Bilanz der Zuwanderung von Arbeitskräften
Jetzt kommen wir zu einer Entwicklung, die uns schon seit Jahren begleitet. Auf der einen Seite werden Menschen immer älter, auf der anderen Seite kommen immer weniger junge nach. Der demografische Wandel stellt die Gesellschaft vor großen Herausforderungen. Und das hat Folgen – unter anderem auf dem Arbeitsmarkt. Auch in Rheinland-Pfalz fehlen Fachkräfte, viele Stellen bleiben unbesetzt. Umso größer wird die Bedeutung ausländischer Arbeitskräfte.
Seit zwei Jahren unterstützt Maria Velardita hilfsbedürftige Menschen im Alltag – zum Arzt begleiten, Mittagessen kochen oder, wie heute, beim Putzen helfen. Ihre Aufgaben sind vielfältig. Maria Velardita stammt aus Italien und ist eine von 88 Mitarbeitern der Firma „Lebenslagen“ in Budenheim. Und die haben alle gut zu tun, erzählt Geschäftsführerin Irene Alt, ehemalige Integrationsministerin von Rheinland-Pfalz.
Irene Alt, Geschäftsführerin Lebenslagen GmbH
„Wir stellen jeden Monat neu Leute ein, weil der Bedarf so groß ist. Und ich habe immer noch vierzig Leute, vierzig Kunden auf der Warteliste, die ich noch nicht versorgen kann, weil ich einfach noch mehr Personal brauche.“
Und das ist gar nicht so einfach zu bekommen. Deshalb ist Irene Alt froh, dass sich auch viele Menschen mit ausländischen Wurzeln bei ihr bewerben. 22 Prozent der Belegschaft stammen ursprünglich nicht aus Deutschland. In ganz Rheinland-Pfalz sind es branchenübergreifend 15 Prozent. Nur dank dieser Menschen kann die Agentur für Arbeit nach wie vor ein Beschäftigungswachstum verzeichnen.
Heidrun Schulz, Leiterin Bundesagentur für Arbeit Rheinland-Pfalz
„Aber wir sehen, dass die Beschäftigung derer mit deutschem Pass zurückgeht und dass wir wirklich eine Notwendigkeit haben, auf Kollegen und Kolleginnen mit ausländischem Pass auch zurückgreifen zu können.“
Und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ausländischem Pass wird von Jahr zu Jahr größer. Gerade in Branchen, die ohnehin dünn besetzt sind, sei es Pflege, Logistik oder Erziehungswesen, würden ohne diese Menschen noch mehr Arbeitskräfte fehlen.
Heidrun Schulz, Leiterin Bundesagentur für Arbeit Rheinland-Pfalz
„Wir sehen, dass bei den Beschäftigten mit ausländischem Pass immer noch leicht mehr als die Hälfte EU-Bürger sind, dass wir auf der anderen Seite aber den stärksten Anstieg, jetzt wenn man auf eine Einzelnationalität geht, bei den Ukrainern und Ukrainerinnen erkennen kann.“