Auseinandersetzung in Bensheimer Flüchtlingsunterkunft

Ein Thema, das sicher die Wahl in Hessen mitentscheiden wird, ist die Flüchtlingspolitik. Da kommen solche Meldungen für die Regierenden zur Unzeit. Ein Streit in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Bensheim hat gestern Abend für einen größeren Einsatz von Polizei und Rettungskräften gesorgt. Ein Streit mit Folgen.

Es ist kurz vor 19 Uhr am Sonntagabend als der Sicherheitsdienst der Bensheimer Flüchtlingsunterkunft die Polizei alarmiert. Sie melden einen Streit zwischen Bewohnern. Polizei und Rettungsdienst rücken daraufhin mit einem Großaufgebot an. Sie gehen von einer großen Zahl an Verletzten aus.
Wie sich später herausstellt, waren drei Bewohner der Einrichtung mit zwei Bewohnerinnen in Streit geraten. Worum es dabei ging ist nicht bekannt. Eine der Frauen soll körperlich angegriffen und mit einer Eisenstange am Kopf verletzt worden sein. Wie die Polizei mitteilt, spitzt sich die Lage daraufhin zu. Rund 50 Bewohner mischen sich in die Auseinandersetzung ein. Die Folge: Mehrere Personen müssen vom Rettungsdienst versorgt werden.
Schon länger steht die FlüchtIingsunterkunft in Bensheim in der Kritik. Im März 2022 war die provisorische Zeltstadt errichtet worden, ursprünglich als Notunterkunft für geflüchtete Ukrainer. Mittlerweile aber ist sie zur Dauereinrichtung geworden. Weil der Wohnraum fehlt, können die Asylbewerber nicht weitervermittelt werden. Rund 800 Menschen aus der ganzen Welt leben in improvisierten Räumen aus Baustellenzäunen und Plastikplanen. Zu tun gibt es fast nichts. Arbeiten dürfen die meisten Bewohner nicht, weil ihr Aufenthaltsstatus nicht geklärt ist. Immer wieder bemängeln Politiker, dass Konflikte hier programmiert seien.
In der Nacht kann die Polizei die angespannte Situation aber beruhigen. Drei Männer werden festgenommen und sollen nun anderweitig untergebracht werden. Die Polizei ermittelt jetzt die Hintergründe der Tat.