Becker und Josef erreichen Oberbürgermeister-Stichwahl in Frankfurt

Auch in Frankfurt wurde gestern gewählt. Gut 500.000 Menschen waren aufgefordert, einen Nachfolger für den abgesetzten Oberbürgermeister Peter Feldmann zu wählen. 20 Kandidaten wollten auf den Chefsessel im Römer. Dreien davon wurden Chancen auf die Stichwahl zugetraut. Seit gestern Abend sind noch zwei übrig.

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis bekommt Uwe Becker von der CDU mit 34,5 Prozent die meisten Stimmen. Er zieht zusammen mit Mike Josef von der SPD in die Stichwahl ein. Josef kommt auf 24,0 Prozent. Die Kandidatin der Grünen – Manuela Rottmann – hat mit 21,3 Prozent das Nachsehen.
Der frühere Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker geht damit als Favorit in die Stichwahl in drei Wochen. Sollte er gewinnen, bekäme die Stadt einen Oberbürgermeister, dessen Partei nicht in der Stadtregierung vertreten ist.
Uwe Becker, CDU, Oberbürgermeisterkandidat Frankfurt
„Ich habe drauf gehofft, dass die Menschen erkennen, dass ein Neuanfang, den die Stadt so dringend braucht, nur mit Uwe Becker geht, und das Ergebnis zeigt jetzt, dass eine große Zahl von Frankfurterinnen und Frankfurtern offensichtlich auch der Meinung ist, eine bessere Zukunft für Frankfurt gibt’s nur mit Uwe Becker und deswegen ist das heute Abend ein gutes Ergebnis und Motivation dann auch für die Stichwahl.“
Auf einen Neuanfang für die Frankfurter SPD hofft Mike Josef. Der amtierende Planungsdezernent trägt im Wahlkampf die Bürde des gescheiterten und abgewählten Sozialdemokraten Peter Feldmann. Wenn auch mit deutlichem Abstand zu Uwe Becker, wahrt Mike Josef die Chance, den OB-Sessel zu besetzen.
Mike Josef, SPD, Oberbürgermeisterkandidat Frankfurt
„Allein dieses Zwischenziel erreicht zu haben, ist, finde ich, ein wichtiger Schritt, ein großer Erfolg. Das ist aber für mich ein Zwischenschritt. Jetzt geht es für mich darum, dass ich in den nächsten drei Wochen die Herausforderung annehme, so annehme, dass die Menschen, die mich in den letzten Wochen unterstützt haben – auch außerhalb der Partei, weit über die Partei hinaus – mit diesen Menschen in die nächsten drei Wochen zu gehen, die Herausforderung anzunehmen und Oberbürgermeister dieser Stadt zu werden – unserer Stadt.“
Sicher ist, auf dem zurzeit leeren Türschild am Büro des Oberbürgermeisters wird bald wieder der Name eines Mannes stehen.
Die Kandidatin der Grünen Manuela Rottmann erreicht zwar das beste Ergebnis, das je ein grüner Kandidat bei einer OB-Wahl in Frankfurt hatte, es reicht aber nur für Platz drei.
Manuela Rottmann, Bündnis 90 / Die Grünen, Oberbürgermeisterkandidatin Frankfurt
„Ich glaube, wir hatten sehr wenig Zeit in dem Wahlkampf und sicher hatten Uwe Becker und Mike Josef einen Bekanntheitsvorsprung, den konnten wir nicht aufholen in der Zeit. Aber wir waren nah dran. Ist manchmal so, wenn nur zwei in die Stichwahl kommen, muss einer draußen bleiben, ist halt so.
Becker oder Josef – am 26. März entscheiden die Frankfurter, wer ihre Stadt in den kommenden sechs Jahren führen wird.
Und dann war da ja noch er: Peter Wirth, genannt „der Bahnbabo“. Der Kult-Straßenbahnfahrer landet mit 5,1 Prozent auf Platz vier. Noch vor den Kandidaten von FDP, AfD und Linkspartei.