Bundeskanzler trifft in Mainz Spitzenvertreter der Chemiebranche

Der drittgrößte Industriezweig Deutschlands ist die Chemie- und Pharmaindustrie – und der leidet besonders unter den hohen Energiepreisen. Dazu kommen die Herausforderungen des Klimawandels. In Mainz haben sich deshalb heute Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit Größen der Chemiebranche getroffen.

Ob bei ihnen die Chemie stimmt? Die Begrüßung der Spitzenvertreter der Chemieindustrie in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei viel herzlich aus. Denn Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Bundeskanzler Olaf Scholz wissen: Die Chemiebranche mit ihren rund 450.000 Arbeitsplätzen produziert unverzichtbare Grundstoffe für Medikamente, Kosmetika, Dünger und viele andere Produkte.
Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz
„Uns beiden ist es ein großes Anliegen, dass Deutschland auch in Zukunft ein starker Standort für unsere Industrie bleibt und auch für innovative Industrie.“
Olaf Scholz, SPD, Bundeskanzler
„Wir wollen, dass Deutschland Chemiestandort bleibt, wir wollen, dass Deutschland Innovationsstandort bleibt und dass wir gleichzeitig eine CO2-neutrale Zukunft haben und wir werden die Voraussetzungen dafür schaffen.“
Eine Voraussetzung sei der massive Ausbau erneuerbarer Energien, um den Chemieunternehmen genügend klimafreundliche Energie liefern zu können, vor allem Strom und Wasserstoff.
Olaf Scholz, SPD, Bundeskanzler
„Und wer in Deutschland investiert, der kann sich darauf verlassen, dass wir in diesen beiden Feldern, die beiden Basisvoraussetzungen für eine CO2-neutrale Industrie in der Welt, gewährleisten werden.“
Doch ob Chemie-Unternehmen weiter in Deutschland investieren, bleibt abzuwarten. Denn die Energiepreise sind deutlich teurer als zum Beispiel in den USA.
Sabine Nikolaus, Vorsitzende Verband Chemische Industrie Rheinland-Pfalz
„Die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie kann dadurch dauerhaft leiden. Was die Gefahr erhöht, dass chemische Industrie mehr und mehr jetzt Produktion ins Ausland verlagert.“
Um das zu verhindern, wollen Politik und Chemieunternehmen künftig mehr miteinander kommunizieren.
Sabine Nikolaus, Vorsitzende Verband Chemische Industrie Rheinland-Pfalz
„Es ist ganz konkret angedacht, dass wir jetzt drei oder vier Arbeitsmeetings ganz konkret definieren. Was sind die Handlungsfelder, die wir angehen müssen? Und deswegen haben wir uns entschlossen einen spezifischen Dialog für die chemische Industrie anzubahnen und das begrüßen wir natürlich sehr.“
Doch am Ende werden aber konkrete Ergebnisse zählen – damit sich die Chemiebranche nicht aus Deutschland verabschiedet.