Ausstellung „Finale“ in der Pfalzgalerie

„Finale“ – im Fußball wäre das ein Endspiel. Doch „Finale“ ist auch der Name einer Sonderausstellung der Pfalzgalerie in Kaiserslautern, mit der sich die Direktorin Britta Buhlmann in den Ruhestand verabschiedet. In über 27 Jahren hat sie eine der wichtigsten Sammlungen für moderne Kunst im Südwesten aufgebaut.

Oh Gott moderne Kunst! Was will mir der Künstler nur damit sagen? Ich verstehe überhaupt nichts! Britta Buhlmann hat das alles schon gehört. Trotzdem: Moderne Kunst ist ihr Ding und verständlich sei sie auch! Zum Beispiel diese Plastik von Erik Levine (sprich: Levin, ist ein Ami).
Britta Buhlmann, Direktorin Pfalzgalerie Kaiserslautern
Er hat uns hier eine Arbeit gebracht, die stark an Bewegungsmomente erinnert. In seinem ersten Leben war der Künstler auch Tänzer, das heißt er war Balletttänzer, und ich finde man spürt an dieser Skulptur vor allem die Bewegungsfreude. Andere sehen das Material der Kugeln und denken, oh das ist ja aus dem Flugzeugbau. Aber auch das Medium hat ja viel mit Bewegung zu tun. Jeder Besucher sieht das Werk mit seinen Augen und mit seinem Erfahrungshorizont.
Und eben das soll Kunst ja! Zum Nachdenken anregen. Bei abstrakter Kunst darf jeder sehen, was er sehen will. Modern heißt aber nicht immer abstrakt. Ein Wald aus Pappe, leicht zu erkennen. Auch beim nächsten Kunstwerk bleiben wir in der Natur. Die Sammlung der Pfalzgalerie Kaiserslautern gilt unter Experten als eine der abwechslungsreichsten Museumssammlungen.
Britta Buhlmann, Direktorin Pfalzgalerie Kaiserslautern
Die Dinge, die sie hier jetzt sehen in der Ausstellung Finale, die sind im Laufe von 27 Jahren zusammen gekommen. Es ist allerdings ein Ausschnitt der Werke, die angekauft wurden.
Darunter Schnäppchen. Tanja Fender: heute eine renommierte Künstlerin. Vor ein paar Jahren: noch günstig im Preis. Max Slevogt gehört zur Sammlung, genauso wie Otto Dix. Das Budget der Pfalzgalerie für Neuerwerbe: Jährlich 54.000 Euro. Nicht wirklich viel. Das Frankfurter Städelmuseum zum Beispiel kann siebenstellige Beträge ausgeben. – Britta Buhlman besucht Messen und Galerien, kauft regionale Kunst. Wie diesen Ficus von Peter Rösel aus Rockenhausen.
Britta Buhlmann, Direktorin Pfalzgalerie Kaiserslautern
Man lernt natürlich auch mit seinen Mitteln zu haushalten und es ist unglaublich schön zu erleben, wie stolz Künstler auch darauf sind, hier im Haus vertreten zu sein und wenn das Geld mal gar so knapp wird, dann kommt es auch vor, dass man einen Preisnachlass bekommt.
Dieses Bild ist ein Geschenk des Künstlers. Modernes hat in der Pfalzgalerie ein zuhause gefunden. Einfach mal vorbeischauen und Vorurteile abbauen. Die Ausstellung „Finale“ bleibt bis zum 8. Mai in Kaiserslautern.