Ausgemustertes U-Boot im Technik Museum angekommen

Es ist eine letzte Reise und eine ziemlich aufwendige, die das ausrangierte Marine-U-Boot U17 angetreten hat. Nach tagelanger Reise über den Rhein, ist das U-Boot dann am Wochenende auf die Straße gewechselt. Mit einem Schwertransport wurde die U17 ins Technik Museum Speyer gebracht.

Es sind die letzten Meter auf dieser Etappe. Um die Mittagszeit erreicht die U17 endlich das Technik Museum in Speyer. Die Verantwortlichen sind mit dem Verlauf des spektakulären Transportes zufrieden.
Michael Einkörn, Technik Museum Speyer
„Es war alles vorbereitet. Die Nachbarn waren informiert, dass sie ihre Autos zurücksetzen und alles.“
Ganz so einfach war es dann doch nicht. Der 500 Tonnen schwere Stahlriese muss auf einem 30-achsigen Schwertransporter vom Naturhafen Speyer ins Museum gezogen werden. Und das im Schritttempo. Denn auf der knapp vier Kilometer langen Strecke gibt es einige tückische Stellen.
Andreas Hemmer, Technik Museum Speyer
„Man kann ganz viel planen, aber manchmal bleibt dann doch irgendwo eine kleine Lücke, die nicht geplant ist. Aber dafür haben wir ein Team das sich dann um Spontanes kümmert. Wie vielleicht mal kurz ein Schild entfernen oder Äste auf die Seite biegen, damit nichts abgebrochen wird.“
Neben Ästen, werden aber auch ganze Ampelanlagen zur Seite gebogen. Und manchmal ist es das Auto des Nachbarn, das zurückgesetzt werden muss. Wie schon bei dem bisherigen Transport sind auch dieses Mal Hunderte Menschen gekommen, um die U17 aus nächster Nähe zu sehen.
Am Mittwoch war das U-Boot nach knapp zwei Wochen Transport im Naturhafen Speyer angekommen. Bei der Planung waren auch einige ehemalige Besatzungsmitglieder beteiligt.
Jürgen Weber, Marinekommandant a.D.
„Es ist total spannend. Man ist emotional aufgeladen. Und manchmal kommen auch die kleinen Tränchen so ein bisschen rüber. Als das Boot hier in den Naturhafen ging und ich auf dem Rhein war mit dem Boot, da konnte ich mir das nicht verkneifen. Wollte ich auch nicht.“
Das U-Boot wird jetzt für den Weitertransport ins Technik Museum Sinsheim vorbereitet.
Andreas Hemmer,Technik Museum Speyer
„Das heißt, es wird um Gewicht erleichtert. Wie zum Beispiel Batterien kommen raus. Die braucht man dann später beim Transport auch nicht mehr und nicht bei der Ausstellung. Und einmalig ist: Es wird drehbar gemacht. Das bedeutet, es kommt auf eine Konstruktion, dass wir es später dann beim Transport auf dem Neckar in Heidelberg, das U-Boot zur Seite drehen können, um unter der Brücke durchzuschwimmen.“
Der Weitertransport nach Sinsheim ist für Juli 2024 geplant. Dann wird die U17 ein für alle Mal zum letzten Mal zu Wasser gelassen.