikatoren kommen der Hospitalisierungsgrad sowie die Intensivbettenbelegung hinzu. Lockdowns sind in der neuen Verordnung prinzipiell nicht vorgesehen, je nach Warnstufe gelten aber deutlich mehr Einschränkungen für nicht immunisierte Personen. Sie dürfen an privaten Treffen oder an Veranstaltungen nur in begrenzter Anzahl teilnehmen. Alle Regeln zum Nachlesen finden Sie im Netz unter www.corona.rlp.de. Umwelthilfe verklagt Hessen Gemeinsam mit jungen Klimaaktivisten hat die Deutsche Umwelthilfe heute Klimaklagen gegen Hessen und vier weitere Bundesländer vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. Die Umwelthilfe fordert darin die Verabschiedung von Klimaschutzgesetzen auf Landesebene, die sich am Pariser Klimaabkommen orientieren und dem Grundgesetz entsprechen. In Hessen fehle es beispielsweise an verbindlichen Jahreszielen zur Reduktion von CO2, so Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch.

  • Bakterien bekämpfen Bakterien

    Bakterien bekämpfen Bakterien

    Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal haben sich viele Bakterien in den Hauswänden eingenistet, die unter anderem für üble Gerüche sorgen. Jetzt sollen sie durch andere Bakterien unschädlich gemacht werden. Thomas Schäffer und Ralf Abrolat sind Experten für EM. Das hat nichts mit Sport zu tun. Denn EM steht für „Effektive Mikroorganismen“. Und diese können zur Bekämpfung von Fäulnis eingesetzt werden. Thomas Schäffer, Kaufmann aus Neustadt an der Weinstraße „Letztendlich sind es Bakterien, die Hunger darauf haben, organisches Material in Angriff zu nehmen und zu zersetzen. Und das ist der Zweck warum wir es hier hinbringen “ Denn hier in Mayschoß hat die Flut alles mitgerissen, was ihr im Weg stand. So mischten sich unter anderem Heizöl und Fäkalien in das Ahrwasser. Dieses bakteriell belastete Wasser ist dann in Gebäudewände eingesickert. Die aufgetragene EM-Lösung soll die Wände auf natürliche Weise desinfizieren. Schon bei den Hochwassern an der Elbe und der Oder ist EM zum Einsatz gekommen. Thomas Schäffer, Kaufmann aus Neustadt an der Weinstraße „Dort wurde es genauso eingesetzt. In Gärten, in Häusern, in Wänden, vor allem in überfluteten Kellern. Und das Ergebnis war tatsächlich, dass innerhalb kürzester Zeit die Geruchsbelästigung weg war und dass man sicher sein konnte, wenn man Wände jetzt neu verputzt oder neu tapeziert oder streicht, man nicht die Fäulnis in der Wand einfach nur einschließt und den Geruch auf lange Sicht nicht loswird. Und dort war der Erfolg sehr groß. Und das hat uns dann auf die Idee gebracht, es auch hier zu versuchen.“ Gemeinsam beschließen die Pfälzer, EM an die Ahr zu bringen. Ralf Abrolat, Urologe aus Großfischlingen „Wir saßen zusammen und haben gedacht jeder von uns gibt einen gewissen Geldbetrag, sodass wir 1000 Liter kaufen können. Und haben gesagt: Naja 1000 Liter, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein und dann bekommt man […]

  • Frankfurt eröffnet neues Romantikmuseum

    Frankfurt eröffnet neues Romantikmuseum

    Das Zeitalter der Romantik hat in Hessen viele Zeugnisse hinterlassen. Die Stadt Frankfurt eröffnet deshalb jetzt ein neues Romantikmuseum – ganz in der Nähe des bekannten Goethehauses. „Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort.“ „Wünschelrute“. Das wohl bekannteste Gedicht der Romantik. Geschrieben 1835 von Joseph von Eichendorff. Das Originalmanuskript mit vielen Anmerkungen des Dichters ist eines der Schätze im neuen Romantikmuseum in Frankfurt. Ein Museum, das weltweit einzigartig ist. 10 Jahre lang hat das Kultur- und Forschungsinstitut Freies Deutsches Hochstift an der Realisierung gearbeitet. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts „Es war anstrengend natürlich, und es war auch schwierig Manchmal sah es danach aus, als ob das Projekt scheitern würde, aber gerade dann haben wir so viel Zusprache und Unterstützung erhalten, dass wir selber ganz überrascht waren und beflügelt mit dem Projekt weitergemacht haben.“ 18,5 Millionen Euro hat der Neubau inklusive Dauerausstellung gekostet. Es scheint sehr viele Romantiker in Deutschland zu geben, denn die Hälfte der Kosten ist durch Privatspenden finanziert worden. Das Museum liegt direkt neben dem Goethehaus. Die Gebäude verbindet ein Garten. Die Romantiker im späten 18. und im 19. Jahrhundert verehren den Frankfurter Dichterfürsten. Sie suchen nach der „blauen Blume“, sie lieben die Natur. Aber was genau Romantik ist, ist schwer zu sagen. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts „Als man Friedrich Schlegel, einen großen Romantiker fragte, was Romantik ist, sagte der: ‚Das kann ich dir nicht so schnell sagen. Die Erklärung ist 125 Bogen lang‘. 125 Bogen, das sind 16 Seiten, das wäre ein Buch mit über 2000 Seiten, in denen die Romantiker selbst erklärt hätten, was denn eigentlich Romantik ist.“ Auf jeden Fall gehören die Märchen der Gebrüder Grimm zur Romantik. Wie all die anderen wertvollen […]

  • Wiederaufbau nach der Flut – Innenminister Roger Lewentz konkretisiert die Planung

    Wiederaufbau nach der Flut – Innenminister Roger Lewentz konkretisiert die Planung

    Rund acht Wochen ist die Flutkatastrophe nun her und langsam richtet sich der Blick von Schutt und Schlamm nach vorne in die Zukunft. Wie soll es weitergehen und wie soll der Wiederaufbau von zerstörten Straßen, Brücken und Häusern möglichst schnell gelingen? Darüber hat heute das rheinland-pfälzische Innenministerium informiert. Aufgebaut von den Großeltern, zerstört von der Flut. Franz Köhls steht in Dernau vor der Trümmern seiner Existenz. Jetzt muss das Zweifamilienhaus, in dem der Winzer zusammen mit seiner Mutter und seiner Freundin lebte, abgerissen werden. Franz Köhls, Hausbesitzer „Ja schon schwer, aber nützt ja alles nichts. Ist alles unterspült gewesen, muss abgerissen werden, tja. Ist traurig, aber wahr.“ Die Lehmwände des Fachwerkhauses wurden von der Flut einfach ausgespült. Schnell war klar, das Gebäude ist einsturzgefährdet und nicht mehr zu retten. Marco Clausonet, der mit seinem Bagger schon mehrere Häuser abgerissen hat, lässt das nicht kalt. Marco Clausonet, Abbruchunternehmer „Es tut schon weh, wenn man die Leute hier so sieht. Man sieht ja alles in denen. Schmerz, Trauer Wut, Glück, Dankbarkeit. Das trifft auch uns.“ Fast 9000 Gebäude sind in Rheinland-Pfalz stark beschädigt worden, allein in der Verbandsgemeinde Altenahr entstanden Schäden über 1,4 Milliarden Euro. Für Hausbesitzer wie Franz Köhls stellt sich nun die Frage, woher er das Geld nehmen soll für den Wiederaufbau. Franz Köhls, Hausbesitzer „Da hört man immer 80 Prozent hier, 80 Prozent da, nur man weiß aktuell gar nicht, auf welchen Betrag. Also wovon kommen die 80 Prozent? Das ist das Problem. Darauf gab das rheinland-pfälzische Innenministerium heute folgende Antwort. Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „In den Vorschriften, die der Bund mit den Ländern besprochen hat, heißt es: 80 Prozent der Wiederaufbaukosten. Nicht des Vermögensverlustes, sondern der notwendigen Wiederaufbaukosten. Und ich finde das eine sehr gute Regelung. Das ist eine nach vorne gewandte Regelung.“ 15 Milliarden Euro ist der […]

  • Flucht nach Ramstein: Wie werden die von den Amerikanern ausgeflogenenen Afghanistan-Flüchtlinge verteilt?

    Flucht nach Ramstein: Wie werden die von den Amerikanern ausgeflogenenen Afghanistan-Flüchtlinge verteilt?

    Die US Air Base im rheinland-pfälzischen Ramstein. Von hier aus sind nach der Evakuierung durch das US-Militär aus Afghanistan bereits Tausende in die USA und in andere Länder ausgeflogen worden. Doch über 10.000 Flüchtlinge sitzen immer noch auf der Air Base fest. Da stellt sich die Frage: Warum die Verzögerung? Und werden Geflüchtete am Ende auch hier in Rheinland-Pfalz bleiben? Flüchtlinge, die das US Militär aus dem Krisengebiet ausgeflogen hat, landen zum großen Teil erstmal hier, auf der Air Base Ramstein. Deutlich mehr Menschen als ursprünglich geplant. So mussten wegen fehlender Kapazitäten schon mehrere 1000 Geflüchtete auch in der benachbarten US Kaserne in Kaiserslautern untergebracht werden. Stand heute befinden sich auf der Air Base 13.000 Flüchtlinge aus Afghanistan. Mehr als doppelt so viel wie das benachbarte Ramstein Einwohner zählt. Alle sollen weiterfliegen. Das ist die Zusage der Amerikaner, auf die sich auch Bürgermeister Ralf Hechler aktuell verlässt. Auch wenn so mancher der Geflüchteten gerne gleich in Deutschland bleiben würde. Ralf Hechler, CDU, Stadtbürgermeister Ramstein-Miesenbach „Wenn Asylanträge gestellt werden, dann wird das über diese Schiene Ramstein nicht funktionieren. Denn es ist eine ‚Transitstelle‘. Also alle, die hier eingeflogen sind, werden auch ausgeflogen. Das ist die Information. Das ist nicht zu vergleichen mit einer Aufnahmeeinrichtung. Das wäre dann der nächste Schritt. Dann müssten die Leute in eine Aufnahmeeinrichtung und würden dann über den Königsberger Schlüssel auch zugeteilt werden. Da müsste aber Land und dann in dem Fall auch das Ausländeramt in Kaiserslautern, die Kreisverwaltung ist dann zuständig.“ Auf der Kreisverwaltung fragen wir als nächstes nach. Und erfahren: Die Amerikaner haben den Kreis bereits um Amtshilfe gebeten. Zur medizinischen Versorgung wurden einzelne Geflüchtete in deutsche Kliniken transportiert. Zudem gäbe es die ersten Asylgesuche von Personen, die wohl tatsächlich bleibeberechtigt seien: Ralf Leßmeister, CDU, Landrat Kreis Kaiserslautern „Es ist bisher eine verschwindend geringe Anzahl. Es […]

  • Flucht aus Afghanistan – Mann aus Raunheim ist zurück in seiner Heimat

    Flucht aus Afghanistan – Mann aus Raunheim ist zurück in seiner Heimat

    Tausende Menschen sind von den internationalen Streitkräften aus Afghanistan evakuiert worden. Unter ihnen befand sich auch ein junger Deutsch-Afghane aus Raunheim bei Frankfurt. Er saß in der letzten Evakuierungsmaschine der Bundeswehr. Er hat uns seine ganz persönliche Geschichte erzählt. Shafay Samimi „Ich heiße Shafay Samimi, bin 28 Jahre alt, lebe seit 20 Jahren in Deutschland, habe neben der afghanischen Staatsbürgerschaft auch die deutsche und studiere im vierten Semester Lehramt. Ich bin nach Afghanistan gereist, um meine Frau zu heiraten. Wir haben es geschafft, aber einen Tag später kamen die Taliban in die Stadt und es kam alles anders. Natürlich hat man immer den Gedanken, es könnte was passieren. Vor meiner Abreise habe ich auch gesagt, wir melden uns beim Auswärtigen Amt, dass wir verreisen, habe auch alle registriert für einen Notfall. Die eigentliche Reise sollte im September stattfinden, aber wir haben natürlich auch gehört, dass die Amerikaner sich zurückziehen, dass wahrscheinlich auch die Deutschen sich zurückziehen, und dann habe ich unsere Reise vorgezogen. Wir sind am 09. August geflogen. Die Afghanen dort haben nicht damit gerechnet, dass innerhalb von heute auf morgen das komplette politische System verändert wird und der Präsident zurücktritt und keine Polizei, kein Militär mehr da ist. Damit hat wirklich niemand gerechnet. Wir alle wurden quasi überrumpelt, über Nacht quasi. Das ist einfach unvorstellbar, wie schnell das funktioniert, wie dynamisch das funktioniert. Und 20 Jahre hat man darauf hingearbeitet, dass dort demokratische Strukturen aufrecht erhalten werden, dass die entstehen. Das alles ist einfach von heute auf morgen zunichte gegangen. Das hätte sich niemand in seinen kühnsten Träumen vorstellen können. Für uns war dann klar, ‚Okay, das wird jetzt schwierig für uns‘, aber wir haben die Hoffnung gehabt, dass wir ganz normal abgeholt werden, das Auswärtige Amt wird uns anrufen, wir haben ja Telefonnummern rausgegeben. Wir haben gewartet, […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Mahnmal für Hanau Noch in diesem Monat soll die Entscheidung darüber fallen, mit welchem Entwurf der neun Opfer des rassistischen Anschlags vor eineinhalb Jahren erinnert werden soll. Die fünf Entwürfe, die in der engen Auswahl für das Mahnmal sind, werden ab heute im Kulturforum von Hanau ausgestellt. Claus Kaminsky, SPD, Oberbürgermeister Hanau „Wir dürfen die Opfer nicht vergessen. Das sind wir ihnen schuldig. Und wir müssen etwas schaffen, das auch zur Auseinandersetzung mit den Ursachen anregt. Mit Rechtsextremismus, mit Gewalt in unserer Gesellschaft, und und und.“ Ein 43jähriger Deutscher soll am 19. Februar 2020 neun Menschen in Hanau aus rassistischen Motiven erschossen haben, bevor er seine Mutter und schließlich sich selbst getötet haben soll. Eine Jury und ein Fachbeirat wollen diesen Monat den ersten Platz küren. Bahnstreik geht weiter Der Streik der Lokführer Gewerkschaft GDL sorgt auch zu Beginn der neuen Woche für Zugausfälle und Verspätungen in Hessen und Rheinland-Pfalz. Nach Angaben der Deutschen Bahn fallen bundesweit etwa 60 Prozent der Verbindungen im Regionalverkehr und zwei Drittel im Fernverkehr aus. In Frankfurt fand heute Mittag eine Kundgebung der GDL statt. Die mittlerweile dritte Streikrunde im laufenden Tarifkonflikt soll noch bis Dienstagmorgen 02.00 Uhr andauern. AfD fordert Mandatsverzicht Die rheinland-pfälzische AfD hat den Landtagsabgeordneten Matthias Joa nach seinem Austritt aus Partei und Fraktion zur Rückgabe seines Abgeordnetensitzes aufgefordert. Joa habe sein Landtagsmandat „als AfD-Kandidat errungen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Landesvorstand und Landtagsfraktion. Joa hatte am Wochenende seinen sofortigen Austritt aus der AfD-Fraktion angekündigt. Als Begründung nannte er zunehmend rechtsextreme Tendenzen innerhalb der Partei. Er kündigte an, zunächst weiter parteilos Mitglied des Landtags zu bleiben.

  • Frankfurt Galaxy stürmt ins Halbfinale

    Frankfurt Galaxy stürmt ins Halbfinale

    Besser könnte es für das American-Football-Team Frankfurt Galaxy nicht laufen. Die erste Saison der neu gegründeten European League of Football ist in vollem Gange. Nur das Auftaktspiel ging verloren, danach gab es neun Siege in Folge. Die Galaxy ist also in Top-Form – pünktlich zum Halbfinale der Meisterschaft am kommenden Samstag. Und das wird für die Galaxy ein Heimspiel. Was gibt es schöneres: Helm auf, it’s showtime! Joshua Poznanski, Defensive Back Frankfurt Galaxy „Das ganze Team ist hyped. Und geauso bin ich auch hyped. Also wir haben alle Lust die Play-Offs so zu spielen, wie wir auch die letzten neun Spiele gespielt haben.“ Erst gestern ließ die Galaxy die Muskeln spielen: Die Cologne Centurions wurden mit 45:7 abgefrühstückt. Jetzt geht es im Halbfinale gegen den gleichen Gegner. Anthony Mahoungou, Wide Receiver Frankfurt Galaxy „Wir kennen sie. Sie werden vermutlich neue Spielzüge ausprobieren. Aber am Ende liegt es an uns: Wir müssen mit Selbstvertrauen spielen. Wir müssen zeigen, warum wir das beste Team in der Liga sind.“ Die Pole Position hat sich Frankfurt Galaxy hart erarbeitet. In einer besonderen Premieren-Saison. In einem besonderen Jahr, seit der Neugründung vor sechs Monaten. Thomas Kösling, Headcoach Frankfurt Galaxy „Mit dem ganzen Vorlauf, mit Covid und dem ganzen mentalen Stress, den man hatte. Spielt man, spielt man nicht – Trainingsbedingungen am Anfang mit Genehmigung, Abstand und so, das war schon viel Arbeit fürs ganze Team und die ganze Orga drumherum.“ Für den Headcoach ist American Football wie ein Schachspiel. Es geht um jeden Zentimeter. Um jede Bewegung. Thomas Kösling, Headcoach Frankfurt Galaxy „Wie stellt man die Leute auf, wie müssen sich die Leute bewegen? Es geht viel um Winkel, wie man attackiert. Und da findet man in jedem Spiel was, dass der Winkel zu steil genommen wurde und dann verpasst man das Tackle.“ Die harte […]

  • Zum 80. Geburtstag: Malerfürst Markus Lüpertz in Bad Homburg

    Zum 80. Geburtstag: Malerfürst Markus Lüpertz in Bad Homburg

    Markus Lüpertz ist einer der weltweit bekanntesten deutschen Maler der Gegenwart. Ein moderner Malerfürst, der sich seiner Umwelt gerne exzentrisch präsentiert. 80 Jahre ist er im April geworden, an den Ruhestand denkt Markus Lüpertz aber noch lange nicht – im Gegenteil. Seine Ausstellung im Kulturzentrum Englische Kirche in Bad Homburg hat er höchstpersönlich eröffnet. Da muss der Künstler doch noch mal selbst Hand anlegen! „Die sollte nochmal mit einem Lappen abgerieben werden“ Leicht pedantisch könnte man meinen. „Einen leichten Glanz haben“ Die Kunst soll genauso glänzen, wie der Künstler selbst. – Markus Lüpertz tut es, wie so oft. Der Mann mit Stock: ein Meister der Selbstinszenierung, heißt es. Ein Malerfürst- Markus Lüpertz, Künstler „Da kann ich ja nichts für. Ich bin ein gut gekleideter älterer Herr, der sich bei der Arbeit furchtbar schmutzig macht und anschließend das Bedürfnis hat, sich sauber anzuziehen. Außerdem kann ich mir einen Schneider leisten.“ Eine kleine Skulptur kann schon mal an die 15.000 Euro kosten. Und Markus Lüpertz ist ein sehr produktiver Künstler. Ein herausragendes Genie. So bezeichnet er sich gerne selbst. Markus Lüpertz, Künstler „Ich bin eigentlich zu intelligent, um zu provozieren. Wenn ich provoziere, dann ist es das Problem der Leute, nicht mein Problem. Aber um die Kunst dazu zu benutzen, um zu provozieren, das finde ich albern. Dazu liebe ich zu sehr die Kunst.“ Sternzeichen als Skulpturen. – Die Mythologie interessiert den im heutigen Tschechien geborenen studierten Künstler. Ab 1988 leitet er über 20 Jahre lang die Düsseldorfer Kunstakademie. Eine der bedeutendsten deutschen Akademien. Markus Lüpertz ist ein Weltstar, erklären kann er sich seinen Erfolg nicht. Markus Lüpertz, Künstler „Ich bin in innerhalb der Kunst unterwegs, das ist eine ganz andere Wahrnehmung der Umwelt, der Welt überhaupt und dessen was man malt. Es ist ein ganz anderer Anspruch. Wir sind nicht erklärbar. […]