Brutaler Maskenverweigerer vor Gericht

Vor dem Frankfurter Amtsgericht musste sich heute ein Maskenverweigerer verantworten, der in einem Bus auf mehrere Personen eingeschlagen haben soll. Zudem soll er sie mit einem Messer bedroht und sich seiner Verhaftung heftig widersetzt haben.

Es ist Dezember vergangenes Jahr, als Jerzy W. ausrastet. Der vorbestrafte 28-jährige Malergeselle soll in einem Frankfurter Linienbus mehrere jugendliche Fahrgäste zunächst wegen ihrer Corona-Masken angepöbelt und dann auf einen Gleichaltrigen eingeprügelt haben.
Corinna Burmeister, Staatsanwältin
„Er hat dann auf einen Zeugen, der sich schützend vor die Kinder und Jugendlichen gestellt hat, eingeschlagen. Mit brutaler Aggressivität. Und erst das Einschreiten der Polizeibeamten, die zufällig vor Ort waren, die konnten ihn aufhalten und dann anschließend festnehmen.“
Zuerst widersetzt sich Jerzy W. der Polizei mit Tritten und sexuellen Beleidigungen. Der 28-jährige Pole hat nach eigener Aussage ein Alkoholproblem und habe vor der Tat Rum und Bier konsumiert. Er ist geständig, will sich aber größtenteils nicht daran erinnern, immer wieder gezielt auf den Kopf des Zeugen eingeschlagen zu haben.
Carsten Praeg, Reporter
„’Er wollte mich töten‘, sagt das Opfer, das mehrere Knochenbrüche im Gesicht davontrug und seitdem unter Panikattacken leidet. Der Angeklagte verfolgt die Aussage mit gesenktem Blick und entschuldigt sich anschließend beim Angegriffenen. Der nimmt die Entschuldigung nicht an, für ihn sei die Attacke eine Nahtoderfahrung gewesen.“
Ein kurzes Video der Buskamera zeigt nur den Anfang der wilden Schlägerei und nicht, wie der Angeklagte das später sichergestellte Cuttermesser zieht. Dieser Anklagepunkt wird fallengelassen. Die Eltern von Jerzy W. und seine Verlobte verfolgen den Prozess heute und zeigen sich von der Tat unter Alkoholeinfluss geschockt.
Beata Kowalska, Mutter von Jerzy W.
„Wir haben bereits erste Schritte unternommen und eine Anstalt gefunden. Sobald er frei ist, wird er sich in Therapie begeben. Er möchte das auch so. Er war nie so aggressiv unter Alkohol.“
Da Jerzy W. zur Tatzeit auf Bewährung war, folgt der Richter dem geforderten Strafmaß der Staatsanwaltschaft: ein Jahre und vier Monate Freiheitsentzug wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Eine Alkohol-Therapie wird noch eine Weile warten müssen.