Ausgemustertes U-Boot lockt Besucher an

Vor knapp zwei Wochen hat sich das ausrangierte U-Boot U17 von Kiel aus auf seine letzte Reise begeben. Ziel ist das Technik Museum in Sinsheim. Dort soll der 53 Jahre alte Stahlkoloss der Bundeswehr dann ausgestellt werden. Die U17 wird aktuell über den Rhein bis nach Speyer transportiert. Von da aus geht es dann über die Straße bis nach Sinsheim. Heute hat das U-Boot das Mittelrheintal passiert und wir waren dabei.

Langsam, aber trotzdem eine Stunde vor dem Zeitplan schiebt sich die U17 heute Mittag über den Rhein. Hier in Bacharach haben sich zahlreiche Schaulustige versammelt um die ungewöhnliche Fracht zu bestaunen.
Michael Knipp
„Es ist zumindest mal etwas nicht Alltägliches. Man sieht viele Schiffe im Laufe des Tages vorbeikommen. Aber ein U-Boot auf einem Schiff ist schon was Besonderes.“
Petra Moeller
„Es ist einfach ein bisschen Naturwissenschaft und Vergangenheit. Für mich ist so was interessant. Das sieht man ja nicht jeden Tag.“
Kathleen Steffan
„Wann sieht man so was mal? Das war schon, dass wir uns gesagt haben, wir nehmen uns frei und gucken uns das an. Auch wenn es nur kurz war.“
Die U17 war lange Zeit an der Ostsee stationiert. Nach 37 Jahren im Dienst, sollte sie eigentlich verschrottet werden. Doch das Technik Museum Sinsheim meldete sich und so wird aus dem 450 Tonnen schweren U Boot nun doch kein Altmetall.
Holger Baschleben, Technik Museen Sinsheim Speyer
„In Kiel haben wir mit einem 900 Tonnen Kran das damals noch schwimmfähige U-Boot aus dem Wasser gehoben, haben es in der Werft demilitarisiert, also auch schwimmunfähig gemacht, haben es dann später mit jenem 900 Tonnen Kran auf einen Lastenponton gesetzt, haben dann den Nord-Ostsee-Kanal passiert und dann jetzt eben hier den Rhein entlang.“
Am Mittwoch soll die U17 in Speyer eintreffen. Dort wird das 50 Meter lange Marine-U-Boot auf einen Schwertransporter geladen und per Landweg nach Sinsheim transportiert.
Holger Baschleben, Technik Museen Sinsheim Speyer
„Wir haben natürlich schon einige Transporte hinter uns. Wir haben die Concorde in unser Museum nach Sinsheim gebracht, wir haben ein russisches Spaceshuttle in unser Museum nach Speyer gebracht. Da sollte man eigentlich meinen, dass das für mich oder für unser Team nichts Besonderes mehr wäre. Aber man ist jedes Mal aufs Neue wieder ein bisschen aufgeregt, weil ja rein theoretisch die Möglichkeit bestünde, dass irgendetwas schiefgehen könnte. Was es natürlich nicht wird, denn es ist alles berechnet und wir wissen, was wir tun.“
Der Transport der U17 ist komplex und kostspielig. Circa 2 Millionen Euro soll er am Ende kosten. Finanziert wird das Ganze unter anderen durch Spenden von Fans des Museums. Die können das U-Boot dann bald in Sinsheim aus der Nähe bestaunen.