Hessischer Innenminister stellt Kriminalstatistik vor

Seit heute sind fast alle Corona-Schutzmaßnahmen außer Kraft. Nach dem Ende der Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und Lockdowns normalisiert sich der Alltag wieder – und damit aber auch die Kriminalität. Nachdem die Zahl der Straftaten während der Pandemie zurückgegangen war, steigt sie jetzt wieder. Das zeigt die Kriminalitätsstatistik, die Hessens Innenminister Peter Beuth heute in Wiesbaden vorgestellt hat.

Die Jahre der Pandemie scheinen vorbei. Nachdem die Polizei 2021 knapp 340 000 Straftaten erfasst hat, sind es jetzt wieder 370 000. Das Niveau vor der Pandemie.
Peter Beuth, CDU, Innenminister Hessen
„Während wir die Beschränkungsmaßnahmen in den Jahren 2020 / 2021 hatten, war jetzt wieder etwas unbeschwerter das Leben möglich und das hat natürlich entsprechende Tatgelegenheiten geboten.“
Trotzdem sei 2022 eins der sichersten Jahre gewesen. Gute Zahlen, die sich jedoch nicht mit dem Sicherheitsgefühl der Hessinnen und Hessen decken. Dieses möchte der Innenminister zusammen mit den Kommunen verbessern. Denn:
Peter Beuth, CDU, Innenminister Hessen
„Das kann alles nicht die Polizei alleine machen. Wenn Sie die Frage von Beleuchtung ansprechen in den Städten und Gemeinden, dann ist das etwas, wo die Polizei keinen Einfluss drauf hat.“
Die Kriminalitätsstatistik zeige auch gesellschaftliche Entwicklungen. So steigt die Zahl der Taschendiebstähle und Körperverletzungen, was die Polizei auf die hohe Inflation zurückführt. Auch die hohe Jugendkriminalität macht der Polizei Sorgen. Grund dafür könnten vor allem die für jugendliche belastenden Lockdowns gewesen sein. Ein weiteres Problem sei politisch motivierte Kriminalität. Vor allem von rechts.
Robert Schäfer, Landespolizeipräsident
„Und das scheint insbesondere im virtuellen Bereich sehr ausgeprägt zu sein. Dass diese Fantasien dort ausgelebt werden. Dass man sich dort unterstützt. Und dass man dann glaubt man gehört durchaus einer etwas größeren Gruppe an. Und müsse dann auch irgendwann mal real weltlich etwas veranlassen.“

Und so möchte die Polizei auch weiterhin einen Schwerpunkt im Bereich Digitalisierung setzten und Rechtsextremismus bekämpfen.