Badeseen mit Blaualgen belastet
Der August bringt uns perfektes Badewetter. Was vor allem die Rheinland-Pfälzer freut, denn sie haben zurzeit ein ungetrübtes Badevergnügen. Im Nachbarland Hessen sieht das jedoch etwas anders aus. Denn in einigen Seen in Hessen – zum Beispiel in Gießen und Offenbach – herrscht Blaualgen-Alarm! Die Bakterien können unter anderem Hautreizungen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Betroffen ist auch der Badesee ‚Grube Prinz von Hessen‘ bei Darmstadt.
Ein wunderschöner, idyllischer See. Einst ist hier Braunkohle abgebaut worden, jetzt ist die Grube Prinz von Hessen bei Darmstadt ein beliebtes Ausflugsziel. Doch zurzeit sieht das Wasser etwas trüb aus. Jeden Morgen sind Mitarbeiter des Grünflächenamts vor Ort und messen mit einem speziellen Gerät die Wasserqualität des Bade- und Anglersees.
Dunja Walger, Mitarbeiterin Grünflächenamt Darmstadt
„Sie misst das gesamte Chlorophyll A, das ist also das ganze Grüne, die ganzen grünen Farbstoffe im Wasser. Und sie misst sehr zuverlässig die Cyanobakterien.“
Umgangssprachlich werden Cyanobakterien Blaualgen genannt. Ihr Wert liegt bei 32,5 Milligramm pro Liter.
Dunja Walger, Mitarbeiterin Grünflächenamt Darmstadt
„Das ist hoch, ja.“
Das bedeutet Warnstufe drei und fast ein Badeverbot, denn die Cyanobakterien sind nicht ungefährlich.
Anke Bosch, Leiterin Grünflächenamt Darmstadt
„Bei den Menschen verursacht das eben je nach Konzentration und wenn man das Wasser tatsächlich trinkt, dass man zum Beispiel Magen-Darm-Erkrankungen bekommen kann. In sehr hoher Konzentration allerschlimmstenfalls könnte es auch dazu führen, dass man Leberprobleme bekommt. Da muss man allerdings sagen, das ist erst der Fall, dass die Konzentration so hoch ist im Wasser, dass man von selbst nicht hineingehen würde.“
Die Stadt Darmstadt warnt vor den Bakterien, die das Wasser eintrüben und auch Haut und Augenreizungen auslösen können. Viele Besucher lassen sich den Badespaß dadurch aber nicht vermiesen.
„Durch den Wolkenbruch am Dienstag ist das Wasser halt ein bisschen schmutziger, aufgewirbelt. Aber sonst … in der Mitte ist alles klar.“
„Deswegen ist es eigentlich ganz angenehm bisher.“
„Gute Erfrischung am Morgen.“
Weil hier auch Nilgänse baden und ihr Geschäft im Wasser hinterlassen, ist die Blaualgenkonzentration in Ufernähe besonders groß. Deshalb messen Dunja Walger und Anke Bosch jeden Tag an fünf verschiedenen Stellen rund um den See.
Anke Bosch, Leiterin Grünflächenamt Darmstadt
„Wichtig ist einfach auch, die Sichttiefe zu beobachten. Und wie ist die Wasseroberfläche? Hat man wirklich diesen schlumpfblauen Film? Dann müssten wir das Gewässer hier sperren, dann wäre Baden verboten.“