BASF mit Millionenverlust und Stellenabbau

Der größte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz ist der Chemiekonzern BASF. Immer wenn in Ludwigshafen aktuelle Geschäftszahlen veröffentlicht werden, dann schaut eine ganz Region gebannt darauf, denn es geht um Tausende Arbeitsplätze. Soviel vorweg: Der Stellenabbau am Hauptsitz wird wohl weitergehen.

Die BASF in Ludwigshafen – der größte Chemiekonzern der Welt und der größte Gasverbraucher Deutschlands. Durch den Krieg in der Ukraine ist der Gaspreis in die Höhe geschossen und auch die Nachfrage nach BASF-Produkten in Europa ist eingebrochen.
Hans-Ulrich Engel, stv. Vorstandsvorsitzender BASF
„Wir werden daher unser Geschäftswachstum in wachstumsstarken Regionen außerhalb Europas weiter ausbauen und unser Geschäft in unserer Heimatregion an das niedrigere Marktwachstum an die herausfordernden Rahmenbedingungen anpassen.“
Bedeutet: Mehr Investitionen in Wachstumsregionen wie China und ein Sparprogramm, dass auch den Standort Ludwigshafen treffen wird.
Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender BASF
„Wir werden das Programm von 2023 bis 2024 umsetzen. Nach Abschluss erwarten wir Kosteneinsparungen von mehr als 500 Millionen Euro.“
Geplant sind nicht nur weniger Kosten, sondern auch weniger Stellen: Es geht um 2.600 Stellen weltweit, 700 davon in der Produktion des Stammwerks Ludwigshafen. So legt die BASF mehrere Chemieanlagen still, etwa eine Produktionsanlage für Ammoniak – denn bei den hohen Gaspreisen sei die Produktion in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich.
2022 steht für die BASF unterm Strich ein Verlust von 627 Millionen Euro. Das liegt auch am Tochterkonzern Winterhsall Dea – das Öl- und Gasunternehmen musste wegen des Krieges seine Tätigkeit in Russland einstellen, was der BASF einen Verlust von fünf Milliarden Euro einbrachte. Brudermüller verteidigt heute, dass er den Fokus auf China legt.
Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender BASF
„Es ist ja nicht so, dass wir vaterlandslos sind oder sowas. Wir wollen ja in Europa investieren, wenn es geht. Aber im Moment, mit allem was ich Ihnen genannt habe: Überregulierung, langsam, kein Marktbedarf – ich kriege so viele E-Mails, wo die mir sagen: ‚Machen Sie doch ein Investitionsprojekt in Europa‘, dann sage ich: ‚Nennen Sie mir doch eins, wo man Geld mit verdient‘.“
Für den Betriebsrat ist das nicht hinnehmbar
Sinischa Horvath, Betriebsratsvorsitzender BASF
„Zu dem Kostensparprogramm: Das ist erst mal für die Mitarbeiter ein Schlag ins Gesicht. Hier ist bei der Verkündung Angst, Wut, Verzweiflung und auch Sorge, was als nächstes passiert.
Stellenabbau könne nicht die Lösung sein. Die 700 Mitarbeiter, deren Stellen gestrichen werden, müssten im Unternehmen andere Jobs erhalten.