Bilanz zur Arbeitsmarktintegration

Die Zahl der Arbeitslosen ist zu Beginn des Jahres weiter gestiegen: fast 3 Millionen Menschen haben keinen Job – das ist der höchste Stand seit 10 Jahren. Um dem entgegenzuwirken fördert das Land Rheinland-Pfalz zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit vor allem junge Menschen – um sie in Ausbildung und Beruf zu bringen. Bevor wir die gemischte Bilanz zeigen – gehen wir nach Worms

 

Dmytro Kirichenko sucht einen Job. Der 26-jährige ist vor einem Jahr aus der Ukraine nach Worms geflohen und hat angefangen, Deutsch zu lernen. Erst dachte der gelernte Seemann, dass er bei der Jobsuche auf sich alleine gestellt ist. Bis er das Angebot der Jugendberufsagentur, kurz Juba, in Worms kennengelernt hat.
Dmytro Kirichenko, gelernter Seemann: Ich bin glücklich, weil Juba hilft mir bei der Bewerbung und mit der Unterstützung und jetzt weiß ich, dass ich hier in Worms eine Arbeit finden kann.
Die Juba hilft jungen Menschen eine Ausbildung oder einen Beruf zu finden. Und sie unterstützt, wenn ihre Kunden Probleme haben, wie Familienstreitigkeiten oder Stress. Alles an einem Ort. Alleine im Januar hatte die Juba 450 Kunden.
Markus Holzmann, Leiter Jugendberufsagentur Worms: Es ist ein Angebot, wo sie einfach reinkommen können, wo sie auch einfach reinschnuppern können. Viele Jugendliche kommen auch erstmal rein ohne irgendetwas zu sagen und zu fragen. Setzten sich erstmal hin, beobachten erstmal. Man muss sich vorstellen, dass ist ein junger Mensch. 16, 17, 18. Der wird mit einer Behörde konfrontiert sonst. Da ist eine gewisse Angst da. Und so kann er einfach reinkommen und kann uns niederschwellig kennen lernen.
Nur ein Projekt, das das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Initiativen zur Arbeitsmarktintegration fördert. Aktuell steigen durch die schwächelnde Wirtschaft die Arbeitslosenzahlen. Gleichzeitig herrscht Fachkräftemangel. Aus Sicht der rheinland-pfälzischen Arbeitsministerin tragen Initiativen wie die Juba dazu bei, diese Probleme zu lösen.
Dörte Schall (SPD), Arbeitsministerin RLP: Ja, wir haben flexible Initiativen und wir starten auch neue Initiativen. Wir gehen darauf ein, wo die Bedarfe sind. Wir sehen, dass Menschen die qualifiziert sind sofort Arbeit finden. Wir haben ein Fachkräfteproblem und weniger ein Arbeitskräfteproblem. Wir brauchen Menschen, die gute Berufsabschlüsse haben und die sich auch im Laufe ihres Arbeitslebens weiterqualifizieren. Das sind die Maßnahmen, die wir fördern.
Vor allem Langzeitarbeitslose und Jugendliche stehen im Fokus. Die Agentur für Arbeit versucht zusätzlich zu den Initiativen, Menschen die arbeitslos werden direkt weiter zu vermitteln.
Heidrun Schulz, Leiterin Agentur für Arbeit Regionaldirektion RLP: Wir sind im Moment sehr stark unterwegs darin zu Werben für Drehscheiben in Anführungszeichen, die bewirken sollen, dass da wo abgebaut wird wir möglichst früh beraten, qualifizieren können. Messen veranstalten können, um einen direkten Link zu gestalten nach dort wo gesucht wird.
In Worms hat Dmytro Kirichenko schon jetzt eine Zusage für ein Praktikum beim Wasserstraßen- und Schiffahrsamt. Ein weiterer Schritt Richtung Berufsleben, mit großer Hilfe der Jugendberufsagentur Worms.