Autofahrer stecken auf A 5 stundenlang bei großer Hitze im Stau

Wegen eines Staus die Nacht auf der Autobahn verbringen. Keine angenehme Vorstellung. Und doch: Zahlreiche Autofahrer mussten die vergangene Nacht in ihrem Wagen verbringen. Auf der A5 bei Homberg/Ohm war es am Abend zu zwei Auffahrunfällen. Die Autobahn in Fahrtrichtung Kassel war für mehr als zwölf Stunden gesperrt.

Stundenlang geht hier nichts mehr. Die Autofahrer sitzen fest.
Tobias Klein
„Wir kamen hier angefahren, da hat man nur gesehen, wie da so ein paar LKW standen, wir haben erst gedacht, das wären ein paar Blechschäden, weil da die ganzen Leute drumherum standen, dachten, da wäre keiner mehr in den Fahrzeugen unterwegs und dann kamen nach ein paar Minuten die Rettungsdienste um die Ecke.“
Die vielen gestrandeten Autofahrer werden allerdings im Dunkeln gelassen. Manche sind über das Krisenmanagement der Polizei verärgert.
Markus Lensing
„Wenn hier ein Polizeiwagen durchfährt, dass geschwiegen wird. Ich würde gerne informiert werden. Wie lange es noch dauert. Ich brauch nicht zu wissen, was genau passiert ist, aber ich möchte wissen, mit was wir zu rechnen haben.“
Andere sehen die Situation entspannter.
Rolf Nowak
„Das ist nunmal so. Es will ja jeder geholfen kriegen. Ist ja, man kann da ja jetzt nichts dran ändern.“
Und das war gestern Abend passiert: Gegen 18 Uhr krachte ein Lastwagen in zwei vor ihm bremsende LKW. Der Fahrer wurde eingeklemmt.
Johannes Kaus, Pressesprecher Feuerwehr Mücke
„Der LKW war schwer verkeilt, über die Beifahrerseite konnten wir nicht an den Fahrer heran, sodass wir lediglich über die linke Fahrerseite gearbeitet haben. Dazu mussten wir uns mit hydraulischem Rettungsgerät mehr Platz verschaffen, um den Fahrer letztendlich befreien zu können.“
Der Fahrer wurde beim Unfall lebensgefährlich verletzt und kam mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus.
Kurze Zeit nach dem ersten Unfall gab es am Stau-Ende einen weiteren Auffahr-Unfall.
Für die Rettungsdienste hat der Einsatz weitere Tücken.
Frank Weber, Abschleppdienst
„Der LKW, der ins Stauende gefahren ist, ist komplett mit Gas betrieben, wo jetzt erstmal überprüft werden muss sind alle Gastanks intakt, alle Leitungen intakt. Da das Fahrerhaus des LKW komplett im Sattelzug verkeilt ist, müssen wir sicherstellen, dass kein Gas entweicht.“
Außerdem waren Betriebsstoffe ausgelaufen. Es dauert mehr als zwölf Stunden bis die Unfallstelle wieder frei ist. Sachschaden: 275.000 Euro.