BASF stellt neue Strategie vor
Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Konjunkturflaute. Führende Wirtschafts-forschungs-institute haben heute vorausgesagt, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland dieses Jahr um 0,1 Prozent sinken wird. In den kommenden Jahren sei nur mit einem schwachen Wachstum zu rechnen. Dazu passt, dass der Chemiekonzern BASF heute in Ludwigshafen angekündigt hat, dass er seinen Sparkurs verschärfen muss. Die neue Unternehmensstrategie wird dazu führen, dass im Stammwerk Ludwigshafen noch mehr Produktionsanlagen stillgelegt und noch mehr Stellen gestrichen werden.
Die BASF ist in schweres Fahrwasser geraten. Ihr Stammwerk in Ludwigshafen schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der neue Konzernchef Markus Kamieth wird deshalb vor allem dort seinen Sparkurs verschärfen müssen.
Der größte Chemiekonzern der Welt leidet unter den hohen Kosten. Vor allem für die Energie muss er mehr zahlen als die Konkurrenz im Ausland. Der Vorstand will deshalb allein in Ludwigshafen die jährlichen Kosten um rund eine Milliarde Euro senken.
Markus Kamieth, Vorstandsvorsitzender BASF
„Ich kann nur sagen, für mich war das eine positive Nachricht, dass erstens unsere gesamten Wertschöpfungsketten in Ludwigshafen, die Kernwertschöpfungsketten alle wettbewerbsfähig sind. Und ich sage nochmal explizit: wettbewerbsfähig auch gegenüber Importen aus China mittleren Osten oder USA. Wenn Ludwigshafen ein Baum wäre, wäre der Stamm sehr gesund, der ist wettbewerbsfähig und in den Ästen haben wir Problemfelder.“
Deshalb müssten in Ludwigshafenvoraussichtlich weitere Produktionsanlagen stillgelegt werden. Kern der neuen Unternehmensstrategie ist, dass sich die BASF künftig auf ihr Kerngeschäft konzentriert. Andere Geschäftsbereiche wie die Agrarsparte sollen ausgegliedert und an die Börse gebracht werden.
Der Standort Ludwigshafen soll stärker werden, indem er schlanker wird. Wie viel Arbeitsplätze dadurch wegfallen werden, verrät der Vorstand heute nicht. Bisher war ein Abbau von 2.600 Stellen geplant, davon 1.800 in Ludwigshafen. Der Vorstand stellt heute klar, dass der Chemiekonzern grundlegend umgebaut werden müsse.
Markus Kamieth, Vorstandsvorsitzender BASF
„Das ist eine sehr deutsche Geschichte. Das gibt’s eigentlich nirgendwo anders auf der Welt, dass immer auf diese Personalzahlen so abgehoben wird und davon wollen wir eigentlich ein bisschen weg und aus meinen Gesprächen zumindest mit dem Betriebsrat glaube ich, dass wir da auf einer Seite sind, dass eben dieses Thema gar nicht im Mittelpunkt steht, sondern eben den Standort wettbewerbsfähig zu machen. Aber es ist auch klar, wir werden hier keine Einsparungen in der Größenordnung haben, wenn wir die Personalzahl da halten, wo sie jetzt ist.“