Bildungsministerin Hubig begleitet Schulstart

Die Ferien sind vorbei, es geht wieder los mit der Schule. Während in Hessen erst morgen die Erstklässler eingeschult werden, sind die meisten rheinland-pfälzischen ABC-Schützen schon heute dran. Mehr als 41.000 Kinder kommen landesweit in die erste Klasse – so viele wie seit zwanzig Jahren nicht. Und auch für alle anderen Schüler gibt es in diesem Schuljahr die eine oder andere Neuerung.

In der Klasse 4c der Grundschule An den Römersteinen in Mainz geht’s gleich am ersten Tag nach den Ferien wieder in die Vollen. Mathe steht auf dem Stundenplan. Die Lehrerin diktiert eine Zahl, die Schüler müssen sie an der richtigen Stelle eintragen.
Arno, 9 Jahre
„Wir haben bisher bis 1.000 gerechnet und jetzt machen wir als erstes nochmal so Tausenderaufgaben, aber dann, glaube ich, gehen wir jetzt bis eine Million.“
Karl, 9 Jahre
„Und da machen wir jetzt erst mal so Standardaufgaben, damit wir das auch langsam lernen und nicht direkt an die harten Aufgaben gehen.“
Das Konzept ist Teil des Programms „Mathe macht stark“. Regelmäßige unbenotete Tests stehen hier ebenso auf der Agenda wie gezielte individuelle Förderung. Ab diesem Schuljahr ist die Anwendung des Programms an allen rheinland-pfälzischen Grundschulen verbindlich.
Neben dem Rechnen will die Landesregierung auch die Schreibe- und Lesekompetenzen der Schüler stärken.
Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz
„Es gibt jetzt künftig in jeder Schule in Rheinland-Pfalz eine verbindliche Lesezeit, damit jeden Tag auch gelesen wird. Und es gibt zusätzlich eine Stunde Deutsch in der zweiten Klasse.“
Maßnahmen, die bei weitem nicht ausreichen, meint die Opposition.
Jenny Groß (CDU), Abgeordnete Landtag Rheinland-Pfalz
„Es muss auch wirklich von der ersten bis zur vierten Klasse konsequent mehr Deutschunterricht, mehr Zeit für Sprechen, für Schreiben, für Lesen investiert werden, damit die Bildungsbiografien auch gerade weitergehen können in der weiterführenden Schule.“
Eine weitere Baustelle aus Sicht der CDU: die Unterrichtsversorgung. Seit Jahren fehle es an qualifizierten Lehrkräften, der Unterrichtsausfall sei immer noch deutlich zu hoch.
Jenny Groß (CDU), Abgeordnete Landtag Rheinland-Pfalz
„Es braucht bessere Rahmenbedingungen, mehr Attraktivitäten. Wir bleiben bei den Grundschullehrkräften, die A13. Wir sind eines der letzten Bundesländer, die es immer noch nicht geschafft haben, die A13 umzusetzen.“
Das würde für Grundschullehrer bedeuten: mehr Geld zum Berufseinstieg. Die Bildungsministerin sieht das Problem nicht.
Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz
„Wir können alle Planstellen nach wie vor mit grundständig ausgebildeten Lehrkräften besetzen. In diesem Jahr sind es 1.660 Lehrkräfte, die wir einstellen, zu diesem Stichtag heute.“
Zieht man die rund 1.000 Lehrer ab, die in den Ruhestand gegangen sind, bleiben 630 neu geschaffene Stellen. Die braucht es aber auch, um der wachsenden Zahl an Schülern gerecht zu werden und die Lernziele in Mathe, Deutsch und Co. zu erreichen.