Biotechnologie-Standort Marburg vergrößert sich
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind Pharma– und Biotechnologieunternehmen in den Fokus gerückt. Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech ist da nur ein Beispiel. Doch auch das hessische Marburg ist ein großer Pharma- und Biotechnologiestandort. Und den will man jetzt weiter stärken.
Der Standort Behringwerke in Marburg ist der Sitz von zahlreichen global vertretenen Pharma – und Biotechnologieunternehmen. Seit 2020 ist zum Beispiel ein BioNTech-Werk hier zu finden. Aber auch in der Branche führende Unternehmen wie CSL oder Pharmaserv sind hier vertreten. Dieser Standort soll noch weiter wachsen. Dafür haben sich die Stadt Marburg, die Universität und die Unternehmen zusammengeschlossen.
Thomas Spies (SPD), Oberbürgermeister Marburg
„In Marburg gibt es eine klare Fokussierung – eine lange Tradition – und wir stellen fest, dass alle Probleme, die Unternehmen in einer solchen Entwicklung haben, in Marburg sehr leicht zu lösen sind durch die enge Vernetzung zwischen Standort, Universität und Stadt. Das konnte man sehen, wenn Unternehmen stark wachsen und Personal brauchen. Das geht in Marburg ziemlich gut.“
Das liegt vor allem an der Philipps-Universität Marburg. Die bietet zahlreiche Studiengänge an, die an den Standort angepasst sind. Gerade im vergangenen Jahr wurde der neue Studiengang „Molekulare Biotechnologie“ geschaffen.
Prof. Thomas Nauss, Präsident Philipps-Universität Marburg
„Im Bereich der Biotechnologie können wir tatsächlich aus dem Studiengang heraus unmittelbar in die Industrie springen, in die Industrie vermitteln. Wir können umgekehrt Forschungsprojekte aus der Industrie in der Universität umsetzen, sodass man da ein ganz enges Netzwerk hat, was letztendlich auch über Personen funktioniert und nicht nur über Strukturen.“
Ein weiteres Großprojekt, um den Standort Behringwerke zu stärken, ist der Innovation Hub. Ein Bauprojekt für mindestens 40 Millionen Euro, um weitere Unternehmen anzusiedeln.
Dr. Martin Egger, Geschäftsführer Pharmaserv
„Das Ziel ist es, dass wir Laboraktivitäten dort stattfinden lassen. Wir haben insbesondere im Bereich Laborflächen zu wenig Angebot, im Bereich Forschung, Qualitätskontrolle, all diese Themen die dort behandelt werden. Und hierfür schaffen wir neue Flächen in unterschiedlichen Größenordnungen, sodass sie auch für unterschiedliche Unternehmen attraktiv sein werden.“