Bildungsministerin forscht mit Kita-Kindern

Wie heißt es so schön: Wer nichts im Boden hat, der braucht was in der Birne: Ein so rohstoffarmes Land wie Deutschland braucht deshalb kluge Köpfe, um seinen Wohlstand zu halten, wie etwa: Ingenieure oder Informatiker. Besonders die Vermittlung der sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind deshalb so wichtig, vor allem bei noch sehr jungen Menschen. Wie beispielsweise in der „Goetheplatz“-Kita in Mainz.

Wieso schwimmt ein Blatt auf der Wasseroberfläche, ohne zu versinken? Wieso gefriert Wasser? In der „Goetheplatz“-Kita in Mainz forschen die Kinder zusammen mit ihren Erziehern und erhalten spielerisch Antworten auf solche Fragen. Die Kita ist ein „Haus der kleinen Forscher“ – 174 gibt es davon in Rheinland-Pfalz. Sie legen einen besonderen Fokus auf Naturwissenschaften. Frühkindliche Bildung habe ein großes Potential: Denn im jungen Alter seien Menschen noch viel interessierter.
Nina Schneider, Leiterin Kita „Goetheplatz“: „Kinder forschen am Wasser, in der Erde, mit Luft, Kinder forschen ja einfach aus der Lust heraus zu entdecken, also Spielen und Experimentieren ist für Kinder ja häufig auch dasselbe und für uns als Erwachsene ist es wichtig, sie auch forschen und experimentieren zu lassen.“
Für die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig ist die frühe Bildung in den Naturwissenschaften eine Investition in die Zukunft: Denn die Corona-Pandemie und der Erfolg des Impfstoffherstellers Biontech habe gezeigt: Wissenschaft kann Wohlstand schaffen.
Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz: „Wir brauchen Fachkräfte ganz dringend und deshalb wollen wir, dass Kinder schon früh entdecken, dass es Spaß macht, dass es spannend ist, und das sie diese Freude daran über ihre gesamte Schullaufbahn behalten, damit sie dann gerne in ihrer Ausbildung, in ihrem Studium in diesen Bereich gehen.“
Im Kindesalter seien Mädchen außerdem genauso stark an Naturwissenschaften interessiert wie Jungen – später dann nicht mehr. Die Förderung solle möglichst viele Mädchen an den MINT-Bereich binden und später in gut bezahlte Berufe bringen.
Zunächst heißt es aber erst einmal: Naturwissenschaften spielerisch erforschen. Beispielsweise die Farbenlehre.
Erzieherin: „Was hast du gemacht?“
Sial: „Lila.“
Erzieherin: „Du hast Lila gemacht, wie hast du sie hergestellt?“
Sial: „Rot und Blau.“
Zum „Haus der kleinen Forscher“ wurde die Kita dank des Engagements von Erzieherinnen, die sich für Naturwissenschaften interessieren. Eine von ihnen hat eine Ausbildung zur Mechatronikern absolviert. Gute Voraussetzungen also: Denn vielleicht steckt ja in einem der 85-Kinder der nächste Einstein, die nächste Curie.