Bouffier und Klose erläutern Corona-Beschlüsse

75,1% der Bevölkerung in Deutschland sind mittlerweile geimpft, doch es kommen kaum noch Erstimpfungen hinzu. Um die Impfquote doch noch etwas in die Höhe zu treiben, setzt die Politik Hoffnung in das Vakzin des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Novavax. Heute hat der Bund den Impfstoff erstmals an die Länder ausgeliefert.

Einige Patienten des Wiesbadener Allgemeinmediziners Christian Sommerbrodt vertrauen nur auf Novavax.
Christian Sommerbrodt, Allgemeinmediziner Wiesbaden
„Das ist jetzt nicht ein mRNA-Impfstoff, das scheint so das Hauptargument zu sein. Wir haben ja mit den mRNA gute Impfstoffe im Angebot, aber viele Patienten trauen denen nicht so und erhoffen sich dann eben von der klassischen Variante eine bessere Verträglichkeit.“
Heute liefert der Bund den neuen Impfstoff von Novavax erstmals an die Bundesländer aus. In Rheinland-Pfalz haben sich bereits 14.800 Menschen registriert, die sich ab dem 28. Februar in den rheinland-pfälzischen Impfzentren impfen lassen können.
Das Land Hessen hat noch keinen Überblick darüber, wie hoch die Nachfrage ist. Hier wird der Impfstoff zunächst nur Mitarbeitern im Pflegebereich bei Sonderimpfterminen angeboten.
Kai Klose, Bündnis 90 / Die Grünen, Gesundheitsminister Hessen
„Ab der nächsten Charge, die geliefert wird, wird dieser Impfstoff auch, wie das bisher üblich ist, über die Apotheken auch in die Arztpraxen geliefert und steht dann allen zur Verfügung.“
Ein Prozedere, das Christian Sommerbrodt sinnvoll findet.
Christian Sommerbrodt, Vorstandsmitglied Hausärzteverband Hesse
„Wir haben jetzt eben leider wie bei allen anderen Impfstoffen erst mal nur sehr wenig bekommen und da macht das sicherlich Sinn, dass man erst mal über die Impfzentren den medizinischen Einrichtungen Angebote gibt und erst später in der Breite ausrollt, wenn wir genug Impfstoff haben.“
Wann und wo Novavax-Impftermine in Ihrer Nähe stattfinden, erfahren Sie über die Website Ihrer Stadt bzw. Landkreises.
Die Landesregierung hat heute außerdem die stufenweisen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 19. März beschlossen, auf die sich Bund und Länder vergangene Woche geeinigt hatten:
Ab morgen fallen die Kontaktbeschränkungen für Genesene und Geimpfte weg. Ungeimpfte dürfen sich weiterhin nur mit Angehörigen des eigenen Haushalts und zwei weiteren Menschen aus einem weiteren Haushalt treffen.
Ab dem 04. März gilt in Hotels und Gaststätten wieder 3G. Das heißt, auch Ungeimpfte haben dann mit negativem Test wieder Zugang.
Außerdem dürfen Clubs dann wieder öffnen. Aber nur für Geimpfte und Genesene, die zusätzlich einen negativen Test oder eine Boosterimpfung nachweisen können.
Großveranstaltungen können wieder mit mehr Zuschauern stattfinden. In Innenräumen sind dann bis zu 6.000 Geimpfte und Genesene erlaubt, draußen bis zu 25.000.
Volker Bouffier, CDU, Ministerpräsident Hessen
„Es sind Grundrechtseinschränkungen und die bedürfen einer besonderen Begründung und diese besondere Begründung kann nur die Überlastung des Gesundheitssystem sein. Das ist jetzt nicht der Fall.“
Ab dem 20. März könnten dann alle Schutzmaßnahmen entfallen. Denn dann ist ihre rechtliche Grundlage – das Infektionsschutzgesetz – ausgelaufen.
Ministerpräsident Bouffier fordert den Deutschen Bundestag dazu auf, den Landesregierungen auch über den 20. März hinaus eine Rechtsgrundlage für Basisschutzmaßnahmen zu schaffen.
Volker Bouffier, CDU, Ministerpräsident Hessen
„Nach allem was wir hören wird es eine Möglichkeit geben, dass man Masken verhängen kann. Aber es ist höchst streitig, wo und wann und welche Masken. Also, da haben Sie alles im Angebot.“
Masken müssen hessische Schüler ab dem 07. März im Unterricht nicht mehr tragen. Die Corona-Lage, mit dem nahenden Frühling entspannt sie sich zusehends.