Bombenentschärfung in Ludwigshafen

In Ludwigshafen wurde am Montag bei Bauarbeiten eine amerikanische 500-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Der Blindgänger soll heute Abend entschärft werden. Aktuell läuft die Evakuierung in einem Umkreis von 500 Metern rund um den Fundort an der Frankenthaler Straße. Fast 7.000 Menschen müssen dafür das Gebiet verlassen.

Eva Dieterle, Moderatorin: Und in Ludwigshafen, in der Nähe der Bombe, ist jetzt mein Kollege Patrick Lorenz. Patrick, wie ist die Lage?
Patrick Lorenz, Reporter: Eva, das Wichtigste ist: Eine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht derzeit nicht. Noch läuft hier auch der Verkehr ganz normal rund um den Fundort, aber nicht mehr lange. Um 18 Uhr wird hier alles weiträumig abgesperrt. Alle Zufahrtsstraßen, auch ein Teil der Hochstraße Nord und eine Zugstrecke. Aber danach, ab 18 Uhr, darf hier wirklich niemand mehr sein in diesem Gebiet. Danach wird es nochmal einen Kontrollgang geben von Polizei und Feuerwehr, wo man an jeder Haustür klingelt und schaut, ob auch wirklich alles menschenleer ist. Und danach darf sich dann, kann sich dann der Kampfmittelräumdienst an die Arbeit machen.
Der Truppführer Peter Kappler hat mir von der Bombe erzählt. Ein ganz normales, ein durchschnittliches Modell sei das. „Allzweckbombe“ hat er es genannt. Amerikanisch, 500 Kilo, zwei Aufschlagzünder. Damit kennt man sich gut aus. Und auch der Zustand der Bombe sei gut. Und deswegen ist man beim Kampfmittelräumdienst optimistisch, dass das später, gegen 19:30 Uhr ungefähr, auch alles klappt mit der Entschärfung.
Dieterle: Die Experten sind also optimistisch. Wie gehen denn die Anwohner mit dieser ja doch ungewohnten Situation um?
Lorenz: Ja, wir haben es gehört, knapp 7.000 Menschen sind von der Evakuierung betroffen. Das ist hier so eine Gegend, halb Wohngebiet, halb Industriegebiet, würde ich sagen. Und die Anwohner, mit denen ich gesprochen habe, die sehen es relativ gelassen. Klar erlebt man das jetzt nicht jeden Tag, aber man vertraut da den Fachleuten. Und für den Zeitpunkt, wo man eben nicht hier in dieses Gebiet kann, geht man eben zu Bekannten oder zu Freunden oder in die Ausweichunterkunft, die die Stadt Ludwigshafen zur Verfügung gestellt hat. Bei den Firmen ist es so, da haben viele ohnehin schon vor 18 Uhr Feierabend gemacht oder machen eben früher Schluss.
Allerdings ist es auch so, wir sind hier in unmittelbarer Nähe des Müllheizkraftwerks Ludwigshafen und der Stadtwerke und da ist es so, dass so ein Kraftwerk, das ist gar nicht so einfach wieder herunterzufahren und wieder hochzufahren. Da sind auch über 100 Mitarbeiter betroffen, weil man im Schichtdienst arbeitet, hat mir der Leiter erzählt. Also das ist etwas komplizierter und es ist auch so, dass für den Zeitpunkt der Absperrung hier kein Strom produziert wird. Dann muss man dann tatsächlich Strom dazukaufen auf dem Strommarkt.
Also durchaus interessante Folgen, den so eine Bombenentschärfung hier hat, aber auch darauf stellt man sich ein und die Menschen hoffen einfach, dass das mit der Entschärfung zügig und erfolgreich vonstatten geht und sie dann wieder sicher und erleichtert hier in ihre Wohnungen zurückkönnen.
Dieterle: Ja, und das hoffen wir natürlich auch. Vielen Dank zu dir, Patrick nach Ludwigshafen.
Lorenz: Gerne.